Formula Selva 29 im Test: Anpassbar für alle!

Formula Selva 29 im Test: Anpassbar für alle!

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Viel hilft viel? Die Feature-Liste der Formula Selva 29 ist lang und voll mit interessanten Technologien. Ob das Konzept auf dem Trail aufgeht? Wir haben die Formula Selva 29 ausgiebig getestet!

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Formula Selva 29 im Test: Anpassbar für alle!
 
Na da sieht man mal was die Gabel alles kann. Guter Test, auch wenn ich finde dass ihr die unterschiedlichen CTS und deren Rückwirkung auf Euer Setup noch detaillierter beschreiben könntet.
Ansonsten @Grinsekater: Bitte lässt mehr Infos zu dem Dämpfer im grossen N raus. Dachte die sind noch im Prototypenstadium!
 
Ah jaaaaa!!!! Haben ganz weniger Hersteller verstellbar. Kann sein, dass das die Shims noch gut verdauen, weil die Druckunterschiede dann doch kleiner sind, wie bei der Druckstufe, wo der eine mit 100 kg drsuf drückt und der andere mit 200 kg.

Mag sein, aber warum passen dann MST, Fast und co die Zugstufe in 10kg Schritten an?

Kann jetzt Voodoo bei den Tunern sein oder eben doch nur ein Kompromiss bei Formula. Keine Ahnung
 
Weiß ich auch nicht.
Das gleiche haben wir ja mit der Negativfeder. Die müsste man eigentlich auch anpassen.
 
Weil tuner es können (oder wir es zmd glauben :) ), die Wünsche und Daten ihrer Kunden kennen und Geld dafür bekommen.

Ja, wird ein Kompromiss sein, wie bei allen anderen Endurogabeln. Externe Einsteller spannen die shims über Federn vor, dass ist auch kein Optimum. Lieber ein ordentlich aufgebauter Kolben mit shims, die bei Bedarf vom tuner umgeshimt werden kann. Wobei dies nicht zwingend notwendig ist, funktionier so schon super.


Der Vorteil des CTS Druckstufensystems liegt ja darin, unterschiedliche Grundtunes zu liefern, damit der Nutzer feineinstellen kann. Die externe Einstellerei und Vorspannung zwischen 50 und 140kg Person und unterschiedlichster Fahrweise ist auch ein Kompromiss, der für beide Enden suboptimal ist.
Der Aufwand eines CTS Systems am HSR ab Werk wäre übertrieben, der Einfluss unterschiedlicher Fahrer/Fahrweisen auf die Drücke in der Dämpfung ist vergleichsweise gering, verglichen zur Druckstufe. Der Wirkungsbereich der HSR ist auch deutlich kleiner als der der HSC.
 
Weil tuner es können (oder wir es zmd glauben :) ), die Wünsche und Daten ihrer Kunden kennen und Geld dafür bekommen.

Ja, wird ein Kompromiss sein, wie bei allen anderen Endurogabeln. Externe Einsteller spannen die shims über Federn vor, dass ist auch kein Optimum. Lieber ein ordentlich aufgebauter Kolben mit shims, die bei Bedarf vom tuner umgeshimt werden kann. Wobei dies nicht zwingend notwendig ist, funktionier so schon super.


Der Vorteil des CTS Druckstufensystems liegt ja darin, unterschiedliche Grundtunes zu liefern, damit der Nutzer feineinstellen kann. Die externe Einstellerei und Vorspannung zwischen 50 und 140kg Person und unterschiedlichster Fahrweise ist auch ein Kompromiss, der für beide Enden suboptimal ist.
Der Aufwand eines CTS Systems am HSR ab Werk wäre übertrieben, der Einfluss unterschiedlicher Fahrer/Fahrweisen auf die Drücke in der Dämpfung ist vergleichsweise gering, verglichen zur Druckstufe. Der Wirkungsbereich der HSR ist auch deutlich kleiner als der der HSC.
Ich denke, dass ein seriöser Tuner darauf bedacht ist, möglichst wenig Öl über die verhälnismäßig "dumme LSR Nadel" laufen zu lassen.
Stattdessen möchte er es über die "interlenten und variabelen" Tellerventile transportieren.
All meine Federelemente die bei Push kamen waren zumindest so gestrickt- und haben hervorragend gefunzt.
 
Was ich nicht ganz verstehe:

Da bietet man die vielleicht beste Druckstufe mit 8 zahlreichen günstigen Möglichkeiten der Anpassung, aber die Highspeed Zugstufe ist dann doch wieder fix?

Zu funktionieren scheint es ja. Ich Frage mich nur wie?
Die Kraft in der Luftfeder variiert zwischen 65kg und 95kg ja doch erheblich.

Unser leichtester Fahrer war 65 und der schwerste 100kg. Beide hatten keine Probleme mit der Zugstufe.

@Grinsekater : Ein super Test und Hut ab, das ihr auch das CTS beschreibt.
Eines bleibt mir jedoch unklar.
Die Erfahrungen unter dem Punkt "Auf dem Trail", basieren auf dem blauen serienmäßig verbauten CTS oder?

Wir sind folgende CTS gefahren:
  • Blau: Regular Medium
  • Rot: Regular Hard
  • Gold: Special Soft
  • Grün: Special Hard
Regular Hard und Special Hard lieferten den stärksten Gegenhalt für schwere und aktive Fahrer aber auch das Special-Soft fand ich mit meinem Gewicht recht spannend (bei erhöhter Progression und Luftdruck). Blau liegt in gutem Mittelfeld was Gegenhalt angeht. Das ist aber auch sehr stark abhängig wie schwer der Fahrer ist und wie viel Last er auf das Fahrwerk mit Fahrmanövern bringt.

Über die CTS-Einheiten lässt sich haarfein einstellen, wie tief man dabei eintauchen möchte und wie satt oder stramm sich das Fahrwerk auf dem Trail anfühlen soll. Der Unterschied zwischen den einzelnen Einheiten ist schon in der Grunddämpfung spürbar. Bereits wenn man die Regular Tunesverwendet, wird man mit einem satten aber definierten Fahrgefühl belohnt. Im direkten Vergleich zu den Special Tunes muss man hier aber etwas mehr Luft fahren, um das gleiche Maß an Gegenhalt zu erhalten. Zwischen den Tunes kristallisiert sich deutlich heraus, für welchen Fahrer diese abgestimmt sind.

Regular spricht den Fahrer an, der zwar aktiv fährt, aber sich nicht mit der Brechstange durch Wellen und Kurven pusht. Wer zweiteren Fahrstil ausübt, kann mit den Special-CTS-Einsätzen viel Spaß haben, sollte aber etwas mehr Kraft mitbringen, denn auf einen ganzen Tag gesehen sind die Special Tunes ein wenig anstrengender zu fahren.


Na da sieht man mal was die Gabel alles kann. Guter Test, auch wenn ich finde dass ihr die unterschiedlichen CTS und deren Rückwirkung auf Euer Setup noch detaillierter beschreiben könntet.
Ansonsten @Grinsekater: Bitte lässt mehr Infos zu dem Dämpfer im grossen N raus. Dachte die sind noch im Prototypenstadium!

Die Frage nach dem exakten Setup kam auch an der einen oder anderen Stelle schonmal. Ich bin da hin und hergerissen, weil es oft mehr Verwirrung stiftet als, dass es hilft. Eine sichere Einschätzung, wo man mit seiner Fahrposition liegt (über der Front oder dem Heck), ist in den seltensten Fällen gegeben. Das beeinflusst aber auch die Abstimmung extrem.

Wenn jemand davon ausgeht über die Front zu fahren ist das zum Beispiel in den seltensten Fällen im Gelände wirklich so und die Leute hängen eher leicht hinter der Mitte, bis hinten in 90% der Fahrsituationen. Ohne Video und Bildanalyse erkennen das die wenigsten Leute und wundern sich, dass ein Setup nicht funktioniert der von jemandem kam der anders fährt.

Bei konkreten Fragen zu einer Fahrsituation kann ich versuchen zu helfen aber wenn man in den Artikel all diese Infos und Aufzeichnungen mit einbringt hängen sich zu viele daran auf. Zu eingefahren sind meistens die Vorstellungen nach der Sagvorgabe oder wie viel Federweg man je nach Trail nutzen sollte.

Ein gutes Beispiel hierfür wäre vielleicht auch die Vorliebe die manche kleinere Testfahrer in vergangen Tests für längere Bikes hatte. Da gab es seitenlange Diskussionen über den Sinn von "upsizing" bei der Verwendung eines kürzeren Vorbaus... Das geht dann aber alles am eigentlichen Thema vorbei und ich würde da den Fokus und die Zeit lieber in die konkreten technischen Fragen oder zu Fahrsituationen stecken, als in eine Rechtfertigung von verschiedenen Vorlieben.

Den Test zum Dämpfer findest du hier.
 
Interessantes Teil! Alutech's Jürgen Schlender liebt die Formula Gabeln ja!

Würde ich gerne mal im neuen Tofane 2.0 fahren!
 
Unser leichtester Fahrer war 65 und der schwerste 100kg. Beide hatten keine Probleme mit der Zugstufe.



Wir sind folgende CTS gefahren:
  • Blau: Regular Medium
  • Rot: Regular Hard
  • Gold: Special Soft
  • Grün: Special Hard
Regular Hard und Special Hard lieferten den stärksten Gegenhalt für schwere und aktive Fahrer aber auch das Special-Soft fand ich mit meinem Gewicht recht spannend (bei erhöhter Progression und Luftdruck). Blau liegt in gutem Mittelfeld was Gegenhalt angeht. Das ist aber auch sehr stark abhängig wie schwer der Fahrer ist und wie viel Last er auf das Fahrwerk mit Fahrmanövern bringt.

Über die CTS-Einheiten lässt sich haarfein einstellen, wie tief man dabei eintauchen möchte und wie satt oder stramm sich das Fahrwerk auf dem Trail anfühlen soll. Der Unterschied zwischen den einzelnen Einheiten ist schon in der Grunddämpfung spürbar. Bereits wenn man die Regular Tunesverwendet, wird man mit einem satten aber definierten Fahrgefühl belohnt. Im direkten Vergleich zu den Special Tunes muss man hier aber etwas mehr Luft fahren, um das gleiche Maß an Gegenhalt zu erhalten. Zwischen den Tunes kristallisiert sich deutlich heraus, für welchen Fahrer diese abgestimmt sind.

Regular spricht den Fahrer an, der zwar aktiv fährt, aber sich nicht mit der Brechstange durch Wellen und Kurven pusht. Wer zweiteren Fahrstil ausübt, kann mit den Special-CTS-Einsätzen viel Spaß haben, sollte aber etwas mehr Kraft mitbringen, denn auf einen ganzen Tag gesehen sind die Special Tunes ein wenig anstrengender zu fahren.




Die Frage nach dem exakten Setup kam auch an der einen oder anderen Stelle schonmal. Ich bin da hin und hergerissen, weil es oft mehr Verwirrung stiftet als, dass es hilft. Eine sichere Einschätzung, wo man mit seiner Fahrposition liegt (über der Front oder dem Heck), ist in den seltensten Fällen gegeben. Das beeinflusst aber auch die Abstimmung extrem.

Wenn jemand davon ausgeht über die Front zu fahren ist das zum Beispiel in den seltensten Fällen im Gelände wirklich so und die Leute hängen eher leicht hinter der Mitte, bis hinten in 90% der Fahrsituationen. Ohne Video und Bildanalyse erkennen das die wenigsten Leute und wundern sich, dass ein Setup nicht funktioniert der von jemandem kam der anders fährt.

Bei konkreten Fragen zu einer Fahrsituation kann ich versuchen zu helfen aber wenn man in den Artikel all diese Infos und Aufzeichnungen mit einbringt hängen sich zu viele daran auf. Zu eingefahren sind meistens die Vorstellungen nach der Sagvorgabe oder wie viel Federweg man je nach Trail nutzen sollte.

Ein gutes Beispiel hierfür wäre vielleicht auch die Vorliebe die manche kleinere Testfahrer in vergangen Tests für längere Bikes hatte. Da gab es seitenlange Diskussionen über den Sinn von "upsizing" bei der Verwendung eines kürzeren Vorbaus... Das geht dann aber alles am eigentlichen Thema vorbei und ich würde da den Fokus und die Zeit lieber in die konkreten technischen Fragen oder zu Fahrsituationen stecken, als in eine Rechtfertigung von verschiedenen Vorlieben.

Den Test zum Dämpfer findest du hier.
Im 2. Abschnitt liegt viel Wahrheit, danke!
 
Der Test klingt echt gut, aber warum muss man bei der Gabel einmal jährlich die Gleitbuchsen wechseln?

Edit: Ah, sorry das hab ich wohl falsch gelesen. o_O
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte letztes Jahr eine Selva 27,5+/29“ gekauft, da war aber weder das CTS Werkzeug noch weiter Einsätze dabei.
Ist es jetzt grundsätzlich so das, das Werkzeug und weitere Einsätze mit geliefert werden oder ist das vom Händler abhängig ?
 
Ich hatte letztes Jahr eine Selva 27,5+/29“ gekauft, da war aber weder das CTS Werkzeug noch weiter Einsätze dabei.
Ist es jetzt grundsätzlich so das, das Werkzeug und weitere Einsätze mit geliefert werden oder ist das vom Händler abhängig ?
Wenn Shops OEM ware verkaufen fehlt i. d. R. einiges an Zubehör, wenn nicht sogar alles.
Das sind die Schnapper die im Nachhinein dann doch nicht so günstig waren ;).
 
Ah o.k., Balistol, Dämpfungsöl, Pumpe und Federwegsspacer waren dabei. Daher war das Zubehör schon recht gut.
Die Preise für das Werkzeug und CTS sind einzeln schon recht sportlich, wenn davon schon etwas mitgeliefert wird finde ich das gut.
 
Das heißt die Garantie bleibt erhalten, auch wenn man eurer Empfehlung nicht folgt? ;)

Betrachten wir den Sachverhalt mal ganz nüchtern - wenn ich an meinem Material über lange Zeit keinen Service mache und es tritt irgendwann mal ein Defekt auf, welcher u.U. auf fehlende Wartung/Service zurückzuführen ist, wird wohl keine Gewährleistung greifen.
aber wie schon gesagt - jeder ist seines Glückes Schmied ;)

Aber mal eine Gegenfrage: wie häufig wird denn beim üblichen deutschen PKW das Motoröl getauscht?
Gleiches sollte auch fürs Fahrrad gelten -> Macht einfach euren Service (wie vom Hersteller empfohlen), an allen notwendigen Teilen und es gibt meist keine Probleme!
 
Für viele ist glaub ich nicht ganz klar, was es mit einem Service auf sich hat.

Ein weit verbreiteter Glaube ist, dass Serviceintervalle von der Konstruktion bzw. der Qualität der Bauteile abhängt.

Die einfache Rechnung ist dann, umso geringer das angegebene Serviceintervall, desto schlechter die Qualität. Das ist nicht zwangsweise richtig.

Federgabeln, absenkbare Sattelstützen, Dämpfer, Kugellager und alle sonstigen beweglichen Teile sind dynamisch belastete Teile, die einfach eine regelmäßige Wartung benötigen.

Hauptproblem ist der von außen einwirkende Schmutz bzw. leichte Undichtigkeiten im Inneren. Das lässt sich nicht verhindern. wenn eine Dichtung eine Fläche überstreift, ist diese Dichtung NIE zu 100% Dicht, also 100% Dreck bleibt draußen, 100% Öl drinnen. Das ist ein Wunschgedanke, dem man nicht verfallen darf.

Man kann die besten Dichtungen einbauen, die besten Rohroberflächen haben, dann fährt man damit ein halbes Jahr in Finale, in Arizona, in England und dann in der Sahara und anschließend macht man die Gabel auf und das Öl darin ist braun.

Was heißt das jetzt ? Schlechte Federgabel? Macht man das mit einer Fox, ist das öl braun, mit einer Rock Shox, da ist das Öl ebenfalls braun, mit einer Suntour - ebenfalls braun, und mit einer Formula wird das auch der Fall sein.

Was tun jetzt als Hersteller ? Produktion einstellen? Naja, alle haben das Problem. Man muss sich nur überlegen was man als Empfehlung angibt. Wenn man sagt (und das machen manche Hersteller) - es reicht wenn du alle 2 Jahre das Schmieröl wechsest, laufen manche Vielfahrer gefahr, dass sich soviel Dreck ansammelt, dass es an die Substanz der Rohre geht und an die Buchsen. Dann muss man irgendwann alles tauschen was einem wirtschaftlichen Totalschaden entspricht.

Der Kunde ist dann natürlich auch angefressen, weil er denkt er kann 2 Jahre problemlos damit rumfahren.

Ergo verkürzt man das Serviceintervall. Manche sagen 50 h, manche 30, manche 100.
Es hängt ja auch von der Fahrweise ab. Ein EWS Fahrer braucht nach einem Wochenende einen Service, weil er perfekte Funktion will.
Ein Hobby Fahrradwegfahrer wird es wohl in 3 Jahren nicht machen müssen, weil die Gabel kaum Schläge sieht.

Mit 30 h ist man halt auf der sicheren Seite, lieber weniger angeben, als hinterher Gefahr zu laufen bei extremen Fahrern ständig Gewährleistungsansprüche geltend machen zu müssen, weil Rohre verschleißen oder Innereien defekt sind.

Ihr würdet es als Hersteller auch nicht anders machen!
 
Was mir an den Formula Selva Tests in der Fachjournalie auffällt ist, dass das Testergebnis stark davon abhängt, wie viel Zeit der Tester in die Einstellungen der Gabel investiert. In der Bike 5/17 wurden der Selva zumindest nicht die Abfahrtsqualitäten der Topfavoriten bescheinigt, sie lag sogar noch hinter der DVO.

Kann man die Testergebnisse 1:1 auf 27,5" übertragen oder mildert ein größeres Rad kleinere und größere Unebenheiten schon von sich aus besser ab, sodass man solche Gabeln schon durchaus straffer abstimmen kann?

Zum Thema Service: Da gibt es große Unterschiede und so kann man auch nicht jeden Gerecht werden. Dichtungen sagen dir aber schon in der Regel wann ein Service langsam mal fällig wird. Ich hatte beispielsweise diesen Winter zum ersten mal meinen Fox RP23 beim Service. Der ist aus dem Jahr 2007 und war immer in meinen Dirt/4X-Fullys verbaut und wurde somit auch nie geschont. So groß können da die unterschiedlichen Erfahrungen sein.
 
Für viele ist glaub ich nicht ganz klar, was es mit einem Service auf sich hat.

Ein weit verbreiteter Glaube ist, dass Serviceintervalle von der Konstruktion bzw. der Qualität der Bauteile abhängt.

Die einfache Rechnung ist dann, umso geringer das angegebene Serviceintervall, desto schlechter die Qualität. Das ist nicht zwangsweise richtig.

Federgabeln, absenkbare Sattelstützen, Dämpfer, Kugellager und alle sonstigen beweglichen Teile sind dynamisch belastete Teile, die einfach eine regelmäßige Wartung benötigen.

Hauptproblem ist der von außen einwirkende Schmutz bzw. leichte Undichtigkeiten im Inneren. Das lässt sich nicht verhindern. wenn eine Dichtung eine Fläche überstreift, ist diese Dichtung NIE zu 100% Dicht, also 100% Dreck bleibt draußen, 100% Öl drinnen. Das ist ein Wunschgedanke, dem man nicht verfallen darf.

Man kann die besten Dichtungen einbauen, die besten Rohroberflächen haben, dann fährt man damit ein halbes Jahr in Finale, in Arizona, in England und dann in der Sahara und anschließend macht man die Gabel auf und das Öl darin ist braun.

Was heißt das jetzt ? Schlechte Federgabel? Macht man das mit einer Fox, ist das öl braun, mit einer Rock Shox, da ist das Öl ebenfalls braun, mit einer Suntour - ebenfalls braun, und mit einer Formula wird das auch der Fall sein.

Was tun jetzt als Hersteller ? Produktion einstellen? Naja, alle haben das Problem. Man muss sich nur überlegen was man als Empfehlung angibt. Wenn man sagt (und das machen manche Hersteller) - es reicht wenn du alle 2 Jahre das Schmieröl wechsest, laufen manche Vielfahrer gefahr, dass sich soviel Dreck ansammelt, dass es an die Substanz der Rohre geht und an die Buchsen. Dann muss man irgendwann alles tauschen was einem wirtschaftlichen Totalschaden entspricht.

Der Kunde ist dann natürlich auch angefressen, weil er denkt er kann 2 Jahre problemlos damit rumfahren.

Ergo verkürzt man das Serviceintervall. Manche sagen 50 h, manche 30, manche 100.
Es hängt ja auch von der Fahrweise ab. Ein EWS Fahrer braucht nach einem Wochenende einen Service, weil er perfekte Funktion will.
Ein Hobby Fahrradwegfahrer wird es wohl in 3 Jahren nicht machen müssen, weil die Gabel kaum Schläge sieht.

Mit 30 h ist man halt auf der sicheren Seite, lieber weniger angeben, als hinterher Gefahr zu laufen bei extremen Fahrern ständig Gewährleistungsansprüche geltend machen zu müssen, weil Rohre verschleißen oder Innereien defekt sind.

Ihr würdet es als Hersteller auch nicht anders machen!

Vielen Dank, Cornelius, für deine ausführliche Stellungnahme zu diesem Thema :daumen:
 
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