Meinungen zum Ghost Lector 3 LC und mögliche Alternativen

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16. Dezember 2017
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Hallo zusammen!
Für 2018 will ich das Freizeitprojekt MTB unbedingt intensiver angehen.
In den jungen Jahren noch ständig Touren gemacht, ist das ganze leider seit Studium und Beruf ganz stark abgeflacht.
Erste Infos hab ich mir hier schon im Forum durchgelesen, aber so richtig den Durchblick habe ich lange noch nicht.
Die Idee sieht folgendermaßen aus:
Gedacht sind Ausfahrten in die Berge, Wald, Schotter.. aber gerne auch ruhigere Asphaltstrecken. Da ich zuvor nur Discounter-Bikes gefahren bin haben sich extremere Fahrten in Grenzen gehalten, wobei die Lust dafür immer da gewesen ist.

Noch paar Daten zu mir:
Größe: 183 cm
Gewicht 85 kg
Schrittlänge 85cm (hoffentlich richtig gemessen)

Budget 1500-2000€
Fully kommt in dem Preissegment sicher nicht in Frage. Ich denke, dass ein HT 29 Zoll für meine Bedürfnisse sowieso die bessere Lösung ist (zumindest aktuell)

Angefixt von den ganzen Forenbeiträgen, Videos und Gesprächen im Freundeskreis bin ich heute kurzerhand zum örtlichen Geschäft und habe mir das Ghost Lector 3 LC, Größe L angeschaut.
(https://www.ghost-bikes.com/bikes/hardtail/bike/lector-3-lc/)
Als Laie war das natürlich ein absolutes Highlight. Tolle XT-Ausstattung, super Design und dazu noch aus Carbon. Allerdings kam mir der Sattel etwas unbequem vor.
Inklusive Pedale und Flaschenhalterung soll mich das Bike glatt 2000€ kosten.

Jetzt stellt sich mir natürlich die Frage, ob ich in meinem Budget eventuell eine bessere Alternative finde.
Was spricht für das Ghost Lector 3, was dagegen? Welches Bike bietet mehr für das gleiche Geld?

Hier im Forum sehe ich kaum Empfehlungen für Ghost-Bikes und über das Lector 3 wird wohl auch nicht so viel gesprochen. Leider konnte ich nur einen kurzen Test dazu finden, der aber auch nicht wirklich aussagekräftig ist.

Bin gespannt auf eure Meinungen!
 

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Re: Meinungen zum Ghost Lector 3 LC und mögliche Alternativen
Alternativ zum Lector könntest du dir das Focus Raven und BMC Teamelite anschauen, die spielen in etwa in der selben Liga.

Meine Freundin fährt das Lector LC3 in der 27.5" Version und ist sehr zufrieden.
Denke es wäre auch durchaus passend für deinen Einsatzbereich. Die Sitzposition muss dir gefallen.
Etwas unpassend finde ich die Laufräder, glaube die Felgen liegen irgendwo bei 550g+.
Allerdings wird man wohl in dieser Preisklasse nirgends einen guten Laufradsatz finden (außerdem ist das schon jammern auf hohem Niveau).
Reifen sind die Performance Versionen verbaut, würde ich persönlich tauschen (sind aber definitiv fahrbar).

Falls online kaufen für dich eine Option ist erwischt du evt. noch ein Schnäppchen, die genannten Räder waren in letzter Zeit immer ordentlich reduziert.
Deinen Händler müsstest du übrigens noch runterhandeln können, 2000€ ist ja fast UVP ;)
 
Danke für deine Antwort!
Das klingt doch mal gar nicht so schlecht :)
Tatsächlich gibt es das Ghost Bike in L deutlich günstiger für 1650€ in einem Onlineshop.
Die Frage ist, ob ich dadurch Nachteile bzgl. Wartung o.ä. habe?
Außerdem fehlen dann noch die Pedalen. Gibt es hierzu Empfehlungen?

Die anderen Bikes muss ich mir nochmal genauer anschauen. Bin mit den reinen Modellangaben ein wenig überfordert.
Das BMC gibts z.b. in verschiedenen Ausführungen, die teilweise bis 3000€+ teuer sind und damit nicht mehr attraktiv für meine Vorstellungen.
 
Das Lector bin ich Anfang des Jahres als 2016'er Lector LC 5 probegefahren: Gut verarbeiteter, sehr direkter und vortriebsstarker Rahmen, der dabei aber so unnachgiebig ausgelegt war, dass er den Fahrer auch kleine Unebenheiten deutlich spüren ließ. Ob das beim 2018'er Rahmen weiterhin so ist, kann ich nicht sagen, vermute aber, dass der Rahmen unverändert ist. Für mich, der keine Wettkampfambitionen hat, sondern einfach Spaß auf dem Bike haben möchte, hatte die durch die Härte ins Bike gebrachte Unruhe mehr Nach- als Vorteile. Für den, der damit leben kann, oder eine solche Auslegung sogar mag, ist das Lector sicherlich ein beeindruckendes Bike.

Ich habe mich dann für das 2016'er BMC Teamelite 02 entschieden. Ausschlaggebend für mich war, dass es für ein 29'er unerwartet wendig ist, einen tollen Antritt hat und so komfortabel ausgelegt ist, dass es gerade auf unruhigeren Passagen dem Fahrer etwas mehr Gefühl von Berechenbarkeit und damit Zuversicht gibt. Im Nachhinein hat sich gezeigt, dass diese Eigenschaften in Kombination mit einer Variostütze und anderen Reifen das BMC gerade auf Trails zu einem überraschend fähigen Bike machen, mit dem man sich auch schon mal auf Strecken trauen kann, auf denen XC Hardtails nicht unbedingt die Norm sind. Das 2017'er BMC Teamelite TE 02 XT gibt es bei Fahrrad XXL aktuell wieder für knapp 1.750 € im Angebot.

Darüber gibt es von BMC auch noch das Teamelite als TE 01 mit einem Dämpfungselastomer zwischen Sitzstreben und Sattelrohr, das dürfte aber nicht mehr innerhalb des Budgets realisierbar sein.
 
Tatsächlich gibt es das Ghost Bike in L deutlich günstiger für 1650€ in einem Onlineshop.
Die Frage ist, ob ich dadurch Nachteile bzgl. Wartung o.ä. habe?
Händler vor Ort stellen sich oftmals quer, wenn man mit einem "Internet-"Bike aufkreuzt. Erst recht, wenn man das gleiche Modell bei ihm "probegefahren" hat.
Wie auch immer, wenn Du ein Rad im Versand bestellst, musst Du die Endmontage erledigen. Wenn Du eher kein Schraubergen hast, solltest Du den örtlichen Händler bevorzugen. Du kannst ja mit ihm über den Preis reden...
 
Hi nochmal!

Ich schulde euch natürlich noch ein abschließendes Update:

Habe das Ghost Lector 3 für knappe 1600€ bekommen. Inzwischen hab ich schon die ersten Runden hinter mir.
Das Fahren ist noch sehr ungewohnt, vor allem durch das geringe Gewicht und den bereits erwähnten starren Rahmen.
Das sind für mich aber definitiv keine negativen Punkte. Verarbeitung, Design, Fahrgefühl ist für mich und meine Bedürfnisse optimal. Ich bin mehr als zufrieden mit dem Bike!
Das einzige, was ich bereue, ist den Rahmen in Größe M nicht getestet zu haben. Einfach nur deshalb, um den Unterschied zu kennen. Da habe ich mich schlicht auf die Beratung des Fachhändlers sowie auf die Empfehlung im Online-Shop verlassen.
Das Fahrrad wirkt vielleicht deshalb "groß", weil ich zuvor weder ein 29''- Bike, noch ein Bike in einer richtigen Größe gefahren bin.
Über die Laufräder kann ich noch keine Aussage treffen. Aktuell fahren sie sich gut, wobei ich natürlich keinen Vergleich habe. Evtl. mache ich mir in einigen Monaten Gedanken über einen Austausch.
Zusammenbau war ebenfalls kein Thema, da das Bike bereits vormontiert geliefert wurde. Mithilfe der Bedienungsanleitung und Youtube-Videos konnte ich alle Voreinstellungen problemlos vornehmen. Die Entscheidung gegen den lokalen Händler und für den Online-Shop war deshalb definitiv die Richtige.

Endlich kann das Projekt MTB richtig starten. Ich bin angefixt und freue mich auf geniale Touren mit meinem neuen Spielzeug! :)
 
Habe das Ghost Lector 3 für knappe 1600€ bekommen.
Meinen Glückwunsch zum neuen Bike :daumen:

Inzwischen hab ich schon die ersten Runden hinter mir. Das Fahren ist noch sehr ungewohnt, vor allem durch das geringe Gewicht und den bereits erwähnten starren Rahmen. Das sind für mich aber definitiv keine negativen Punkte. Verarbeitung, Design, Fahrgefühl ist für mich und meine Bedürfnisse optimal. Ich bin mehr als zufrieden mit dem Bike!
Was will man mehr.

Das einzige, was ich bereue, ist den Rahmen in Größe M nicht getestet zu haben. Einfach nur deshalb, um den Unterschied zu kennen. Da habe ich mich schlicht auf die Beratung des Fachhändlers sowie auf die Empfehlung im Online-Shop verlassen. Das Fahrrad wirkt vielleicht deshalb "groß"...
Maßgeblich ist letztendlich das Gefühl auf dem Bike. Die gängigen Größenrechner geben nur einen ersten Anhaltspunkt auf Grundlage idealisierter Fahrerproportionen und die Beratung durch Verkäufer kann je nach Kompetenz und Lagerbestand auch schon mal um die eine oder andere Größe schwanken (wobei ich persönlich in diesem Fall aber auch zu L geraten hätte). Gerade wenn man zuvor aber in einer deutlich anderen Position gefahren ist, sollte man sich und der eigenen Rückenmuskulatur einige Ausfahrten zur Gewöhnung geben. Was die Zweifel zwischen L und M betrifft, möchte ich in diesem speziellen Fall aber ein wenig relativieren. Der Rahmen ist in L gerade mal je 1 cm in Reach und Stack größer als in M. Selbst wenn sich L als zu groß erweisen sollte, sind das Bereiche, die sich problemlos z.B. durch einen anderen Vorbau kompensieren lassen ohne gleich den Charakter des Bikes zu ändern. Ich vermute aber, dass in diesem Fall sogar die bestehenden Einstellungsspielräume für Sattel, Lenker und Vorbau ausreichen sollten, um eine passende Position hinzubekommen. Evtl. könnte da sowas wie eine Ergon Fitting Box gute Dienste leisten.

Zusammenbau war ebenfalls kein Thema, da das Bike bereits vormontiert geliefert wurde. Mithilfe der Bedienungsanleitung und Youtube-Videos konnte ich alle Voreinstellungen problemlos vornehmen.
Sofern man die Funktion der Ahead Schraube verstanden hat und diese nur soweit erforderlich an- aber nicht festzieht, sollte bei einem Hardtail wenig falsch zu machen sein. Die Bremsen müssen erst eingefahren werden, bevor sie richtig greifen, und oft liefert erst ein nochmaliges und gründliches Entlüften die gewünschte Direktheit am Hebel, aber das ist alles kein Hexenwerk. Auch bei Gabel, Reifenwahl und Reifendruck wird man sich Stück für Stück an das eigene Wunschprofil für die jeweilige Strecke herantasten. Das kann einem keiner abnehmen, macht aber auch einen Teil des Reizes aus.

Endlich kann das Projekt MTB richtig starten. Ich bin angefixt und freue mich auf geniale Touren mit meinem neuen Spielzeug! :)
Viel Spaß !
 
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