Hallo,
fühle mich nach Lektüre der letzten Postings zur Samstagstour mit Hardy berufen, meine Meinung kundzutun. Da ich ja wohl eher ein 'Gelegenheitsteilnehmer' bin, habe ich möglicherweise noch einen objektiveren Eindruck als andere Teilnehmer.
Also zunächst muss man wohl festhalten, dass Hardy ein recht aktiver
und auch fairer Guide ist. Das sind jedenfalls meine bisherigen Erfahrungen. Das er möglicherweise im Vergleich zum Vorjahr besser (konditionell, fahrtechnisch) und schneller geworden ist, darf man ihm nicht verübeln. Das lag vielleicht im Bereich seiner persönlichen Ziele wie sie jeder von uns wohl hat. Jedenfalls war ich am letzten Samstag auch vom Tempo überrascht, obwohl ich das nach Teilnehmerliste eigentlich nicht hätte sein sollen. Das hatte aber weniger mit Hardy selbst sondern möglicherweise mehr mit einem anderen, hoch angesehen Teilnehmer und Mitglied unserer Gemeinde zu tun. Mit einer Jahreskilometerleistung von 20.000 (liegt m.W. schon in der Nähe des Profibereiches) fährt Delgado in einer anderen Leistungklasse als fast alle von uns. Was Delgado bewegt bei uns mitzufahren (muss für ihn eher langweilig und leistungshemmend sein) bleibt sein Geheimnis. Ich für meinen Teil heiße ihn aber immer recht herzlich willkommen, verspricht es doch eine bewegte Tour zu werden. Außerdem wird mir auf diese Weise gezeigt, wo ich stehe (nämlich noch sehr weit unten) und man kann ja wenn man will auch was Positives bei ihm abgucken. Auf jeden Fall verspricht es mit Delgado höchstwahrscheinlich keine Bummeltouren zu geben (so wie wenn ich alleine fahre

). Ein Guide kann -ohne energisch zu werden- nicht sehr viel machen, wenn eine einmal angestachelte MTB-Meute losprescht. Er sollte -so denke ich jedenfalls und das ist dann möglicherweise sein persönliches Pech- natürlich nicht auch noch mitmachen und den Rest der gesprengten Gruppe dem Schicksal überlassen. Das sich ein überforderter Mitfahrer in dieser Situation mit einem zarten Hinweis auf seine 'unterlegenen fahrerischen und konditionellen Fähigkeiten' nicht offenbart und sich so als 'schwaches Mitglied und Spielverderber' der Gruppe outet, kann ich sogar gut nachvollziehen. Er ist schon körperlich damit beschäftigt hinterherzukommen und dann kommt noch die mentale Belastung dazu, dass die anderen ständig auf einen warten müssen.
Zurück zu Samstag. Nach 2/3 der Tour verabschiedete sich Delgado um sich auf den Weg nach Hause zu machen. Er war immerhin schon 6 Std. auf dem Rad

. Danach war die Gruppe wieder etwas homogener, wenn auch etwas kraftloser. Wenn sich einer der Teilnehmer nachträglich im Forum zu einer zurückliegenden Tour äußern möchte (zu schnell, zu hoch, zu heftig wie auch immer) sollte man das grundsätzlich nicht verteufeln nach dem Motto: Hätt's ja mal vorher was sagen können. Alle die dabei waren haben es schließlich gesehen, dass einige mehr zu kämpfen hatten als andere. Und danach so zu tun, als ob man nichts gemerkt hätte ist auch nicht sehr ehrlich.
Jedenfalls sollte man darauf achten, dass ein breites Spektrum an Leistungklassen akzeptiert werden und sich gerne zu ausgeschriebenen Touren anmelden und auch kommen. Sonst fahren am Ende nur noch eine Handvoll 'Mörderfahrer' (wie Hardy die Teilnehmer der MTB Championleague auch zu nennen pflegt), die sich untereinander bekämpfen können. Und dann werden auch sie an ihre Leistungsgrenze stoßen und leiden müssen. Dann sind da auf einmal keine mehr da, an die man sich sonst noch hätte hochziehen können.
@kitesun
Lass Dich nicht bloß nicht verunsichern! Nur wer ab und zu mal schnell (mit schnelleren!) fährt wird auch schneller! Glaub' mal nicht, alle außer Dir wären die Tour am Samstag ganz locker mitgefahren (außer Delgado natürlich)! Die Topform kommt noch. Es ist erst Februar!
Jorge