Fullface und Tourenhelm mit auf Tour nehmen?

DIRK SAYS

smart bergab
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Dettenheim
Hallo,

ich habe bei Enduro-Renn-Berichten schon öfters Teilnehmer gesehen, die sowohl einen FF als auch einen Tourenhelm dabei haben.

Eigentlich macht das nicht nur bei Enduro-Rennen Sinn, sondern bei jeder Endurotour.

Ich fahre den ganzen Tag mit dem MTB durch die Gegend um wenige Schlüsselstellen die techn. anspruchsvoll sind, miteinander zu verbinden. Dafür habe ich nun die Möglichkeit, entweder einen Tourenhelm aufzuziehen, den ich dann den ganzen Tag auflassen kann - und verzichte auf den erhöhten Schutz des FF, oder ich hänge mir den FF an den Rucksack und fahre die meiste Zeit ohne Helm - was eigentlich leichtsinnig ist, da es öfters mal kurze Stücke gibt, die knifflich bergab gehen, bei denen ich oft zu faul bin, anzuhalten um den FF wegen 30 Metern aufzuziehen.

Jetzt frage ich mich, warum ich nicht beide Helme mit auf Tour nehme, wo die Vorteile doch eigentlich auf der Hand liegen.

Die paar Gramm meines Tourenhelms, der vielleicht 400 Gramm wiegt, werden es wohl nicht sein, und mein Rucksack hat auch einen Helmhalter, also wäre der Tourenhelm auch sicher aufbewahrt und würde auch nicht rumwackeln.

Vermutlich nehme ich im Moment deshalb nur einen Helm mit, weil es alle anderen auch so machen - und das ist natürlich ein dummer Grund.

Wie ist eure Meinung zu dem Thema?

Gruss Dirk.
 
Ich finde Fullface und Goggles haben abseits von gesperrten Strecken nix verloren. Mir ist aber bewusst, dass diese Meinung nicht im Trend liegt.
 
Ich verstehe was Du meinst, geb Dir aber nur bedingt recht.

Der Helm selber ist unschuldig an seinem Image außerhalb des Bikeparks. Es sind vielmehr die, die ihn tragen.
 
Ich hatte mal recht ähnliche Gedanken gehabt: ;)





Ich nehm den FF aber nur mit, wenn ich vornehmlich action-lastig unterwegs bin, d.h. Bikepark oder örtlicher Trail mit Kickern. Auf ner 2h-Tour sind mir die zusätzlichen 1,4kg (Helm + Goggle) hinten am Rucksack schlichtweg zuviel Gewicht... ;)
 
Bei Endurorennen haben manche deshalb zwei Helme dabei, weil man disqualifiziert wird, wenn man irgendwo (!) auf der Strecke ohne Helm erwischt wird. Bei eher gefaehrlichen Strecken wird dann mit zwei Helmen gefahren, bei einfacheren mit Enduro-Topf.
 
Bei Endurorennen haben manche deshalb zwei Helme dabei, weil man disqualifiziert wird, wenn man irgendwo (!) auf der Strecke ohne Helm erwischt wird. Bei eher gefaehrlichen Strecken wird dann mit zwei Helmen gefahren, bei einfacheren mit Enduro-Topf.

Danke für eurer Feedback.

Das ist genau der Grund, weswegen ich mir dieses Konstrukt auch auf Endurotouren vorstellen kann.

Ohne Helm zu fahren, ist zwar angenehm und individuell vertretbar, jedoch auf schweren Touren manchmal grenzwertig, vor allem wenn es viel Trails bergauf geht.

Andererseits ist bei solchen Touren der FF fürs bergabfahren manchmal auch angebracht.

:confused:
 
Ich habe mich mit dem Thema auch schon beschäftigt und bin dabei ebenfalls auf den Casco gestoßen.
Was ich hier so gelesen habe bricht der Kinnbügel schon bei leichtesten Stürzen weg wie nichts. Er vermittelt einem nur ein falsches Gefühl von Sicherheit.

Von daher fahre ich bei langen Up- und Downhill Etappen in den Alpen mit dem FF am Rucksack und setzte ihn dann am Gipfel auf.
Wenns das Gelände welliger ist nur mit Halbschale und bewusst defensiv.
 
Ich habe mich mit dem Thema auch schon beschäftigt und bin dabei ebenfalls auf den Casco gestoßen.
Was ich hier so gelesen habe bricht der Kinnbügel schon bei leichtesten Stürzen weg wie nichts. Er vermittelt einem nur ein falsches Gefühl von Sicherheit...

Wo hast Du das gelesen?

Klar ist: einen echten Fullface kann er nicht ersetzen, mehr Schutz als eine Dirtschale oder ein CC-Helm bietet er definitiv. Also genau das richtige für Touren, auf denen man sich die Höhenmeter selbst erkämpfen muß und auf Trails höheren Schwierigkeitsgrads abfahren möchte (neudeutsch "Enduro").
 
Ich kann deinen Gedankengang vollkommen nachempfinden.

Ich für mich habe mich deshalb bei "Endurotouren" für eine Mischform entschieden, da ich zugegeben, auch zu faul für den ständigen Helmwechsel bin.

Meine Mischform:

Photo-of-Met-Parachute-Bolt-Mod.jpg


MET Parachute.
 
Wuensche dir, dass du damit nie stuerzt. Der Kinnschutz ist eher Placebo und haelt bestenfalls Aeste ab. Ich kenne ein paar, die den haben und auch schon damit gestuerzt sind. Im besten Fall verhindert er ne Schuerfung, wenns dumm kommt (und so wars dann auch), zerlegt sich der Schutz und bohrt sich irgendwo in dein Gesicht. IMHO einer der unsinnigsten Helme.
 
Meine Erfahrung mit diesen XC Fullface Helmen war auch nicht gut. Hatte vor vor etwa 10 Jahren mal diesen Giro:

giroswitchbladetitaniumhk9.jpg


Die obere Helmschale kann noch so gut sitzen, aber wenn der Kinnbügel nicht fette Wangenpolster hat, bleibt es eine wakelige Geschichte. Das Teil war so gut es geht eingestellt und ich hab beim Sturz trotzdem Probleme mit Oberlippe und Zähnen bekommen. Sofort auf 661 FF umgestellt.
Also da fahr ich lieber gleich Halbschale mit tiefgezogenem Hinterteil. Da bin ich mir dann auch bewusst, dass eine Gesichtspizza rauskommen kann und fahr entsprechend.
So wie supermanlovers schreibt hat man nur ein falsches Gefühl von Sicherheit.
Mein aktueller Fullface (Poc) hat die beste Passform die ich je erlebt habe; mit richtig fetten Wangenpolstern. Da wackelt absolut nichts. Trotzdem ging ein Sturz mal mit zu spürenden Backenzähnen aus. Das sagt mir, dass der Giro dieses Mal richtig versagt hätte.

Muss halt jeder selber wissen wie viel Sicherheit er haben will. Aber sowas wie Casco Viper, MET oder Giro Switchblade sind meiner Meinung kein Stück besser als Halbschale. Sie bringen nur Nachteile: Mehr Gewicht, (etwas) weniger Sicht und Luft. Das bei einem trügerischen Sicherheitsversprechen, was nicht gehalten werden kann.

Wenns unbedingt leicht und trotzdem Fullface sein soll, wäre für mich dieser Helm der beste Kompromiss:
http://www.urgebike.com/en/vtt/archi-enduro

Und zur Ausgangsfrage zurück: Ich fahr Halbschale nur, wenn ich richtig Strecke mache und keine Sprünge oder technsiche Abfahrten auf dem Plan stehen. Also bin ich meistens mit Fullface unterwegs. Egal wie klein der Actionanteil ist. Hab lieber den FF immer auf, als dauernd nen 2. Helm am Rucksack zu haben. Gerade bei langen Verbindungsetappen zieht ein FF schon ordentlich am Rücken, weil das Gewicht auch ungünstig weit absteht.
Winterberg Enduro z.B. auch komplett mit FF ohne ihn an den Rucksack zu hängen. Ab und zu Goggle ab und gut ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und zur Ausgangsfrage zurück: Ich fahr Halbschale nur, wenn ich richtig Strecke mache und keine Sprünge oder technsiche Abfahrten auf dem Plan stehen. Also bin ich meistens mit Fullface unterwegs. Egal wie klein der Actionanteil ist. Hab lieber den FF immer auf, als dauernd nen 2. Helm am Rucksack zu haben. Gerade bei langen Verbindungsetappen zieht ein FF schon ordentlich am Rücken, weil das Gewicht auch ungünstig weit absteht.
Winterberg Enduro z.B. auch komplett mit FF ohne ihn an den Rucksack zu hängen. Ab und zu Goggle ab und gut ist.

Danke für diese Rückmeldung. Ich habe meinen FF im Deviant gefunden. Einigermaßen luftig und dennoch ein richtiger FF, gerade was das von Dir beschriebene Wangenpolster angeht.

Wenn ich bergauf fahre, ist mir der FF aber def. zu viel. Ich werds nächste Woche mal probieren, mit zwei Helmen. Bei mir hängen ja auch noch die zwei Protektorenpaare am Rucksack.

Ich berichte, obs mich irgendwann angepisst hat.
 
Also ich bin einige Touren mit meinem FF gefahren und das ist schon äußerst grenzwertig was die Luftzufuhr angeht. Wenn er denn nur zum abfahren genommen wird, ok, aber ich fang nicht an 2 Helme mitzuschleppen. Entweder muß der "normale" Endurohelm (in meinem Fall ein Urge EndurOMatic) herhalten, oder ich weiß dass es länger ruppig wird und hab nen FF dabei.
Der ist aber im längeren Uphill mehr als nur ne Qual und sollte wirklich abgenommen werden.
 
Ich finde das wechseln des Helms vor und nach dem Trail nimmt doch sehr den Flow aus einer Endurotour.
Ich habe das ein paar Mal probiert und es dann wieder gelassen. Entweder ich bin im Park unterwegs und ziehe mich dementsprechend an (FF, Saftyjacket, Protektoren) oder ich mache eine Endurotour und lasse da an kritischen Stellen eben nicht voll das Gas stehen.
Diese Touren fahre ich dann mit nem AM-Helm (Giro Hex), leichten Knieprotektoren (661 Kyle Straight) und maximal noch nem Rückenprotektor wenn es nicht ganz so warm ist.
Ellbogenprotektoren nehme ich nicht.
 
ich halte es ähnlich - bei shuttletouren kommt der fullface-helm mit, da störts nciht im uphill,... wenn ich mir die höhenmeter selbst erkämpfe, dann fahre ich mit halbschale und abwärts defensiver.
letzte woche hab ich es ein letztes mal versucht, mit ff-helm 1300hm am stück hochzutreten - irgendwann ist es einfach nur noch ein extrakilo, was weit hinten am rucksack zieht, das stört....
 
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