Die meisten handelsüblichen Umwerfer sind leider für einen so flachen Sitzwinkel ausgelegt, wie er nur bei einem Hardtail, einem Fully im Y-Design mit Umwerferstummel oder, bei einem Fully mit durchgehendem Sitzrohr, mit einem deutlich längeren Radstand bzw. geringerem Federweg, realisierbar wäre.
Daher kann die Verwendung eines solchen Umwerfers an einem NICOLAI Rahmen dazu führen, dass eine Kette, die vorn auf dem kleinsten Kettenblatt und hinten zwischen dem mittleren und dem kleinsten Kettenblatt geschaltet wird, unten im Führungskäfig des Umwerfers aufliegt. Im Fahrbetrieb wird dieser Effekt gemindert, da das Einfedern des Hecks durch das Gewicht des Fahrers eine höher laufende Kette bewirkt.
Zudem stellen die betroffenen Schaltkombinationen eine ungünstige Gangüberschneidung dar, da sie zu einer schrägen Kettenlinie führen und die gewünschten Übersetzungen ebenfalls durch eine günstigere Schaltkombination erreicht werden können. Dies wäre z.B. der Fall, wenn vorn auf das mittlere und hinten zwischen dem mittleren und dem größten Kettenblatt geschaltet wird.
Bei der Wahl des Umwerfer ist unbedingt auf dessen Kompatibilität zum Sitzrohrwinkel zu achten. Bei
SHIMANO Umwerfen ist der Bereich des optimalen Sitzrohrwinkel auf die Rückseite des inneren Leitblechs geprägt. Die beste Funktion wird mit einem Umwerfer für Sitzwinkel von 66° bis 69° erreicht.
Das geschilderte Problem der Umwerferkompatibilität betrifft auch alle anderen Hersteller, die sich für ein ähnliches Rahmendesign entschieden haben. Wir hoffen, dass die Hersteller von Schaltungskomponenten in naher Zukunft auch für vollgefederte Rahmen mit durchgehendem Sitzrohr optimierte Umwerferlösungen anbieten werden.
Grüße, Falco