Rapsacs Erfahrungen mit der Speichenlänge bei Extralite-Naben und Berd-Speichen

Danke für die bisherigen Erfahrungen!

Das mit der unterschiedlichen Gewindelänge ist sehr ärgerlich. 10mm sind meines Wissens bei Sapim Standard. Vor dem Hintergrund, dass sich die Speichen sehr doll längen, hätte ich erwartet, dass hier eher mehr Gewindelänge zur Verfügung steht. Mit 1,5mm weniger, ist die Gefahr groß die ersten paar Gewindegänge im Nippel platt zu drücken. Ich gehe mal davon aus die Enden haben 2mm Durchmesser. Wären sie wie eine D-light gleich nach dem Gewinde 1,8mm, wäre das ein kleineres Problem.
 

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Re: Rapsacs Erfahrungen mit der Speichenlänge bei Extralite-Naben und Berd-Speichen
Das Vorspannen mit den Messingspeichennippeln geht, aber ich kann hier etwa 20 bis 25 kgf erreichen. Weiter gehe ich mit den Messingnippeln nicht, weil dann das Ende des Gewindes auf dem Metallspeichenteil der Berd-Speichen in Sicht ist. Ich möchte vermeiden, dass das Gewinde an der Speiche beschädigt wird, und halte hier einen Spielraum von +/- 1 mm ein, ausgehend von den Speichen mit dem kürzesten Gewinde. Hierfür verwende ich einen verstellbaren Nippelspanner von BSCtools.
Nun werden beide Räder mit den auf eine identische Länge gespannten Speichen montiert und ich lasse sie ein paar Tage stehen. Dann werde ich sehen, ob ich einen Messingnippel leicht gegen einen DoubleSquare austauschen kann.

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  • die Länge der Gewinde an den Speichenenden variiert zwischen 8,5 und 9,6 mm.

Also meiner Meinung nach ist das eine Pfuschlösung. Normale Speichen haben 9.5-10mm. Im Nippel sind mind. 7.5mm. Normalerweise dimensioniert man die Länge so das vor und nach dem Nippel 1mm Gewinde sind. Wenn sich die so extrem längen (wieviel eigentlich?) müsste man sie viel kürzer nehmen aber dann bekommt man beim Aufbau die Nippel nicht mehr geschraubt. Nimmt man normale Längen dann trägt der Nippel zu wenig Gewinde von der Speiche.
Das System von Pirope mit den speziellen Naben finde ich macht da deutlich mehr Sinn.
 
Also meiner Meinung nach ist das eine Pfuschlösung. Normale Speichen haben 9.5-10mm. Im Nippel sind mind. 7.5mm. Normalerweise dimensioniert man die Länge so das vor und nach dem Nippel 1mm Gewinde sind. Wenn sich die so extrem längen (wieviel eigentlich?) müsste man sie viel kürzer nehmen aber dann bekommt man beim Aufbau die Nippel nicht mehr geschraubt. Nimmt man normale Längen dann trägt der Nippel zu wenig Gewinde von der Speiche.
Das System von Pirope mit den speziellen Naben finde ich macht da deutlich mehr Sinn.
Die Lösung wäre doch eigentlich recht simpel (für Berd):
Das Gewinde an der Speiche 12mm lang machen.
Dann für den Kunden:
Die "richtige" Speichenlänge auswählen, die Berd vorgibt und mit DS 16 Nippeln aufbauen, dann greift das Gewinde früh genug und man kann die Speichen noch weiter rein drehen.
 
Wenn sich die so extrem längen (wieviel eigentlich?) müsste man sie viel kürzer nehmen aber dann bekommt man beim Aufbau die Nippel nicht mehr geschraubt. Nimmt man normale Längen dann trägt der Nippel zu wenig Gewinde von der Speiche.
Dieses Thema dient dazu, meine Erfahrungen mit der Montage dieser etwas eigenartigen Speichen zu dokumentieren und, wenn möglich, anderen Benutzern eine zusätzliche Hilfestellung zu geben und/oder Kopfschmerzen zu ersparen. Oder im Gegenteil, es kann Anlass geben, sich kopfschüttelnd abzuwenden.
Wie das Ergebnis - auch in Bezug auf Speichenlänge und Gewindeüberlappung mit den Speichennippeln - später ausfällt, ist natürlich die Frage, worum es geht. Ich bin übrigens auch sehr gespannt auf dieses Ergebnis!
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Austausch der DT-swiss Speichennippel gegen die Sapim DoubleSquare-Speichennippel verlief reibungslos. Die Speichen waren so weit vorgedehnt, dass man etwa 4 Umdrehungen machen konnte, um die Speichen leicht zu spannen. Diese zusätzliche Arbeit war übrigens etwas anstrengend und erforderte eine Pause.

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PS: Es geht etwas langsam voran, was dem schönen Wetter zuzuschreiben ist.
 
Eine kleine Zwischenbilanz. Das Spannen und Ausrichten des Vorderrades klappt problemlos. Allerdings gibt es ein paar Eigenheiten:
  • Aufgrund der asymmetrischen Duke Felge kann man für die Speichennippel der linken Speichen den Nippelschlüssel nicht von hinten verwenden. Das ist schade, denn dann ist man dazu verdammt, den Berd-Nippelspanner für diese Seite zu verwenden. Und der ist nicht sehr angenehm zu benutzen.
  • Das Spannen der Speichen dauert wegen der größeren Ausdehnung der Speichen etwas länger als üblich.
  • Durch die geflochtene Struktur der Speichen ist die Messung der Speichenspannung möglicherweise etwas ungenauer. Das WheelFanatyk Tensiometer kommt übrigens damit klar, man muss nur etwas öfter auf 0 drücken.
Unten sehen Sie einen Zwischenstand - ich werde mich gleich aufs Rad schwingen, das Wetter ist schön - bevor ich das Vorderrad heute Abend fertig stelle (weiteres Spannen, Zentrieren und Auswuchten der Speichenspannung). Dann werde ich eine Woche warten und die endgültige Zentrierung und den Ausgleich der Speichenspannung vornehmen.

2. WheelFanatyk spoke tension - 20230408.1524.3.jpg
 
Auch nicht, wenn Du die jeweilige Speiche ein bisschen mit dem Daumen Richtung Mitte drückst (sodass der Nippelkopf etwas mehr Richtung Felgenloch zeigt)?
Dies funktioniert nur bei einer relativ geringen Speichenspannung, z. B. wenn die Speichennippel zu Beginn des Prozesses auf gleiche Länge eingestellt werden. Bei einer höheren Speichenspannung wird nur die Speiche leicht gebogen, aber der Speichennippel erhält keine Winkelverdrehung.
Da die DoubleSquare-Speichennippel “hinten" etwas länger sind, kann man den Nippelschlüssel nicht mehr gerade auf den Speichennippel setzen. In einem gewissen Winkel geht es zwar, aber dann besteht die Gefahr, die Speichennippel zu beschädigen. Angesichts der erforderlichen Verankerung in diesem Bereich gehe ich dieses Risiko nicht ein. Bei einer symmetrischen Felge - oder einer asymmetrischen Felge mit größeren Löchern im Felgenbett - stellt sich dieses Problem wahrscheinlich nicht.
 
OK. Bei mir hatte sich auch bei Endspannung noch genug bewegt, um von hinten an die double square zu kommen (allerdings Stahlspeichen und wahrscheinlich anderer Felgenquerschnitt).
 
Nach dem vorherigen Diagramm habe ich die Speichen nicht nachgespannt, sondern nach 72 Stunden erneut gemessen. Im Durchschnitt verschwand die Spannung nach drei Tagen um 14 kgf (links) und 10 kgf (rechts).
Heute Abend habe ich das Vorderrad nachgespannt und zentriert, siehe Anhang. Ich werde die Spannung in ein paar Tagen erneut messen. Dann werde ich auch die verbleibende Drahtlänge in den Speichennippeln messen. Im Moment scheint es noch ein paar mm zu geben.

Scherm­afbeelding 2023-04-12 om 22.39.10.png
 
Das ist echt Zeitaufwändig. Kein Wunder, dass sich die Profis das nicht antun.

Was denkst du wieviel Sunden man für einen LRS investieren muss?
Ich fühle mich ein wenig verletzt, ich wurde gewogen und für leicht befunden. Und dann muss ich auch noch meine Sünden investieren!
Aber Spaß beiseite, ich lasse mir Zeit, denn ich muss auch neben diesem Hobby arbeiten. Also wenn ihr wollt, geht es um ein Vielfaches schneller, als es das Tempo meiner Beiträge vermuten lässt. Aber ja, es ist ein bisschen mehr Arbeit als einen Radsatz mit "normalen" Speichen zu machen, das stimmt schon.
 
Intermezzo

Für Interessierte, die noch auf der Suche sind, stelle ich hiermit eine Excel-Datei zum Zeichnen von Spannungsdiagrammen zur Verfügung. Sie ist universell, so dass Sie Ihre eigene Kalibriertabelle von Ihrem Speichenspanner einfügen können.
Ich habe hier drei Versionen mit vorausgefüllten Kalibrierungswerten angehängt, für die Tensiometer WheelFanatyk, Centrimaster und ParkTool TM-1.
Die Arbeitsblätter sind geschützt, aber es ist kein Passwort hinzugefügt worden. Nach dem Herunterladen und der Verwendung ist ein Feedback natürlich immer willkommen. Übrigens kann eea noch weiter verbessert werden, aber dann ist es eigentlich besser, ein Programm / eine App zu schreiben.

WheelFanatyk:
https://drive.google.com/uc?export=download&id=1T07aMrcBpq2Bp8OW9IyafYsxurnT0DwM
ParkTool TM-1:
https://drive.google.com/uc?export=download&id=1Sa32MF6edkqv_fldifmiIwhAtv2cBvI5
Centrimaster:
https://drive.google.com/uc?export=download&id=1_Hpc5RJCn8nnpehNzYJunke3p47LUGHc
4. WheelFanatyk spoke tension - rev7 - 1.jpg

4. WheelFanatyk spoke tension - rev7 - 2.jpg
 
Das ist echt Zeitaufwändig. Kein Wunder, dass sich die Profis das nicht antun.

Was denkst du wieviel Sunden man für einen LRS investieren muss?
Das hat mich extrem aufgeregt, alle Laufradbauer erfinden eine ausrede warum sie Berd Speichen nicht führen, wenn die Wahrheit ist dass es das beste ist was man auf dem Markt finden kann, gemäss Profis und Enthusiasten. Ich habe mit den Leuten von Lightwheels.ch diskutiert und mir einen Radsatz bauen lassen mit Berd Speichen. Die Speichen selber kann man dort günstiger bestellen, weil man keine Steuern zusätzlich für den Import zahlen muss, und der Versand kostet auch viel weniger. Lightwheels.ch kann auch von Österreich aus versenden. Ich muss sagen der Laufradsatz ist unglaublich, Mein Satz wiegt 921g mit Tubeless Tape (30.5mm ID), fahre Trail damit, wie auf Wolken.
 
Eine kleine Zwischenbilanz. Das Spannen und Ausrichten des Vorderrades klappt problemlos. Allerdings gibt es ein paar Eigenheiten:
  • Aufgrund der asymmetrischen Duke Felge kann man für die Speichennippel der linken Speichen den Nippelschlüssel nicht von hinten verwenden. Das ist schade, denn dann ist man dazu verdammt, den Berd-Nippelspanner für diese Seite zu verwenden. Und der ist nicht sehr angenehm zu benutzen.
Ich habe das auch nachgefragt, weil mein Radsatz auch Duke SLS 4 ist. Scheinbar ist es problemlos möglich den Nippelschlüssel von hinten zu verwenden. Es gibt verschiedene Tricks, einer davon ist ein Tag zu warten nachdem die Speichen auf Grundspannung gespannt wurden, dann ist es nicht mehr so streng die Nippel im Gewinde zu drehen. Ein anderer Trick ist es mit dem Speichenhalterwerkzeug nachzuhelfen, das heisst die Speiche in das Gewinde zu drehen und mit dem Nippelschlüssel von hinten beim wieder geradedrehen der Speiche nur gegenzuhalten. Mit diesem Trick können sogar die hartnäckigsten Nippel noch leicht angezogen oder gelockert werden, ohne dass man den nippelspanner verwenden muss, welcher von aussen das finish verkratzt und sehr mühsam ist für viele Umdrehungen.
 
Vielen Dank für die Tipps. Wenn ich diese lese, vermute ich, dass es einfacher klingt, als es ist, sie anzuwenden. Aber zum Glück baue ich Räder nur für mich selbst ;-)
 
Wow, das scheint ja auf den ersten Blick deutlich professioneller zu sein, als das alte Excel-Tool von Parktool...
Vielen Dank, werde ich mir auf jeden Fall mal näher ansehen...
Ich danke Ihnen. Die ParkTool-Excel-Tabelle war in der Tat eine Inspiration, und ich habe sie jahrelang in mehreren meiner eigenen Überarbeitungen verwendet. Vor kurzem habe ich die universelle Kalibrierungstabelle und eine bessere Interpolationsroutine hinzugefügt. Und nun, warum nicht teilen?
 
Für Interessierte sind einige Informationen über den zeitabhängigen Spannungsabfall während des Radbaus beigefügt. Nachdem ich das Vorderrad vor etwa vier Tagen eingespannt hatte, habe ich das Rad erneut gemessen.

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Ich habe das Rad nun zweimal eingespannt und ein paar Tage ruhen lassen. Nachfolgend die bisherigen Unterschiede.

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Ich werde das Rad wieder (sehr) leicht spannen und erneut messen und ein paar Tage ruhen lassen.
 
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