Garmin Edge 830 - 530

Welchen GNSS-Chip verwendet das Edge denn? Der soll wohl von Sony sein, ich konnte die genaue Bezeichnung aber nicht herausfinden. Dann könnte man mal nachschauen, was der kann. Ob das dann genutzt wird ist noch einmal eine andere Frage.

Gab bei den Edges ja einige Generationswechsel. Ich bin meistens mit einem alten Edge520 plus unterwegs.

Die werden in einem Enduser-FAQ keine detaillierte Beschreibung davon abliefern, wie genau die Daten verrechnet werden. Damit wären alle technisch nicht so versierten Nutzer überfordert. Deswegen könnte ich mir vorstellen, dass "Speedsensor hat Vorrang" nur bedeutet, dass der stärker gewichtet wird.

Natürlich, aber mehr wissen wir Nur-User halt nicht 8-)

Anderseits habe ich mir gerade noch einmal die englische Supportseite angeschaut. Da steht "override", also vielleicht wird da doch nichts verrechnet sondern stumpf der Wert vom Speedsensor genommen.

Ich habe vor etlichen Jahren etwas mehr Einblicke gehabt. Damals hat man das ganze GPS-Geraffel bewußt einfach gehalten. War aber nicht Garmin, nehme an, dass Garmin damals schon wesentlich mehr Knowhow hatte und das auch entsprechend verwertet hat. Möglicherweise nutzen die aber auch Libraries, die die GPS-Chipsatz-Hersteller mit aushändigen. Das ist anfangs wahrscheinlich immer ein Herantasten und würde auch erklären, weshalb es dann doch auch in der Firmware immer mal wieder unerklärliche Bugs gibt.
 
Zitiere mich mal selbst: "...da ich zweimal im Stehen das Vorderrad gedreht habe um sicherzustellen, dass die Fenix wirklich keine Signale des SPD-Sensors abfängt.'
Ah, sorry, ich hatte die Kurven falsch zugeordnet.

Auch scheint es mir, dass der SPD-Sensor höhere Latentzeiten aufweist. Z.B dauert es bei einem Ampelstopp 1-2 Sek. bis der Speedwert auf Null runtergeht. Dafür reagierte die Fenix träger, wenn ich kurz beschleunigte.
Es ist noch ein alter SPD-Sensor, also ein magnetbasierter, der per Reedkontakt die Impulse bekommt.
Bei den neuen magnetlosen SPD-Sensoren fallen die Latenzzeiten m.E. sogar noch etwas größer aus, was man bei Ampelstopps sehr gut wahrnehmen kann.
Bei denen mit Magnet geht es ja nicht anders. Die brauchen einen Timeout um festzustellen, dass der Magnet nicht mehr kommt. Bei den magnetlosen Sensoren hätte ich aber eine kleinere Latenz erwartet.

Die helle Kurve ist in meinen Augen aber die verrauschtere von den Beiden. Das ist die Aufzeichnung von meiner Fenix, also rein GPS basiert.
Hatte das wie gesagt falsch zugeordnet. Bei einem Magnetsensor würde ich wiederum tatsächlich weniger Rauschen erwarten als mit GNSS. Der macht ja prinzipbedingt eine Glättung.

Ja, hatte ich ja noch mal explizit erwähnt. Mich hat das trotz allem dann doch sehr erstaunt, wie genau das mittlerweile ist. Wie gesagt, ich hatte das anders in Erinnerung und ich habe wirklich viele Testdaten in meinem Fundus, auch viele rein GPS basierte Messungen.
Da sind vermutlich die Chips besser geworden. Wenn man Multi-GNSS-Chips nimmt hat man außerdem noch einmal mehr Satelliten.

Gab bei den Edges ja einige Generationswechsel. Ich bin meistens mit einem alten Edge520 plus unterwegs.
Ah, achso. Das Edge x30 sollte einen Sony-Chip haben, davor waren es soweit ich weiß welche MediaTek.

Ich habe vor etlichen Jahren etwas mehr Einblicke gehabt. Damals hat man das ganze GPS-Geraffel bewußt einfach gehalten. War aber nicht Garmin, nehme an, dass Garmin damals schon wesentlich mehr Knowhow hatte und das auch entsprechend verwertet hat. Möglicherweise nutzen die aber auch Libraries, die die GPS-Chipsatz-Hersteller mit aushändigen. Das ist anfangs wahrscheinlich immer ein Herantasten und würde auch erklären, weshalb es dann doch auch in der Firmware immer mal wieder unerklärliche Bugs gibt.
Garmin hat sehr viel Know How. Die machen ja auch Avionik-Systeme für Flugzeuge. Wie viel davon in die Fahrradnavis einfließt ist aber noch einmal eine andere Frage. Ich gehe auch stark davon aus, dass die Auswertung der Satelliten-Signale nicht in der Garmin-Software sondern auf dem GNSS-Chip passiert. Die Frage ist dann nur, wie das mit den anderen Sensoren verrechnet wird - falls überhaupt etwas verrechnet wird.
 
Wenn man Multi-GNSS-Chips nimmt hat man außerdem noch einmal mehr Satelliten.
Ich meine, für die Geschwindigkeitsermittlung über den Dopplereffekt reichen zwei Satelliten?
Edit:
  • Mehr sind natürlich besser
  • Die Genauigkeit wird mit +/- 0,1-0,2 km/h angegeben (für das Radfahren genau genug, meine ich)
https://www.vboxautomotive.co.uk/index.php/de/wie-funktioniert-es-gps-genauigkeithttp://www.gpsforum.geospector.de/phpbb/viewtopic.php?t=1908 (räumt mit der Legende auf, dass es das erst seit kurzem gibt)

Disclaimer: Selbstverständlich kann ein sehr genau kalibrierter Radsensor einen genaueren Wert für die Momentangeschwindigkeit liefern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Selbst Flugzeuge, mit idealer Sicht zum Himmel, benutzen lieber ein Staurohr als GPS
Ja. Weil GPS zur Bestimmung der relativen Geschwindigkeit (also hier zur Luft - die ist ja nicht statisch) nutzlos ist, diese relative Geschwindigkeit jedoch für das Flugverhalten wichtig. Für "Speed over Ground" nimmt man schon GPS, die kann man mit dem Staurohr nämlich nicht messen.
 
Ich meine, für die Geschwindigkeitsermittlung über den Dopplereffekt reichen zwei Satelliten?
Kommt darauf an, wie die Satelliten stehen. Die kannst ja mit dem Dopplereffekt immer nur die Geschwindigkeit radial zum Satelliten messen. Bei zwei Satelliten bleibt eine Richtung der 3D-Geschwindigkeit unbeobachtet. Da hängt es dann von der Konstellation ob, ob das eine Richtung der Geschwindigkeit ist, die dich interessiert.

Außerdem hat man ja immer noch einen Messfehler, d.h. mit mehr Satelliten wird es genauer.

Ja. Weil GPS zur Bestimmung der relativen Geschwindigkeit (also hier zur Luft - die ist ja nicht statisch) nutzlos ist, diese relative Geschwindigkeit jedoch für das Flugverhalten wichtig. Für "Speed over Ground" nimmt man schon GPS, die kann man mit dem Staurohr nämlich nicht messen.
Genau das.
 
Ich meine, für die Geschwindigkeitsermittlung über den Dopplereffekt reichen zwei Satelliten?
Edit:
  • Mehr sind natürlich besser
  • Die Genauigkeit wird mit +/- 0,1-0,2 km/h angegeben (für das Radfahren genau genug, meine ich)
https://www.vboxautomotive.co.uk/index.php/de/wie-funktioniert-es-gps-genauigkeithttp://www.gpsforum.geospector.de/phpbb/viewtopic.php?t=1908 (räumt mit der Legende auf, dass es das erst seit kurzem gibt)

Disclaimer: Selbstverständlich kann ein sehr genau kalibrierter Radsensor einen genaueren Wert für die Momentangeschwindigkeit liefern.
Ganz so trivial ist es halt nicht und niemand hat behauptet, dass diese Dopplergeschichte relativ neu sei, sondern man kann die Frage aufwerfen, ob und wann dieses Verfahren im Consumerbereich Einzug gehalten hat.

Alle mir bekannten im 1Hz Bereich auflösenden Sportcomputer haben zumindest 2010 noch eine einfache Differenzbemessung vorgenommen. Es gab wirklich wenige Geräte, die den Dopplereffekt genutzt haben. Einige Tracker, die vor allem im Motoracingumfeld beheimatet waren, gab dann auch eine Sportuhr, die vor allem in der Windsurfszene großen Anklang gefunden hatte und 1-2 zwei normale GPS-Tracker, die mit 10 HZ aufzeichnen konnten.

Hier ein etwas ältere Studie:
https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fphys.2018.01425/full

Zitat aus eben dieser Studie: "The Cat-S5 can calculate speed based on the Doppler principle. The precision was similar to the speed reported in the current study, but it tended to overestimate speed slightly compared to our reference receiver. A likely explanation for this overestimation is the low pass filter applied to the GNSS coordinates of the reference receiver in the current study. This filtering process removes high frequency movements within each technique cycle, effectively shortening the true trajectory of the receiver prior to differentiation. In contrast, the Doppler method measures speed directly based on the receiver’s true trajectory. Therefore, the two speed measurements are not directly comparable even when treated with the same low pass filter."

War ja selbst sehr überrascht, wie genau die Geschwindigkeitsmessung heutzutage ist, aber 2008 (dein Verweis auf das GPS Forum) war das im Consumerbreich noch nicht großflächig im Einsatz.

Ich werde die Tage mal ein paar Altgeräte aus meinem Schrank zusammensuchen und ein paar Messungen vornehmen. Interessiert mich einfach, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass die GPS-Speedwerte bei meinem Edge 800 damals nicht mit Genaugigkeit auftrumpfen konnten, sondern sehr verrauschte Speedkurven das Ergebnis waren. Und bei den bekannten Laufuhren, die ohne Foot-Pod auskamen, wurde wirklich sehr viel geglättet, sodass kurze Sprints häufig gar nicht protokolliert werden konnten.
 
Anderseits habe ich mir gerade noch einmal die englische Supportseite angeschaut. Da steht "override", also vielleicht wird da doch nichts verrechnet sondern stumpf der Wert vom Speedsensor genommen.
Hängt jetzt nur indirekt mit dieser Frage zusammen, aber gerade ist mir beim Aufräumen ein altes Manual vom Edge 305 entgegengeflogen:

Zitat (Manual Edge 305): "...There are two sensors on the GSC10: one for cadence and one for speed. Cadence data from the GSC10 is always recorded. The speed data from the GSC10 is only recorded and used for distance calculation when GPS signal is weak or GPS is turned off. For information about setting and using cadence alerts, see page"

Ich glaube daher stammt die Vermutung, dass die Distanz (und womöglich auch die Speed) bei den Garmins immer per GPS emittelt würde. Hat man dann m.W. ab dem 705 aber geändert, aber nix genaues außer den hier erwähnten FAQ-Beiträgen weiß ich auch nicht.

Im Tourforum war das auch mal ein großes Thema, leider sind diese Threads alle nicht mehr verfügbar.

Nachtrag: Und beim Edge 705 lautet diese Passage nun: "Falls kein GSC 10 gekoppelt ist, werden GPS-Daten zum Berechnen von Geschwindigkeit und Distanz verwendet"

Also gab es da wohl wirklich eine Änderung.
 
Edit:
  • Mehr sind natürlich besser
  • Die Genauigkeit wird mit +/- 0,1-0,2 km/h angegeben (für das Radfahren genau genug, meine ich)
https://www.vboxautomotive.co.uk/index.php/de/wie-funktioniert-es-gps-genauigkeit http://www.gpsforum.geospector.de/phpbb/viewtopic.php?t=1908 (räumt mit der Legende auf, dass es das erst seit kurzem gibt)
Ah, den unbekannten Uhrendrift hatte ich vergessen. Dann braucht man natürlich min. 4 Satelliten für die 3D Geschwindigkeit + Uhrendrift. Die Genauigkeit kommt in etwa hin.

Ganz so trivial ist es halt nicht und niemand hat behauptet, dass diese Dopplergeschichte relativ neu sei, sondern man kann die Frage aufwerfen, ob und wann dieses Verfahren im Consumerbereich Einzug gehalten hat.

Alle mir bekannten im 1Hz Bereich auflösenden Sportcomputer haben zumindest 2010 noch eine einfache Differenzbemessung vorgenommen. Es gab wirklich wenige Geräte, die den Dopplereffekt genutzt haben.

[...]

War ja selbst sehr überrascht, wie genau die Geschwindigkeitsmessung heutzutage ist, aber 2008 (dein Verweis auf das GPS Forum) war das im Consumerbreich noch nicht großflächig im Einsatz.
Der Empfänger muss in jedem Fall den Dopplershift bestimmen, um das eigentlich Navigationssignal (Code-Messung) dekodieren zu können. Das heißt aber noch lange nicht, dass das auch zur Geschwindigkeitsbestimmung genutzt wird. D.h. da wirst du sicher recht haben, dass das gerade im Consumerbereich erst recht spät angekommen ist.

Ich werde die Tage mal ein paar Altgeräte aus meinem Schrank zusammensuchen und ein paar Messungen vornehmen. Interessiert mich einfach, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass die GPS-Speedwerte bei meinem Edge 800 damals nicht mit Genaugigkeit auftrumpfen konnten, sondern sehr verrauschte Speedkurven das Ergebnis waren. Und bei den bekannten Laufuhren, die ohne Foot-Pod auskamen, wurde wirklich sehr viel geglättet, sodass kurze Sprints häufig gar nicht protokolliert werden konnten.
Ich bin sehr gespannt! Da wäre noch der Vergleich mit einem separaten GNSS-Empfänger interessant.

Zitat (Manual Edge 305): "...There are two sensors on the GSC10: one for cadence and one for speed. Cadence data from the GSC10 is always recorded. The speed data from the GSC10 is only recorded and used for distance calculation when GPS signal is weak or GPS is turned off. For information about setting and using cadence alerts, see page"

Ich glaube daher stammt die Vermutung, dass die Distanz (und womöglich auch die Speed) bei den Garmins immer per GPS emittelt würde. Hat man dann m.W. ab dem 705 aber geändert, aber nix genaues außer den hier erwähnten FAQ-Beiträgen weiß ich auch nicht.
Interessant. Vielleicht sind die Speed-Sensoren mittlerweile besser geworden, sodass die das geändert haben.
 
Ah, den unbekannten Uhrendrift hatte ich vergessen. Dann braucht man natürlich min. 4 Satelliten für die 3D Geschwindigkeit + Uhrendrift. Die Genauigkeit kommt in etwa hin.


Der Empfänger muss in jedem Fall den Dopplershift bestimmen, um das eigentlich Navigationssignal (Code-Messung) dekodieren zu können. Das heißt aber noch lange nicht, dass das auch zur Geschwindigkeitsbestimmung genutzt wird. D.h. da wirst du sicher recht haben, dass das gerade im Consumerbereich erst recht spät angekommen ist.


Ich bin sehr gespannt! Da wäre noch der Vergleich mit einem separaten GNSS-Empfänger interessant.


Interessant. Vielleicht sind die Speed-Sensoren mittlerweile besser geworden, sodass die das geändert haben.
Hatte ich in meinem letzten Beitrag noch ergänzt:

Nachtrag: Und beim Edge 705 lautet diese Passage nun: "Falls kein GSC 10 gekoppelt ist, werden GPS-Daten zum Berechnen von Geschwindigkeit und Distanz verwendet"

Also gab es da wohl wirklich eine Änderung, die dann auch im Handbuch nachzulesen ist.

Jetzt muss ich aber erst mal wieder etwas produktiv arbeiten ;)
 
Hatte ich in meinem letzten Beitrag noch ergänzt:

Nachtrag: Und beim Edge 705 lautet diese Passage nun: "Falls kein GSC 10 gekoppelt ist, werden GPS-Daten zum Berechnen von Geschwindigkeit und Distanz verwendet"

Also gab es da wohl wirklich eine Änderung, die dann auch im Handbuch nachzulesen ist.

Jetzt muss ich aber erst mal wieder etwas produktiv arbeiten ;)
Hier noch eine lustige Randnotiz (habe ich vorhin in meiner Lesezeichenliste gesichtet):

Changelog Edge 705 (https://www8.garmin.com/support/download_details.jsp?id=3987)

Changes made from version 2.30 to 2.40:​

  • Fixed problem where stopping and restarting the timer could cause invalid track points.
  • Fixed problem where an invalid power value could be logged when stopping and restarting the timer.
  • Improve battery checking to remove inadvertent shutdowns.
  • Fixed problem where speed sensor data was not used when GPS signal was lost.
  • Fixed problem where low or 0 speed could be recorded prior to a turn.
Das deutet dann ja doch darauf hin, dass GPS-Daten und Sensor-Daten alternierend genutzt wurden und die Speed Sensor Daten nicht generell Vorrang hatten. Sonst machte dieser Bugfix ja eigentlich keinen Sinn :wut:

Ich glaube, zwischenzeitlich wußten bei Garmin selbst die Entwickler nicht mehr so recht, was im Pflichtenheft Vorgabe war und was nicht :lol: Das wird vermutlich die Phase gewesen sein, wo man sich dann für eine Variante entschieden hat. Die Wege nach Rom können manchmal sehr steinig sein 8-)
 
Ja. Weil GPS zur Bestimmung der relativen Geschwindigkeit (also hier zur Luft - die ist ja nicht statisch) nutzlos ist, diese relative Geschwindigkeit jedoch für das Flugverhalten wichtig. Für "Speed over Ground" nimmt man schon GPS, die kann man mit dem Staurohr nämlich nicht messen.
Stimmt natuerlich, war kein gutes Bsp. Wobei der ground speed auch einfach unwichtig genug ist, dass GPS ausreicht. Im Auto wird der ground speed auch nicht per GPS gemessen. Und auch nicht mit damit "verrechnet". Also so, wie es Garmin dokumentiert.
 
Im Auto wird der ground speed auch nicht per GPS gemessen. Und auch nicht mit damit "verrechnet".
Kommt drauf an. Der Tacho zeigt nur die Werte von den Radsensoren an, wobei bei neueren Fahrzeugen häufig noch eine IMU dazu kommt. Das wird auch entsprechend vom Tempomaten/ACC benutzt. Portable Auto-Navis nutzen logischerweise nur GNSS (und ggf. IMU). Beim hoch-automatisierten/autonomen Fahren fusioniert man wiederum Raddrehzahlen mit GNSS (und IMU). Da arbeitet man aber auch üblicherweise mit PPP- oder RTK-Stützung, wodurch man mit GNSS Positionsgenauigkeiten im einstelligen Zentimeterbereich erreicht.

PS: Beim Auto ist aber auch die Geschwindigkeitsbestimmung mit Raddrehzahl genauer als beim MTB, weil man weniger Schlupf hat und im Zweifel mehrere Räder am Boden, um Schlupf von einem Rad zu erkennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der direkte Vergleich von mit und ohne Speedsensor wäre aber in der Tat interessant, am besten mit zwei Garmin-Geräten, von denen nur eins mit dem Speedsensor gekoppelt ist.
Also mit zwei Garmin Geräten, die FIT Dateien auswerfen, kann ich leider nicht dienen, aber hier das Ergebnis einer kurzen Spritztour mit dem GPSMAP 66sr ohne gekoppelten Speed Sensor:
Kreuzung​
Tiefes Tal​
Anstieg​
enhanced_speed_no_spd_crossing.png
enhanced_speed_no_spd.png
enhanced_speed_no_spd_ascent.png
Selbst bei mittelmäßigem GNSS-Empfang ist die Geschwindigkeitsbestimmung mittels Doppler noch ziemlich genau.
Absolute Geschwindigkeitsdifferenz​
Geschwindigkeitsdifferenz​
speed_difference_asd.png
speed_difference_sd.png
speed_difference_rasd.png
speed_difference_rsd.png

enhanced_speed
"Trackpoints method"​
Speed Sensor 2​
Strecke* / Fahrzeit​
21.17 km/h​
21.18 km/h​
21.67 km/h​
21.73 km/h​
*) Strecke laut Openstreetmap (wobei die Karte hier in der Gegend schon ziemlich genau sein sollte).
Das machen eigentlich selbst die günstigen GNSS-Chips so.
Im GPSMAP 65s dürfte mehr oder weniger der gleiche GNSS-Chip wie im 66sr stecken und trotzdem zappelt die Geschwindigkeitsanzeige dort sehr viel stärker. Aber da die aufgezeichneten Tracks in der Regel qualitativ mindestens gleichwertig sind, bin ich bisher davon ausgegangen, dass das 66sr einfach etwas stärker glättet. Wenn ich mir jetzt allerdings die obige enhanced_speed Kurve ansehe, die das 66sr ohne gekoppelten Speedsensor ausgeworfen hat, dann spricht doch ziemlich viel gegen diese Theorie.
Es ist auch eine Frage, wie genau man es braucht. Gerade die Momentangeschwindigkeit (die ja per se immer ungenau ist) ist mir beim Radfahren ja sowas von egal...
Ob man es "braucht" sei mal dahingestellt, aber ich hab schon meine Freude daran, wenn ich mir hinterher rauslassen kann, was für Gänge ich zu welchem Anteil gefahren bin. Hier mal die Auswertung obiger Spritztour (klappt offenbar auch ohne Speed Sensor nur mit Trittfrequenzsensor + GPS Speed):
gr_usage_nsu.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat hier jemand auch noch das Problem, dass sich ein Edge (bei mir 530) nicht mehr mit der App koppeln lässt? Nach der Bestätigung des angezeigten Zahlencodes bricht der Verbindungsaufbau mit "nicht möglich" ab.

Hab mich an die Garmin Anleitung gehalten... hilft alles nichts. Der Edge hat die aktuelle Firmware, die App aus dem Playstore ist ebenfalls aktuell.
 
Also mit zwei Garmin Geräten, die FIT Dateien auswerfen, kann ich leider nicht dienen, aber hier das Ergebnis einer kurzen Spritztour mit dem GPSMAP 66sr ohne gekoppelten Speed Sensor:

Absolute Geschwindigkeitsdifferenz​
Geschwindigkeitsdifferenz​
Anhang anzeigen 1557850Anhang anzeigen 1557851
Anhang anzeigen 1557852Anhang anzeigen 1557853

enhanced_speed
"Trackpoints method"​
Speed Sensor 2​
Strecke* / Fahrzeit​
22.25 km/h​
21.18 km/h​
21.67 km/h​
21.73 km/h​
*) Strecke laut Openstreetmap (wobei die Karte hier in der Gegend schon ziemlich genau sein sollte).

Im GPSMAP 65s dürfte mehr oder weniger der gleiche GNSS-Chip wie im 66sr stecken und trotzdem zappelt die Geschwindigkeitsanzeige dort sehr viel stärker. Aber da die aufgezeichneten Tracks in der Regel qualitativ mindestens gleichwertig sind, bin ich bisher davon ausgegangen, dass das 66sr einfach etwas stärker glättet. Wenn ich mir jetzt allerdings die obige enhanced_speed Kurve ansehe, die das 66sr ohne gekoppelten Speedsensor ausgeworfen hat, dann spricht doch ziemlich viel gegen diese Theorie.

Ob man es "braucht" sei mal dahingestellt, aber ich hab schon meine Freude daran, wenn ich mir hinterher rauslassen kann, was für Gänge ich zu welchem Anteil gefahren bin. Hier mal die Auswertung obiger Spritztour (klappt offenbar auch ohne Speed Sensor nur mit Trittfrequenzsensor + GPS Speed):
Anhang anzeigen 1557960
Sehr interessant. Demnach wäre bei der Strecke auf jeden Fall der Speedsensor genauer. Bis auf ein paar Ausnahmefälle ist die Abweichung aber selten über 1km/h. Das finde ich durchaus ausreichend für eine sinnvolle Auswertung.

Und wenn du Winterreifen aufs Auto machst ists vorbei mit der Genauigkeit.
Systeme, die es wirklich genau brauchen, schätzen deswegen nicht nur die Geschwindigkeit sondern auch den (dynamischen) Radumfang :)

Zudem müssen Autotachos per Gesetz ca. 3% zuviel anzeigen.
Soweit ich weiß dürfen sie per Gesetz nie zu wenig anzeigen. Um auf der sicheren Seite zu sein zeigen die deswegen 5-10% mehr an.

Hat hier jemand auch noch das Problem, dass sich ein Edge (bei mir 530) nicht mehr mit der App koppeln lässt? Nach der Bestätigung des angezeigten Zahlencodes bricht der Verbindungsaufbau mit "nicht möglich" ab.

Hab mich an die Garmin Anleitung gehalten... hilft alles nichts. Der Edge hat die aktuelle Firmware, die App aus dem Playstore ist ebenfalls aktuell.
Welches Smartphone benutzt du?
 
Ja, ab und zu muss man den Edge komplett aus den Geräten im Handy rauswerfen und bei 0 anfangen.

Garmin war noch nie gut beim Thema Bluetooth, und damit auch nicht bei den ANT+ Geräten.
 
Sehr interessant. Demnach wäre bei der Strecke auf jeden Fall der Speedsensor genauer.
Ja, wobei ich gestern beim Umrechnen der enhanced_speed Werte versagt habe. Der Korrekturfaktor für den Radumfang war noch drin, aber es war ja gar kein Speed Sensor gekoppelt. 🤦‍♂️

... lange Rede kurzer Sinn, die Grafiken stimmen jetzt!
Bei den neuen magnetlosen SPD-Sensoren fallen die Latenzzeiten m.E. sogar noch etwas größer aus, was man bei Ampelstopps sehr gut wahrnehmen kann.
Das hat mir jetzt doch keine Ruhe gelassen. Also hab ich kurzerhand meinen halb fertigen Do-it-yourself-Leistungsmesser zum Geschwindigkeitssensor umfunktioniert und per Kabelbinder an die Nabe geschnallt:
speed_sensor_vs_gyro.png

A​
B​
C​
speed_sensor_a.png
speed_sensor_b.png
speed_sensor_c.png

Edit: Ohne Gewähr für die Synchronität der beiden Datensätze
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat hier jemand auch noch das Problem, dass sich ein Edge (bei mir 530) nicht mehr mit der App koppeln lässt?

Probleme mit Bluetooth seit gestern. 50X probiert.
Heute Garmin-Chat:, es gibt ein Problem bei der connect app.
nur bei den Edge-Modellen. warten bis update der connect app
Hab da schon so etwas vermutet 🤣 jetzt weiß ich wenigstens, wie ich alle Daten von dem 530er sichere und dann einen Reset durchführen kann 🤷🏻‍♂️ einfacher als wie bei Sigma definitiv.
 
Das hat mir jetzt doch keine Ruhe gelassen. Also hab ich kurzerhand meinen halb fertigen Do-it-yourself-Leistungsmesser zum Geschwindigkeitssensor umfunktioniert und per Kabelbinder an die Nabe geschnallt:
Anhang anzeigen 1558457

Edit: Ohne Gewähr für die Synchronität der beiden Datensätze
Bei mir macht das zum Teil 1-2 Sek. aus, also einer dieser neuen magnetlosen Sender verzögert bei abrupten (Ampel)Stopps gegenüber den alten Sensoren deutlich. Wohlgemerkt, nur bei relativ abrupten Stopps.

Allerdings gab es bei den magnetlosen SPD-Sendern wohl auch einige Revisionen, kann gut sein, dass die das jetzt besser im Griff haben. Habe auch einen preiswerten magnetlosen China NoName-Sender, der deutlich schneller reagiert. Bei den magnetlosen SPD-Sendern soll es aber zwei unterschiedliche Systeme geben.

War auch mal Thema im Schwesterforum, wenn ich mich nicht irre. Mich hatte mal jemand darauf angesprochen, weil er bei bestimmten MTB-Touren recht abweichende Netto-Geschwindigkeiten in den Aufzeichnungen hatte.

Also ich korrigiere mich, sollte besser heißen: bei einigen dieser magnetlosen SPD-Sender kann das zum Teil aufschlagen.

Hier eine der Diskussionen aus dem Schwesterforum: https://www.rennrad-news.de/forum/threads/latenz-bei-speed-cadence-sensoren.176735/
 
Wohlgemerkt, nur bei relativ abrupten Stopps.
Also ich hab in den Testläufen das Vorderrad mit der Hand beschleunigt (deshalb auch die Ausschläge der blauen Kurve ins Negative kurz vor der eigentlichen Beschleunigungsphase) und dann nach einer Weile mit der Felgenbremse wieder abrupt abgestoppt.
Bei den magnetlosen SPD-Sendern soll es aber zwei unterschiedliche Systeme geben.
Im Garmin Speed Sensor 2 steckt angeblich ein Magnetometer, welches die Ausrichtung im Bezug zum Erdmagnetfeld misst und mein Sensor verwendet den Vibrationskreisel eines MPU-6050 Sensormoduls.
Also ich korrigiere mich, sollte besser heißen: bei einigen dieser magnetlosen SPD-Sender kann das zum Teil aufschlagen.
Ok, jetzt wird es kurios. Ich hab den gestrigen Test mit dem gleichen Garmin Speed Sensor 2 wiederholt, aber diesmal war er nicht via ANT+ sondern via BLE mit dem Garmin gekoppelt. Ergebnis:
speed_sensor_vs_gyro.png

A​
B​
C​
speed_sensor_a.png
speed_sensor_b.png
speed_sensor_c.png
Das ist ja lustig, die haben auch festgestellt, dass mit der manuellen Eingabe des Radumfangs offenbar irgendwas faul ist:
Allerdings hat Garmin wohl einen Softwarefehler bei den Computern, sowohl der Edge 130 als auch der 530 haben in meinem Fall trotz eingegebener 2092mm Radumfang bei den Berechnungen der Geschwindigkeiten einen Radumfang von 2040mm zugrundegelegt.
 
Also ich korrigiere mich, sollte besser heißen: bei einigen dieser magnetlosen SPD-Sender kann das zum Teil aufschlagen.
Es gibt ja zwei Messprinzipien um die Geschwindigkeit mit einem Nabensensor zu bestimmen: per Beschleunigungssensor oder per Magnetometer (letzteres ist streng genommen nicht "magnetlos" ;) ). Der Speedsensor 2 benutzt ein Magnetometer. Ich würde davon ausgehen, dass man damit einen Stopp schneller erkennen kann als mit einem Beschleunigungssensor. Es können aber natürlich noch weitere HW-Latenzen dazu kommen.
 
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