Manual Übungs-Maschine

Man kann darauf lernen den Impuls sauber zu setzen und die Balance auf dem Hinterrad zu halten bzw den Kippunkt kennenzulernen. Wenn du es auf der Maschine kannst, kannst du es aber noch nicht draußen. Aber es lernt sich dann schneller bzw. die ersten Erfolge stellen sich dann schneller ein. Mir hat die Maschine einiges gebracht.
Man kann es aber nicht 1 zu 1 übertragen. Der Impuls muss zb draußen deutlich stärker ausgeführt werden als auf der Maschine.
100% Zustimmung, so ist auch meine Erfahrung damit.
P.S. Wer eine Manual-Maschine einfach mal kostenlos für 1-2 Wochen ausprobieren will, kann sich gerne an mich wenden und meine ausleihen. Sie steht in Bad Krozingen und passt für 27,5.

Gruß Belchenradler
 
Ich möchte hier mal meine Erfahrungen weitergeben:

Also ich finde so eine Übungseinrichtung für den Manual sehr wertvoll! (Habe jetzt schon mal 100m Manual geschafft - zwar nur schnell und bergab, aber immerhin)
Manual-Maschine.jpg

Es geht vor allem darum den Knieschub zu automatisieren. Also diese Bewegung welche das Gleichgewicht im Sweet-Point hält.
Die Arme bleiben ja immer gestreckt! Das Gleichgewicht wird durch Kniebewegung vor- und zurück gehalten. Und genau diese Bewegung kann hiermit trainiert werden und das ist NICHT das einfachste am Manual sondern das Entscheidende!
Die seitliche Bewegung kann nicht trainiert werden. Mein Hinterrad ist fest eingespannt. Einigermaßen gerade sollte man sein Vorderrad schon hochziehen, damit die Felge nicht gleich die Grätsche macht. Umso höher die Geschwindigkeit dann mit dem echten Rad gefahren wird , desto weniger ist die seitliche Balance ein Problem.
Aber BITTE vorher den Bremsfinger (z.B. durch Wheelies) automatisieren! Sonst großes AUA!
 
Haben heute auch eine gebastelt.
Schon ganz schön schwer den sweet point zu halten... Denke es ist definitiv kein Fehler das mit der Maschine zu üben!

Mfg Michael
 
Haben heute auch eine gebastelt.
Schon ganz schön schwer den sweet point zu halten... Denke es ist definitiv kein Fehler das mit der Maschine zu üben!

Mfg Michael
Immer weiter üben. Der manual ist nicht mal eben erlernt. Ich wurschtel jetzt 12 Monate dran rum. Und er ist immer noch nicht so wie ich ihn haben will bzw. nicht so konstant reproduzierbar.
 
laut Website kannst die Hinterbremse ziehen, um nicht nach hinten abzusteigne, würde es also nochmal realitätsnäher machen
Schon klar. Ist trotzdem für den Anfang beruhigend zu wissen das einen ein Gurt hält. Ich sehe echt keinen Vorteil in dem Ding. Jede andere Konstruktion erfüllt den selben Zweck. Besser wird man es darauf auch noch lernen.
 
Vor eine Wand stellen und anlehnen wenn man zu hoch ist.
Funktioniert bei meine Konstruktion einwandfrei und sollte auch bei anderen Konstruktionen möglich sein.
 
Haben heute auch eine gebastelt.
Schon ganz schön schwer den sweet point zu halten... Denke es ist definitiv kein Fehler das mit der Maschine zu üben!

Mfg Michael
Ich habe in meiner Konstruktion ein altes Fahrrad mit Felgenbremse. Diese kann ich mit der Rändelschraube ETWAS anziehen, sodass im Sweet-Point ein kleiner Widerstand da ist und sich Erfolge schneller einstellen.
 
Ich habe in meiner Konstruktion ein altes Fahrrad mit Felgenbremse. Diese kann ich mit der Rändelschraube ETWAS anziehen, sodass im Sweet-Point ein kleiner Widerstand da ist und sich Erfolge schneller einstellen.

Im sweet point? Ist der Widerstand dann nicht immer höher?
Hab auch ein altes Fahrrad mit Felgenbremse in der Maschine.

Mfg Michael
 
Habe unter das Vorderrad nun einen kleinen Hocker und den Spanngurt so eingestellt das ich jetzt immer in der Nähe vom Sweet-Point bin. Im Prinzip so wie es Harry. auch gemacht hat. Jetzt kann man sich deutlich besser auf das essenzielle konzentrieren und auch erstmal die Muskulatur aufbauen. Da fehlts auch?....

Mfg Michael
 
Der milde und fast völlig schneefreie Winter bisher war ja ideal zum Manual üben... ich hatte noch im Herbst befürchtet, dass ich im Winter vieles von dem verlerne was ich mir im letzten Jahr mit viel Schweiß und Zeit erarbeitet hatte.
Man überschätzt die Distanzen zwar leicht, aber ich denke es werden um die 30 bis 35m sein, die ich inzwischen im Flachen manualieren kann, d.h. einigermassen zuverlässig hinkriege. Bin gespannt wie weit es geht, wen ich zu meinem Lieblingsübungshang komme - der ist etwas entfernt, sodass ich da erst bei frühlingshafteren Temperaturen hinfahre.
Hat einer von Euch Manualmaschinenbesitzern mal getestet, inwieweit sich das (mglw. in den letzten Wochen im Keller) Erlernte in freier Natur umsetzen lässt?
 
Ich habe keine solch Manual Übungsmaschine und kann daher keine eigene Erfahrung posten. Aber ich würde diese trockene Fahrtechnik der Praxis nicht favorisieren. Die Gründe hierzu wurden schon genannt: in der Realität draußen in der Natur sieht das alles ganz anders aus. Unabhängig davon, dass man bei der Übungsmaschine keine Geschwindigkeit hat, man sollte es gleich "richtig" lernen und wie es sich in "echt" anfühlt. Verschiedene Geschwindigkeiten, unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten, Seitenwind, Tagesformen, usw... das sind so viele Variablen, die man mit der Manualmaschine ignoriert hätte.

Ich selbst bin noch am Manual lernen und mache die verschiedensten Erfahrungen. Ich habe glaube jedes erdenkliche YouTube-Video diesbezüglich mehrfach angeschaut und mir diverse Meinungen und Empfindungen der Darsteller angehört. Habe diverses nachprobiert, manches war auch auf mich reflektierbar, manches nicht. Ich finde die eigene Erfahrung und Interpretation von Gehirn-Muskel-Interaktion ist der Schlüssel zum Erfolg. Was mich betrifft: ich übe öfters an der Perfektion eines Wheelies weil ich merke, dass ich mich dadurch besser an das "Balance-Gefühl" um den sweet spot herum antasten kann. Der Wheelie verleiht mir mehr Kontrolle und Sicherheit.

Die berechtigte und anfängliche Skepsis bzw. Angst "nach hinten wegzukippen" habe ich sehr schnell durch zwei Übungen eliminieren können:

(A) bewußtes überziehen und nach hinten abspringen. Achtung Sattelhöhe! bei ausgefahrener Sattelstütze sollte man das nicht tun weil es schmerzhafte Rückmeldung von den Kronjuwelen geben kann. Aber einen Wheelie oder Manual sollte man auch niemals mit ausgefahrener Sattelstütze machen. Den Manual immer mit vollständig heruntergelassener Sattelstütze. Beim Wheelie ist meine Sattelstütze irgendwo mittig, das müsst ihr selbst rausfinden was euch liegt. Die Sattelhöhe spielte bei mir eine unbeschreiblich große Rolle für den Erfolg.

(B) Wheelie Ansatz mit diversen Stärken und bewußt immer auf die Hinterradbremse fokussiert, um das Vorderrad wieder zum Boden zu bringen. Dabei habe ich verschiedene Bremsstärken ausprobiert, Bremsschleifpunkt erkundet, verschiedene Geschwindigkeiten und auch verschiedene Ziehmethoden beim Wheelie.

Beim Wheelie hat mir neben der richtigen Gangwahl geholfen: den Fokus auf gestreckte Arme zu legen, nicht aufs Vorderrad zu starren sondern Blick voraus nach vorne und auch auf das "sweet spot Schwebegefühl" zu legen. Ich finde dass mir der Wheelie sehr geholfen hat, besser an den Manual ranzukommen. Ich beherrsche ihn noch nicht wie ich wünsche und übe ständig weiterhin.

Was ich (noch) nicht verstehe und mich oft zum Denken anregt ist noch folgende Geschichte. Ich war früher Motorradfahrer und wollte damals unbedingt den Wheelie auf meiner Strassenmaschine lernen. Meine Maschine hatte zwar 100PS, wog aber noch ca. 220kg sofern ich mich recht erinnere. Den ersten Gang einlegen und mit richtig dosiertem Gas war es unmöglich das Vorderrad vom Boden zu bringen, vermutlich wegen des Gewichts und des Schwerpunktes. Man musste also mit der Kupplung arbeiten und "fatzen" lassen. Ich musste also ähnlich wie beim MTB die "Antrittgeschwindigkeit" richtig dosieren. Ich übte damals jeden Tag. Hatte höllische Angst, denn wenn ich die Maschine einmal zu sehr hochziehe und auf den Rücken lande bedeutete das zwangsweise einen großen Schaden und sicherlich auch mit Schmerz verbunden. Komischerweise bin ich recht schnell ans Ziel gelangt und ich hatte den Wheelie so was von perfekt beherrscht, dass ich ihn in allen Lagen hatte ausführen können, so lang ich wollte, so oft ich wollte. Ich konnte während dem Wheelie'n Gänge schalten oder auch sogar das Hinterrad bewußt "durchdrehen". War tolles Gefühl, ich liebte diesen Zustand auf dem Hinterradfahren und es gab keinen Tag an dem ich keinen Wheelie machte. Warum ich das sage ist nicht, um anzugeben sondern: ich tu mich auf dem MTB schwerer als mit dem Motorrad. Die einzige Begründung hierfür die mir einfällt wäre, dass man auf dem Motorrad zwangsweise etwas höhere Geschwindigkeit hat und dadurch automatisch mehr Eigenstabilität entwickelt. Seitliches Ausbrechen mit dem Motorrad hatte ich so gut wie nie, höchstens bei sehr geringen Wheelie-Manövern.

Ich bin mir sicher, Übung mach den Meister. Man muss nur regelmäßig trainieren und nicht aufgeben. Es muss einmal "KLICK" machen, damit sich das Hirn dieses Gefühl abspeichert und dann hat man es glaube ich geschafft. Viel Erfolg und Mut an Alle noch Lernenden.

Grüße
phaeno
 
Im sweet point? Ist der Widerstand dann nicht immer höher?
Hab auch ein altes Fahrrad mit Felgenbremse in der Maschine.

Mfg Michael
Natürlich hast Du auch beim hochziehen den Widerstand der Felgenbremse! Das merkst Du aber gar nicht bzw. kaum.
Im Sweet Point hilft aber dieser geringe Widerstand weil er alles stabilisiert bzw. etwas dämpft.
Die Stärke lässt sich mit der Rändelschraube am Bremsgriff einstellen wenn das Bremsseil kurz genug ist.
 
Hat einer von Euch Manualmaschinenbesitzern mal getestet, inwieweit sich das (mglw. in den letzten Wochen im Keller) Erlernte in freier Natur umsetzen lässt?

Ich habe mir so ein Ding für den Keller gebaut, bin aber noch unsicher bezüglich des Nutzens.
Gut funktioniert:
  • L förmigen Bewegungsablauf zum heben des VR lernen.
  • Absichern mit der HR Bremse lernen.
  • ggf nach hinten absteigen wenn man es überzieht.
  • Richtige Höhe einschätzen, bzw. merken für den Ernstfall.
  • Beine strecken und beugen zur Höhenbalance. Man kann ja stundenlang oben bleiben.
Weniger gut:
  • In der Natur ist das HR nicht in Fahrtrichtung fest eingespannt. Das leichte Bike wird draußen ggü. dem schweren Körper nach vorne geschoben. Auf der Maschine ist das umgekehrt.
  • Mit festgespanntem HR und blockierter Bremse steht das Bike auch bei +/- 20° noch aufrecht.
  • seitliche Balance lernt man gar nicht.
Fazit: Gut um ein Gefühl für Schwung und Höhe zu kriegen. Ansonsten ein guter Montageständer für Wartungsarbeiten.
 
In freier Natur fängt man wieder von vorne an. Impuls muß stärker gesetzt werden etc.
Man lernt es aber deutlich schneller als ohne Trockenübungen. Und man kann den Bremsteflex schön auf der Maschine lernen.
 
Den Knieschub bzw. Hüfte vor und zurück zu automatisieren, dies geht schon. Und diesen Automatismus brauchst du dann im "Freien".
 
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