Rapsacs Erfahrungen mit der Speichenlänge bei Extralite-Naben und Berd-Speichen

Und nach erneutem Spannen, Zentrieren und Ausgleichen:
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Re: Rapsacs Erfahrungen mit der Speichenlänge bei Extralite-Naben und Berd-Speichen
Nach einer Woche Urlaub und einer Woche Arbeit sieht der zeitliche Spannungsverlauf der Speichen für das Vorderrad so aus:

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Nächste Woche werde ich das Hinterrad fertigstellen und das Vorderrad noch einmal messen, dann wird es in Betrieb genommen und ich werde die Messung nach ein paar Monaten wiederholen. Bevor ich das Felgenband abklebe, werde ich die Speichentiefe in den Nippeln messen und hier veröffentlichen.
 
Für das Vorderrad gibt es eine Zusammenfassung, bevor es in Gebrauch genommen wird:

Speichenlänge
(Berd spokes without insert & Extralite hubs)
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Diagramm der Speichenspannung
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Entwicklung der Spannung über die Zeit (ohne Gebrauchsphase)
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Speichenenden in Nippeln / Gewindeüberlappung
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Die Speichenenden ragen also bis heute nicht durch die Nippel. Hinweis: Die Drahtlänge der Berd-Speichen schwankt bei meinem Satz zwischen 8,5 und 9,6 mm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu Ihrer Information, Berd's Leitfaden (FAQ) zur Speichenspannung. Rein zur Information, niemand muss zustimmen.

Do Berd spokes lose tension over time, and what maintenance is required?
All wheels with Berd spokes are built with a multi-day tensioning process to reduce the amount of tension loss that will happen after the wheels are installed on a bike. Despite this, the tension in Berd spoke wheels will decrease by approximately 30% over the first 6 months of use due to the natural "bedding in" process of the fibers. This loss in tension does not affect the durability or longevity of Berd spoke wheels, and there is no requirement to increase the tension. The stiffness of the wheels is weakly dependent on spoke tension, so the tension of the wheels may be increased after 3-6 months, if desired, to increase the wheel stiffness by approximately 10%. This is accomplished by turning each nipple by 2 full turns from the tire side of the nipple while using the Berd spoke holding tool to prevent the spokes from twisting, followed minor adjustments to ensure the wheel is true and dished properly.

What are the tension and trueness specifications for new Berd wheels?
At Berd we strive to deliver the highest quality products and wheel builds. We true our wheels to within .50 mm radially, .25 mm laterally, and within .50 mm for the dish. The tension specification for finished Berd wheels is 70 kgf. Berd spokes will lose approximately 30% of their initial tension over the first six months but unlike metal spokes they maintain all of their strength regardless of tension and increasing the tension is not required. This is a normal process and a trained bicycle mechanic can bring the tension back up to 70 kgf or higher tension if desired.

I'm tensioning my spokes and the spoke is going past the nipple, is my spoke too long?
It is OK for Berd spokes to protrude up to 4 mm past the end of the nipple. This is especially common using internal nipples. Unless the top of the spoke is interfering with your rim tape, this is not a problem at all. Spokes are considered too long if they protrude more than 4 mm past the end of the nipple, or if the spoke holding tool bottoms out on the bottom of the nipple when tightening the spoke (i.e., the flat on the spoke can go about halfway into the nipple).
 
Die Zusammenfassung für das Hinterrad wird in Kürze folgen.

PS: Für deutschsprachige Leser: Zu Ihrer Information, ich habe Deepl als Übersetzungsmaschine verwendet, da Deutsch nicht meine Muttersprache ist. Daher kann ich die Qualität der Übersetzung nicht zu 100% garantieren...
 
Schöner Aufbaubegleitfaden. =)

Da ich auch gerade mal wieder einen BERD Aufbau hinter mir habe, will ich auch noch ein bisschen Senf von meiner Seite besteuern:

Ich sehe das ein bisschen anders als wohl einige meiner "Kollegen". Ich habe kein Problem damit ein bisschen Zeit hier rein zu investieren.
Das Zeitinensivste ist ohnehin das Einspeichen. Wenn man hier ein bisschen reinkommt ist es aber gar nicht mal so langwierig. Klar, mit Stahlspeichen habe ich vermutlich 3 Räder fertig für 1 BERD, aber das ist noch insgesamt nicht zu viel Zeit, die man dort reinsteckt.
Wichtiger ist, wie man das erste Spannen der Speichen angeht, bzw. wie man eine Runde rum kommt. Meine ersten BERD Aufbauten habe ich noch mit originaler Speichenlänge betrieben, also das, was ich im BERD Rechner rausbekommen habe. Am Ende ragten die Speichen dann gut 1-1,5mm über den DS Nippel hinaus. Für die Gewinde und Speichen kein Problem, fand ich aber dennoch ein bisschen unschön.
Für den jetzigen Aufbau habe ich 1mm kürzere Speichen als errechnet genommen. Das bedeute vor allem beim ersten Spannen mehr Kraftaufwand, da es wirklich nicht einfach ist eine Runde rum zu kommen, wenn man zu viel Nippel aufschraubt. Zu wenig sollte man aber auch nicht aufschrauben, sonst besteht noch Gefahr, dass man sich 1-2 Gewindegänge aus den Nippel zieht. Ich bin dieses Mal entspannt an die Sache ran gegangen. Habe erst eine LR Seite eingespeicht und benippelt und ein bisschen vorgespannt. 1 Tag stehen lassen, die halbe Seite in der Spannung wieder etwas zurück genommen, dann die 2. Seite benippelt. Ist man hier einmal rum zieht man wieder bisschen Spannung drauf, lässt es 2-3 Tage stehen und fängt dann mit dem Aufbau richtig an. Erstes Mal zentrieren und auf Spannung bringen. Innerhalb der nächsten 2 Wochen habe ich das Rad dann immer wieder so aller 2-3 Tage in den Ständer gehängt und die Spannung nachjustiert. Das klingt jetzt aufwendig, ist aber mehr oder weniger ein Akt von 10 Minuten jeweils. Wenn überhaupt.

Verändert sich an der Spannung nichts mehr, ist man fertig. Wie immer halt. =)
Ich sehe darin durchaus eine Abwechslung zum Standardbetrieb und das finde ich gar nicht mal so übel. Aber es ist ein Aufwand, der durchaus bezahlt werden muss, darüber sollte sich jeder klar sein. Wenn ich für einen Komplettaufbau im Ende ca. 3-4h investieren muss, dann muss sich das halt auch im Preis wieder finden.. .

VG
Hexe
 
PS: Für deutschsprachige Leser: Zu Ihrer Information, ich habe Deepl als Übersetzungsmaschine verwendet, da Deutsch nicht meine Muttersprache ist. Daher kann ich die Qualität der Übersetzung nicht zu 100% garantieren...

Die Übersetzung ist top, DeepL ist schon krass gut. Ich hatte mich schon gewundert, dass Du uns hier siezt… 😀
 
Ein erstes kurzes Feedback vom Hinterrad nach dem weiteren Spannen ist, dass ich empfehle, für die linke Seite 1mm längere Speichen zu nehmen als für die rechte. Also für genau diese Kombination von Felgen und Naben (ohne Einsätze) ergibt das: FL 300mm / FR 300mm / RL 301mm / RR 300mm
Übrigens, mit den aktuellen Speichenlängen (alle 300mm) wird es auch gut funktionieren, aber für ein mehr oder weniger identisches Ergebnis in Bezug auf das Gewinde in den Speichennippeln, ist der 1mm mehr hinten links besser.
Die von Extralite angegebene - Berd ohne Einsätze - Speichenlänge (alle 298mm oder alle 299mm) erscheint mir etwas schwierig, obwohl 299mm vielleicht noch erreichbar sind. Übrigens, dann ist 1mm extra links hinten auch besser. Andererseits finde ich die von Berd angegebenen Speichenlängen zu lang.
Ich vermute auch (angesichts der Ergebnisse mit den Berd-Speichen), dass die Speichenlängen, die Extralite für diesen Nabensatz auf seiner Website angibt (auch für Stahlspeichen), nicht ganz korrekt sind (zu kurz). Siehe auch Beitrag. Da ich aber noch keinen Extralite-Laufradsatz mit Stahlspeichen eingespeicht habe, bleibt Letzteres nur eine Vermutung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Hinterrad hat sich nach mehrmaligem Einspannen, Zentrieren und Nivellieren nun eine einigermaßen stabile Situation ergeben, und das Rad wird am Wochenende in Betrieb genommen.
Die bisherigen Endergebnisse für die Speichenlängen in den Nippeln sind unten zu sehen.
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Sie sehen, dass die effektive Speichenlänge auf der rechten Seite mehr oder weniger identisch mit der des Vorderrads ist. Für die linke Seite könnte eine etwas längere Speiche etwas besser sein, um ein identisches Ergebnis wie auf der rechten Seite zu erzielen. Wie oben berichtet, würde ich für einen identischen Umbau dann 301mm oder vielleicht sogar 302mm nehmen.

Zusammenfassung:
Die Berd Speichenlängenempfehlung bei 100% identischem Aufbau lautet also:
FL / FR: 300 / 300mm
RL / RR: 301 oder 302 / 300 mm

Es bleiben also im Schnitt noch 2 mm Spielraum zum späteren Nachspannen, ohne dass die Speichenenden aus den Speichennippeln herausragen. In ein paar Monaten werde ich darüber berichten.
 
Habe aus Neid ein Paar Felgen für mich bestellt: Duke Lucky Jack SLS4 Ultra 28h mit 30,5mm Innenbreite.
Ich bin immer noch ein bisschen unsicher über die Naben und Speichen...
Entweder baue ich einen bestehenden Laufradsatz um und verwende die Carbon-Ti Straightpull Naben von diesem in Kombination mit Sapim CX-ray Speichen. Oder noch neue Extralite-Naben mit Berd-Speichen und einer etwas schmerzhafteren Übung beim Aufbau. 🤔
 
Es wäre doch schade, wenn man die gewonnenen Erfahrungen nicht für Verbesserungen nutzen würde!
Also wird ein zweiter Laufradsatz mit Berd-Speichen und Extralite Hyperboost 3-Naben angefertigt.
Die Duke SLS4 Ultra i30 28h Felgen sind bereits eingetroffen, die Naben und Speichen sind bestellt. Übrigens weicht auch hier die gemessene ERD der Felgen um 1mm von der Angabe von Duke ab (599mm statt 600mm).

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Auf der Suche nach einem seltsamen Quietschen wurde ein wahrscheinlicher Schuldiger gefunden: Das innere Freilauflager läuft unregelmäßig. Nach 360 km ist also bereits eines der Enduro-Lager kaputt.... Nun haben Enduro-Lager nicht wirklich einen guten Ruf - ich verstehe nicht, warum Extralite sie verwendet - aber dieses war sehr schnell kaputt. Ich tausche präventiv alle Lager gegen SKF-Lager aus. Glücklicherweise sind die Lager identisch mit denen in meinen CarbonTi-Naben und ich habe noch einen Satz auf Vorrat.
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Auf der Suche nach einem seltsamen Quietschen wurde ein wahrscheinlicher Schuldiger gefunden: Das innere Freilauflager läuft unregelmäßig. Nach 360 km ist also bereits eines der Enduro-Lager kaputt.... Nun haben Enduro-Lager nicht wirklich einen guten Ruf - ich verstehe nicht, warum Extralite sie verwendet - aber dieses war sehr schnell kaputt. Ich tausche präventiv alle Lager gegen SKF-Lager aus. Glücklicherweise sind die Lager identisch mit denen in meinen CarbonTi-Naben und ich habe noch einen Satz auf Vorrat.
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Ich kann dir verraten, warum extralite sie verwendet. Weil sie gut sind.😁
Stelle das Axialspiel der Nabe so ein, daß minimal Spiel zu spüren ist, wenn das Laufrad montiert ist. Das lässt sich dann sogar noch über das Anzugsmoment der Steckachse einstellen. Dann halten die Lager auch länger als 360km.
 
Ich kann dir verraten, warum extralite sie verwendet. Weil sie gut sind.😁
Stelle das Axialspiel der Nabe so ein, daß minimal Spiel zu spüren ist, wenn das Laufrad montiert ist. Das lässt sich dann sogar noch über das Anzugsmoment der Steckachse einstellen. Dann halten die Lager auch länger als 360km.
Das mag ja sein ("Weil sie gut sind"), für eines der Lager dieser Hinterradnabe ist es das leider nicht. Die Vermutung, dass die Lagervorspannung nicht richtig eingestellt war, erscheint angesichts des großen Abstands zwischen Ihrer Tastatur und meiner Hinterradnabe etwas merkwürdig. Aber auf jeden Fall vielen Dank für Ihre Antwort. Im Übrigen behaupte ich nach wie vor, dass Enduro-Lager nicht für ihre Haltbarkeit bekannt sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da freue ich mich dass ich die XD-25 lager bestellt habe welche bei Extralite verfügbar sind. Diese sollten das Nonplusultra sein in Sachen Lebensdauer.
 
Letztendlich habe ich nur die beiden Lager des XD-Freilaufs ausgetauscht. Eines davon lief sehr löchrig/schwergängig, das andere Lager hatte keine Probleme und wurde deshalb vorsorglich ausgetauscht. Die beiden Lager im Nabenkörper habe ich an Ort und Stelle belassen.
Die verwendeten Enduro-Lager werden vielleicht recht gut sein, leider war eines schon nach ein paar hundert km kaputt, übrigens bei korrekt eingestelltem Achsspiel. Das funktioniert bei Extralite-Naben nicht anders als bei Carbon-Ti-Naben. Was ich meine ist, dass andere Lagermarken (SKF, INA usw.) im Durchschnitt für ihre Langlebigkeit besser bekannt sind.
 
Habe heute den zweiten Satz Laufräder fertiggestellt, es hat eine Weile gedauert, weil ich viel zu tun hatte etc. Aber in Anbetracht der kriechenden Verhalten der Berd Speichen eigentlich ganz gut.
Das Ergebnis in Bezug auf die Speichenlänge ist perfekt, sowohl Vorder- als auch Hinterrad haben etwa 2,5 mm Gewinde in den Speichennippeln für späteres Nachspannen übrig.
Es ist mir auch gelungen, die Speichennippel nur von hinten zu spannen. Meine anfängliche Skepsis erwies sich als unbegründet, auch wenn es etwas Aufmerksamkeit erfordert, um Schäden am Felgenbett zu vermeiden. Berg (eine andere Marke für Leichtbaufelgen) weist hier sogar darauf hin, dass es verboten ist, die Speichen von hinten zu spannen. Ihr Felgenbett wird dort sehr dünn und relativ brüchig sein.
Alles in allem ist die Vorgehensweise (inkl. der Berechnung der Speichenlängen, der verwendeten Werkzeuge und dieser Naben) so schön zum Nachmachen. Wenn man schon mal Räder gebaut hat und ein gewisses Maß an Geschicklichkeit mitbringt, ist es durchaus machbar.

Tension - ExtraliteHB3-DukeSLS4Ui30-BerdPL.jpg
 
Sehr interessanter Beitrag, danke...
ich bin noch einen Schritt weiter zurück gegangen, da mir der Preis der Speichen für einen Versuch zu hoch war und habe sie mir selbst gebaut. Hat dafür einige Wochen gedauert... Als Faser verwende ich SK99, Speichenreste als Enden (aufgeraut, entfettet, angeätzt), eingeklebt mit Sekundenkleber, Augspleiß auf der anderen Seite. Wichtig ist, wie schon angesprochen das Vorspannen; ich nehme an BERD spannt die Speichen nicht vor, die sehen nach einem Vorspannen nämlich anders aus... dann ein Montagenippel (länger, Messing) und dann den normalen (endültigne, normalen) Alunippel. Jetzt ruht das erste Rad und wartet auf das Nachspannen und Zentrieren....

Gewicht einer Speiche: 1,6 g...
 
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