Es ist immer schwierig hier abschätzen zu können was genau passiert ist. Ich erinner mich an Filip Polc der in Willingen vor vielen vielen Jahren beim DH Rennen in Willingen schwer gestürzt ist und ins Krankenhaus kam und dort 24h zur Beobachtung bleiben sollte aufgrund des Unfallhergangs. In der Nacht bzw. sehr früh am nächsten Tag ist er ohne ärztliches ok dann regelrecht aus dem Krankenhaus geflohen um den Finallauf zu absolvieren (welchen er auch gewann). Damals wurde das als ganz tolle Aktion medial dargestellt aber es war unterm Strich mehr als leichtfertig. Hier frag ich mich wie man diese Sportler vor sich selbst schützen soll.
Ein aktueller Medienbericht aus Lenzerheide könnte auch die Überschrift haben' Mir wurde der Start verweigert und ich meines Sieges beraubt obwohl ich mich absolut ok fühlte'. Nur so als andere Möglichkeit wie sowas ausgehen kann.
Die Kritik von Pierron kann ich teils nachvollziehen vorausgesetzt die Sturzzone war tatsächlich so. Bei einer Streckenabnahme soll genau dort hingeschaut werden ob bsp. größere Steine, Baumstümpfe mit scharfen Kanten oder umgefallene Bäume die beispielsweise ihre Äste wie Spieße in Richtung Strecke zeigen vorhanden sind und diese entweder entfernen, die Kanten 45grad zu sägen oder generell mit Schutzvorkehrungen zu entschärfen. Einen steilen Hang kann man nicht abmildern aber die Sturzzone sollte nicht voll von Hindernissen sein die gravierende Verletzungen verursachen können.
Ein vermeintlich neutraler Rennarzt ist bei jedem Rennen vor Ort. Diesen kann und sollte man als Sportler nach solch einem Crash aufsuchen der in der Regel dem Sportler raten würde das Krankenhaus zur weiteren Untersuchung konsultieren sollte. Aber es ist ein Rat , kein Zwang was hier bereits thematisiert wurde wäre letzteres evt zielführender. Das es aber auch schon unsägliche Vorgehensweisen gab zeigt der Fall von Brook in Kanada zur WM. Der dort eingesetzte Arzt war ein Sportarzt kein Unfallchirurg mit entsprechenden Background und der UCI Arzt der dem ganzen übergeordnet ist ist dies leider auch nicht sondern war nahezu seine gesamte Karriere Forscher. Hier hätte ein Unfallchirurg sicherlich anders gehandelt.
Jetzt müsste man betrachten was der neue Ausrichter der im Grunde die gesamten Rechte von der UCI hinsichtlich Weltcup abgekauft hat (nicht nur ein Wechsel der Übertragungsrechte Red Bull zu Discovery sondern es fand ein Wechsel in viel größerem Ausmaß statt) für notwendige Maßnahmen installiert. Pierron sein Fall war großes Glück , das hätte auch anders ausgehen können. Warten bis dies passiert und dann erst handeln ist der denkbar schlechteste Weg.