Fahrtechnik Fully oder Federung ohne Dämpfung ?

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riccard0

Guest
hallo
Ich habe wenig Ahnung mit Fullys und den verbauten Federelementen \ Dämpfern .
Bisher bin ich einige verschiedene Fullys Probe gefahren und mußte jedesmal feststellen das mein
bescheiden ausgebauter Fahrstil oder Fahrtechnik mit einem Fully überhaupt nicht mehr funktionieren.
Ich bin es gewöhnt kleine Hindernisse wie wie Bordsteine bis ca.25cm ,Bäume bis ca.25-30cm oder maximal etwa zwei Treppenstufunen hoch sowie Schlaglöcher bis max. 1m Weite zu überspringen indem ich mich beim Hop oder Bunnyhop aktiv vom Boden Wegdrücke. Dabei dient alleine der Reifenflex als Feder und das funktioniert soweit gut. Jetzt ist es so das ein Hardtail oder starres Rad zwar diesen Fahrstil gut unterstützt Stabilitätsmäßig aber an seine Grenzen kommt wenn mit Hilfe eines Kickers oder bei einem Drop aus etwas größerer Höhe im Flachen gelandet werden muß z.B. Sprung von einer Parkbank oder höhere Treppe ins Flache. Manchmal schaffe ich es solche Landungen mit dem Körper und den Beinen ausreichend abzufedern wenn dies aber nicht klappt bekomme ich beim Hardtail leicht das Gefühl es könnte für Räder und Rahmen der Letzte Sprung gewesen sein.
Jetzt dachte ich daran mir ein Fully anzuschaffen um damit die Vorteile bei höheren Geschwindigkeiten im Gelände zu nutzen gleichzeitig verspreche ich mir dabei höhere Stabilität bei beschriebenen Aktionen
im Flachland.
Leider ist es aber so das die Federung und oder bzw. Dämpfung der Fullys die ich bisher gefahren bin meinen gewohnten Fahrstil vollkommen unmöglich machen. Das aktive wegdrücken vom Boden und der zwar begrenzte aber sehr schnelle und Stramme Flex des Reifens werden durch die Federung des Fullys komplett weggeschluckt.
Woran liegt das?
Ist es mit einem Fully einfach nicht möglich diesen Fahrstil zu fahren? Muß man mit einem Fully eine andere Bunnyhop Technik lernen oder ist ein weiterer oder höherer Absprung mit dem Fully überhaupt nur mit Hilfe eines Kickers möglich?
Welche Einstellung an Federung und Dämpfung ist es die das Fully so "träge machen" ?
Wäre es denkbar bei der Federung des Hinterbaus auf eine Dämpfung komplett zu verzichten sodas die Federung so schnell wird das man das Heck quasi als Katapult nutzen kann. Dies scheint mir nämlich so
mit gedämpften Federn nicht wirklich möglich zu sein auch wenn der Rebound schnell eingestellt wird.
Sind für diesen Zweck in Gabel und Heck eher Luft oder Stahlfedern geeignet?
Dirtbikegabeln scheinen mir zb. für diesen Fahrstil irgendwie geeigneter zu sein weil sie nicht zuviel Federweg haben und auch insgesmat besonders straff und schnell zu sein scheinen oder täusche ich mich da ?
Im Prinzip könnte für meine Ansprüche die Gabel und der Dämpfer auch Starr oder gelockt bleiben
bis zu dem Moment in dem Kräfte auftreten die wirklich dem Rahmen gefährlich werden könnten.
Bei allen getsteten Rädern war das aber so nicht gegeben obwohl die Federung so eingestellt war das
bei meinem Gewicht und ohne Belastung kaum bis garkein "sag" zu sehen war.
sorry ich hab auf dem Gebiet echt wenig Erfahrung und Wissen ...
danke
 
Das kann man nicht über einen Kamm scheeren. Es gibt Gabeln und Hinterbauten (und Federbeine), die einfach alles wegsaugen, es gibt aber genauso solche, die eher straff sind und es eher ermöglichen abzuheben.

Generell würde ich jetzt vermuten, dass Gabel und Federbein viel zu weich und zu langsam abgestimmt waren. Dazu noch zu wenig Druckstufe -> Rad sackt weg. Wie habt ihr denn den SAG gemessen? Einfach draufstellen und gucken bringt nix, draufstellen, 2-3 Mal so richtig reinpumpen und dann den Gummiring zurückschieben ist richtig.
 
so genau haben wird das das letzte mal nicht gemessen eher nur geguckt war aber auch für einen größeren und schwereren Fahrer abgestimmt was bei geringerem Fahrergewicht dann eine "härtere = strammere ?" Einstellung bedeutet stimmt das so oder bezeichnet man mit strammer Einstellung nicht die Härte und damit den Kurvenverlauf sondern das Verhältnis von Härte zu Rebound ?. Ist es denn überhaupt richtig das SAG und Kompression (Druckstufe) also die gesamte Luftmenge\Druck direkt von einander abhängen ?
wobei der Rebound also Ausfederdämpfung unabhängig davon sind oder bringe ich das alles durcheinander?
 
Vielleicht war das tatsächlich immer alles falsch eingestellt wenn ich getestet habe.
also die Druckstufe ist der Verlauf oder schnelligkeit in Richtung max. Kompression und die Zugstufe ist der Rebound also Geschwindigkeit beim ausfedern. Also Druckstufe ist die Härte und Verhältnis Druck zu Zugstufe die Strammheit ?
naja ich hab mir jetzt einiges erzählen lassen , videos gesehen und Texte gelesen aber es geht nicht so richtig in meinen Kopf rein ... ist wohl momentan der falsche Zustand meinerseits um das zu verstehen ...danke trotzdem ich versuchs weiter mit den Einstellungen durchzublicken.
Prinzipiell sollten die Dämpfer also so einzustellen sein das ein "vor\anspannen" des Hinterbaus und unterstützendes katapultieren beim Absprung möglich sind ja ?
 
Puh. Fang bitte an Groß/Kleinschreibung und Punktierung gescheit zu nutzen, bei deinem Geschribbsel kriege ich Kopfschmerzen!

Die Performance eines Hinterbaus hängt von der Positionierung der Drehpunkte ab. Welches System genutzt wird ist da egal, mit jedem kann man gute und bescheidene Hinterbauten bauen, mit dem einen leichter, mit dem anderen nur mit gewissen Schwierigkeiten (lies dich einfach mal ins ICB 2 ein ;) ).

Es gibt da 2 grundlegende Richtungen: Plüschig, also eher staubsaugerfeeling, oder straff, der Hinterbau hat "Pop", so dass man leicht an Wurzeln damit abziehen kann und eben nicht alles weggesaugt wird. Dann gibt es da noch die durschrauschenden Hinterbauten, Fehlkonstruktionen, die sinn- und verstandlos Federweg freigeben.
Dann kommt das Federbein, das kann in nem gewissen Maße die Performance des Hinterbaus beeinflussen, ein bischen plüschiger, etwas progressiver, etwas linearer... Aber es kann einen verkorksten Hinterbau nicht zu guter Performance verhelfen, allerdings verkorkst ein falsch abgestimmtes Federbein ganz schnell die Performance des besten Hinterbaus.
Bei Gabeln ist das ähnlich. Ner Luftgabel mit starkem Bauch im mittlerem Federweg wirst du nie "Pop" anerziehen können, da lehnst du dich drauf und die versinkt vollends im Federweg.

Je schwerer das Bike, desto schwerer ist natürlich auch der Bunnyhop ;)

Womit wir beim Problem wären: Bevor du nicht rausrückst welche Bikes du gefahren bist, mit welchen Federbeinen, mit welcher Einstellung kann dir keiner helfen.

Dann ist noch dein Gewicht interessant, wenn du so wie ich jenseits der 0,1 Tonnen liegst wird´s schwierig mit nem Standartfederbein wirklich Pop in den Hinterbau zu kriegen.

Wo willst du damit überhaupt fahren? Was treibt dich zum Fully?
 
was mich zum Fully treibt habe ich ja wohl sehr ausführlich dargelegt.
Es geht vor allem um die Helius AC oder AM Reihen die ja eigentlich eine gute sportliche Geometrie haben sollten. Federgabel hatte ich bisher verschiedene ausprobiert die letzte eine Fox talas bei der ich tatsächlich alle Einstellungen ausser der Zugstufe ausprobiert habe. Bei einem Luftdruck der bei meinem Gewicht keinen SAG erkennen lassen konnte habe ich alles durchprobiert ohne ein angenehmes Verhalten zu erreichen wobei ich die Zugstufe tatsächlich nicht geändert hatte die habe ich ganz vergessen einfach weil die unten angebracht ist ... genauso der Hinterbaudämpfer da hab ich auch einfach alles durchbrobiert bis auf mehr Luft auch da im Prinzip alles ohne SAG . Die Zusammenhänge mit dem Gesammtdruck und der Druckstufe sind mir noch nicht ganz klar. Druckstufe ist die Vorkompression eines Teils der Luft verstehe ich das richtig? Also insgesamt mehr Luft\Druck bedeutet weniger SAG und mehr nutzbaren Federweg wobei die Druckstufe die Vorkomprimierung der Luft ist ?(auch wenn mir nicht ganz einleuchtet in welchem Teil der Gabel und wie diese Vorkomprimierung stattfindet oder was negativ und positiv Luftkammer für eine Funktion haben). Also höhere Vorkompression bedeutet eine Härtere Gabel. Und bei mehr vorkompression verändert sich das einfederverhalten von progressiv (länger weich richtung weniger hart am Ende des Federwegs) zu linear (gleichbleibend von Anfang bis Ende des Federwegs) oder umgekehrt?
Kennt jemand einen Link in dem das langsam und leichtverständlich erklärt wird (vielleicht von DT Swiss Mitarbeitern)
danke
 
ok ich habe mal nach dem icb2 geschaut das ist ein Bike von Alutech oder ? Meinem Verständniss von der Federung hilft das ja nicht viel scheint aber ein Bike mit Federwegen und einem Einsatzbereich zu sein der in die gesuchte Richtung geht danke. Das Gewicht der getesteten Bikes lagen wohl so zwichen 12 und 14 Kg
die Komponenten habe ich mir nicht gemerkt bis auf beim letzten von dessen Federverhalten ich auch enttäuscht war da war es eine Fox Talas und ein Manizou swinger beide vollgepumpt ,ohne SAG und am Hinterbaudämpfer hab ich auch die Zugstufe (das ist dann der rebound oder) herummprobiert aber richtig schnell ausgefedert ist da nix.
 
ja ok da steht wohl eineiges ob ich das auf englisch verstehe wird sich zeigen.
wie kann eine Luftfedergabel ein lineares verhalten haben ... puh eigentlich wollte ich ja in die Alpen
wievel kostet denn dieses ICB2?
 
falls das überhaupt über die Entwiklungsphase raus ist muß man aber sagen das sowas für einen Alpencross jeztz auch nicht ganz das wahre ist ... soweit ich das gesehen habe.
 
Sinn einer Federung ist, beide Räder für den Vortrieb bzw. die Lenkung möglichst lange in Kontakt mit dem Boden zu halten und nicht als Katapult zu missbrauchen. Für deine Ansprüche würde ich eher so was empfehlen

kaenguru-21_huge.jpg
 
ok ich habe mal nach dem icb2 geschaut das ist ein Bike von Alutech oder ? Meinem Verständniss von der Federung hilft das ja nicht viel scheint aber ein Bike mit Federwegen und einem Einsatzbereich zu sein der in die gesuchte Richtung geht danke. Das Gewicht der getesteten Bikes lagen wohl so zwichen 12 und 14 Kg
die Komponenten habe ich mir nicht gemerkt bis auf beim letzten von dessen Federverhalten ich auch enttäuscht war da war es eine Fox Talas und ein Manizou swinger beide vollgepumpt ,ohne SAG und am Hinterbaudämpfer hab ich auch die Zugstufe (das ist dann der rebound oder) herummprobiert aber richtig schnell ausgefedert ist da nix.

Ooooh Mann!! Geh fahren! :wut:
 
Wenn man das Gefühl hat, dass die Räder am Boden kleben, dann funktioniert die Federung/Dämpfung. Genau das, und nur das ist die Aufgabe der Federung/Dämpfung. Man nennt es Radanbodenkleb! Man kann natürlich die Federung auch blockieren, dann ist Funktion dahin. Ist aber so sinnvoll wie z.B. eine Lampe abzukleben damit kein Licht austritt!
 
Wenn man das Gefühl hat, dass die Räder am Boden kleben, dann funktioniert die Federung/Dämpfung. Genau das, und nur das ist die Aufgabe der Federung/Dämpfung. Man nennt es Radanbodenkleb! Man kann natürlich die Federung auch blockieren, dann ist Funktion dahin. Ist aber so sinnvoll wie z.B. eine Lampe abzukleben damit kein Licht austritt!

du bringst es auf den punkt :daumen:
 
Wenn man das Gefühl hat, dass die Räder am Boden kleben, dann funktioniert die Federung/Dämpfung. Genau das, und nur das ist die Aufgabe der Federung/Dämpfung. Man nennt es Radanbodenkleb! Man kann natürlich die Federung auch blockieren, dann ist Funktion dahin. Ist aber so sinnvoll wie z.B. eine Lampe abzukleben damit kein Licht austritt!

Genau das will man von nem DH Bike. Nicht von nem leichten Trailbike! Dass soll eben nicht alles plattwalzen sondern eine aktive Fahrweise ermöglichen.
 
@riccard0

Hier mal eine ernstgemeinte Frage: Warum kaufst Du dir nicht ein richtig stabiles DH geeignetes Hardtail, das deinen Fahrstil aushält?
Würdest Du damit nicht glücklicher werden als mit jedem Fully?
Ein Fully ist ja nicht immer die bessere Lösung, wenn man einen guten Fahrstil für ein Hardtail hat, und diesen eigentlich auch gar nicht ändern will (?).

Gruß Jan
 
Sinn einer Federung ist, beide Räder für den Vortrieb bzw. die Lenkung möglichst lange in Kontakt mit dem Boden zu halten und nicht als Katapult zu missbrauchen. Für deine Ansprüche würde ich eher so was empfehlen

kaenguru-21_huge.jpg


Ob du es glaubst oder nicht an sowas hatte ich auch schon gedacht aber als ich bei den Maschinenbauern nachgefragt habe hieß es man habe keine Zeit für sowas:

SpringWalker-Running-Exoskeleton.jpg


Das die Federung meist dafür eingesetzt wird das Rad am Boden zu halten ist mir bewusst. Beim Fahren über Wurzeln und beim schnellen Downhill shredden macht das auch Sinn. Mir würde es wie schon gesagt ausreichen wenn die Federung den Rahmen nur bei estremster Belastung vor Schäden Schützt und ansonsten fast wie ein Hardtail Fährt. Beim Dirtjump dient die vorderradfeder auch nur diesem Zweck. Die Katapultfunktion wäre halt super .Es ist dabei aber auch klar das ein überhaupt nicht gedäpftes Rad sich wie ein Pogostick verhalten würde. Man bräuchte einen Remoteschalter oder eine intelligente Steuerung die beim Absprung katapultiert und beim Aufsetzen dämft ...
Aber vielleicht bekommt man mit einer besseren Abstimmung von Druck und Zugstufe doch noch ein wesentlich besseres Verhalten der Federn eingestellt als alles was ich bisher ausrobiert habe.
Die freeride Hardtails haben halt fast alle so ein extrem kurzes Sitzrohr das man mit diesen nicht wirklich enduromäßig Trails fahren kann. Im Prinzip ähneln die stark den Dirtbikes nur mit etwas flacherem Lenkwinkel (Solid nurse\NS Bitch\Trailstar und wie sie alle heißen). Und die als allmountain eingestuften Hardtails wie die Cotic soul etc. haben vielleicht etwas dickere gut konifizierte Rohre ob die aber so stabil sind das man wie erwähnt mal eine Parkbank oder drei vier Treppenstufen ins Flache springen kann ohne den Aufschlag mit dem Körper richtig abzufedern bezweifel ich und mit einem Rahmen der 300-500 Euro kostet möchte ich das nicht testen.
Geh fahren ist natürlich ein guter Tipp aber dafür brauche ich halt ein Fahrrad um mich für eines entscheiden zu können stelle ich hier meine Fragen ... übrigens fahre ich täglich sehr viel Fahrrad. Bisher halt noch kein Fully kein Bikepark, Gelände Alpencross , Dirtpark ... und beim Trial bekomme ich immer Hexenschuß :)
 
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