Florix - von Florenz zum Mont Blanc

@stuntzi
Sorry, ich doof.
Ich meinte zwar den Zug, aber ich habe gerade Aosta mit Airolo verwechselt.
Das passiert, wenn man nebenher arbeitet :)

Die TMR fährt einen direkten Bus Martigny - Aosta. Der frühe Bus nimmt Fahrräder mit und fährt knapp zwei Stunden. Bahnfahren dauert (Brig-Mailand-Chivasso), da ist man schneller mit dem Rad. Bus-Fahrplan herunterladen:

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Re: Florix - von Florenz zum Mont Blanc
Ja und nun? Hatte kurz mit dem Gedanken gespielt, von Airolo noch schnell mit dem Postbus auf den Gotthard zu brezln und dort mit Downhill statt Uphill zu beginnen. Aber irgendwie sind sechs Stunden Öffis ab München erst mal genug. Halbtax hin oder her, ich radl jetzt lieber. Der grobe Plan? Die Route nach Osten fortsetzen: Airolo - Lago Ritom - Passo del Sole - Olivone - Bellinzona - Bocchetta di Sommafiume - Dongo - Chiavenna. Dann entweder nach Norden per Passo Emet/Niemet nach Chur und bikeparken von Lenzerheide bis Davos. Oder Postbus nach St. Moritz und dort weiter? Zu viele blaue Stricherl sind auf der Zorrokarte, I'm lost.

Oder von Bellinzona mit Postbus auf den San Bernardino und Splügenpass dann nach Süden?

Oder doch noch ne Runde durchs Wallis?

Den Passo Gana Negra lass ich vermutlich aus. Der bringt einen nicht weiter, ausser man schließt den Passo Soreda direkt an. Der Soreda ist offensichtlich kompletter Trageblödsinn hoch wie runter, das muss dann ja auch nicht sein.

Vorschläge werden wie immer gerne gelesen... und manchmal sogar auch gefahren :).

Grüße aus dem halbwegs sonnigen Tessin.
Ich wollte auch nächste Woche noch nach Davos. Aber 10-15°C im Tal (okay auf 1500 Metern) sind mir zu wenig. Die habe ich auch dahoam.
Also würde ich dir eher raten nach Süden abzubiegen.
 
25.08. 13:15 Airolo, 1140m

Der grobe Plan? Die Route nach Osten fortsetzen: Airolo - Lago Ritom - Passo del Sole - Olivone - Bellinzona - Bocchetta di Sommafiume - Dongo - Chiavenna. Dann entweder nach Norden per Passo Emet/Niemet nach Chur und bikeparken von Lenzerheide bis Davos.
Grüße aus dem halbwegs sonnigen Tessin.
Kleine Anmerkung zum Passo del Sole von letzter Woche:
Die Passo del Sole Abfahrt Richtung Lukmanier ist jetzt komplett fahrbar.
Alle unfahrbaren Stellen wurden "autobahnmässig" planiert. Da wurde mächtig gearbeitet.
Und es hat trotzdem mächtig Spass gemacht...

RedOrbiter
www.Trail.ch
 
Nur damit du alle Alternativen hast.
Olivone - Malvaglia -> San Bernadino geht auch (wenn auch mühsam)

https://www.mtb-news.de/forum/t/sch...n-spluegen-airolo.828767/page-3#post-14825047
Giumela? Passit? Die habe ich markiert aber mental schon als Radlquark gestrichen, unter anderem wegen eurer Berichte. Nicht jeder findet Erfüllung im stundenlangen bergauf schleppen, gefolgt von beinahe ebensolangem bergab schleppen... und dann gibt's noch nicht mal eine Trailbelohnung?! Muss nicht sein, dafür radl ich zu gerne :).
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du von Splügen kommend nach Montespluga hochgehst und dort ca nach Osten und Richtung Innerferrera (habe den Track + Karte gerade nicht zur Hand) geht ein spannender Weg. Bergauf fährt ein Postauto, nimmt aber nicht unbedingt das Radl mit - muss warmgeduscht abgeklärt werden 8-)
 
25.08. 15:15 Cabana Cadagno am Lago Ritom, 2000m

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Wollte ja ohne Öffis starten, aber kaum dreihundert Höhenmeter über Airolo führt mein Uphill an der Mittelstation einer durchaus coolen Standseilbahn vorbei.

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Mit einem uralten Telefon vor einer uralten Topokarte melde ich mich bei der Talstation und äußere meinen Mitfahrwunsch.

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Sind immerhin noch vierhundert Höhenmeter... bei knapp einhundert Prozent Steigung. Kein Scherz, das rohrbegleitende Bähnlein zuckelt in einem Winkel von 42 Grad steilen Hang aus dem Val Bedretto hinauf. Geiles Teil... und bezahlen darf ich auch nix. Die sind irgendwie alle so nett zu Radlern im Tessin.

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Von der Bergstation ist's nur noch ein Katzensprung zum Ritom-Stausee...

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... und zum späten Lunch...

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... auf der Cabana Cadagno. Äußerlich ein verschlossener Steinbau, innen absolut modern eingerichtet und mit diversen Schlafplätzen versehen. Ziehen auch schon einige Wanderer ein, aber ich will heute noch weiter. Massenlager sind in viertwelligen Pandemiezeiten sowieso nicht so angesagt, drum schlepp ich auch wieder den Zeltkrempl mit.
 
25.08. 17:00 Passo del Sole, 2380m

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Zu vorgerückter Nachmittagsstunde strample ich weiter den Berg rauf, in der Bildmitte wartet bereits der Passo del Sole. Irgendwie cool... morgens in München in den Zug steigen und nachmittags ne vollwertige Biketour in den Schweizer Alpen radeln. Europa hat schon was.

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Gemütlicher Anstieg mit nur wenigen Schiebestrecken...

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... und vielen Stückerln fahrbarem Uphill-Singletrack. Scheint ein gutmütiger Übergang zu werden, der "Sonnenpass".

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Blick zurück ins Anstiegstal: Gegen fünf bin ich oben. Zeit genug für ein Gipfelpicknick, ist ja schließlich beinahe noch Sommer. Freilich gäb's hier auf den Almwiesen zwischen den Felsknubneln auch haufenweise perfekte Platzerl für mein Zelt, aber die Temperaturen sind mittlerweile doch deutlich zurückgegangen. Von der Hitzewelle vor zehn Tagen auf dem letzten Florix-Teilstück durchs Wallis ist jedenfalls nix mehr zu merken. Ich schlafe wohl lieber etwas tiefer unten.

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Dann mal los, die Sonne steht schon tief.
 
Zuletzt bearbeitet:
25.08. 17:35 Passo-Sole-Trail im Lukmanier-Tal, 1700m

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Passo-Sole-Trail: Optisch fängts schon mal ganz freundlich an, so ein paar fluffige Wolken über den Bergerln machen sich ganz gut. Mehr dürften's allerdings nicht werden, ohne Sonne fahr ich nicht.

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Passo-Sole-Trail: Das Wegerl selbst ist dann auch über alle Zweifel erhaben. Kompletter Flow.von oben bis unten. Man könnte fast meinen, der wäre kürzlich eine Trailbastelcrew durchmarschiert und hätte alles für Mountainbiker ausgebaut. Ich treffe auf überhöhte Steilkurven, Drivetrough-Kuhgatter, tweilweise sogar getrennte Wegführung für Biker und Wanderer. Wenn man nicht will, muss man eintausend Tiefenmeter lang nicht ein einziges mal anhalten.

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Passo-Sole-Trail: Blick nach links.

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Passo-Sole-Trail: Blick nach vorne.

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Passo-Sole-Trail: Blick nach Pferd.

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Passo-Sole-Trail: Abendlichtig und genial.

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Weiter unten trifft man auf das Valle Santa Maria auf der Südseite vom Lukmanierpass. Dem Abfahrtsspaß schadet das nicht, auch der "Sentiero Lucomagno" ist eine toller Singletrack.

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Schiebehilfe übers Brückli?! Die Schweizer übertreiben's fast ein bisserl, aber die E-Biker wird's freuen.

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Sentiero Lucomagno hinab nach Olivone? Leistet ebenfalls.
 
25.08. 20:35 Camp bei Olivone, 860m

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Auch die weitere Abfahrt auf dem Lukmanierweg nach Süden hinunter ist ausgesprochen hübsch...

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... und ausgesprochen trailig. Wird allerdings langsam im Wald schon ein bisserl finster, sollte endlich mal ankommen.

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Passt... die Dämmerung genießt man besser mit ein paar Spinatgnocchi statt auf dem Trail.

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Und wenn's finster ist, hat man auch nicht mehr so hohe Ansprüche an den Schlafplatz: Hauptsache ruhig und eben. Fazit zum Passo del Sole von Airolo nach Olivone? Hitverdächtig... unbedingt nachfahren!
 
25.08. 17:35 Passo-Sole-Trail im Lukmanier-Tal, 1700m
Man könnte fast meinen, der wäre kürzlich eine Trailbastelcrew durchmarschiert und hätte alles für Mountainbiker ausgebaut.
Genau so ist es. Wie ich weiter oben schon geschrieben habe.
Der Passo del Sole Abfahrts-Trail muss wohl erst kürzlich komplett hergerichtet worden sein.
Ist jetzt auch für weniger technisch begabte Biker (E-Biker...;) ) alles fahrbar gemacht worden.
Das sah letztes Jahr noch ganz anders aus.
imo bestes Vorbild wie ein Trail hergerichtet werden sollte (und nicht kaputt saniert wird) und dann doch noch gewaltig Spass zu machen...
Hier an dieser Stelle mein grosses Dankeschön an die schon erwähnte "Trailbastelcrew"

RedOrbiter
www.Trail.ch
 
Zuletzt bearbeitet:
Ps danke für die ausführliche und launige Beschreibung. Habe viele gute Erinnerungen ans Tessin. Wir sind einmal vom Maggia-Tal rüber ins Centovalli gequert, da gab es ein Dorf, ganz aus Stein, dass nur zu Fuß oder via Heli erreicht werden konnte. Kann mich aber nicht mehr an den Namen erinnern… ohne Handy und Navi übrigens, nur mit einer recht groben Karte vom Touri-Info. Am Ende taten die Beine nach unendlich Treppen durch Kastanienwälder so weh, dass einer das Auto holen musste.
 
nein, 25-30°C im Tal ist optimal, dann sind 15-20°C am Berg ... das ist optimal
Also ich fand die Hitzewelle vor zehn Tagen auch nicht verkehrt. Ist halt gemütlicher, bei zweistelligen Nachttemperaturen oben am Berg zu zelten. Mein Equipment gibt zwar auch leichte Minusgrade her, aber ich mach mich ungern zur Schlafsackwurst. Nehm das Ding lieber nur als Decke. Zur Zeit muss man da halt weiter runter fahren zum pennen, macht ja auch nix.
 
26.08. 09:30 Bellinzona, 300m

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Das gestrige Wegerl hinab nach Olivone war ein Hit, der Weiterweg hinaus über Biasca nach Bellinzona sind dann eher fünfzig Kilometer Langeweile zum Frühstück. Na gut... hab ich das Tal halt auch mal gesehen. Hätte ja auch nach halber Strecke abbiegen und mein Radl acht Stunden hoch und runter über irgendwelche fragwürdigen Pässe schleppen können. Aber die Cols Giümela und Passit sind nun mal keine besonders glorreichen Alternativen fürs Radl, dann lieber ein paar Kilometer schrubben. Nichtweicheier lesen gerne hier bei @p100473 weiter: https://www.mtb-news.de/forum/t/sch...n-spluegen-airolo.828767/page-3#post-14825047

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Weicheier dagegen hängen ihren Drahtesel an ein Postbussi statt über den Rucksack und lassen sich gemütlich in Richtung San-Bernardino-Pass schaukeln. Ist ein ganz schönes Stückerl weg und viel bergauf von Bellinzona, und ich darf noch nicht mal was bezahlen. "Heute fahren Radler gratis" oder sowas ähnliches murmelt der Fahrer auf italienisch in seinen Bart. Soll mit Recht sein.l, dann bleibt das Halbtax eben in der Tasche. Die Tessiner sind wirklich nett.

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Die gesparten Fränkli werden statt in Diesel dann eben in Frühstückskalorien investiert. Schmeckt eh besser.
 
Das gestrige Wegerl hinab nach Olivone war ein Hit, der Weiterweg hinaus über Biasca nach Bellinzona sind dann eher fünfzig Kilometer Langeweile zum Frühstück. Na gut... hab ich das Tal halt auch mal gesehen.
Dann hast Du eindeutig die falschen Weglein genommen!
Auch ab Olivone via Biasca bis Bellinzona kann man Spass haben...
Wenn man sich dort auskennt und die Strichlein auf der Schweizer Topo richtig raussucht kannst das meiste auf interessanten Singletrail dort abfahren.
Wäre dann aber halt Zeit intensiver auf dieser genannten Wegstrecke.

RedOrbiter
www.Trail.ch
 
o_O
Sowas machen die Jüngeren, denen noch niemand gesagt hat, daß BBS nicht 'Bergsteigen mit Rad als Ballast ist - und man eh nicht zum Fahren kommt'. Nicht, daß mir das nicht auch schon passiert ist, aber ich würde hier selbstverständlich den Postbus vorziehen.

Großen Dank an @Goldkettle für das letzte Video. Das sieht nach viel Hitzespaß aus ;)
 
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