erste Schritte - erste Probleme

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17. Juni 2010
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Hallo zusammen,

habe mir letzte Woche mein allererstes Outdoor Navi (Garmin GPSMAP 62s) zugelegt und Gestern kam das Gerät erstmalig zum praktischen Einsatz. Hab mir zwar im Vorfeld, soweit die komplexe Materie dies zulässt, mir möglichst viel theoretisches Wissen angeeignet, doch mir fehlt sicherlich noch viel Knowhow, insbesondere was den (möglichst sinnvollen) praktischen Einsatz betrifft. Im Folgenden also meine ersten Erfahrungen und insbesondere die resultierenden Fragen...

Verwendetes Kartenmaterial: OpenMTBMap mit SRTM Höhenlinien

- Erster Versuch der Streckenplanung: in Basecamp wurden einige Trackpoints gesetzt die ich ansteuern wollte und per Autorouting eine Route errechnet (vorgeschlagen). Nachem ich mit den Parametern etwas herumgespielt habe, war das Resultat, soweit ich das auf der Karte augenscheinlich abschätzen konnte, recht zufriedenstellend. Die Route habe ich dann auf das Device übertragen...

- Erstes Problem: als ich am Garmin die Route geladen hab wurde diese leider automatisch neu berechnet und entsprach nicht mehr der geplanten Version. Konnte dieses Verhalten, so auf die Schnelle, dem Gerät auch nicht austreiben. Hab ich was falsch gemacht bzw. wie kann man die offline geplante Route unverändert auf das GPS übertragen? Deshalb...

- Zweiter Versuch der Streckenplanung: Daraufhin habe ich die Route in einen Track umgewandelt - es wurden deutlich über 1000 Trackpunkten generiert. Irgendwo habe ich gelesen, dass man diese 'sinnvoll' reduzieren muss um etwa Abbiegehinweise etc. zu bekommen. Mit WinGDB3 hab ich deshalb die Route nochmals in einen Track umgewandelt (Option 'with via points and direction points). Anscheinend werden damit nur an Kreuzungen/Abbiegungen Trackpoints gesetzt?!

- Mit diesem Track bin ich dann gestartet, habe aber nach einigen KM festgestellt, dass die wenigen Trackpunkte eine präzise Wegerkennung auf dem Display sehr erschwerten ('muss ich den linken oder den rechten Pfad nehmen?'). Nachdem ich mich prompt einige male verfranzt hatte, schmiss ich den Track runter und hab mir ad hoc am Gerät eine neue Route gebastelt. Dies hat soweit funktioniert und die Streckenführung war nun endlich deutlich erkennbar, doch leider war das Resultat der Planung etwas unbefriedigend. Teils wollte er mich bergauf auf Trails lotsen, die ich für mich als kaum machbar angesehen habe (sehr steil, immer wieder dicke Äste auf der Strecke, matschiger Untergrund) und Teils bin ich auf längeren Abschnitten über Landesstraßen geleitet worden. Hmmmm.

Okay, da hab ich wohl Lehrgeld bezahlen müssen und frage mich, wie ich es beim nächsten Mal besser machen kann? Deshalb meine Fragen:

1.) Wie kann ich eine geplante Route unverändert, ohne erneutem Routing durch das GPS, auf den Garmin übertragen?

2.) Gibt es Abbiegehinweise ausschließlich bei Routen oder ist dies auch bei Tracks möglich? Wenn ja, wie?

3.) Ist es ratsam die Trackpunkte eines aus einer Route umgewandelten Track zu reduzieren auch wenn die Anzahl der Punkte kein Softwarelimit am Gerät überschreitet?

4.) Was lässt sich bzgl. der Qualität des Autoroutings sagen? Machen dies SW Tools (MS, BC etc.) besser als, wie in meinem Fall, das 62s? Was müsste ich am Gerät konfigurieren um ein möglichst ordentliches Ergebnis zu bekommen?

5.) wenn man mitten auf einer Route/Track den man abfährt, aus welchen Gründen auch immer, abkürzen bzw. umplanen will - wie kann man hier sinnvollerweise vorgehen? Händisch Wegpunkte einfügen und (auto)routen lassen?

6.) Die Anzeige auf dem Garmin erfolgt standardmäßig dynamisch gezoomt, was ich manchmal recht irritierend empfand. Wäre für das Radfahren eine fixe Skalierung nicht sinnvoller?

7.) Auswertung der Höhenmeter - je nach verwendetem Tool bekommt man recht unterschiedliche Werte errechnet. Das 62s sagte 793m, gpsies.com 768m, GPS-Track-Analyse 964m. Welches Tool liefert hier möglichst aussagekräftige Werte?

Es grüßt euch
Mika
 
Ich habe ein Oregon, das 62er funktioniert aber ähnlich soweit ich weiß. Wenn was an meinen Antworten nicht richtig ist, bitte korrigieren.

1) Das Gerät berechnet grundsätzlich selbst neu. Daher den Routenverlauf in einen Track wandeln. Dann gibt es aber keine Abbiegehinweise mehr. Im Garmin Forum gibt es beim Oregon einen Kundenwunsch zu dem Thema. Dort mitmachen und einen eigenen Kundenwunsch für das 62er aufmachen:
https://forum.garmin.de/showthread.php?t=4737
2) Nur bei Routen gibt es Abbiegehinweise. Beim Track gibt es das nicht! Dafür kann man sehen, wie lang der Berg noch ist, falls der Track Höhendaten enthält
3) Eine Reduzierung der Trackpunkte ist kontraproduktiv. Je mehr Punkte, desto besser kann man den Streckenverlauf erkennen. Das Reduzieren rührt daher, dass ältere Gerät nur 500 Punkte konnten. das 62 schafft 10000 Punkte.
4) Was man am Gerät einstellt ist abhängig von der Karte. Auf openmtb.de ist eine Anleitung, was da am sinnvollsten ist. IMHO kann keine Karte vernünftig routen, trotz aller Bemühungen. Besser ist es, man plant selbst etwas.
5) Bei einer Route einfach anders fahren. Das Gerät berechnet automatisch was neues. Tracks lassen sich nicht mit dem Gerät ändern.
6) Ich habe den dynamischen Zoom immer aus. 80-200 Meter ist am übersichtlichsten.
7) Höhenmeter lassen sich nicht genau messen, da man die Daten filtern muss. Wie man filtert ist nicht genormt. Richtig oder falsch gibt es kaum.
 
Erst mal Danke für die ausführliche Antwort!

1) Das Gerät berechnet grundsätzlich selbst neu. Daher den Routenverlauf in einen Track wandeln. Dann gibt es aber keine Abbiegehinweise mehr. Im Garmin Forum gibt es beim Oregon einen Kundenwunsch zu dem Thema. Dort mitmachen und einen eigenen Kundenwunsch für das 62er aufmachen:
https://forum.garmin.de/showthread.php?t=4737
Okay, das hatte ich befürchtet. Offenbar scheint auch die Mehrheit der Benutzer eher mit Tracks statt Routen zu arbeiten. Aber grade die automatische Neuberechnung der Route fand ich recht praktisch, wenn man, so wie ich Gestern, einen besonders schwierigen bergauf Trail gerne umfahren, später jedoch gerne wieder auf die ursprüngliche Route zurückkommen möchte. Vielleicht ist das von dir genannten Erweitern der Basis-Route mit zusätzlichen Waypoints ein praktikabler Kompromiss.

2) Nur bei Routen gibt es Abbiegehinweise. Beim Track gibt es das nicht! Dafür kann man sehen, wie lang der Berg noch ist, falls der Track Höhendaten enthält
Die letzte Anmerkung hab ich jetzt nicht ganz verstanden. Wie sehe ich denn, wenn ich einen Track abfahre, wie lange es den Berg noch rauf geht?

4) Was man am Gerät einstellt ist abhängig von der Karte. Auf openmtb.de ist eine Anleitung, was da am sinnvollsten ist. IMHO kann keine Karte vernünftig routen, trotz aller Bemühungen. Besser ist es, man plant selbst etwas.
Die Anleitungen auf openmtb.de habe ich soweit gelesen, insbesondere auch was das Autorouting angeht. Je mehr man Richtung "Autobahn bevorzugen" verschiebt desto mehr werden MTB geeignete Trails bevorzugt, soweit ich das richtig verstanden hab.

Es ist natürlich nicht ganz einfach das Ergebnis des Routings richtig zu bewerten, sofern man sich auf völlig unbekanntem Terrain bewegt. Ich müsste mir, ohne detaillierteren Ortskenntnisse, jeden noch so kleinen Weg auf der Karte hinsichtlich Schwierigkeit (Kategorie) und Steigung ansehen, um diesen evtl. bereits in der Planungsphase auszuschließen. Ich hab mich halt einfach mal überraschen lassen, wobei ich die (bessere) am PC geplante Route ja leider nicht verwenden konnte.

Wozu gibt es eigentlich die Möglichkeit eine Route an das GPS zu übertragen, wenn dort lediglich die enthaltenen Wegpunkte verwendet werden?

6) Ich habe den dynamischen Zoom immer aus. 80-200 Meter ist am übersichtlichsten.
Okay, dann hat mein Eindruck mich nicht getäuscht und werde dies das nächste Mal entsprechend ändern.

7) Höhenmeter lassen sich nicht genau messen, da man die Daten filtern muss. Wie man filtert ist nicht genormt. Richtig oder falsch gibt es kaum.
Hab innerhalb von Track-Analyse.NET "Höhenprofil glätten" ausgewählt, danach wurden nur noch 795 m ausgewiesen - fast identisch zu den 793 m auf dem GPS.
 
Wozu gibt es eigentlich die Möglichkeit eine Route an das GPS zu übertragen, wenn dort lediglich die enthaltenen Wegpunkte verwendet werden?
Eine Route garantiert dir, dass du alle Zwischenpunkte auf jeden Fall passierst. (Start, Dorf A, Museum in Dorf B, Mittagsrast in Dorf C, Schwimmbad, Ziel(Hotel)).
Das Wie ist dabei nicht wichtig, also sucht sich der Compi das aus was ihm gefällt, bzw. nach Erfahrung am Schnellsten ist. Beim CityNavigator also möglicht über Autobahnen :D

Wie sehe ich denn, wenn ich einen Track abfahre, wie lange es den Berg noch rauf geht?
Will man das wissen ;) ? Es sollte im Höhenprofil des Tracks auch eine Anzeige der aktuellen Position geben.
 
Den Track mit LOS aktiv machen, dann werden an tiefen und hohen Punkten automatisch Wegpunkte gesetzt. Diese tauchen in der Liste "aktive Route" auf. Wenn man in der Karte ein Datenfeld "Entf. bis nächts. Wegp." hat, kann man dort sehen, wie weit es noch bis zum Gipfel (bzw.Tal oder Wegpunkt) ist.
Diese Funktion hat das Oregon, ich kann nur vermuten, dass der 62er das auch hat, da die FW ähnlich ist.

Man kann ja auch einen Track verlassen und danach auf der Karte anklicken, an welcher Stelle man wieder einsteigen möchte. Bis dahin lässt man sich per Route führen. Am Track angekommen, kann man den wieder aktiv schalten.
 
Eine Route garantiert dir, dass du alle Zwischenpunkte auf jeden Fall passierst. (Start, Dorf A, Museum in Dorf B, Mittagsrast in Dorf C, Schwimmbad, Ziel(Hotel)).
Das Wie ist dabei nicht wichtig, also sucht sich der Compi das aus was ihm gefällt, bzw. nach Erfahrung am Schnellsten ist. Beim CityNavigator also möglicht über Autobahnen :D
Nun ja, im vorliegenden Fall sind die Wegpunkte ja lediglich dazu da um die Route vernünftig zu planen. Allerdings ist mir beim MTB fahren ganz und gar nicht unwichtig auf welchen Wegen ich von A nach B und dann nach C komme.

Wenn ich es jedoch richtig sehe, dann bleibt wohl keine andere Wahl als die Route vor der Übertragung ans GPS in einen Track umzuwandeln. Zumindest wenn ich sicher gehen will, auch wirklich exakt die am PC geplante Route abzufahren. Dann jedoch muss ich mit den Nachteilen leben, bei evtl. ungeplanten Abweichungen mir selber einen Weg zurück zum Track zu suchen. Mit weiteren Wegpunkten kann ich natürlich versuchen das Routing am GPS dem PC Routing anzugleichen, ein 1:1 Resultat ist jedoch niemals gewährleistet. Eigentlich schade, dass man am GPS die "offline" geplante Route nicht als eine Art "Soll-Route" unverändert übernehmen kann. Mein PKW-Navi schlägt ja auch verschiedene Routen vor und ich kann mir eine davon aussuchen. Ist im Grunde ja auch nichts anderes.

Will man das wissen ;) ? Es sollte im Höhenprofil des Tracks auch eine Anzeige der aktuellen Position geben.

Ich fragte deshalb, weil Speichennippel dies als Vorteil eines Tracks gegenüber einer Route genannt hatte.

Dem Höhenprofil lässt sich die aktuelle Position entnehmen? Aha, wieder was gelernt. Dachte bisher, dies wäre schlicht und einfach eine informelle Anzeige über die gesamte Route/Track. Gut zu wissen, allerdings dürfte dies dann eigentlich sowohl für Tracks als auch Routen gelten, oder etwa nicht?
 
Den Track mit LOS aktiv machen, dann werden an tiefen und hohen Punkten automatisch Wegpunkte gesetzt. Diese tauchen in der Liste "aktive Route" auf. Wenn man in der Karte ein Datenfeld "Entf. bis nächts. Wegp." hat, kann man dort sehen, wie weit es noch bis zum Gipfel (bzw.Tal oder Wegpunkt) ist.
Diese Funktion hat das Oregon, ich kann nur vermuten, dass der 62er das auch hat, da die FW ähnlich ist.
Jetzt komm ich begrifflich ins schleudern. Ein Track besteht aus der Verbindung von (Track)Punkten - nach der Umwandlung aus einer Route u.U. aus hunderten solcher Punkte. Sind dies ebenfalls Wegpunkte? Dachte bisher, Wegpunkte gibt es nur bei Routen?! Wenn ich einen Track abfahre, dann sind die einzelnen (Track)Punkte doch schon bereits zum Zeitpunkt der Übertragung vorhanden. Geht es in Serpentinen hinauf sind es u.U. sogar viele solcher Punkte bis zum Gipfel. Welcher Informationsgehalt steckt denn dann in "Entfernung bis zum nächsten Wegpunkt?" Oder ist "aktive Route" etwas anderes als die original übertragene Datei? Dachte, es wird nur im Log (Verzeichnis ..\current) etwas aufgezeichnet bzw. beschrieben.

Man kann ja auch einen Track verlassen und danach auf der Karte anklicken, an welcher Stelle man wieder einsteigen möchte. Bis dahin lässt man sich per Route führen. Am Track angekommen, kann man den wieder aktiv schalten.

Ja, das scheint mir eine praktikable Lösung zu sein.
 
Guck mal, ob das 62er das Menü "aktive Route" überhaupt hat. In diesem Menü stehen im Oregon bei einer Route die Abbiegehinweise und bei einem Track Wegpunkte die entlang des Tracks liegen und halt hoher bzw. tiefer Punkt.
Das Feld Entfernung z. n. Punkt zeigt nicht die Entfernung zum nächsten Trackpunkt, sondern zu einem Punkt, der in der Liste aktive Route auftaucht.
 
Guck mal, ob das 62er das Menü "aktive Route" überhaupt hat. In diesem Menü stehen im Oregon bei einer Route die Abbiegehinweise und bei einem Track Wegpunkte die entlang des Tracks liegen und halt hoher bzw. tiefer Punkt.
Das Feld Entfernung z. n. Punkt zeigt nicht die Entfernung zum nächsten Trackpunkt, sondern zu einem Punkt, der in der Liste aktive Route auftaucht.

Ja, der Menupunkt existiert. Werd ich mir bei nächster Gelegenheit mal näher anschauen. Danke für den Tipp.

Evtl. wäre noch ein anderer, gangbarer Weg folgender. Ich plane eine Route, beispielsweise in BC. Ich füge auf der geplanten Route weitere Wegpunkte ein um die Route einigermaßen zu "zementieren". Zusätzlich schaue ich mir das Streckenprofil an und füge bei den signifikanten Anstiegen jeweils einen Wegpunkt am Fuße und auf dem "Gipfel" ein. Dies würde zumindest dann was bringen (Entfernung zum nächsten Wegpunkt der Route) wenn auf dem Anstieg keine weiteren Wegpunkte liegen.
 
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