Ladakix - Stollenreifen auf Trekkingrouten im indischen Himalaya

25.07. 09:50 Baralacha La auf dem Manali-Leh-Highway, 4900m

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Tja und nun? Weiter aus den Bergen raus in Richtung Manali kommt nicht in Frage, dort ist Monsun und es regnet quasi jeden Tag 23 Stunden. Also bleibt eigentlich nur die Hauptstraße zurück nach Leh... mit dem Bus!

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Besonders weit kommen wir allerdings nicht, dann ist erst mal Schicht im Schacht. Ein absurd frischer Erdrutsch hat die Straße auf fünfzig Metern verschüttet. Wir haben nur ne riesige Staubwolke aus größerer Entfernung gesehen, aber für die Autos ganz vorne in der Schlange war's wohl verdammt knapp. Wie auch immer, dieses Mal sind nur tausende Tonnen Steine und Erdreich ins Tal gebrettert, keine Menschen. Fast gleichzeitig mit uns sind schon zwei Baumaschinen vor Ort um die Sache zu reparieren. Da sind sie recht flott, die Inder.

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Dauert keine dreiviertel Stunde, dann haben sich die Raupe von unten und der Bagger von oben durch die Steinwüste gefressen...

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... und schieben gemeinsam die letzten schweren Brocken ins Tal. Die Smartphone-Inder stehen total drauf, grad dass sie für ihre Fotos nicht auf den Bagger klettern. Ansonsten spielen sich "baustellensicherungstechnisch" während der Arbeiten relativ unbeschreibliche Szenen ab, fast ein Wunder dass alle mit dem Leben davon kommen. Da war etwa unser Busfahrer, der völlig in sein Video vertieft von der Raupe im Rückwärtsgang erwischt wurde. Wurde allerdings nur leicht berührt, er konnte nachher problemlos weiterfahren. Dann waren da noch die drei Ladakhi-Ladies, die auf der Gegenseite ein paar Freundinnen entdeckt hatten und zum ratschen mal schnell auf der Bergseite rübergeklettert sind. Für die drei gings zwei Meter mit dem nachrutschenden Hang bergab, als die Baggerschaufel grad mal zugegriffen hat. Scheint sie allerdings nicht weiter gestört zu haben, das Kaffeekränzchen hat danach trotzdem stattgefunden.

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Nachdem die rudimentären Straßenreparaturen beendet sind, können auch wir endlich durch und der Bus fährt weiter auf den "Baralacha La" (4900m). Die drei Stunden seit Jispa haben schon gereicht, mich daran zu erinnern, wie sehr ich Bus fahren in Indien verabscheue. Bis nach Leh wären's noch wenigstens weitere zehn Stunden und drei hohe Pässe in diesem Monster, nein Danke! Statt dessen lass ich mich einfach oben am Baralacha La rauswerfen und koch mir erst mal ein gemütliches Frühstück. Wetter ist gut, Verkehr scheint auch kaum zu sein im Moment, was soll also der blöde Busquatsch?! Radl ich halt einfach die nächsten vierhundert Kilometer, ist bestimmt eh viel netter.

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Man atmet frische Luft, sieht hübsche Blümchen...

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... und endet nicht zweihundert Meter unterhalb der Straße als Pfannkuchen. Besser ist das.
 
Zanskar, Land ohne Brücken:
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Sollte eigentlich ein Video sein, aber sowas hochzuladen ist in Ladakh unmöglich. Dieses Bächlein hier ist allerdings noch einer der leichteren Fälle, knapp über Kniehöhe und mit Sonnenschein. Bei den wirklichen Problempatienten ab Oberschenkel aufwärts fehlten mir einfach die Nerven zum filmen.
 
Das leichte Bächlein zeigt aber ganz heftig die Zähne.
Handy immer schön eingepackt?
Handy suchen in so einem Dreckwasser wäre wohl diesmal vergebene Mühe...
Immer wieder beeindruckend dass Du auch bei solchen Situationen noch Fotos für Heimpublikum machst.
Das nenne ich mal Einsatz und Leidensfähigkeit.
Fotoapparat aufstellen - schnell in die dunkle Brühe gumpen - Zurück den Fotoapparat holen - und dann nochmal rüber um das andere Ufer zu erreichen...! Respekt.

RedOrbiter
www.Trail.ch
 
So ein "Bächlein" kann ganz schön böse ausgehen, da sind schon Geländewagen und Motorräder samt Ausrüstung weggeschwommen und als Schrott wieder aufgetaucht. Es freut mich, wenn bei Dir alles gut gegangen ist :)
 
Vielleicht war bei der Flussüberquerung auch wieder Treking Spione unterwegs. Aber momentmal, gibt ja auch kein Sinn, schließlich muss ja die Kamera erst mal drüben sein... Es sei den Fotos und/ oder Videos wurden dann vom fremden Foto wieder runtergesichert. Die entsprechende Ausrüstung dafür ist ja sicherlich dabei.
Andererseits, das ganze Gepäck plus Specki in einem durch diese Fluten ist sicherlich auch zu viel. Von dem her waren ja sicherlich drei Durchquerungen nötigt.
 
Schon cool, wie ich das so auf der Track/ Bilder Seite sehe, wird zwischen Aufarbeiten der letzten Reise Tage erst mal wieder noch ein kleinerer Kringel auf den nächsten Berg eingebaut. :daumen:
So passt das Fluss Durchquerungsbild auch nicht in die chronologische Reihe des Weges von Padum zurück nach Leh. Aber sorgfälltig wie der Autor ist, steht ja da auch kein Ort und Datum darüber.
 
Alter Schwede! Du hast nerven durch einen so reißenden Fluss zu klettern. Wenn man da umgerissen wird, dann kann sowas echt übel enden. Und sowas dann noch allein zu machen finde ich schon etwas bedenklich.
Das Bild ist natürlich der Hammer, wie auch viele andere.
 
Immer wieder beeindruckend dass Du auch bei solchen Situationen noch Fotos für Heimpublikum machst.
Das nenne ich mal Einsatz und Leidensfähigkeit.
Fotoapparat aufstellen - schnell in die dunkle Brühe gumpen - Zurück den Fotoapparat holen - und dann nochmal rüber um das andere Ufer zu erreichen...! Respekt.
RedOrbiter
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Volle Zustimmung und Dank an den Stuntzi für seinen Einsatz. Mir ist das Selfi-Prozedere beim Betrachten der Buildl oft gar nicht mehr bewußt. So auch in diesem Fall. Schon krass, wenn man sich vorstellt, dass er für das Foto doppelt in die schlammig-gurgelnde Brühe steigt...
 
Zanskar, Land ohne Brücken:
matho-river2.jpg

Sollte eigentlich ein Video sein, aber sowas hochzuladen ist in Ladakh unmöglich. Dieses Bächlein hier ist allerdings noch einer der leichteren Fälle, knapp über Kniehöhe und mit Sonnenschein. Bei den wirklichen Problempatienten ab Oberschenkel aufwärts fehlten mir einfach die Nerven zum filmen.

Wow, erinnert mich an Island, da hatte ich auch urplötzlich keinen Grip mehr unter den Stollenreifen und blieb (im Jeep) dann 20m flußabwärts wieder an nem Felsen hängen. Im "Lonely-Cross"-Modus hätte ich das nicht gewagt ehrlich gesagt....
 
Virgin post...
Also ich glaube nicht, dass das ein Selbstauslöser Pic ist. Ich hab da was mit 10 Sekunden im Ohr. Scheint mir zu knapp um den Weg zurückzulegen. Da wäre mindestens ein Fernauslöser nötig.

Ups Denkfehler Stuntzi schreibt ja was von Video, könnte also ein Bild aus dem Video sein.

Ansonsten wie immer. Toller Bericht, Klasse, Photos!!!

Gruß
DoTL
 
Zanskar, Land ohne Brücken:
matho-river2.jpg

Sollte eigentlich ein Video sein, aber sowas hochzuladen ist in Ladakh unmöglich. Dieses Bächlein hier ist allerdings noch einer der leichteren Fälle, knapp über Kniehöhe und mit Sonnenschein. Bei den wirklichen Problempatienten ab Oberschenkel aufwärts fehlten mir einfach die Nerven zum filmen.

Oder unser allseits geschätzter Alpenzorro hat seine EDV- und Bildbearbeitungskenntnisse ausgepackt und nachträglich ein feines Gesamt"kunst"werk erschaffen. Diese Wassermassen bei dem Gefälle erzeugen erfahrungsgemäß einen Druck, dass man kaum stehen kann....
Falls ich mich irre und der Protagonist hat dort tatsächlich auch noch sein Bike durchgeschleift, ist danach bzw. vorher schon mit dem Restgepäck durch, dann ziehe ich den Hut bis auf Knöchelhöhe :daumen:

Weiter so.....
 
Jeden Tag eine tolle Story! Immer mit Interesse dabei was alles für Schwierigkeiten kommen.
Was für ein Kontrast dazu hier in Europa: Lese gerade im SOLIX Provence um mir dort Anregungen zu holen...
 
Zanskar, Land ohne Brücken:
matho-river2.jpg

Sollte eigentlich ein Video sein, aber sowas hochzuladen ist in Ladakh unmöglich. Dieses Bächlein hier ist allerdings noch einer der leichteren Fälle, knapp über Kniehöhe und mit Sonnenschein. Bei den wirklichen Problempatienten ab Oberschenkel aufwärts fehlten mir einfach die Nerven zum filmen.

der lange kerl mit den dünnen beinen hat doch kaum widerstand bei so einer durchquerung :D.
Mast- und Schotbruch.
 
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