LED Beleuchtung für Elektronerd

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1. Mai 2005
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Werte Leuchtmittelgesellschaft,

die dunkle Jahreszeit naht und meinereiner sowie ein paar Kollegen würden im kommenden Winter gerne weiterhin unsere geliebten Trails fahren. Nun, da es uns als finanziell weniger umfangreich bemittelten Studenten nicht möglich ist etwas lupinisches oder auch zu dem konkurrierendes zu erwerben (die Bikeinstandhaltung ist schon teuer genug) würden wir gerne selber etwas basteln.
Nach tagelanger Lektüre der verschiedensten Threads hier (Selbstbaulampen -> Links zu Selbstbauanleitungen -> Links zu Akkuselberbau -> Herstellern usw. usw.) hoffe ich jetzt zu wissen wie ich die Sache angehen muss um auf Anhieb ein brauchbares Ergebnis zu erzielen. Der Grund für dieses Thema liegt darin, dass ich mich gerne rückversichern würde, dass ich sozusagen nicht auf dem Holzweg bin, sowie um ein paar Unklarheiten die sich noch nicht aufgelöst haben, zu klären. Selber bin ich zwar kein Technikidiot aber mit Elektronik hab ich mich bisher nicht wirklich befasst.
Also Leiterplattenbau, irgendwelche Pimpmaßnahmen etc. fallen flach.
Es muss etwas sein, bei dem ich die Teile bestelle und zusammenbau, dann funktioniert es zufriedenstellend, zu viel mehr bin ich leider nicht fähig. Dafür gibts ja Spezialisten die ich(wir) mir(uns) aber nun mal (noch?) nicht leisten kann.
Mir ist klar, dass ich damit kein 100% optimales Ergebnis erreichen kann, wenn ich mit dem Ergebnis aber meinen Anforderungen entsprechend fahren kann reicht es!

Anforderungen: Trailfahren bei Nacht, dabei geht es nicht um Waldautobahnen sondern um S2-S3, stellenweise max. S4, Trails, ab und an ein schneller Downhill, ob dieser aber nachts zu empfehlen ist weiß ich noch nicht, wobei der RedBull Trailfox in Laax ja eigentlich schon sehr verlockend ist. Nunja, das klärt sich ja dann.
Aber zu uns: Zunächst reiten wir eigentlich immer den Berg hoch (meist etwa 2000hm, mit den lustig leichten Endurobikes) und fahren dann Wanderwege runter, wie schon gesagt, eher technisches Terrain bei dem es durchaus mal durch unbekanntes, kniffliges geht. Hoch fährt man sowas ja in 3-4 Stunden, runter dann maximal 2 Stunden, vielleicht ein wenig Reserve?
Hochwärts braucht man auf den üblichen Waldwegen eher weniger Licht (da reicht eigentlich eine konventionelle Stirnlampe, mit sowas kann man ja schwere Klettersteige (ohne Rad!) durchsteigen).
Zum Kondition bolzen nehmen wir eigentlich immer das Rennrad, dafür braucht man mMn keine großartige Lampe ...

Idee: einen Doppelscheinwerfer an den Lenker (damit man sieht wohin man fährt) und eine Lampe an den Helm (damit man auch sieht, wohin man schaut). Der Saft kommt aus zwei separaten Akkus nach Tobis Luxilus Anleitung, einer für den Lenkerscheinwerfer, einer für die Helmlampe.

Die Lenkerlampe mit zwei Seoul P4 die mit dieser Konstantstromquelle angetrieben werden.
-1- Davon brauch ich dann zwei, also für jedes LED eine, richtig?
Dazu dann zwei Linsen, am besten also kombiniert 10° und 25°.
Die bau ich in Gehäuse, welche das sind weiß ich noch nicht, habe die Website von sk-lights gefunden und bin angetan ... allerdings ist in meinem Bekanntenkreis auch ein Dreher und der könnte uns sicher etwas ähnliches machen, vielleicht sogar ein Doppelgehäuse, das wäre sicher schick. Ob es so ausgereift würde bezweifle ich aber.
-2- Dazu kommt dann, dass ich die beiden LEDs gerne regeln würde, dafür eignet sich dann ja vmtl. dieses Potentiometer, oder?
-3- Kann ich damit die beiden LEDs steuern oder brauche ich zwei?
-4- Ist ein Dimmer mit Taster evtl. geeigneter?
In dieser Kombination kostet die Lenker-Lampeneinheit, ohne Gehäuse und Kleinkram, 67,16 Euro.
Für die Helmlampe kommen da dann 27,12 Euro zusammen, wohlgemerkt wieder ohne Gehäuse. Eine Dimmung braucht man da ja nicht da man das entweder an oder ausschaltet, also nur einen Schalter.
-5- liege ich damit richtig oder habe ich etwas wesentliches vergessen? (für zusätzliche Kleinteile rechne ich jetzt mal pauschal noch 20,- Euro pro Einheit drauf.)
-6-Eine weitere Option wäre allerdings noch, die Lenkerlampe mit einer solchen Linsenkombination zu versehen. Würde ja mehr Licht bringen. Allerdings weiß ich nicht, welche, also 10° oder 25° oder 40°, da sinnvoll wäre. Hilfe! Meinungen!
Diese Option kostet dann etwa 26,- Euro mehr. Vorausgesetzt die drei LEDs lassen sich wieder mit einem Dimmer ansteuern.

Eine ganz essentielle Frage die sich mir noch stellt ist:
-7- eignet sich ein Akku, wie ihn Tobi mit seiner Luxilus entworfen hat, für die zwei/drei LEDs am Lenker und ein kleinerer für die Stirnlampe?
Den Luxilus Akku würde ich in den Flaschenhalter stecken (wobei ich den erstmal suchen muss, sowas hat man ja eher selten an nem Endurobike, in den Trinkrucksack passen immerhin 3 Liter und vier Flaschen wiegen mehr als eine Trinkblase, sie sind auch recht unpraktisch).
Einen etwas kleineren Luxilus würde ich dann im Rucksack für die Stirnlampe verwenden.
-8- sinnvoll? Gibt es irgendwo sonst so eine formidable Anleitung einen Akku zu basteln der für meinen Zweck geeignet ist?
-9- gibt es das Angebot von Bratbeck noch? 20 Euro hab ich mal irgendwo gelesen ...

An Werkzeug fehlt es nicht, am Willen auch nicht, die Kompetenz lässt ein wenig zu wünschen übrig. Daher meine Bitte, das Projekt zu beurteilen, zu Kritisieren (Kritik hat nichts mit runterputzen zu tun! also bitte höflich bleiben! Konstruktivem kann ich durchaus standhalten, argumentativ diskutieren! Vielleicht kommt hier ja am Ende sogar eine Art "LED Anleitung für Dummies" raus) und brauchbare Tipps zu geben, ob es sich so durchführen lässt und ob das überhaupt Sinn in dieser Art und Weise für unsere Anforderungen macht ... Verbesserungsvorschläge die technischer Art sind bei denen ich Dinge umlöten muss sind sicher gut gemeint und ich wäre unter anderen Umständen auch dankbar dafür, hier allerdings leider wenig brauchbar da ich von der Materie einfach zu wenig Ahnung hab. Aber es geht hier ja "nur" um eine Lampe und keine Mondlandung, daher sollte es ja möglich sein etwas brauchbares selber zu bauen ...

Mit HID habe ich mich auch auseinander gesetzt, mir scheint aber da die Steuerung wesentlich komplizierter und im Endeffekt wohl auch etwas teurer ... richtig? falsch? (ich bin kein Elektortechniker!!!!!)

so, ich hoffe ich hab mich jetzt nicht blamiert ... Rechtschreibung ist wie immer Glückssache ...
 
machen wir es kurz zu dem genannten:
* es gibt keine sichere Info, ob diese Konstantstromquelle mit Poti oder dem Dimmdings funktioniert - fragt dort an, oder nehmt was anderes.
* keine Optikenkombi, sondern 2 mal "enger" Winkel, aber beide leicht schräg zueinander versetzt leuchten lassen (sagen wir 5 Grad zueinander versetzt, jede davon 2,5 Grad aus der Mittenachse des Lichtes leuchtend). Macht ein ovales Leuchtbild und ist viel stärker als 2 breiter streuende Optiken
(außerdem rate ich Euch besser 2 Stk. IMS 20mm Reflektoren statt der Optiken zu nehmen, viel besser)
* nachdem Ihr einen 4-zelligen Akku nehmen wollt, die beiden (oder die drei) Led in Serie verbinden und mit nur einer Schaltung betreiben
* dafür eine Schaltung nehmen, die eine einfache Möglichkeit bietet, die Helligkeit zu regeln (z.B. www.taskled.com besuchen)
* da gabs auch mehrfach hier drinnen Fragen zu einer E-Bay Step-down-Schaltung mit 4 Lötbrücken um den Output zu wählen (link hab ich grad nicht bei der hand)

Eure Möglichkeit selbst ein Gehäuse zu zimmern ist gut, das schafft super individuelle Ergebnisse,
eine andere Möglichkeit wäre einfach den Kopf einer Taschenlampe zu verwenden (muss von vorne aufschraubbar sein), da ist dann Gehäuse, Dichtung und Glas alles schon vorhanden

Bei 1 A wird das Zeug so richtig warm - Leds also auf eine so dicke und große Aluplatte wie möglich (platzabhängig) und diese ins Gehäuse reinpresssen - direkter Kontakt sehr wichtig.


eine dimmbare Stirnlampe ist schon was feines. Anstatt Selbstbau wäre auch eine Idee eine Streamlight Argo HP mit einer 17650 Li-Ion zelle zu bestücken und die Luxeon gegen eine Seoul/Cree/Rebel mit einer kleinen Fokussiereinrichtung zu wechseln
(wenn ihr Euch das zutraut, dann das Batteriefach modifizieren für eine 18650er Zelle)

PS: diese Dreilinsenkombi gleich wieder vergessen
Wie gut seid ihr mit Led bzw. was nehmt ihr als Hitzeblech? Denn die verlinkten reinen Emitter sind auf dem Slug positiv, also idealerweise ein anodisiertes Blech nehmen (oder die Dinger isolieren, aber das rate ich Euch nicht, imho heißt das eine unnötige Wärmebarriere einbauen)
 
@mischuer&traildesaster: ok, also entweder mit 2 Fenix für 130,- oder aber 8 x SeoulP4 für das Geld das eine Wilma kostet ... bin etwas verwirrt, könnte es sein, dass da von eurer Seite verschiedene Anforderungen impliziert wurden?

@yellow_ö: vielen Dank soweit, bin ich schonmal deutlich schlauer.
- 2 LEDs Lösung klingt sinnvoll, mit IMS20mm in Taschenlampengehäusen. ("indiviuelle Lösungen" klingt ja eher nach deppertem Murks)
- zur elektro-Terminologie: in Serie verbinden = in Reihe verbinden? Also LED1 - draht - LED2 - draht - KSQ - draht - akku - draht - KSQ - draht - LED1 - draht - LED2 - usw..
Zu dem was Step-Down bedeuten könnte bin ich noch nicht weiter gekommen ...
- ist das Taskled KSQ und Regelfunktion zugleich? Wie kann ich mit so etwas dann während der Fahrt die Helligkeit regeln? Welches der Taskled Produkte eignet sich am besten für meinen Zweck? Direkt ins Auge gesprungen ist mir D2DIM (evtl. zu wenig Output?) und bFlex (da steht ja sogar was mit Bikespezifischer Programmierung). Wie könnte ich sowas überhaupt programmieren?
- auf meine Email hin, wie die KSQ sowie der Dimmer aus meinem Link zusammen funktionieren habe ich noch keine Antwort, mal sehen.

edit: PS: meine brennendste Frage noch: kann ich so einen Akku wie Tobi ihn entworfen und für den er die Beschreibung so idiotensicher ins Netz gestellt hat, einfach so an die LEDs hängen? Passt das so oder muss ich irgendwas ändern? Danke!

keep it going ...
 
Ohh man, nicht entmutigt sein, aber du weißt ja echt noch gar nicht viel!
Also, Ich habe euer Anforderungsprofil so interpretiert, dass ihr richtig viel Licht braucht. Ihr seid ja Enduristen und daher deutlich schneller bergab unterwegs als der durchschnittliche CC Fahrer und vor allem engere Trails.
Bergauf braucht man nahezu gar kein Licht, aber bergab würde ich so tendenziell sagen 6 Seoul P4 mit Reflektoren. Wie schon gesagt z.B. IMS 20.

Serie und Reihe googelst du einfach mal. Mit Bildchen schneller erklärt.

Step Down heißt einfach nur, dass das eine Schaltung ist die den Strom konstant hält (wichtig für LED) und deren Ausgangsspannung kleiner ist als die Eingangsspannung. Im Datenblatt vom Taskled nflex wird das gut erklärt. Lesen! Dann erklärt sich auch die nächsten Fragen.

Ja, man kann an die Taskled Platine fast alles anschließen.

Gruß td
 
jupps, "in Serie" = "in Reihe"
(ich wundere mich hier übrigens, wann ihr da drüben auf "in Reihe" umgeschwenkt seit. Mein Dad sagt auch in Serie und der ist immerhin ausm Sauerland und hatte eine Elektrikerausbildung dort gemacht. Außerdem sagt die englischsprachige Welt "in series". Daher tipp ichs meißtens auch (manchmal mit "in Reihe" in Klammer, aber eigentlich halte ich das einfach nur für doof, dass ihr das anders nennt)

Zu den Schaltungen:
wie traildesaster schon getippt hatte:
Step-down: Akkuspannung ist höher als benötigte Led-Spannung
Step-up: Akkuspannung ist niedriger als benötigte Led-Spannung.

Bei Euch also:
4-zelliger Akku, eine Schaltung kann grob als eine Led gerechnet werden
--> Akku + step-down Schaltung + bis zu drei Led, oder
--> Akku + step-up Schaltung + ab 5 Led.
4 zeller + 4 Led oder 2-zeller mit 2 led ist a bissi kritisch und sollte vermieden werden.

"individuelle" Lösung ist keineswegs abwertend. Ist halt nur sehr aufwändig, während beispielsweise der Kopf einer Maglite scoh fertig und in Farbe + mit Dichtung und Frontglas ist. Da muss man sich nur mehr ein Alustück als LED-Träger passend zurechtfeilen + eine hintere Abschlussplatte mit Schalter + Stecker bestücken.
Für Leute wie mich mit 2 linken Händen und wenig Werkzeug die bessere Lösung und kann auch professionell aussehen.

traildesaster ist wohl eher die passende Person zu den taskled-Schaltungen, k.A. welches Modell ideal wäre, besser ihr lest Euch da durch (die Anleitungen gibts von denen runterzuladen, da wird wirklich alles erklärt).
Meißt haben die einen externen Schalter vorgesehen, aber üblicherweise geht das auch mit dem Haupt-Ein/Aus-Schalter alleine auch.

PS: der Akku ist schon ok, schießlich ist die Schaltung für die Regelung zuständig. Deren Eingangsspannung muss eben auch die 14.4 Volt können
 
Gut, es ist also vollbracht, habe mich entschieden und gebaut.

Es ist ein 50Watt Halogenstrahler am Helm geworden, mit einem Akku wie bei Luxilus beschrieben, plus zwei Fenix P3D am Lenker. Damit kann ich alles gewünschte fahren, war relativ einfach zu basteln. Danke an Tobi Klein für die Anleitung, bratbeck für die astreinen Platinchen und SK-Lights für das tolle Gehäuse!

Bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die Hitzeentwicklung finde ich nicht tragisch, wenn man stehenbleibt riecht es halt nach Lötzinn aber egal.

Von dem Zeug selber hab ich keine Fotos gemacht, allerdings von der ersten Ausfahrt. Die Aufnahmen entsprechen nicht den hier irgendwo geforderten Parametern ...

die Ausleuchtung:


nett


Kurvenfahren


Radelei


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