Gewichtsfrage ...

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9. November 2017
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Hallo liebe Leute,

ich habe jetzt schon einige Zeit hier im Forum mitgelesen.
Mittlerweile habe ich verstanden, dass es nicht nur auf "BlingBling" bei einem neuen Fahrrad ankommt, sondern auch auf die Geometrie ;) Was ich nach wie vor nicht so 100%ig verstehe, ist das Gewicht und die Federung ...
Macht es bei mir (1,76m, knapp 85 kg) überhaupt Sinn auf das Gewicht beim Fahrrad zu schauen? Ich meine, ob ich jetzt 12 kg oder 15 kg den Berg hochtragen muss ... für mich als MTB-Noob (!) hören sich die 3 KG Gewichtsunterschied irgendwie marginal an (zum Verständnis: ich komme aus dem BB/Fitness-Bereich). Kann mir mal jemand den Unterschied zwischen einem 10 kg Fahrrad und einem 13 kg Fahrrad verständlich und praxisgerecht näherbringen?
Meine zweite Frage bezieht sich auf den Federweg: Muss ich, als verhältnismäßig schwerer Fahrer, auch mehr Federweg einkalkulieren?

Vielen Dank für die Hilfe!
 
Federweg und Einsatzbereich korrelieren meistens, das Fahrergewicht hat vielleicht Einfluss auf das Model: Mehr Gewicht heißt steifere Gabel mit dickeren Standrohren. 3kg an einem Rad merkt man, glaub es einfach. Physik und so ein Shit...Ein leichtes Rad macht mehr Spass, ich würde definitiv darauf achten.
 
Sorry, habe die Frage wohl etwas doof formuliert. Es ist eher die Frage: "sind 2 kg weniger am Bike so als ob ich 2 kg weniger wiegen würde".
Aber danke schon einmal, Herr Schneider. Wenn ich es richtig verstehe: Federweg hat weniger mit dem Gewicht als mit dem Einsatzbereich zu tun.
 
für mich als MTB-Noob (!) hören sich die 3 KG Gewichtsunterschied irgendwie marginal an (zum Verständnis: ich komme aus dem BB/Fitness-Bereich). Kann mir mal jemand den Unterschied zwischen einem 10 kg Fahrrad und einem 13 kg Fahrrad verständlich und praxisgerecht näherbringen?
Meine zweite Frage bezieht sich auf den Federweg: Muss ich, als verhältnismäßig schwerer Fahrer, auch mehr Federweg einkalkulieren?
Vielen Dank für die Hilfe!

Grob gesagt sind die 10 Kg Räder eher so Raceteile für Cross Country und auf Vortrieb und bergauffahren optimiert. Da machen 2-3Kg schon einen Riesen Unterschied. Zumal die Fahrer meist auch eher leicht sind. Das steigende Gewicht am Bike ist eine Folge der robusteren Konstruktion der Rahmen und Anbauteile, denn je härter der Einsatzbereich umso stabiler muss das sein. Das 10Kg Hardtail mit den Leichtbauteilen wird richtig harte Abfahrten nicht lange mitmachen ohne Defekte, mal davon abgesehen dass es damit wohl auch kaum Spaß macht.
Und zum Federweg kann man auch etwas pauschal sagen, dass dieser größer wird je haärter der verlangte Einsatzbereich ist.

Du kannst mit 85Kg eigentlich alles fahren vom Federweg her, hängt vom Einsatzgebiet ab. Aber ein Leichtbaurahmen wäre da wieder nicht so ratsam.

Aber Du hast auch recht das das Bikegewicht irgendwo relativ ist, hatte auch ein 12,8Kg Bike mit 120mm Federweg und jetzt ein 160mm Enduro. Uie gut ich mit denen den Berg hochkomme/kam, hängt mehr von meiner Fitness ab als vom Bike. Aber auch wieder relativ, da manche sehr viel Hm fahren, da ist ein leichtes Bike dann später schon angenehmer. Wenn man lieber hochfährt um gut und schnell bergab fahren zu können greift man halt zu mehr Federweg. Geometrie ist dann aber auch noch ein großes Thema..
 
Ich meine, ob ich jetzt 12 kg oder 15 kg den Berg hochtragen muss ... für mich als MTB-Noob (!) hören sich die 3 KG Gewichtsunterschied irgendwie marginal an
Gib mal 12 kg in einen Rucksack und trag ihn einen Berg hoch und dann einen 15 Kg Rucksack . Dann hast den Unterschied . Und bei den Bikes kommt dann noch eine andere Geometrie dazu die bei langen Federwegen das Bergauffahren erschwert . Dafür hast bergab eine größere Sicherheit . Das merkst sogar wenn du bei einem Shop mit verschiedenen Bikes Parkplatzprobefahrten machst .
 
Wo genau hast du denn vor zu fahren? Daran solltest du hauptsächlich ausmachen wie viel Federweg es sein soll/muss.
Grundsätzlich würde ich persönlich zu relativ wenig raten. Ich finde es schöner wenn man ein bisschen auf dem Rad arbeiten muss. Außerdem eignet man sich so eine etwas bessere Technik an. Und als Anfänger wirst du wahrscheinlich nicht so losballern, dass du einen Haufen Federweg brauchst.
 
Wo genau hast du denn vor zu fahren? Daran solltest du hauptsächlich ausmachen wie viel Federweg es sein soll/muss.
Ich komme aus Wuppertal. Von daher Haupteinsatzgebiet Mittelgebirge. Trails gibt es hier schon ein paar. Mit meinem ollen Hardtail (Bulls aus 2006 oder so) kann ich die meisten zwar "fahren" bis "schleichen", aber bekreuzige mich jedesmal wenn ich unten angekommem bin ;)
Fahre aber auch gerne ein bisschen rum.
Haupteinsatzgebiet wären ca. 50-80 km Strecke, 1500-2500 HM und 3-4 Trails pro Woche.

Das Bikegewicht ist beim hobbyfahrer fast egal.
500 Gramm sind egal. 1km merkt man schon.

Das ist für mich eine Aussage mit der ich gut was anfangen kann ;)

Preisrahmen ist so 2,5 bis 3,5 k
 
Da gibts aber keine Gewichtsunterschiede von 3kg - ausser du vergleichst Bikes verschiedener Gattung.

Du kannst jetzt ein 120mm Tourenbike nehmen, das fährt recht gut bergauf.
Oder mit nem 150mm AM Spass haben. Bie 80km ist aber die Reifenfrage nicht unwichtig.
Du kannst auch mit nem 100mm CC drüberstolpern.
Je weniger Federweg, desto effizienter die Fuhre klar. Aber mit nem 120mm Fullie möchte ich heute nicht mehr durch die Stadt fahren, gar nicht auszudenken...:D

Es ist auch die Frage, ob du die 80km fahren kannst, oder musst.
Ich empfehle umzudrehen, wenn du halb nicht mehr kannst, weil du musst ja auch wieder zurück!
 
Du kannst jetzt ein 120mm Tourenbike nehmen, das fährt recht gut bergauf.
Oder mit nem 150mm AM Spass haben.

Seh ich auch so. Hier kommt dann noch die Frage mit der Laufradgröße dazu.
120mm + 29“ kommen schon über die eine oder andere Wurzel drüber. Es sei denn du bist grundsätzlich ein Gegner solcher Größen.
Geo macht hier auch wieder was aus. Mit den Größen gibts vom vortriebfreudigen Racer über den laufruhigen Tourer bis hin Richtung wendiges „Trailbike“ alles.

Hier bin ich aber wie schon gesagt etwas voreingenommen und tendiere eher zu wenig Federweg und vertrete die Meinung, dass ein Großteil der Leute mit zu viel Unterwegs ist.

Aber mit nem 120mm Fullie möchte ich heute nicht mehr durch die Stadt fahren, gar nicht auszudenken...:D

Wie meinst du das?

Also wenn ich viel Stadt fahren würde, wäre glaub ich ein Singlespeed/Fixie das Rad meiner Wahl. Wenn ich allerdings in die größeren Städte schau, gibt es nur eine Möglichkeit, wenn du eine richtig krasse Sau sein willst:
203mm Federweg in Form von kashimabeschichteten Standrohren. Am besten an ein Demo geschraubt. Mit dem du dann ganz lässig eine 8 cm Bordsteinkante herunter rollst.
Mir kommen immer die Tränen wenn ich sowas sehe... einige dieser Räder werden nie auch nur eine einzige Wurzel unter ihren Reifen haben... :heul:
 
Sorry, habe die Frage wohl etwas doof formuliert. Es ist eher die Frage: "sind 2 kg weniger am Bike so als ob ich 2 kg weniger wiegen würde?

Jain.

Zunächst mal ist es rein physikalisch relativ egal, ob das Gewicht nun am Fahrer oder am Bike hängt. Die Kraft die man im Endeffekt benötigt um beide bergauf zu schieben, bleibt gleich (wenn sonst alle anderen Parameter gleich sind).

Allerdings ist das ein bißchen einfach gedacht, denn:

1. Weniger Gewicht am Bike, speziell an den Laufrädern, lässt das Bike "spritziger" wirken. Der Spaßfaktor bergauf steigt, die Motivation auch, das Klettern geht leichter von der Hand und ist dadurch auch schneller.

2. Weniger Körpergewicht (weniger Fett, that is) führt zu besseren Leistungswerten, niedrigerer Herzfrequenz, weniger Schwitzen usw. Ein schlanker Fahrer hat also unter Umständen Vorteile über die reine Gewichtsersparnis hinaus.

3. Im Gelände gelten noch mal eigene Regeln. Ein leichtes Bike kann man evtl. leichter über Hindernisse heben o.ä., andererseits gehen zu leichte Reifen wieder zu Lasten des Grips usw.

Siehe auch hier: https://www.globalcyclingnetwork.co...weight-affect-climbing-speed-gcn-does-science
 
hallo paule,

als reiner geländehobbystrampler sind für mich zwei kilo mehr oder weniger körpergewicht ausschlaggebender als das des fahrrads.

die rahmengeometrie scheint aber eine große rolle zu spielen, den ich komme mit meinem 2017er (11,4 kg) gefühlt besser den berg hoch als mit meinem 1995er (9,2 kg).

auf der straße ist das etwas anders, da macht sich der gewichtsunterschied meiner beiden rennräder von gut einem kilo (tecnos vs. ct1) sehr deutlich bemerkbar.
 
1. Weniger Gewicht am Bike, speziell an den Laufrädern, lässt das Bike "spritziger" wirken. Der Spaßfaktor bergauf steigt, die Motivation auch, das Klettern geht leichter von der Hand und ist dadurch auch schneller.

Ganz entscheidenter Punkt.
Ich krame da mal wieder meinen Junior raus.
Normalerweise hat der in seinem Norco einen Funworks LRS mit 15xx Gr. verbaut, mit Maxxis Ikons MaxSpeed.
Über den Winter ist jetzt der gute SRAM/DT Swiss (die Serienräder vom BMC TE02 X1, ihr wisst schon) mit knapp
2,2kg drin, dazu High Roller MaxxTerra.
Nach der Trainingsrunde letzten Samstag mit knapp 1200Hm kam er Heim und aus dem Schimpfen nicht mehr raus. :lol:

Macht aber gar nix, ist ja Training, so ähnlich wie wenn man in anderen Sportarten ne Bleiweste anzieht.
 
Ersteinmal vielen Dank für den wertvollen Input. Damit weiß ich jetzt schon weiter.
Ich entscheide mich vermutlich für ein 27,5'' Fully mit leichten Reifen/Felgen ;) (habe die pro 29'' Argumentationen auch gelesen und kann diese auch nachvollziehen, sehe mich selbst aber von der Körpergröße und vom Fahrstil eher auf den kleineren Reifen - bin nicht so der Heizer).
Jetzt bin ich mir nach wie vor noch etwas unsicher hinsichtlich des Federwegs, ob eher 120 mm oder doch 140/150 mm. Ab wann "lohnt" sich das Extra an Federweg? Mehr als S2 wird es bei mir vermutlich nicht werden, tendiere daher eher zu 120 mm.
 
habe die pro 29'' Argumentationen auch gelesen und kann diese auch nachvollziehen, sehe mich selbst aber von der Körpergröße und vom Fahrstil eher auf den kleineren Reifen - bin nicht so der Heizer

Endlich hat mal einer kapiert, worum es bei 29ern geht: They are f***ing fast!!! - Aber eben nur, wenn man entsprechend Kraft reinsteckt und flüssig fährt. Not for everybody.

120mm sollte dir vollkommen reichen - solange du das mit einer zeitgemäßen Geometrie kombinierst.
 
Also ich meine daß das möglichst niedrige Gewicht am Bike, vor allem an den Laufrädern, wichtig für die Dynamik ist. Es lässt sich dann spürbar spielerischer bewegen. Bergauf hat es natürlich auch seine Vorteile. Andererseits sollte man das Gewicht des Rads auch nicht überbewerten, gerade wenn man selber eher kräftig gebaut ist. Du wirst wohl erst über 1kg Gewichtsunterschied überhaupt da was wahrnehmen, vermute ich mal.
 
Ich dachte immer, leichtere Bikes fahren sich in Rüttelpassagen besser. Kommt mir jedenfalls so vor. Bergauf ist 1% Gewichtsunterschied (bezogen auf's Gesamtsystem) nur 1% Gewichtsunterschied. :ka:
Die rotierende Masse wirkt sich ein bißchen stärker aus als nichtrotierende Masse, aber nur bei Beschleunigung, nicht bei konstanter Geschwindigkeit.
Am deutlichsten spürt man Geometrie. Und Einbildung. ;)
 
Ich dachte immer, leichtere Bikes fahren sich in Rüttelpassagen besser. Kommt mir jedenfalls so vor. Bergauf ist 1% Gewichtsunterschied (bezogen auf's Gesamtsystem) nur 1% Gewichtsunterschied. :ka:
Die rotierende Masse wirkt sich ein bißchen stärker aus als nichtrotierende Masse, aber nur bei Beschleunigung, nicht bei konstanter Geschwindigkeit.
Am deutlichsten spürt man Geometrie. Und Einbildung. ;)

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