GODZILLA - Titanium 29 Plus Hardtail

Heute für meine momentanen Verhältnisse Gewaltstour gemacht, auch als Härtetest. Bin mir nicht sicher ob ich durchgefallen bin :ka:

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Re: GODZILLA - Titanium 29 Plus Hardtail
Heute für meine momentanen Verhältnisse Gewaltstour gemacht, auch als Härtetest. Bin mir nicht sicher ob ich durchgefallen bin :ka:

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Wenn du solche Distanzen ins Auge fasst, würdest du dir da nicht mit schmaleren Reifen leichter tun, vor allem hast du ja vorne auch eine Federgabel montiert. Ist das mit den breiten Schlappen dann nicht doppelt gemoppelt? Oder ist das vom Rollwiderstand vernachlässigbar?
 
Wenn du solche Distanzen ins Auge fasst, würdest du dir da nicht mit schmaleren Reifen leichter tun, vor allem hast du ja vorne auch eine Federgabel montiert. Ist das mit den breiten Schlappen dann nicht doppelt gemoppelt? Oder ist das vom Rollwiderstand vernachlässigbar?

Vermutlich wären auf lange Distanzen etwas schmälere Reifen schneller.
Aber, ich fahr ja nicht primär Plusbereifung um schnell zu sein, sondern weil ich es :hüpf::i2::D finde.

Ende Juni kann ich berichten wie sich das auf ganz langen Touren verhält, ohne direkt vergleichen zu können natürlich. Sofern die Gesundheit mitmacht.
 
So Leute, morgen Samstag um 0600 gehts es los. Das NAVAD1000 nehme ich in Angriff. Von Romanshorn nach Montreux, mit 1000km und 30000 Hm.

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Lange war ich nicht sicher ob ich denn nun starten sollte. Mein rechtes Knie macht Theater. Ist halt schon etwas in Mitleidenschaft gezogen, aber nach Abklärung meint man, ich solle probieren. Wenn es nicht geht, dann halt aufhören, aber mehr kaputt machen würde ich damit nicht...

Das war auch der Grund warum ich lange nicht wirklich motiviert war mich korrekt und seriös vorzubereiten. So stehe ich nun da, fast null Plan, und gehe mal los. Das Bike ist gepackt, steht bereit.
Geplant war ursprünglich, dass im Schlafsack und Isomatte mitnehme. Das lasse ich nun aber zu Hause. Ich kriege die beiden Dinge einfach nicht gescheit an den Lenker. Zum einen ist halt Lenker zu Vorderrad Distanz bei mir sehr gering, zum anderen habe ich whol den Schlafsack und die Isomatte zu voluminös / warm gewählt. Naja, ich werde es sicherlich mal bei anderer Gelegenheit verwenden können.
Das bringt jetzt mit sich, dass ich mir Hotels / BnB / order sonstige Unterkünfte suchen werde. Halt von Situation zu Situation. Durch die Nacht werde ich vermtlich eh nicht fahren. Wäre schade um die Landschaft, und ich denke nicht, dass ich dazu fähig wäre, nicht mehrere Nächte zumindest... Eine Strategie habe ich nicht, nur eines, micht nicht schon von Anfang an zu stark zu verausgaben... Mal schauen wie sich das entwickelt.

Zum Gepäck, vermutlich habe ich trotz allem zu viel dabei, kann ich noch nicht viel sagen. Am Lenker eine kleine Ortliebtasche, kleine Ortlieb Rahmentasche und hinten natürlich die grosse Ortlieb Satteltasche. Am Rücken habe ich meinen Deuterrucksack, mit Trinkblase. Sonstige Trinkflaschen habe ich nicht, nur den Rucksack. Mache später mal ein Bild vom Equipment.

So, genug geschrieben. Ich werde hier ab und an, sofern ich kann, mal ein Bild und ein paar Worte schreiben. In der CH habe ich ja mein Handy ganz normal zur Benutzung (wenn Empfang :D).
 

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Ich wünsche Dir alles Gute und gebe Dir folgende Tipps:
Geniesse möglichst viel den Augenblick, das Jetzt. Der Weg ist das Ziel. Wenn Du zu oft daran denkst, was noch alles zu leisten ist bis zum Ziel, verpasst Du das Leben. Höre den Vögeln im Wald zu, erfreue Dich an der guten Luft, atme tief den Duft des feuchten Waldbodens ein.
Iss immer wenig während dem Fahren, mit fast leerem Magen kurbelt es sich besser. Schone die Verdauung und iss nur, was Du gut verträgst.
Fahre lieber einen Tick gemütlicher. Wenn Du dann für dieselbe Strecke 15 Minuten länger brauchst, wirst Du aber umso entspannter ankommen und am nächsten Tag fitter sein. Achte auf Deinen Körper und reagiere sofort auf seine Signale. Ein Schmerz (am Knie oder sonstwo) zeigt an, dass Du etwas anders machen musst (Haltung, Intensität, Pause, Wasserhaushalt etc.

Ich wünsche Dir viel Spass und ganz viele schöne Momente unterwegs.
 
Stark! Wobei die Streckenlänge nicht unbedingt das Ko- Kriterium darstellt. Dachte es sind über 30.000hm? Wieviel Tage hast du gebraucht?
 
Etwas über 6. Eigentlich hätte ich gestern fertig machen können, dann wäre es etwas unter 6 gewesen. Aber, ich schlief im Hotel, nicht draussen, musste dadurch immer schauen wo ich schlafen kann. Und durch die Nacht fahren ist schade, sieht ja nix. Zudem, wirklich ausgerüstet für die Dunkelheit war ich nicht, und Versorgungsproblem mit dem Navi kam noch dazu. Drum lieber länger dafür sicher.
Fertig bin ich aber total, vor allem Schienbein und Achillessehne. Knie sind entgegen meiner Erwartung OK.
 
Fertig bin ich aber total, vor allem Schienbein und Achillessehne. Knie sind entgegen meiner Erwartung OK.
Spürst Du den Muskelstrang der leicht aussen am Schienbein Knochen von unten nach oben verläuft? Das kommt vermutlich von den Laufpassagen. Genau diesen Muskelstrang spüre ich nach einer unfreiwilligen stündigen Laufpassage nach einer Panne vorgestern auch...

Gute Erholung wünsche ich Dir.
 
Spürst Du den Muskelstrang der leicht aussen am Schienbein Knochen von unten nach oben verläuft? Das kommt vermutlich von den Laufpassagen. Genau diesen Muskelstrang spüre ich nach einer unfreiwilligen stündigen Laufpassage nach einer Panne vorgestern auch...

Gute Erholung wünsche ich Dir.

Vorne am linken Schienbein, hatte ich bereits nach der Hälfte, ging dann mit Dehnen weg, dann kam es wieder. Diesmal so heftig, dass ich kaum mehr gehen kann. Dachte auch, das kommt von den Gehpassagen. Achillissehnen wohl auch. Veloschuhe sind nicht zum gehen gemacht.
 
Vorne am linken Schienbein, hatte ich bereits nach der Hälfte, ging dann mit Dehnen weg, dann kam es wieder. Diesmal so heftig, dass ich kaum mehr gehen kann.

Das kenne ich auch von meiner letzten Bikepacking Tour. Da wachsen jetzt Muskeln. Das muss so :D

Super Sache und Glückwunsch zu der Leistung :daumen:
 
So, dann wollen wir mal erzählen was ich erlebt und gemacht habe.

1. Kapitel: Überraschung schon vor dem Start

Freitags war die Anreise nach Romanshorn. Also, das Bike fertig bepackt, und von zu Hause aus gemütlich zum Zürich HB gefahren.

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Dort noch einen Kebap zwischen die Kiemen geschoben. Irgendwie war das aber nicht so eine tolle Idee, das Teil lag sehr lange im Magen, was eigentlich sonst nie der Fall war... Während ich auf den Zug wartete traf ich gleich noch drei andere Teilnehmer. Zum Glück wie sich während der gemeinsamen Fahrt herausstellte. Denn, sie teilten mir mit, dass ja die Strecke auf Sektor 9 geändert hatte. Und, dass es um 1700 eine Info mit Ansprache geben werde. Ich hatte bereits die Mail mit den Streckendaten nicht erhalten, also erstaunte mich das erst mal nicht. Was mir etwas Sorgen machte, wie ich denn den neuen Track von Sektor 9 auf mein Garmin bringen würde, ohne PC. Der Versuch über mein Handy den Track auf das Garmin zu bringen schlug fehl, dabei vermute ich, habe ich was verbockt… später mehr dazu…

Da ich zeitig in Rohmanshorn war, konnte ich vorher noch zum BnB fahren wo ich ein Zimmer gebucht hatte. Dann an der Info und Startanmeldung war ich offenbar nicht der einzige der den neuen Track nicht erhalten hatte. Dessen war sich der Veranstalter offenbar bewusst, und brachte daher einen Laptop mit. So konnten sie mir meinen Garmin mit dem neuen Track Sektor 9 updaten.

Hier sei noch gesagt, dass die ganze Strecke in 11 Sektoren aufgeteilt wurde, also 11 verschiedene Tracks.

Die Info war lustig, und auch interessant, sah man doch so alle Teilnehmer. Waren um die 80 Starter. Mit einigen kam man in’s Gespräch, lustig wie manche so drauf sind… Es gibt doch tatsächlich Leute, die haben das Velofahren zum Leben gemacht. Ein paar von denen sind von ihrer Heimat bis zum Start gefahren. Durch tagelangen strömenden Regen. Naja, ich weiss auch nicht, aber für mich wär das nix. Ich finde, so wird ja das Event selbst nicht mehr «gewürdigt». Wie auch immer, jeder wie es mag, ist ja gut so!

Und so unterschiedlich die Teilnehmer sind, so unterschiedlich sind auch ihre Bikes!

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Nach einer guten Nacht rolle ich zum Start….
 
2. Kapitel: Fängt ja gut an!

Morgens um 0600 ist der offizielle Start. Es wird in 4er-Gruppen gestartet, angefangen bei den ältesten. So rollen die ersten gemütlich los. Endlich ging es auch für mich los. Viel kann ich dazu nicht sagen, man fährt halt los, immer im Hinterkopf, dass man nicht zu schnell fahren soll, es ist ja noch unglaublich weit bis zum Ziel. Der Spruch der Info, dass die 30'000 Höhenmeter ja nicht wirklich schlimm seien, denn das Ziel liege 3 Meter tiefer als der Start, also alles nicht so tragisch… Ob ich das wohl wirklich merke? Das, und anderes unnüziges Zeug gingen mir so auf den ersten paar Stunden durch den Kopf…

Immer mal wieder überhole ich ein paar Leute, aber auch ich wurde überholt, normaler Rennverlauf halt.

Nach etwas mehr als 2 Stunden dann, ein Piep vom Garmin, mit der Bildschirmmeldung, dass er gerne mehr Energie hätte… Wie das denn, was soll das? Sind die Batterien etwa schon leer!?!? Zwangsläufig habe ich angehalten und die Batterien getauscht. Hatte ein paar Reserve eingepackt. Ich dachte eigentlich, dass gute Batterien mein Garmin Oregon 700 so um die 6-10 Stunden mit Energie versorgen. Zu Hause fahre ich mit Akkus, die halten so um eben den Dreh. Ich war erstaunt und schon etwas genervt… Ein Bruchteil der Strecke zurückgelegt, und schon Probleme…

Wieder auf der Strecke mit frischen Batterien habe ich mir dann überlegt, warum denn das so sein könnte. Ich kann mir vorstellen, dass Verbindungen zu anderen Geräten Energie fressen kann, eben so wie ich es im Zug am Vortag versucht hatte. Naja, mal schauen was ich beim nächsten Stopp rausfinden kann. Jetzt erst mal wieder Kilometer fressen.

Als ich dann nach einiger Zeit wieder im Trott war, hörte ich beim Wechsel von Schotter auf Asphalt ein rhythmisches, metallisches Geräusch. Was ist denn jetzt schon wieder!?!? Also anhalten, Inspektion gestartet. Ich habe mir einen schönen grossen Nagel eingefahren, hinten… Also, Schlauch tauschen… Dabei hatte ich zu Hause alles schön fein säuberlich eingepackt, schön in kleine Söckchen damit nichts Schaden nehmen kann und auch nichts Geräusche macht. Das stellt sich aber im Bedarfsfall nicht als so praktisch raus, bis man das alles rausgefriemelt hat… Das Pumpen ging dann lange, bis das Volumen voll war…

Ihr verzeiht mir, ich hatte keine Nerven noch Fotos zu machen…

Wieder gestartet verlief dann der Rest des Tages ohne Probleme. Es bildeten sich mal Grüppchen, mal lösten sie sich wieder auf… Jeder fährt wie erwartet so, dass es für sie / ihn am besten passt.

Je länger der Tag, je näher rückte der Abend. Und die Frage kam auf, wo werde ich schlafen. Wie vorher schon mal erwähnt war der Plan, dass ich im Hotel / BnB schlafen werde. An der Stelle will ich noch mal was dazu sagen, bezüglich schlafen, wie und wo.

Je nach dem was man für Ambitionen hat, kann man auch einfach durchfahren, ohne oder fast ohne Schlaf, da braucht man dann nur sehr wenig Gepäck. Oder man plant zu schlafen. Dann stellt sich nur die Frage nach dem wie. Vorteil wenn man das Schlafzeug schon dabei hat, man fährt einfach so lange bis man schlafen möchte / muss. Wenn man es nicht dabei hat, so wie ich, dann muss man halt nach Möglichkeiten frühzeitig Ausschau halten, und so verliert man halt dann Zeit die man noch mit Fahren verbringen könnte. Ganz klar ist die Mehrheit zum draussen schlafen ausgerüstet. Aber es gibt auch einige die den gleichen Plan wie ich verfolgten, oder sogar, beides je nach Gelegenheit.

Während der Tag zur Neige ging, habe ich Ausschau nach einer Übernachtungsmöglichkeit gesucht. Nach einer Abfahrt angekommen in Ennetbühl sassen trinkende Leute vor einem gemütlich aussehenden Lokal. Ich, angehalten und gefragt, wo man denn hier übernachten könne. Es hiess, früher konnte man das hier, aber heute nicht mehr. Aber ich solle den Chef mal fragen. Ich also rein und direkt zum gut besetzten Stammtisch, und stellte selbe Frage noch mal. Der Stammtisch entschied dann, dass der Chef mir ein Zimmer geben würde. Es stellte sich heraus, dass der Chef und seine Frau früher mal den Service als Hotel hatten, heute aber nicht mehr. Aber, für mich richteten sie ein Zimmer her. Ein sehr altes Haus, aber top in Schuss, und sehr liebevoll gepflegt. Die Nacht durfte ich dort für 30 CHF verbringen, mit Etagen Dusche und WC. Was will man mehr? Nun, es kommt noch besser, der Chef ist gelernter Metzger, ihr könnt euch vorstellen wie gut ich gegessen hatte, und getruken…

Während ich ass wurde ich vom Stammtisch eingeladen bei ihnen Platz zu nehmen. Was für eine Ehre! Scheinbar gefiel ihnen mein Vorhaben das Navad1000 zu absolvieren, und konnte viele neugierige Fragen beantworten. Als es bereits dunkel war draussen traf dann noch ein anderer Navad-Teilnehmer ein. Er wolle nur etwas essen, meinte er. Ich fragte ihn, warum er denn nicht gleich hier bleiben wolle… Der Chef organisierte Essen und Übernachtung auch für ihn… Tolle Leute in Ennetbühl!!!

Mittlerweile war es draussen nass und stürmisch, ein heftiges Gewitter tobte sich aus, und ich war froh die Entscheidung getroffen zu haben im Hotel zu schlafen, der andere Teilnehmer wohl auch…

Nacht war gut…

Ein paar Bilder des ersten Tages:

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3. Kapitel: Nasse Füsse helfen immer

Nach einer kurzen Nacht bin ich um 0445 aufgestanden. Das war übrigens immer meine Aufstehzeit, denn bis ich fahrfertig war, was meist etwas vor 0530 war, ist es hell genug um ohne Licht zu starten.

Der erste Versuch mich auf den Sattel zu setzen war sehr schmerzhaft. Übel um es auf den Punkt zu bringen. Nebst der bereits müden Beine, wie soll ich denn die vermutlich noch schlimmer werdenden Sitzbeschwerden in den Griff bekommen!? So könnt ihr euch vorstellen wie harzig das Anrollen ging. Die erste richtige Steigung liess auch nicht lange auf sich warten… Ich hatte nicht viel Mühe mein Rhythmus zu finden, der kleinste Gang war schnell erreicht.

Die Strassen und das Gelände waren noch gut getränkt vom nächtlichen Gewitter.

Nach dem Aufstieg kam dann die erste richtige Abfahrt. Auf Asphalt erreichte ich knapp 80 km/h, meines Wissens war das die höchste Geschwindigkeit die ich auf der ganzen Reise erreichte.

Im Tal angekommen ging es erst mal flach weiter. Die Strecke führte zu einer Unterführung. Die stand komplett mit Wasser bedeckt da. Ich dachte mir, HA, da bin ich mit Godzilla richtig gerüstet. Ich also vorsichtig in die Reisenpfüze reingerollt, scheint jetzt nicht sooo tief zu sein, dachte ich, aber, plumps, da war wohl noch eine Vertiefung. Tja, bis zu den Naben im Wasser… Naja, sehr kurz überlegt, absteigen oder anfangen zu kurbeln. Was macht man in so einer Situation? Ja, richtig, schnell raus da und angefangen zu kurbeln… Morgens kurz nach 0700 schon nasskalte Füsse. Toller Start in den Tag!

Weiter ging es trotzdem. Bald waren wir zu zweit unterwegs, ein Arzt wie sie rausstellte. So rollten wir gemeinsam Richtung Einsiedeln. Ab und zu haben wir und wieder verloren, dann wieder gefunden… In Einsiedeln selber habe ich dann wieder aufmunitionieren müssen, essen, trinken und Batterien. Wieder on the Track kam mir dann langsam der Gedanke, wo ich denn heute schlafen solle. Ab und zu traf ich wieder Fahrer, und habe auch mit ihnen darüber gesprochen. Aber auch, welche Anstiege denn noch kommen würden. Nun, darüber habe ich eigentlich nie richtig nachgedacht, und ich wollte es auch nicht wissen. Ändert ja auch nichts. Dann beim Aufstieg auf den Gätterlipass war ein wunderbares Erlebnis. Kurz vor dem höchsten Punkt war ein Bauernhof, mit Kindern am spielen und einer älteren Frau mit Becher in der Hand. Als ich näher kam, versammelten sie sich auf der Strasse. Bei ihnen angekommen wurde ich mit Namen angesprochen, und mit ein eiskaltes Glas Himbeersirup angeboten! Ich ganz baff angehalten, und mit das angebotene dankend angenommen. Es stellte sich raus, dass die Familie seit 3 Jahren das Rennen aktiv mit Livetracker verfolgt. Sie haben Spass daran die Athleten einzeln so zu begrüssen und zu unterstützten. Da sie das für jeden Teilnehmer machen, ist das auch erlaubt. Es kann jeder davon profitieren der möchte. Und den Namen jedes einzelnen haben sie vom Livetracker wo das steht. Solche Leute machen so einen Event noch viel schöner. Danke dafür!

Nun gut, dann weiter. Die Mittstreiter meinten, jetzt käme ein harter Anstieg, der zum Wildspitz rauf. Der Tag war bereits fortgeschritten, und die Frage wo zu schlafen kam immer näher. Ich hatte keinen Plan wo man auf der Strecke schlafen könnte, dachte aber in Sattel wäre bestimmt was. Nur dumm, dass wir dort gar nicht lang fuhren. Tja, hätte ich mich mal besser mit der Streckenführung auseinandergesetzt. Bei einer kurzen Toilettenpause eines Gruppenmitgliedes zückte ich mein Handy und suchte nach Hotels. Ich überlegte, es wäre doch super wenn wir bis Baar kämen. Dann ist sicherlich nach 2200 wohl eher 2300, aber es wäre sehr gut, denn dann könnten wir den Tag mit flach beginnen. Ich rief in einem Hotel beim Bahnhof Baar an, das hat 24h offen. Perfekt. Und Imbiss gibt’s auch noch, mit Bier zum wieder aufladen der leeren Tanks.

Von dort bis zum Hotel kenne ich die Region, bin ab und zu auch dort unterwegs, von daher konnte ich bequem fahren.

Baar ist nicht weit von zu Hause weg. Und das motivierte mich nicht gerade. Was tue ich eigentlich…?!?!

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4. Kapitel: Halbzeit

Nach einer Kurzen Nacht ging es wieder aufs Rad. Sitzbeschwerden sind sehr heftig, und die Beine sind leer. Gestartet sind wir zu dritt, bald waren wir aber nur noch zu zweit. Wir beiden waren langsamer… Die Beine schmerzten schon bei geringster Anstrengung, war das eine Quälerei! Zudem, wie gesagt, das Heim ist nicht weit weg, was zum Teufel mache ich hier! Mein Mitstreiter hat nach kurzer Zeit einen Durchstich. Dank Tubeless musste er nicht absteigen, sondern konnte einfach weiterfahren. Aber, er hat viel Luft verloren. Darum trennten uns unsere Wege in Sursee, er musste zum Händler das reparieren lassen. Ich wunderte mich, dass es überhaupt Händler gibt, die am Montag offen haben… Sein Glück offensichtlich gabs einen.

Ich zog also alleine los. Schnell merkte ich, dass zwar Gesellschaft an und für sich schön war, ich aber mit meiner Quälerei alleine besser zurechtkomme. Ständig wieder verpflegend strampelte ich Kilometer um Kilometer ab. Und es fing langsam an zu laufen. Jede Bäckerei die ich fand wurde gestürmt. Sandwiches und Nussgipfel, mit viel Cola… Das waren meine Hauptverpflegungen. Der Napf stand auf dem Programm, wie ich merkte. Viel gehen, vor allem zum Schluss des Aufstieges. Aber auch generell habe ich häufiger Gehpausen eingeschaltet. Einfach um auch mal andere Muskeln zu beanspruchen, bzw. mal anders zu belasten. Zudem, mein kleinster Gang ist eben nicht sooo klein, da waren andere besser ausgestattet.

Es zeigte sich, dass ich heute die Halbzeit, oder besser gesagt, die Häflte der Strecke erreichen werde. Finsterwald heisst die Ortschaft die die Hälfte markiert. Dort hätte man auch Material und Verpflegung deponieren dürfen. Wusste ich nur nicht, hatte ja keine Mails bekommen. Aber, ich hätte auch nicht gewusst was ich dort deponieren hätte sollen. Hier möchte ich noch erwähnen, in Finsterwald wird jeder Fahrer mit Blasmusik begrüsst. Der Mann steht zu jeder Tageszeit bereit für jeden Fahrer, und begrüsst ihn entweder mit Alphorn oder wie in meinem Fall mit Trompete. Was für eine Freude und Motivation. Kurz angehalten ist das mindeste was man dem Mann als Respekt zollen kann. Er ist selber auch Sportler, und weiss so ganz genau was motiviert, und hat so viel Freude an dem was wir machen. Vielen Dank an der Stelle dem Mann, so viel Herzblut!!! Weiter unterhielten wir uns wo ich den die kommende Nacht verbringen könnte. Denn, in Finsterwald ist mir jetzt um knapp 1600 zu früh… Die nächste Möglichkeit müsste dann Flühli sein. Kurz Handy gezückt, da wird sich was finden.

Der Weg bis Flühli ist aber ein recht beschwerlicher, jedenfalls den den wir zu bewältigen hatten. In Flühli angekommen suchte ich nach Hotels. Die vorhandenen hatten zu, und ich begann mir Sorgen zu machen. Auch Einheimische konnten mir nicht helfen. Aber wenigsten was zu essen wird es hier doch geben!? Ja, meinte man, und ich fand ein Restaurant. Wie ich bin, wie schon in Ennetbühl, einfach mal an den Stammtisch und gefragt. Wieder Glück gehabt, ein BnB gefunden. Sogleich zu Abend gegessen, dann anschliessend ins BnB. Der BnB vermieter war sehr freundlich, ich unterhielt mich mit ihm, über dies und das, nicht aber übers Navad, aber es schien ihm zu gefallen, so schenkte er mir ein Bierchen als Gutenachtgetränk.

Auf dem Zimmer dann merkte ich, wie stark die steilen und vielen Gehpasagen meine Schienbeine und Achillessehnen beanspruchten. Ich humpelte. Dehnen half erst nur bedingt, aber schien doch anzusprechen…

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