So, für alle, die gelegentlich in sehr raues und grob steiniges Gelände kommen und dafür bereit sind auch mal die
Reifen zu wechseln: hier mal mein review zum
Michelin Wild Rock'R.
Die Montage war nicht einfach, weil der
Reifen doch eher stramm auf der Felge sitzt und diese auch nicht sehr gerne wieder verlässt. Dafür wird es den ganz sicher nicht bei einem tubeless Aufbau von der Felge ziehen und er dichtet enorm gut ab, auch ohne Milch.
Die Karkasse funktioniert bei verschiedenen Luftdrücken sehr gut. Sie kommt mir weniger steif vor als die vim Baron 2,4, aber das kann natürlich auch plazebo sein, weil ich das hier schon vorher gelesen habe. Sie ist leider nicht so robust wie die karkasse des Kaiser Project DH, aber dafür auch etwas leichter und anschmiegsamer. Bis jetzt habe ich einen Snakebite und einen puncture in sehr rauem Gelände erlitten, die aber schnell wieder dicht wurden.
Ich bin die
Reifen in MagiX vorne und GumX hinten gefahren. MagiX ist sehr kälteempfindlich. So richtig weich wird das erst ab 10 - 15 °C aufwärts. Allerdings grippt der
Reifen trotzdem (ab 5-10° aufwärts) phänomenal auf der richtigen Oberfläche, nur halt nicht optimal. Selbst wenn das Gummi noch nicht richtig weich ist, ist die Oberfläche dermaßen klebrig, dass Sand und kleine Steinchen hochgeworfen werden. Ich empfehle einen Marshguard o.ä. Mir scheint dass MagiX mehr grip generiert als Super Tacky oder irgend ein Gummi das ich bisher gefahren bin. GumX ist toleranter ggü. der Temperatur, wird aber bei Temperaturen unter 5° auch härter. Beide Gummis grippen auf trockenem UND nassem Steinboden, selbst bei sehr hohen luftdrücken hervorragend. Selbst ein Baron oder Kaiser Project DH kommen da nicht hinterher. Das möchte ich noch einmal hervorheben, denn BCC ist ja schon echt gut, besonders im nassen. (Mein Bruder fuhr auf derselben Tour v/h Baron Projects und hatte trotz besserer Fahrtechnik deutlich mehr Probleme auf nassem Fels) Auf festem oder lockeren Steinboden, Teer sowieso, aber auch Schotter ist der Grip vom Rock'R jenseits dessen was ich für realistisch gehalten habe. Auch musste ich mich nicht erst eingewöhnen, sonder konnte mich direkt auf die
Reifen verlassen. Da MagiX nochmals deutlich mehr grip bietet, kann man in sehr rauem Gelände (bei mir gerade Südfrankreich, Cevennen oder Marseille/Gardasee) vorne und hinten annähernd den gleichen Luftdruck fahren ohne, dass man Gefahr läuft vorne zuerst weg zu rutschen. Hinten fahre ich zusätzlich ein HuckNorris insert, just in case.
Der Rollwiderstand ist bei
Michelin scheinbar sehr stark temperaturabhängig und korreliert mit der Weichheit des Gummis. In dieser Hinsicht traure ich ein wenig meinem Aggressor hinterher. Die wahnsinns Traktion macht das aber wieder wett. Nur Touren wollte ich mit dem am Hinterrad nicht fahren.
Der Verschleiß ist nicht ohne, aber mMn dem Grip und dem Einsatzgebiet angemessen. Er Verschleiß jedenfalls schneller als BCC oder
Maxxis Dual.
Im Schnee, Matsch und auf nassen Wurzeln bin ich den GumX Rock'R am Hinterrad zusammen mit einem Baron an der Front eine Weile um Innsbruck gefahren... Das geht schon, aber der Baron lässt den Rock'R schon eher stehen, bei diesen Bedingungen. Es ist jedoch akzeptabel und wahrscheinlich nicht schlimmer als ein Agressor in 2,3, da der Rock'R dickere Seitenstollen hat.
In Summe bekommt die Kombo aus Rock'R MagiX/GumX ine uneingeschränkte Empfehlung, für den beworben Einsatzzweck. Ich bezweifle dass es dafür ein besseres Produkt am Markt gibt. Wenn einem der RW ebenfalls wichtig ist kann man ihn bestimmt auch gut mit einem Aggressor am HR kombinieren, der ist mir im Moment nur zu teuer.