Tach zusammen,
also, ich kenne kaum ein Thema, um das sich so viele Urban Legends ranken, wie um Süssstoff.
Da spielt in erster Linie sicherlich die (zugegebenermassen nicht ganz unkluge) Assoziation "künstlich == schädlich" eine Rolle, zudem die "Horrorgeschichten", die von Süssstoffgegnern gerne verbreitet werden, welche aber, das Beispiel mit der Schweinemast zeigt es ganz deutlich, auf Fehlinformation und -interpretation hindeuten.
@ghost_marine: als "Abfallprodukt" einer Produktion bezeichnet man Stoffe, die als (mehr oder weniger erwünschte) Nebenprodukte entstehen. Auch wenn der Begriff nicht gerade lecker klingt, heisst das noch lange nicht, dass das "Abfallprodukt" an sich Müll darstellt oder minderwertig ist.
Wenn Saccharose auf Erdöl basiert - na und? Erdöl ist eine langkettige organische Kohlenstoffverbindung, die, an den richtigen Stellen aufgesplittet, auch 'nen leckeren Erdbeerpudding ergeben könnte

Nicht immer, wenn das Ausgangsprodukt "bäh" ist, sind es die Endprodukte auch. Die Vorstellung, dass Käse & Co aus vorverdauter Milch bestehen, ist ja auch nicht gerade appetitlich - das Endprodukt schon.
Von der Sache mit dem Insulinspiegel habe ich auch schon oft gehört, aber nur über dritte. Die medizinischen Studien, die ich bisher zu dem Thema gelesen habe, besagen etwas anderes.
Sofern das meine bescheidenen Biologiekenntnisse zulassen, kann man zwar dem Hirn, aber nicht dem Stoffwechsel etwas vorgaukeln. Letzterer denkt nicht, noch schmeckt er - er reagiert (in diesem Fall) auf Kohlehydrate, die an den Rezeptoren andocken und regelt danach die Insulinproduktion.
Auch das mit der gesteigerten Hemmschwelle gegenüber Süsse kann ich nicht bestätigen. Ich benutze seit Jahren fast ausschliesslich Süssstoffe, u.a. tagsüber im Büro in nicht unerheblichen Mengen Kaffee (würde ich da Zucker nehmen, kämen über den Tag so einige kcal hinzu *g*).
Weder hat sich die Dosierung gesteigert, noch bekomme ich die berüchtigten Heisshungerattacken aufgrund einer Insulinflut.