Es geht ja nicht um die Qualität der App an sich, sondern um die Erwartungshaltung, die das Angebot bei manchen Nutzern weckt. Selbstverständlich macht es Sinn, dass man Mitdenkt wenn man Trails fährt!
Aber wenn ein Service dem User eine Tour auf dem Silbertablet präsentiert, dann vermittelt es dem User auch dass er/sie sich aufgrund der komfortablen Routing-Funktion keine oder sehr viel weniger Gedanken mehr machen muss. Das Bewusstsein zu checken, ob die Trails oder auch das Gebiet das befahren wird, in irgendeiner Art und Weise kritisch sein könnten, sinkt dadurch.
Wir erleben das hier vor Ort im Ballungsraum NRW in den letzten drei Jahren sehr stark und ebenso die negativen Auswirkungen, die sich schlichtweg in der Form von
Rangern inkl. robusten Mandaten zur Durchsetzung von ordnungsrechtlichen Maßnahmen, äußert. In Deutschland sind leider die allermeisten Trails nicht offiziell – und da kommen dann sehr schnell die pauschalen Verbots-Motivationen seitens zB. der Behörden ins Spiel.
Folgende problematische Grundfaktoren ergeben sich 'neuerdings' durch u.A. diesem "Neuland Internet"
oder den neuen Möglichkeiten in der Entwicklung der (MTB) Technik
- Verfügbarkeit von nahezu allen bisher unbekannten Trails via GPS-Services
- Mangelnde Kommunikation seitens GPS Services bzgl. der Trail-Status oder sensibler Gebiete
- E-Bikes, die Anfängern Touren mit 1.000 + hm ermöglichen und dadurch deutlich mehr Fahrer:innen mit wenig Erfahrung im rücksichtsvollem Umgang seitens unerfahreneren oder unreflektierten MTB Fahrern
- Fokus auf Content-Creation anstatt eines rücksichtsvollen Umgangs mit seiner Umgebung
Hierzu möchte ich deutlich darauf hinweisen, dass es nur einige sehr wenige MTB-Nutzer sind, die sich nicht umwelt- und sozialverträglich verhalten! Der Anteil ist aber trotzdem höher als vor einigen Jahren, weil die Anzahl er MTB Fahrer:innen in den letzten Jahren durch die Decke geht. Also schlichtweg eine relative Steigerung. Ebenso gibt es auch mehr, die sich positiv oder neutral verhalten. Leider werden diese aber nicht von Politik und insbesondere Lokalpresse wahrgenommen.
Im Grunde müsste jeder, der bei Komoot eine Tour anbietet, explizit in seiner Beschreibung die Nutzungs- und Verhaltensregeln der angebotenen Trails erwähnen und sensibilisieren. Hier greife ich gerne nochmal das von dir erwähnte "Denken muss man schon selbst" auf.