es wird immer komplizierter,....

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wenn ich mir die bunten hefte anschaue + sehe was da auf mich zukommt, denke ich - die gleiche entwicklung wie bei den autos -
einen haufen features für die ich hurra schreien soll + doch brauch ich sie nicht.
als beispiel - federwegsverstellungen auf federgabeln, verstellbare geometrien, verstellbare vorbaueinheiten u. dergl. mehr
letztendlich stell ich meine kiste einmal ein + dann fahr ich rauf + runter, (nicht einmal meinen sattel verstellen ich - fix verschraubt).
fahre xc/tour/ma -also was soll´s - es kostet eine menge + ich glaube, dass man die dinge einfach halten sollte. von wegen servicefreundlichkeit + reparierbarkeit.
auch glaube ich, dass die vielzahl an neuerungen, die jedes jahr
vorgaukeln, der weisheit letzter schluss zu sein, die lagerhaltung für ersatzteile nahezu unmöglich machen.
so werden wir gezwungen immer neues zu kaufen + durch kleine änderungen bei der stange gehalten. federwege von 70 auf 80 mm + schon habe ich probleme mit der gabel, wenn sie angeblich nicht mehr repariert werden kann.....
ich denke ernsthaft darüber nach mir ein neues hobby zu suchen,....die produkte werden immer kurzlebiger + qualität spielt keine rolle mehr,...habe es satt r+d für die industrie zu betreiben + dafür noch zu zahlen.....
zur zeit geh ich lieber mit meinem hund wandern, der ist seit 14 jahren der gleiche (ohne jeden austausch + immer noch recht fit)

*b*
 
Du hast schon irgendwo recht.
Wichtiger als neue Features wäre es, das bestehende zuverlässiger, haltbarer zu machen.

Sieh aber positiv: Das "alte" zeug wird verschleudert, bzw. man bekommt die "einfacheren" Teile billiger, da sie nicht mehr hype sind.
So long, bleib dem Sport treu. Als Infizierter gelingt es sowieso nicht abzuspringen.
 
Klar, mit jedem bisschen mehr Technik, kann auch selbiges (früher oder später) kaputtgehen. Aber bist Du gezwungen Dir ein Fully mit was weis der Geier für Features die kein Mensch braucht zu kaufen ?!?
Einiges ist sicher sinnvoll - auf andere Dinge kann man schon verzichten (und spart womöglich Geld). Außerdem hat jeder so seine Ansichten was ans Bike muß und was nicht. Ist doch bei Handys auch so. Einer will bloß telefonieren - der andere brauch 10 Spiele, nen Rechner, nen Terminplaner ...
Letztendlich bleibt beides, was es ist - ein Mobiltelefon bzw. ein Fahrrad.
DU mußt entscheiden, was Du brauchst und wieviel Du dafür anlegen willst.
In einem Punkt geb ich Dir allerdings Recht - Modellpflege wird leider nicht von vielen Firmen betrieben.
Wieso läßt Du Dir was von bunten Heftchen vorschreiben ?!? Wenn's nach denen ginge, müßt ich ja min. jedes Jahr ein neues Bike kaufen, weil das alte ja sowieso schon von vorgestern und out is.
Solange sich das alte Bike wartungs- u. reparaturmäßig rentiert und es strukturmäßig i.O. ist, dann MUß ich nicht unbedingt ein neues kaufen.
Was ich als problematisch sehe, ist die spätere Ersatzteilbeschaffung für (bis dahin) alte Teile. In der Kfz-Branche gibts sowas wie eine Teilegarantie. D.h., dass Du nach X Jahren immer noch die Teile bekommst, die Deine Anno-XY-Blechkiste benötigt. Warum das in der Bikebranche nicht üblich ist, kann viele Gründe haben.
Außerdem kann ein Standartwechsel (ein Muß oder gewollt ?!?)auch wieder für Probleme sorgen.

PS: mein inzwischen 15 Jahre altes Diamant fährt immer noch. Und solange sich's mit geringen Kosten reparieren läßt, bleibt das auch so
 
eigentlich stehe ich nicht unter dem zwang der bunten hefte oder mir jedes jahr ein neues teil kaufen zu müssen.
aber leider steht mein bike wegen eines vermeintlichen federgabelservices bereits die 5. woche + letztendlich ist die gabel nicht fertig, aber scheinbar der wille oder die technischen mittel nicht vorhanden, ein "as good as new", herzustellen.
Statt dessen hat man mir eine neue angeboten hat - hund bei der an sich gut klingenden geschichte, die bauhöhe der neuen gabeln hat sich in den letzten 2 Jahren verändert + die geometrie stimmt dann nicht mehr.
wir können uns doch letztendlich den angeboten in den heftchen nicht entziehen, ist doch das eine oder andere, der stoff aus dem die träume sind,....
fully - seit 94 fahr ich fullies und möcht es nicht mehr missen, die einzige verbleibende alternative um den unsinnigen teilen zu entgehen ist einen rahmen zu kaufen + aufzubauen, hab ich in den letzten jahren so gehalten.
so weit, so gut - inzwischen kriegt man nicht mal mehr eine sid race ohne verstellbaren federweg (modell 02), u. v. a. m.
das meinte ich damit, man entgeht diesen "goofyteilen" nicht.

mein altes yeti, mit 38mm federweg rollt auch noch immer - jetzt spendier ich dem teil eine starrgabel,.....
 
daß an den eigentlichen Bedürfnissen der Endverbraucher vorbei konstruiert wird. Wer braucht schon ein Bike mit 3-fach verstellbarem Federweg, wer braucht wirklich eine Gabel mit Niveauverstellung usw., wer braucht Carbongabelbrücken, wer will ein 9kg Fully, dessen komponenten nicht halten? Ich will vielmehr haltbare Buchsen in meinen Federgabeln, haltbarere Kettenblätter, Scheibenbremstaugliche Naben mit akzeptablem Gewicht, sorgfältig konstruierte, haltbare Lagerungen am Fully, bessere Dichtungen an den Luftdämpfern, schmutzunempfindlichere, dauerhaft haltende Bowdenzüge, haltbare, ausschlagsresistente V - Brakes, usw.. Das sind die Dinge, die ich mir wünsche von meinem Bike, zusammengefaßt: Zuverlässigkeit und Wartungsarmut unter allen Bedingungen. In der Hinsicht wird leider zu wenig getan.
Viele Grüße,
T.R.
 
Original geschrieben von T.R.
daß an den eigentlichen Bedürfnissen der Endverbraucher vorbei konstruiert wird. Wer braucht schon ein Bike mit 3-fach verstellbarem Federweg...
der meinung bin ich auch.
es wird naemlich nicht gelingen, eine perfekte funktion fuer alle moeglichen einstellungen zu bieten; bestes beispiel rs-psylo (theoretisch 80-125mm) soll nur in der 100mm variante ueberzeugen.
die ganzen verstell- und blockiermechanismen sind oft nur ein zusaetzlicher ausloeser fuer irgendwelche klappereien oder fehlfunktionen und treiben obendrein den preis in die hoehe.
 
Original geschrieben von axel
der meinung bin ich auch.
es wird naemlich nicht gelingen, eine perfekte funktion fuer alle moeglichen einstellungen zu bieten

na und wenns schon gelingen würde, ich habe garantiert kein bock in einem rennen (oder auch schon auf einer tour) für den downhill 15 schalter umzukippen, damit sich mein bike beim runterfahren etwas neutraler verhält!
 
Das is ein allgemeines Problem der Wirtschaft :rolleyes: ! Persil wäscht auch jedes Jahr noch weißer! (bestimmt bald durchsichtig) :D
Die müssen halt immer was neues bieten damit Leute die eigentlich zufrieden sind mit ihrem Produkt unzufrieden werden un ein Defizit bekommen!
Ich Frage mich schon lange für was man eine verstellbare Geometrie un blockierbare Federungen braucht! Man stelle sich das mal vor: bei einem Marathon kommen 500 Biker auf'm Berg an, packen das Werkzeug aus um das Bike wegen 5 min downhillfähig zu machen sicher lustig anzusehen! :D
Da sollten sich manche Hersteller :confused: lieber Gedanken zu ihren Bikekonstruktionen machen, die werden nämlich nich besser sondern immer schlimmer! (siehe u.a. Rahmenbrüche)

Dafi
;)

und Autos fahren immer noch mit Benzin
 
Klingt vielleicht ein bisschen abgehoben, erschien mir aber ganz treffend.


Wollt ihr das totale Engineering?

Ein Essay über den Terror der technisch-ökonomischen Intelligenz, über den Verlust von Kultur und Gedächtnis, über unsere Entfernung von Gott

Von Botho Strauß

Auszug:
In einer Wissensgesellschaft kann es den Antityp, der auf die schädlichen Folgen des Fortschritts verweist, nicht geben, wie ihn der Intellektuelle in der Industriegesellschaft vorstellte. Hier wäre der Außenseiter oder Widersacher schnell als ein Zukurzgekommener angesehen, einer, dem mit zu wissen nicht gelang. Gegen das Können hilft kein Könnenverweigern. Sondern einzig die Novalis-Schlegelsche Divination, das große freie und poetische Abirren im Wissentlichen selbst.

Sowenig wie der gesammelte Tagesverstand ohne das Lose und Lösen des Traums "kreativ" werden kann, so wenig kann das Überprüfbare ohne die Schwerkraft des Unüberprüfbaren Gewicht erlangen.
Das hermetische Wissen befindet sich im Spinnpunkt, in der unerforschlichen Gewebemitte all der 6000 heute ausgeübten Fachdisziplinen.

Der Wettlauf der aggressiven Verbesserungen und Erleichterungen, die fast täglich auf irgendeinem technischen oder organisatorischen Gebiet erzielt werden, entspringt einem völlig kohärenten selbstbezüglichen Könnensbewußtsein, das weitgehend immun ist gegenüber jeder unsachgemäßen Fragestellung, jeder Ethik und Moral.


Komplett zu finden unter:
http://www.zeit.de/2000/52/Kultur/200052_l-strauss.html


Gruß Yukio
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ein werbetext der meiner meinung nach viel zu oft angewendet werden kann lautet:
'ich will alles und das sofort'
abzuwarten oder gar zu verzichten ist fuer viele nicht moeglich. so isses natuerlich auch beim bike; freeriden, marathon, tour und dirten soll mit dem gleichen bike moeglich sein - in der praxis macht sowas kein mensch, aber er koennte es zumindest wenn er es koennte ...
ausserdem ist man als technik- oder trendverweigerer schnell abgestempelt wenn man's nicht richtig argumentieren kann.
 
Hallo Leute !
Zum Teil schließe ich mich eurer Meinung an . Meine Bikes werden einmal auf meine Bedürfnisse eingestellt undso bleiben sie dann auch .Der weitere Wartungsaufwand (Bremsen, Kette , Schaltung, Federelemente, usw.) sollte schon geringer sein . Bei den Autos werden die Inspektionsabstände durch verbesserte Technik auch immer größer.Da sollte die Bikeindustrie mal ansetzen.

Aber überlegt mal auf was wir fahren würden wenns nicht jedes Jahr was neues gäbe.

Starre Bikes mit 18 Gängen ,Cantis und 13kg schwer. :D :D
mfg
 
...Yukio, dem Philosophen, anschließen:

das weitgehend immun ist gegenüber [...] jeder Ethik und Moral

das ist das Schlimme an dem Ganzen: Fortschritt ohne Grenzen.

Außerdem: mit meinem 'keine-Ahnung-wie-schwer-aber-auf-jedenfall-sauschweren' Giant mit Cantis und (gut ich hatte schon) 21 Gängen und starrgabel hats genauso Spaß gemacht.

Ciao,
Giorgio
:cool:
 
Hi,

ich schaetze mal es liegt in der Natur von uns Konsumjuengern (in meiner zumindest) immer mehr zu wollen. Mehr Speed, mehr Federweg, was auch immer.

Bin vor drei Jahren auch noch mit nem Stahl- und Starrbike Downhillpisten runtergeshreddet, und ich hatte definitiv Spass dabei. Andererseits - ich habe Spass am Biken, und mir tut es um das Geld nicht leid. Klar koennte ich das auch bunkern, aber was hab ich davon?

In etwas zu investieren, woran man Spass hat ist der Laune zutraeglich. Find ich. :)

Gregor.
 
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