Gravel-Geometrien und Verständnisprobleme Drop Bar

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Guest
hallo zusammen,


ich habe mir vor kurzem ein gravel bike gekauft. vorher bin ich hauptsächlich enduro und downhill gefahren, d.h. ich bin ein absoluter noob in sachen rennrad/cross/gravel. ich habe ein gravel bike von norco entsprechend der größenempfehlung des herstellers gekauft. die geometrie deckt sich auch sehr gut mit der von canyon, nur als referenz. ich habe jetzt an die 6 fahrten absolviert und diverse videos angeshen, hauptsäuchlich von gcn und habe folgende erkenntnisse gewonnen.

  • ob rennrad, cx oder gravel, gefahren wird fast immer mit den händen auf den griffen. ich finde, dass man damit weder den lenker richtig festhalten noch vernünftig bremsen kann, da man mit allen fingern am hebel ziehen muss, sonst sind die finger zwischen lenker und schaltgriff. was den fahrkomfort angeht, ist das auch nicht so doll, da der größte teil der hand auf der gummimanschette aufliegt, und diese bietet bei weitem nicht den komfort eines lenkerbandes.
  • im untergriff kann man den lenker schön festhalten, wenn man allerdings bremsen will, dann muss man bedingt durch die lage der bremsgriffe die unterarme fast waagerecht halten, somit kommt man mit dem oberkörper noch tiefer, was in brenzligen situationen (also meistens, wenn man bremsen muss) nicht gerade die fahrsicherheit erhöht. der compact lenker, der bei meinem bike verbaut ist, führt bei mir dazu, dass die handgelenke nach oben geknickt werden und macht die bremsposition noch unergonomischer, da die handauflage nicht mehr senkrecht zum bremsgriff ist, was bei klassischer lenkerform eher der fall ist.
  • Im obergriff wird nur bei steilen aufstiegen gefahren. aber wenn das fahrrad durch das gefälle eh schon nach hinten geneigt ist, dann ist der oberkörper noch aufrechter als bei den anderen beiden griffpositionen. was hat das für einen sinn?
ich habe folgende ideen, warum das trotzdem sinn machen könnte. das muss ja irgendwie sinn machen, wenn sich etwas so lange halten kann, dann ist meistens was dran.

  • lenkerenden, die parallel zur fahrtrichtung sind (also nach vorne oder nach hinten gebogen) sind ergonomischer. das entspricht eher der natürlichen position der hände, was beim flat bar nicht gegeben ist.
  • aerodynamik, man kann im untergriff den cw wert reduzieren zu kosten des fahrkomforts und fahrsicherheit
  • man will auf langen strecken unterschiedliche griffpositionen haben.
  • uci regeln?
ich habe aber das gefühl, dass die o.g. positiven seiten des rennradlenker auch anders erreichen kann bzw zum gravel fahren einen besseren kompomiss finden kann. z.b.: eine art bull horn lenker, bei dem die biegung an enden der hörner die bremsgriffe ersetzt und die brems- und schaltgriffe dann nach unten hängend monieren? es gibt auch flatbars mit lenkerhönchen, die nach innen geschoben sind, das ganze dann mit lenkerband umwickelt? oder ist es einfach so, wie es ist, weil es schon immer sowar, wie die ganze rennradgeometrie (dazu könnte ich einen anderen thread aufmachen, das macht in meinen augen auch gar keinen sinn)?

kann mich bitte jemand erhellen?
 

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Re: Gravel-Geometrien und Verständnisprobleme Drop Bar
Hilfreichster Beitrag geschrieben von mwcycles

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Nee, Roadbike macht hinten und vorne keinen Sinn, viel Tradition (hat schon einen Grund warum Rahmenlänge und ~höhe Jahrzehnte lang untrennbar verknüpft waren) und die Roadies sind stolz darauf.
BTW es gibt auch Gravelbikes mit geradem Lenker. Aber da kann man die Griffposition nicht so gut variieren...
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von mwcycles

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Ich glaube das ist Geschmacks und Glaubens Sache. Ich habe es mir Rennlenker und Gravelbike auch probiert aber bin eigentlich auf die gleichen Ergebnisse wie du gekommen....
Habe das Gravelbike verkauft und mir ein Mountainbike mit Starrgabel aufgebaut und bin damit 100 mal glücklicher und kann damit besser und länger fahren als jemals mit Dropbar, Ich finde einfach einen normalen, nicht geraden Mtb Lenker bequemer.Aber Gravelbike und Dropbar ist halt gerade modern und jeder braucht eins...
Hier im Gravel Bereich wirst du aber wenig Contras bekommen ;-)
 
Ich bin sozusagen mit Dropbar...früher sagte man Rennradlenker dazu....aufgewachsen und kann damit umgehen. Es ist nicht jedermanns Sache und ich hatte beim Umstieg aufs MTB echt Probleme mit dem geraden Lenker. Das Bremsen war zwar einfacher aber mir schliefen oft die Hände ein und die Schultern schmerzten. Gewohnheitssache und etwas Probieren mit verschiedenen Lenkern war nötig.
Als ich mir ein starres Hardtail als Gravelersatz aufgebaut habe hatte ich das mit dem Lenker so gelöst wie auf dem Bild und kam prima damit zurecht.

proxy.jpg


Mittlerweile fahr ich ein Gravelbike mit Dropbar, nicht wegen des Lenkers, sondern weil es einfach besser passt für mich und das was ich fahre. Nicht weil es gerade IN ist.
Mein Tipp....fahre den Lenker, der Dir besser passt.....alles andere is Mist.
 
z.b.: eine art bull horn lenker, bei dem die biegung an enden der hörner die bremsgriffe ersetzt und die brems- und schaltgriffe dann nach unten hängend monieren? es gibt auch flatbars mit lenkerhönchen, die nach innen geschoben sind, das ganze dann mit lenkerband umwickelt?

sowas gibts ja alles

https://www.mtb-news.de/forum/t/monstergravel-gravelbike-mit-mtb-geometrie.906220/post-16540202
https://www.mtb-news.de/forum/t/gravel-lenker-thread.888161/post-16475585
ich komme mit krummbügel am besten zurecht, auch im leichten gelände, weil ich das von früher einfach so gewohnt bin

auf alpentrails würde ich auch flatbar nehmen. sogar federung :)

ich kenn auch einen, der hat nen alpencross mit nem cyclocross-rad gemacht, das wäre nichts für mich.
 
Verstehe ich das so korrekt, dass Roadbikes überbewertet sind? Haltung, Geschwindigkeit etc.?
 
Verstehe ich das so korrekt, dass Roadbikes überbewertet sind? Haltung, Geschwindigkeit etc.?
warum "überbewertet"? wenn man asphalt oder strade bianche fahren will, ist das das beste rad. das kannst du an den erzielten geschwindigkeiten und der breiten verwendung erkennen. gibt noch steigerung richtung zeitfahren oder für bahnradsport

wenn man dirt roads fahren will, mit dem gravelbike, ist das ziemlich ähnlich

(das graveln kommt aus usa, wo man ewig lange dirt roads mit naturbelag oder feinem schotter fahren kann, ohne autoverkehr, aber oft heftigem gegenwind)

wenn man das gravelbike oder den cyclocrosser im leichten gelände oder leichten singletrails einsetzen will, geht das auch sehr gut und erhöht den spaß mit dem leichten gelände

wenn wie hier im thema, @alex m. das macht, aber vorher nur flatbar gefahren ist, wird er wahrscheinlich gewöhnungsschwierigkeiten haben

@alex m. finde deine offene fragestellung sehr gut !
 
Für die Strasse oder wie gesagt z.b. die langen geraden Strecken mit Schotter wie in den Usa ist der Dropbar bestimmt besser, oder kommt drauf an ob man dran gewöhnt ist.
Ich bin es nicht, hab mich da auch nie richtig daran gewöhnen können. Sobald es ein bisschen ins Gelände ging war mir der gerade Lenker lieber. Am Ende bin ich dann nur noch auf der Strasse gefahren mit den Gravelbike, und dann verkauft. Hab sogar nichts daraus gelernt und mir später nochmal eins gekauft....und gleiches Ende....
Früher waren die Mountainbikes mit dünneren Reifen, ohne Federung oder wenig Federung einfach anders. Jetzt werden die gebaut um Agressiv zu fahren und Trails tauglich. Länger flacher Agressiver halt. Das brauchen und wollen viele gar nicht, die werden dann auf Gravelbikes umsteigen, die sind wie die Mountainbikes von früher nur mit Dropbar.
Ich habe zum Beispiel das Surly Bridge Club mit 700c Reifen und es ist für mich das perfekte Gravel/Tourenbike
 
Ich bin eine Session Cyclocrosser gefahren, wollte Abwechslung zum Mtb, dicker Gänge zum Training und km machen.
Leider konnte ich mich vorallem mit dem Bremsen nicht anfreunden.
Vielleicht zu kleine Hände? Die Hebel waren mir zu schlecht zu erreichen.
Mit den Händen auf der Schalteinheit bekam ich Schmerzen in den Schultern.

Zu bestimmt 95% nur oberlenker gefahren, da hatte ich auch ein Problem mit der Bremse, dort ist keine ?

Auf der Straße unterwegs, war mir diese Position zu unsicher weil der weg zur Bremse zu viel Zeit braucht.
Wollte den crosser auch im Herbst-Winter fahren,, schon alleine wegen der Möglichkeit ordentliche schutzblech zu montieren, hab ihn dann vorher verkauft.
Das waren einfach zu viele Kompromisse.
 
Da wird dir die Größe oder das Cockpit nicht gepasst haben. Bei den Shimano STI kann mein die Hebelreichweite auch einstellen.

Beim Rennrad / Crosser muss die Größe/ Sitzposition passen, sonst bekommt man starke Probleme.
 
Da wird dir die Größe oder das Cockpit nicht gepasst haben. Bei den Shimano STI kann mein die Hebelreichweite auch einstellen.

Beim Rennrad / Crosser muss die Größe/ Sitzposition passen, sonst bekommt man starke Probleme.
Ich hab einiges ausprobiert.
Auf einen Venturemax gewechselt, Vorbau getauscht.
Sti hoch, runter, Hebel eingestellt.
Mit dem Venturemax war die Position eigentlich besser aber mein Problem ist das die Hände nicht wie bei einem Standarlenker gerade stehen sondern etwas eigendreht. So liegt die Hand auf der "Kante" der STI die nach oben steht und nicht mehr auf der der auflage die dafür gedacht ist.
 
  • ob rennrad, cx oder gravel, gefahren wird fast immer mit den händen auf den griffen. ich finde, dass man damit weder den lenker richtig festhalten noch vernünftig bremsen kann, da man mit allen fingern am hebel ziehen muss, sonst sind die finger zwischen lenker und schaltgriff. was den fahrkomfort angeht, ist das auch nicht so doll, da der größte teil der hand auf der gummimanschette aufliegt, und diese bietet bei weitem nicht den komfort eines lenkerbandes.
  • im untergriff kann man den lenker schön festhalten, wenn man allerdings bremsen will, dann muss man bedingt durch die lage der bremsgriffe die unterarme fast waagerecht halten, somit kommt man mit dem oberkörper noch tiefer, was in brenzligen situationen (also meistens, wenn man bremsen muss) nicht gerade die fahrsicherheit erhöht. der compact lenker, der bei meinem bike verbaut ist, führt bei mir dazu, dass die handgelenke nach oben geknickt werden und macht die bremsposition noch unergonomischer, da die handauflage nicht mehr senkrecht zum bremsgriff ist, was bei klassischer lenkerform eher der fall ist.
  • Im obergriff wird nur bei steilen aufstiegen gefahren. aber wenn das fahrrad durch das gefälle eh schon nach hinten geneigt ist, dann ist der oberkörper noch aufrechter als bei den anderen beiden griffpositionen. was hat das für einen sinn?
Du durchläuftst offenbar gerade den Standard-Umsteigerprozess. Kommt hier immer wieder vor, dass wer vom MTB kommt und dem dieser komische Rennradlenker irgendwie...ja krumm vorkommt. :)

In den Lenkergriffen kann man ausreichend gut bremsen für den Straßengebrauch. Zeige- und Mittelfinger in Kombination mit 160er Hydraulik-Scheibenbremsen bieten zumindest anständige Bremsleistung. Man darf das halt nicht mit dem Luxus richtiger MTB-Bremsen vergleichen, wo man leicht mit einem Finger blockieren kann nach Gusto. Die Ergonomie hier beim Bremsen ist nicht optimal. Meine Hände sind da schnell irgendwie angestrengt. Dazu sind die STI-Griffe nicht sonderlich bequem und man muss Handschuhe mit Gelpads tragen um nicht unnötig zu leiden.

Tiefer Oberkörper macht bremsen nicht gefährlicher. Es kommt Dir nur so vor. Aber ja, der Lenker ist nicht für steile Geländeabfahrten gemacht und wird in dem Bereich auch nicht mehr entdeckt werden.

Oberlenker taugt in erster Linie zum Anbringen von Triathlon-Aufsätzen. :)

ich habe folgende ideen, warum das trotzdem sinn machen könnte. das muss ja irgendwie sinn machen, wenn sich etwas so lange halten kann, dann ist meistens was dran.
Naja, es haben sich schon viele Dinge gehalten, die dann aber doch irgendwann von etwas Besserem abgelöst wurden. Die meisten Menschen denken in den Schienen dessen, was sie kennen. Ohne Not gehen die da auch nur ungern raus. Und der Rennradlenker funktioniert im Kontext eines Straßenrennens durchaus sehr gut. Für schnelle Straßenabfahrten ist die Position im Unterlenker super. Setzt man zum Sprint im Wiegetritt an, sind die tiefen Lenkerenden ganz gut. Außerdem begründet sich vieles im Rennradsport aus den besonderen Gegebenheiten dort, wie das Fahren im Peloton, sprich dem Windschattenfahren im großen Rudel. Und natürlich auch Regelwerk. Im Triathlon z.B. gibt es andere Regeln und man fährt da auch nicht im Rudel. Schau Dir mal die entsprechenden Räder an! Oder Zeitfahren aka Time Trial.

  • lenkerenden, die parallel zur fahrtrichtung sind (also nach vorne oder nach hinten gebogen) sind ergonomischer. das entspricht eher der natürlichen position der hände, was beim flat bar nicht gegeben ist.
  • aerodynamik, man kann im untergriff den cw wert reduzieren zu kosten des fahrkomforts und fahrsicherheit
  • man will auf langen strecken unterschiedliche griffpositionen haben.
  • uci regeln?
Ein breiter Flatbar ist sehr ergonomisch für die breite Griffposition. Bei schmaler Griffposition drehen sich die Handgelenke mit den Ellbogen mit und eine eher vertikale Position ist entspannter. Gibt ja auch ausgestellte Dropbars, also mit Flare. Wenn die Arme weiter werden, wandern die Ellbogen nach Außen und mit ihnen sollten die Handgelenke gedreht werden.

Aerodynamik ist extrem wichtig wenn man schnell und effizient sein will. Die beste Position dafür auf einem klassischen Diamantrad (im Gegensatz zu einem Liegerad) ist die Superman-Position.
superman-position.jpg


Die ist so gut, dass sie von der UCI verboten wurde. Ein Qualitätsmerkmal.

ich habe aber das gefühl, dass die o.g. positiven seiten des rennradlenker auch anders erreichen kann bzw zum gravel fahren einen besseren kompomiss finden kann. z.b.: eine art bull horn lenker, bei dem die biegung an enden der hörner die bremsgriffe ersetzt und die brems- und schaltgriffe dann nach unten hängend monieren? es gibt auch flatbars mit lenkerhönchen, die nach innen geschoben sind, das ganze dann mit lenkerband umwickelt? oder ist es einfach so, wie es ist, weil es schon immer sowar, wie die ganze rennradgeometrie (dazu könnte ich einen anderen thread aufmachen, das macht in meinen augen auch gar keinen sinn)?
Ich hatte ähnliche Ideen. Ein Bullhorn-Lenker mit STIs würde einem zumindest eine recht gute Griffposition mit Komfort UND guter Bremskontrolle ermöglichen. Jetzt noch Aero-Bars drauf und das Konzept wird schlüssig. Das ganze ist aber auch nur eine Krücke, weil die klobigen STI-Griffhebel nicht dafür gebaut sind.

Mir schwebt da eine Verbesserung vor, aber ich kann sie aktuell nicht umsetzen, weil dafür eine etwas speziellere Rahmengeometrie von Nöten wäre, die eher einem langestreckten MTB entspricht. Die Fahrradindustrie bewegt sich an manchen Stellen in diese Richtung, aber nur in Trippelschritten. Wenn ich auf die warte, warte ich noch 10 Jahre um überhaupt in die Nähe von dem zu kommen, was mir vorschwebt. Die wollen ja Räder an die Masse verkaufen und diese Masse kauft was sie von der restlichen Masse so vorgelebt bekommt. Den meisten reicht dann der Bereich innerhalb des Tellers. Nur manchen nicht. Von diesen Manchen können dann aber auch wieder nur manche tatsächlich etwas neues kreieren. Das verzögert halt den Fortschritt etwas.
 
Ich komme aus dem MTB Bereich, fahre am Downhiller und Enduro 800er Flatbars und habe mir vor gut 3 Monaten ein Gravelbike gekauft. Der Umstieg auf den Dropbar war für mich überhaupt kein Problem. Wenn ich in den Hoods fahre, also Hände auf den Bremsgriffgummis, kann ich porblemlos mit einem respekitve zwei Fingern die Bremse betätigen, was auf 90% der Feld- und Fahrrardwege ausreichend ist. Fahre ich im Gelände etwas technischere Passagen gehe ich in den Unterlenker und kann die Bremshebel so problemlos erreichen und grösstenteils, wie an meinen Mountainbikes, die Bremse mit einem Finger dosieren. Fahre ich im Sitzen irgendwo länger berghoch habe ich die Hände auf dem Oberlenker liegen und habe somit eine bequeme Sitzposition zum pedalieren. Am Flatbar habe ich ganz genau eine Griffposition. Da ich mich aber auf dem Mountainbike viel mehr bewege stört das weiter nicht. Wenn ich aber mit dem Gravelbike während 4-5 Stunden in ein und der selben Postiton fahren müsste würde das mich sehr stören denke ich. Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall etwas mit den Einstellungen spielen und rumprobieren. Der Dropbar mach meiner Meinung nach schon Sinn, dafür muss aber Alles richtig eingestellt sein (Lenker, Sattelhöhe, Brems-/Schaltgriffe etc.).
 
Zuletzt bearbeitet:
sehr interessant, danke für die antworten.

mir ging es zunächst man darum, zu verstehen, warum das alles so ist, wie es ist. klar, es gibt immer potential für verbesserungen, und ich bin mir sicher, dass die geometrieänderungen, die mtb in den letzten jahren durchlaufen hat, früher oder später beim rennrad landen werden, beim gravel ist das schon zum teil der fall.

ich persönlich habe viel spaß am fahren, so wie es jetzt ist. mir ist auch klar, dass mein körper sich dran gewöhnen muss. ich versuche immer wieder, 5-10 min. im untergriff zu fahren und habe jetzt muskelkater in den schultern, da passiert also was. ich finde es auch irgendwie witzig, wie schwierig einige scheinbar einfache sachen mit dem gravel bike sind, zum beispiel super enge kurven, wiegetritt oder abschüssige passagen. oft denke ich mir, dass das bike mit absicht so gemacht ist, damit das fahren spannender wird.

das mit 2 fingern bremsen ist ein guter tipp, eben ausprobiert, das passt. es bleiben halt nur 3 finger, um den lenker festzuhalten. eben einige videos mit john tomac angesehen, der fuhr im untergriff.
 
Wiegetritt ist etwas, wo ich den Dropbar und vor allem eine nur moderate Breite vorteilhaft finde.
Manche uralten, aber m.E. vorteilhaften Standards schaffen es jetzt erst vom Rennrad zum MTB oder Gravel, wie z.B. ein schmaler Q-Faktor.

M.E. habe alle diese verschiedenen Systeme (Lenker, Pedale, Lenkgeo, etc. ihre Berechtigung und ihre Vor- UND Nachteile. Beim Gravel, das sich an einer möglichst breiten Spanne von Einsatzzwecken versucht finden sich drum häufig Kompromisse, wie z.B. ein Dropbar mit reichlich Flare oder ein Flatbar mit Aufliegern.

Anekdote:
Der Weltrekordhalter für HM in 24h fuhr in Birkenstöckern. Ist das darum das beste System? Nein, aber es hat diesem Herrn für seinen Zweck am besten getaugt.
 
Allerwichtigst ist die Sattelposition! Vor allem die Höhe. Der sportlich ambitionierte Mann neigt zu einer zu hohen Sattelhöhe, was dazu führt, dass man mit dem Allerwertesten drauf rumrutscht anstatt ordentlich zu sitzen. Das müssen dann andere Körperpartien ausbaden. Das scheint bei einem rennradartigen Gefährt noch merklich wichtiger zu sein als bei anderen Fahrrädern.
 
Die neuen GRX800 greifen genau das Problem mit dem Bremsen in den Hoods auf - man kennt das Problem.
Der Drehpunkt des Hebels ist deutlich weiter oben sodas man in den Hoods mehr bremskraft rausholt oder bei gleicher bremskraft mit weniger Finger bremsen kann.

Das gilt aber nur für die Di2 Variante. Die mechanischen sind „klassisch“ aufgebaut.
 
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Aerodynamik ist extrem wichtig wenn man schnell und effizient sein will. Die beste Position dafür auf einem klassischen Diamantrad (im Gegensatz zu einem Liegerad) ist die Superman-Position.
Anhang anzeigen 1039098

Die ist so gut, dass sie von der UCI verboten wurde. Ein Qualitätsmerkmal.
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Superman war nur eine “Notlösung“ weil diese Position gleich verboten wurde.
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