Ich muss mit dem Zug pendeln. Und N+1.

friederjohannes

inverses Heinzelmännchen
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Ab nächsten Monat habe ich eine neue Pendelstrecke, die die Bahn mit einbezieht, zumindest an den meisten Tagen. 40 km eine Strecke kostet einfach zu viel Zeit um es täglich mit dem Rad zu machen. Normalerweise würde ich eine Gurke nehmen um zum Startbahnhof zu kommen und eine andere Gurke (etwas bessere Qualität, da längere Strecke und weniger gefährlicher Standort) um vom Endbahnhof zur Arbeit zu gelangen. Nun gibt es aber je nach Zug verschiedene Optionen für den Endbahnhof, außerdem bin ich ein Fan davon je nach verfügbarer Zeit und Schönheit des Wetters einen längeren oder kürzeren Teil der Strecke mit dem Rad zu machen. Um das sinnvoll machen zu können muss das Rad aber mit in den Zug. Positiver Nebeneffekt ist, dass es sowohl zu Hause als auch auf Arbeit im Trockenen stehen kann, was den Wartungsaufwand minimiert.

Jetzt ist es natürlich einfach, zu sagen: "Dann nimm doch einfach eins deiner vorhandenen Räder, kein Problem." Aber warum einfach? Noch dazu hat es mich schon immer gewurmt, dass ich kein Rad habe, das ich einfach so im ICE mitnehmen kann, unabhängig davon ob die Bahn ihre Versprechen bezüglich Vereinfachung des Radtransports im Fernverkehr einhält. Und außerdem ist das einfach eine zu schöne Gelegenheit, sich noch ein Rad anzuschaffen. Ich verscherbele dann auch eine Gurke. Vielleicht.

Also was für ein Rad soll das sein? Letztlich kann es nur ein Faltrad oder ein Minivelo werden. Bei den Falträdern gefällt mir besonders Brompton, und hier in Frankfurt gibt es auch mehrere Händler dafür, sodass eine Probefahrt auf jeden Fall gemacht wird. Aber insgeheim hat es mir das Velo Orange Neutrino (würde nur das Frameset ordern und dann selber aufbauen) einfach angetan. Klar, das kann man nicht so einfach in den ICE bringen, aber Laufräder raus und Lenker längs ist ja schnell gemacht und damit wird es ziemlich klein. Die Pendelzüge sind allesamt auch für normale Fahrräder tauglich, da muss ich also nix falten, das kompaktere Maß macht das trotzdem einfacher.

Achso, ein Blick auf das Relief sagt Singlespeed, höchstens noch eine Automatix.

Was denkt ihr dazu? Gibt es vielleicht noch coolere Minivelos? Ist Brompton ein Irrweg? Tut es ein 500 Tacken Falter vom Stadler?

Würde mich über eure Ratschläge freuen.
 
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Hilfreichster Beitrag geschrieben von longtom

Hilfreich
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Das Brompton lässt sich super falten, aber das Fahrverhalten muss dir auch gefallen.
Deshalb: mach mal eine Probefahrt.
Das Neutrino ist cool, wird sich wahrscheinlich ähnlich gut fahren, wie das Smooth Hound von Dahon. Das wäre mein Gebrauchttip, ist aber nicht einfach zu finden.
 
Das Smooth Hound sieht in der Tat cool aus, hab auf die Schnelle jetzt keins gefunden, werde aber mal die Augen offen halten.

Brompton-Probefahrt mache ich auf jeden Fall, ich bin da vor allem drauf gekommen weil ich den Faltmechanismus schon überzeugend finde und es außerdem ganz schick aussieht. Ist natürlich die Frage ob ich ein Rad brauche, dessen größte Stärke der Faltmechanismus ist, wenn ich den nur in Ausnahmefällen brauche.
 
Brompton ist cool.
Trotz des Faltmechanismus und der vielen Spezialteile
ist es auch noch recht zuverlässig.
Fährt sich auch gut. Wenn man sich ein bisschen dran gewöhnt hat.

Der unschlagbare Vorteil beim Brompton ist halt,
dass du es im ICE in die Gepäckablage bekommst.
(Oder zwischen die Lehnen bei den Doppelsitzen)

Ich finde es auf keinen Fall einen Irrweg.
 
Überteuerter Hipster-Wandschmuck.


Ist dies das Orijinal aus Deutschland? ;-)
http://mini-speedbike.de/testbericht.htmlhttp://mini-speedbike.de/

Das Konzept des Minivelo ist ja nun nicht neu, ich bezweifle, dass das mini-Speedbike da das Original ist. In Japan scheinen die deutlich populärer zu sein, man landet bei der Suche jedenfalls ständig auf japanischen Seiten. Das VO ist teuer, das ist richtig, das Komplettbike finde ich ehrlich gesagt noch überteuerter als das frameset. Wandschmuck wäre es bei mir sicher nicht, ich fahre jeden Tag und bei jedem Wetter. Deshalb hätte ich auch am liebsten Scheibenbremsen, irgendwie sind die in der Klasse aber gar nicht so verbreitet. Das wundert mich etwas, denn in meiner Vorstellung sind die Vorteile von Felgenbremsen, dass sie die größere "Scheibe" haben und deshalb weniger kräftig sein müssen, und der Rahmen weniger stark ausgelegt sein muss, bei kleineren Laufrädern weniger wichtig. Außerdem verteilt sich da der Felgenverschleiß auf eine kleinere Fläche, was zu einer geringeren Felgenlebensdauer führt. Vergesse ich da etwas?
 
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Ein Kollege hat Tern und ist total begeistert. (Er ist ein sehr guter und sehr fitter XC-Biker, also der Anspruch liegt bei Ihm hoch!)

Er kann damit richtig Gas geben und erzählt mir immer wie er damit die RR-Fahrer stehen lässt.
 
Dahon ist ja der Vater, Tern der Sohn.

Ich meinte im Übrigen auch den Junior, also Tern. Die Räder sind zeitgemäßer meines Erachtens. Reise-Falträder bauen sie auch gute.
 
Ich finde auch das Eclipse sehr cool. Das faltet sich natürlich nicht ganz so klein, aber für die Mitnahme in der Bahn sollte das gehen und du hast ein richtig vollwertiges Rad.

Mein Kollege hat glaube ich das Verge, dass geht hinter den Rücksitz im Auto sagt er.
 
Ja, die Terns sind auch interessant, danke für den Hinweis. Stahl ist zwar eigentlich bevorzugt, aber am Montag komme ich eh beim BOC vorbei der welche da haben sollte. Werde mich da also auch mal draufsetzen.
 
Wenn es nicht faltbar sein muss, wäre das Cannondale Hooligan vielleicht was?

Das Hooligan ist cool, aber es wurde ja meines Wissens eingestellt. Und Cannondale-Besitzer haben die Tendenz, den Zeitwert ihrer Räder sehr hoch einzuschätzen, besonders wenn sie neu nicht mehr zu kriegen sind.
 
Nagel mich nicht auf den letzten Kilometer und die letzten 5 oder 10 Minuten fest, hab es ja auch noch nie gemacht, aber das scheint mir realistisch.

Gute Verbindungen,ich hab 26 km Arbeitsweg und müsste erst Bus dann Bahn dann Zug dann nochmal Bus fahren,wären so knapp 3 Stunden für 26km,ja das Ruhrgebiet,hier läuft das?
 
Gute Verbindungen,ich hab 26 km Arbeitsweg und müsste erst Bus dann Bahn dann Zug dann nochmal Bus fahren,wären so knapp 3 Stunden für 26km,ja das Ruhrgebiet,hier läuft das?

Oh je, das ist ja furchtbar. Ich habe das Glück, nicht umsteigen zu müssen, aber rein mit öffentlichen, ohne Fahrrad, würde es auch nur ungefähr eine halbe Stunde länger werden.
Ehrlich gesagt hätte ich es wohl nicht gemacht, wenn ich mit dem Auto fahren müsste. Wir haben kein eigenes mehr und wollen auch keins mehr haben.
 
Oh je, das ist ja furchtbar. Ich habe das Glück, nicht umsteigen zu müssen, aber rein mit öffentlichen, ohne Fahrrad, würde es auch nur ungefähr eine halbe Stunde länger werden.
Ehrlich gesagt hätte ich es wohl nicht gemacht, wenn ich mit dem Auto fahren müsste. Wir haben kein eigenes mehr und wollen auch keins mehr haben.

Ich hab gar kein Lappen,nie gewollt,nie gebraucht,Autos interessieren mich nich und meine Frau hat eins,reicht.
 
Ich hab gar kein Lappen,nie gewollt,nie gebraucht,Autos interessieren mich nich und meine Frau hat eins,reicht.
Naja ich hab den Lappen, 1 und 3 nach alter Lesart, war auch 12 Jahre Taxifahrer nebenbei, aber bin froh dass ich heute bei BlablaCar mitfahren kann und nicht mehr selber ans Steuer muss ?
Auto hab ich auf dem Papier, in der Realitaet gehoert das der Tochter.

Wenn man mit dem Faltrad dann (weiterhin) ohne Auto klarkommt, dann ist auch n+1 gerechtfertigt ohne auf den Pfennig schauen zu muessen.
Ein Auto frisst so viel Geld ... Das machen sich halt nur die wenigsten bewusst.
Fuer die meisten ist das wie Steuer, Sozialabgaben, etc. ... 'unabaenderlich' ...
 
Ich hab gar kein Lappen,nie gewollt,nie gebraucht,Autos interessieren mich nich und meine Frau hat eins,reicht.

Das kannst du auch nur so machen, weil du die entsprechenden Rahmenbedingungen hast. Wenn du auf dem Land wohnst, bist du leider auf ein Auto angewiesen, sonst sitzt du genau da in der Pampa fest, wo du eben wohnst.
Seitdem ich an den Rand einer 70000 Einwohnerstadt gezogen bin, tanke ich vielleicht 1x im Monat, zukünftig hoffentlich seltener. Früher war das eher das Doppelte. Geht aber auch nur Dank guter (so gut es mit der DB eben geht) Bahnverbindung zur Arbeit. Mit der Bahn hin, mit dem Rad zurück an mind. 3 von 5 Tagen im Jahresschnitt ist der Plan für dieses Jahr. Sind aber auch nur 18km ein Weg. Dafür ist mein starres 26er ideal, ist ja heutzutage eh schon fast ein Minivelo. Rennradler gibt's dann gern zum Abendbrot.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
(...) Wenn du auf dem Land wohnst, bist du leider auf ein Auto angewiesen, sonst sitzt du genau da in der Pampa fest, wo du eben wohnst. (...)
OT und nur der Wahrheit halber: Die meisten sind aufs Land gezogen, weil sie das Auto bereits als festen Bestandteil ihres Lebens etabliert hatten. Dann nutzten sie die guenstigen Haus- und Grundpreise und nun ist es halt mal so - Nur dass der Anfang der Geschichte eben in Vergessenheit geraten ist.
Der Satz ist so rum formuliert einfach eine Vertauschung von Ursache und Wirkung.
Die korrekte Formulierung lautet: Das Auto macht unsere Wege lang.
Niemand, der z. B. in meinem Heimatstaedtchen arbeitet, waere auf die Idee gekommen 20km raus zu ziehen in die Pampa wenn er nicht schon Auto (und Fuehrerschein) zur Verfuegung gehabt haette.
Nebenbei sind ja hier im Forum sehr viele politisch auf (alt-) linker Spur unterwegs und finden die Privatisierung von Gewinnen und die Sozialisierung von Verlusten (durchaus nicht zu Unrecht) ein totales Unding.
Dass Leute aufs Land rausziehen, von den dortigen guenstigen Wohnkosten profitieren, und dann die Pendelei in die Stadt von der Steuer absetzen - das ist ein Musterbeispiel genau dafuer. Ich wundere mich dann schon, dass diese Leute das dann wieder voellig OK finden.
 
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