Gleichgewicht trainieren

Probier mal so was hier, das schult das Gleichgewichtsgefühl enorm. Stell dich mit dem Vorderrad auf irgendeine Kante, bleib einen Augenblick stehen und dann zieh das Vorderrad wieder vom Hindernis runter. Oder du kannst dabei noch einen oder beide Arme kurz vom Lenker lösen und in die Luft oder hinten den Rücken stecken. Ausdem kannst du noch versuchen auf dem Hindernis zu hüpfen, das ist eine gute Vorübung für den Backwheelhop. Wenn du das hüpfen auf der Stelle kannst kannst dich dann mal zum Beispiel auf eine Mauer stellen, dort kurz an der Stelle stehen und dann kannste versuchen dich mit den Hinterrad oder später auch mit beiden Rädern runterzurotieren.
TrialSchwebebalkenOneHand1.JPG
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anekdotische evidenz.
könnte man nur argumentieren, wenn eine andere gruppe ausschliesslich das balancieren auf dem beik geübt hätte.
und bei kindern hast du eh immer noch -zig andere einflussfaktoren.

Die anderen Einflussfaktoren hast Du auch bei Erwachsenen. Du wirst also niemals eine Studie durchfuehren koennen, die Dir eindeutige Ergebnisse liefert. Was bleibt, ist den gesunden Menschenverstand zu benutzen und seine Umwelt zu beobachten. Und da ist ziemlich eindeutig, dass alles was den Gleichgewichtssinn und die Feinmotorik trainiert, ist hilfreich fuer das Gleichgewicht auf dem Rad. Vielleicht habe ich Dich aber auch falsch verstanden?
 
Üben üben üben - vor allem am Anfang ist es echt zäh und frustrierend. Ich hab letzten Winter über angefangen mit dem balancieren (gottseidank, weil heuer gibt's eh keinen Winter u. ich fahre dauernd...).

Neben dem Trick mit dem angelehnten Vorderrad habe ich auch folgende "Vorübung" gemacht:

Einen Kurbelarm in den Tiefpunkt, den einen Fuß drauf den anderen seitlich weggestreckt - so hast du mehr Spielraum die Balance zu halten (mit dem anderen Fuß) und stehst nicht so kippelig weil der eine Fuß so tief wie möglich steht. Das Üben vom Wegstrecken eines Fußes kommt später immer wieder mal gelegen - auch die Trialprofis machen sowas gerne.

Ich persönlich würde auch die Variante mit den blockierten Bremsen probieren, auch wenn's (finde ich) schwerer ist: Im Gelände, vor allem wenn's bergab geht, musst du auch mit blockierten Bremsen stehen können, weil da wird das Balancieren mit Pedalzug etwas schwer :) Wenn du also zB in eine Serpentine einfährst blockierst du beide Bremsen (zumindest die vordere...) und hebst dann das HR um die Kurve.

Aber wie gesagt - am Anfang einfach reinbeissen und üben üben üben. Ich hab damals jede Furzanleitung zu dem Thema gelesen u. mein Kopf war voll mit Informationen, aber letztendlich bringt nur das Üben wirklich was, man hat den Dreh früher oder später einfach raus, ist schwer zu beschreiben!
 
Was bleibt, ist den gesunden Menschenverstand zu benutzen und seine Umwelt zu beobachten. Und da ist ziemlich eindeutig, dass alles was den Gleichgewichtssinn und die Feinmotorik trainiert, ist hilfreich fuer das Gleichgewicht auf dem Rad. Vielleicht habe ich Dich aber auch falsch verstanden?
so verallgemeinert - vermutlich ja:
wenn du handstand übst, wirst du ja auch nicht besser bälle auf dem kopf jonglieren.

sprich:- positiver transfer bei unterschiedlichen (also "heteromorphen") gleichgewichtsleitungen existiert so gut wie gar nicht"
- das Generalitäts-Spezifitätsproblem beschäftigt sich damit
- Fähigkeiten mit hoher Generalität und breiter Gültigkeit [...] scheinen nicht zu existieren

man war eine ganze weile der meinung, dass eben - wie du schreibst - alles für irgendwas anderes gut ist, und ein allgemeines training für quasi jeden bereich nützlich ist.
aber gerade weil das gleichgewicht (inkl. sensorik und aktorik) sehr gut erforscht ist, kann man feststellen, dass es große unterschiede innerhalb des komplexen bereichs gleichgewicht gibt.
und mann kann einfach nicht sagen, dass es für alle möglichen aufgaben eine lernwirkung ginbt.
wenn man es sich ganz einfach macht, unterscheidet man zwischen wackligen aktionen auf festem untergrund (handstand) einerseits und aktionen auf wackliger untertützungsfläche (kippbrett oder eben beik) andererseits*.
dann wird man feststellen, dass da sehr unterschiedliche prozesse zur stabilisierung ablaufen.
und deshalb lässt sich das eine nicht ohne weiteres auf das andere übertragen.
und das ist eben auch messbar.

* eine dritte variation wär objektgleichgewicht oder jonglieren. wieso soll das besser klappen, wenn ich gut skateboarden kann?
 
so verallgemeinert - vermutlich ja:
wenn du handstand übst, wirst du ja auch nicht besser bälle auf dem kopf jonglieren.

sprich:- positiver transfer bei unterschiedlichen (also "heteromorphen") gleichgewichtsleitungen existiert so gut wie gar nicht"
- das Generalitäts-Spezifitätsproblem beschäftigt sich damit
- Fähigkeiten mit hoher Generalität und breiter Gültigkeit [...] scheinen nicht zu existieren

man war eine ganze weile der meinung, dass eben - wie du schreibst - alles für irgendwas anderes gut ist, und ein allgemeines training für quasi jeden bereich nützlich ist.
aber gerade weil das gleichgewicht (inkl. sensorik und aktorik) sehr gut erforscht ist, kann man feststellen, dass es große unterschiede innerhalb des komplexen bereichs gleichgewicht gibt.
und mann kann einfach nicht sagen, dass es für alle möglichen aufgaben eine lernwirkung ginbt.
wenn man es sich ganz einfach macht, unterscheidet man zwischen wackligen aktionen auf festem untergrund (handstand) einerseits und aktionen auf wackliger untertützungsfläche (kippbrett oder eben beik) andererseits*.
dann wird man feststellen, dass da sehr unterschiedliche prozesse zur stabilisierung ablaufen.
und deshalb lässt sich das eine nicht ohne weiteres auf das andere übertragen.
und das ist eben auch messbar.

* eine dritte variation wär objektgleichgewicht oder jonglieren. wieso soll das besser klappen, wenn ich gut skateboarden kann?

Vielleicht reden wir ja aneinander vorbei, aber ich sage nicht, dass ein gutes Gleichgewicht auf dem Schwebebalken zwangslaeufig ein gutes Gleichgewicht auf dem Rad bedeutet.

Ich bin aber ueberzeugt, dass Dinge die grundsaetzlich die Feinmotorik und den Gleichgewichtssinn foerdern auch der Entwicklung eines guten Gleichgewichts auf dem Rad foerderlich sind. Da kann mich auch keine Studie, die ich nicht selber gefaelscht habe, vom Gegenteil ueberzeugen. ;)
 
1) Ich bin aber ueberzeugt, dass Dinge die grundsaetzlich die Feinmotorik und den Gleichgewichtssinn foerdern auch der Entwicklung eines guten Gleichgewichts auf dem Rad foerderlich sind.
2) Da kann mich auch keine Studie, die ich nicht selber gefaelscht habe, vom Gegenteil ueberzeugen.



das hatten wir ja schon vor 4 wochen:
zu 1) ich rede nicht von abstrakten koordinativen fähigkeiten, auch nicht von motorik allgemein, sondern von einer ganz bestimmten (gleichgewichts-)aufgabe*
zu 2) ich lasse mich auch nicht gern von argumenten überzeugen.
insofern lass ich's jetzt gut sein...


*man könnte sich evtl. drüber unterhalten wie spezifisch / allgemein / grundsätzlich die sache mit dem gleichgewicht zu verstehen ist, aber das hilft auch nicht mehr weiter
 
Naja, so lange ich nicht wiess, wer, unter welchen Bedingungen, mit wem, zu welchem Zeitpunkt, zu welchem Zweck etc. eine Studie durchgefuehrt hat, so lange denke ich halt selber. Das liegt aber auch nicht jedem. ;)
 
Wow.
Also, daß Koordinationsübungen nicht übertragbar sind ("positiver Transfer"), hätte ich auch schon vor 2 Seiten geglaubt. Immerhin lernen wir: Besser gleich zugeben, ein blutiger Anfänger zu sein und nicht zu wild spekulieren, sonst wird man zurechtgestutzt. ;)

...
wie schaut es aus wenn man mit einem Einrad übt?
Einrad.jpg

Hmm... *spekulier..* Also Einradtraining müsste sich theoretisch im kniffligen Uphill bezahlt machen, denn da taugt das Vorderrad mitunter nichtmal mehr zum Steuern. Und natürlich für (Nose-)Wheely und Manual. Allerdings hat Einradfahren mit Balancieren und Trialen leider eine Gemeinsamkeit: es ist viel schwerer als es aussieht. Da hilft nur gnadenloses Üben (sprich: Stürzen, Schwitzen, Fluchen :D ).
Während für Kondition einfach nur fleißiges Strampeln nötig ist, braucht man für Fahrtechnik-Manöver Koordination und Mut, was mMn schwerer aber auch reizvoller ist.
 
wenn man es sich ganz einfach macht, unterscheidet man zwischen wackligen aktionen auf festem untergrund (handstand) einerseits und aktionen auf wackliger untertützungsfläche (kippbrett oder eben beik) andererseits*.
Dass Du das eine Vereinfachung nennst, habe ich durchaus registriert, aber dennoch die Frage: Der Hypothese eines wesentlichen Transfers von Fertigkeiten zwischen Kippbrett und Bike würdest Du nicht weiter widersprechen? Immerhin sieht die Bewegung sehr ähnlich aus, beansprucht ähnliche Muskeln etc; freilich hat das Bike mehr Kontaktpunkte.

Hast Du einen Link auf einen Artikel, der den Transfer diskutiert? Für Gugel Scholar scheinen mir die passenden Stichwörter zu fehlen.
 
finde kein pdf, aber das wär die passende lit.stelle:

Olivier, N. (1997). Soll das motorische Gleichgewicht fähigkeits- oder fertigkeitsspezifisch trainiert werden? In P. Hirtz & F. Nüske (Hrsg.). Bewegungskoor-dination und sportliche Leistung integrativ betrachtet (S. 187-191). Hamburg: Czwalina.
 
Ich kann gut auf dem Einrad juggeln und stehen auf dem BMX; auf dem MTB stehen kann ich nicht.

Ich kann gut skaten auch surfend auf den Hinterrädern ohne Stoppie - Inlineskaten kann ich nicht.

KippBrett geht auch sehr gut. Handstand nicht.

Ich kann sehr gut Tischtennis, Tennis kann ich aber nicht.

Ich glaube auch nicht, dass die Transferleistungen groß sind.

Mischiman
 
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