Messerspeichen und Rundspeichen mischen

Vielleicht wenn man z.B. ein Hinterrad fürs Rennrad mit wenigen Speichen baut, dass eine dünne Messerspeiche an der Antriebsseite nicht mehr von der Zugkraft ausreicht und man diese dann links verwendet.

Bei einem 32 Speichen Laufrad am MTB muss man die Speichen nicht so knallhart vorspannen.
 
Der Vorteil mit Messerspeichen bei MTB-Laufräder ist das Gewicht und der höhere Wiederverkaufwert.

die aerodynamischen Vorteile kannst du vergessen.

die Messerspeichen sind z.T. für mehr Spannung freigegeben, jedoch ist der limitierende Faktor eh die Nabe oder die Felge.

grüäss
 
Den höheren Wiederverkaufswert würde ich mal in Frage stellen. Ich bin mir sicher, dass man mit Edelnaben und Messerspeichen für ~2,50 € das Stück am besten Geld verbrennen kann, wenn man die LR nicht selbst bis ans Lebensende fährt :D

Und wenn man belastungsgerecht baut, schafft man bis auf ganz wenige Gramm das gleiche Endgewicht auch mit Rundspeichen (CX Ray/CX Sprint vs. Laser/D-Light). Wenn man nur Messerspeichen nimmt, ist dieser LRS natürlich leichter, da Laser/Revolution nicht für Disc-LRS zugelassen sind. Streng genommen müssten man aber bei einem CX Ray LRS hinten zumindest auf der Antriebsseite auch dickere Messerspeichen verbauen.

Über eine längere Dauerhaltbarkeit von Messerspeichen und eine bessere Abstützung aufgrund des Profils kann man sicher diskutieren.

Ich kenne einen Laufradbauer, der Messer- und Rundspeichen im Laufrad mixt. Das aber nur aus dem Grund, weil er vorrangig mit DT Swiss Speichen arbeitet und es m. W. nach keine "stärkere" Aerolite gibt. Will man hier z. B. hinten belastungsgerecht bauen, bleibt nur der Griff zur Supercomp (1.7) oder Comp (1.8).

Andere Laufradbauer nehmen Sapim und haben dann die CX Sprint für's Hinterrad.
 
Es gibt schon dickere Messerspeichen von DT aber der Flansch im Loch ist nunmal begrenzt.

CX-Ray sind weder leichter als Revolution/Laser, noch sind die viel zugfester. Also ein kleines bißchen schon aber eine 1,7er ist eine ganz andere Liga in der Zugfestigkeit. Ich hatte errechnet das eine CX-Ray gerade mal 70N mehr aushält als eine Laser.
 
Danke für die Antworten!

Weil sie relativ kostengünstig erhältlich ist, nehme ich gerne die CN424.
Messerspeichen bieten für mich als Laien den Vorteil, dass man das Verdrehen der Speichen mit einem Gegenhalter einfach und optisch kontrollfähig verhindern kann. Man muss beim Abdrücken also "nur" die Setzung von Speichenkopf und Nippel erreichen und nicht wie bei zugmechanischen ähnlichen Rundspeichen (Laser, Revolution) die Verdrehung korrigieren. Dickere Rundspeichen (Competition/Race) verdrehen sich meiner bescheidenen Erfahrung nach nicht so stark.

Bei 29er Laufrädern die mit eher leichten Felgen aufgebaut sind merkt man etwas Flex, weswegen die Idee war eine zugfestere Speiche auf Antriebs- (HR) und Bremsseite (VR) zu verbauen um mehr Dauerhaltbarkeit sowie minimal bessere Laufradsteifigkeit zu erhalten.
Klarerweise wird die (Seiten-)Steifigkeit eines Laufrades maßgeblich durch die Felge bestimmt, mein angelesenes Wissen besagt jedoch dass das belastungsgerechte Speichengerüst auch seinen kleinen Teil dazu beträgt (immer unter der Voraussetzung asymmetrischer Flansche bzw. symmetrischen Felgenquerschnitts).

Liege ich damit richtig?
Dann würde ich beim nächsten Aufbau ev. CN424 (Messerspeichen 2,0x0,8) mit DB454 (Rundspeichen 2,0-1,8-2,0) mischen...
 
Macht Sinn und spricht nix dagegen, zumal wahrscheinlich auch die CN24 Messerspeichen für Discseiten freigegeben sind. Evtl. kann man noch überlegen, ob 1.8er notwendig sind, aber ich meine, dass Du auch zu den stabileren Bikern gehörst ;) Auf jeden Fall ist diese Speichenkombination technisch wohl mit der beste Kompromiss aus Gewicht, Dauerhaltbarkeit und Preis.

Ich habe auch gerade einen stabileren 29" LRS in Planung und es wird bei mir mit 95 kg netto auf Ryde Edge 26 Felgen und folgende Rundspeichen hinauslaufen:

v: 1.7 | 1.6
h: 1.6 | 1.8

Vorgeschlagen vom Laufradbauer wurde mir aber ebenfalls die Rund-/Messerspeichenkombi:

v: 1.7 | Aerolite
h: Aerolite | 1.8

Aber ich mag einfach nicht mischen (das ist aber nur meine persönliche (optische) Präferenz ohne technische Grundlage).
 
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Macht Sinn und spricht nix dagegen, zumal wahrscheinlich auch die CN24 Messerspeichen für Discseiten freigegeben sind. Evtl. kann man noch überlegen, ob 1.8er notwendig sind, aber ich meine, dass Du auch zu den stabileren Bikern gehörst ;) Auf jeden Fall ist diese Speichenkombination technisch wohl mit der beste Kompromiss aus Gewicht und Dauerhaltbarkeit.

Ich habe auch gerade einen stabileren 29" LRS in Planung und es wird bei mir mit 95 kg netto auf Ryde Edge 26 Felgen und folgende Rundspeichen hinauslaufen:

v: 1.7 | 1.6
h: 1.6 | 1.8

Vorgeschlagen vom Laufradbauer wurde mir aber ebenfalls die Rund-/Messerspeichenkombi:

v: 1.7 | Aerolite
h: Aerolite | 1.8

Aber ich mag einfach nicht mischen (das ist aber nur meine persönliche (optische) Präferenz ohne technische Grundlage).
Mal sehen ob ich ein Bild finde wie ein gemischtes LR aussieht, vielleicht hat einer der Mitleser eins in petto...
bernhard, nimm a gscheite felge ;-)
Sowieso ;)
 
Danke für die Antworten!

Weil sie relativ kostengünstig erhältlich ist, nehme ich gerne die CN424.
Messerspeichen bieten für mich als Laien den Vorteil, dass man das Verdrehen der Speichen mit einem Gegenhalter einfach und optisch kontrollfähig verhindern kann. Man muss beim Abdrücken also "nur" die Setzung von Speichenkopf und Nippel erreichen und nicht wie bei zugmechanischen ähnlichen Rundspeichen (Laser, Revolution) die Verdrehung korrigieren. Dickere Rundspeichen (Competition/Race) verdrehen sich meiner bescheidenen Erfahrung nach nicht so stark.

Bei 29er Laufrädern die mit eher leichten Felgen aufgebaut sind merkt man etwas Flex, weswegen die Idee war eine zugfestere Speiche auf Antriebs- (HR) und Bremsseite (VR) zu verbauen um mehr Dauerhaltbarkeit sowie minimal bessere Laufradsteifigkeit zu erhalten.
Klarerweise wird die (Seiten-)Steifigkeit eines Laufrades maßgeblich durch die Felge bestimmt, mein angelesenes Wissen besagt jedoch dass das belastungsgerechte Speichengerüst auch seinen kleinen Teil dazu beträgt (immer unter der Voraussetzung asymmetrischer Flansche bzw. symmetrischen Felgenquerschnitts).

Liege ich damit richtig?
Dann würde ich beim nächsten Aufbau ev. CN424 (Messerspeichen 2,0x0,8) mit DB454 (Rundspeichen 2,0-1,8-2,0) mischen...

Mit der Begründung halte ich es für sinnvoll. Persönlich habe ich kein Problem mit 1,5er Rundspeichen, daher sehe ich keine Notwendigkeit, flache und runde Speichen zu mischen. Dagegen spricht aber ohnehin nur die Optik, wenn einen das stört.

Dass aber eine Mischung aus flach und rund per se technisch besser ist als ein sortenreiner Aufbau, stimmt m. E. nicht. Gibt ja auch dickere Flachspeichen. Sind nur schwerer erhältlich und deutlich teurer, insofern sehe ich den Vorteil eher bei wirtschaftlicher Betrachtungsweise und gleichzeitiger Präferenz von Flachspeichen.

Radplan-Delta ist m. E. manchmal etwas eigen bezüglich der Teilewahl, aber nicht weil sie zu doof sind, sondern weil sie durch Querdenken zu ungewöhnlichen Lösungen kommen. Muss man nicht teilen, aber sich damit zu beschäftigen, lohnt m. E., wenn man sich dafür interessiert.
 
Dass aber eine Mischung aus flach und rund per se technisch besser ist als ein sortenreiner Aufbau, stimmt m. E. nicht. Gibt ja auch dickere Flachspeichen. Sind nur schwerer erhältlich und deutlich teurer, insofern sehe ich den Vorteil eher bei wirtschaftlicher Betrachtungsweise und gleichzeitiger Präferenz von Flachspeichen.

Du hast natürlich recht, ich meine ebenfalls, das die Mischung beider Sorten den besten Kompromiss aus Technik/Gewicht & Preis-/Leistung darstellt. Hab's mal ergänzt.

Persönlich habe ich kein Problem mit 1,5er Rundspeichen, daher sehe ich keine Notwendigkeit, flache und runde Speichen zu mischen. Dagegen spricht aber ohnehin nur die Optik, wenn einen das stört.

Wenn man es streng betrachtet, spricht formal gegen 1.5er Rundspeichen hinten links die fehlenden Freigabe für Disc-Seiten von den Herstellern. Dann bleibt bei Rundspeichen hinten nur noch die Kombi 1.65/1.8 (Sapim) bzw. 1.6/1.8 oder 1.7 (DT). 2 x die gleiche Speiche im LR ist sonst wieder ungünstig in Bezug auf die Vordehnung. Diese "Einschränkung" ist natürlich nur relevant, wenn man jedes Gramm schinden will.

Allerdings scheint die fehlende Freigabe der Hersteller die hier ansässigen Laufradbauer nicht zu stören bzw. ist praxisfern, da ja ständig die Kombi 1.65/1.5 verbaut wird…
 
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Habe ich auch schon einmal gelesen, dass es keine offizielle Freigabe gibt. Aber solange ich für meinen Eigenbedarf und maximal für lau für Freunde baue, die genau wissen, was sie sich antun, ist mir das egal.
Und auch viele der hier vertretenen Profis verbauen ja ganz gerne die Kombination, insofern haben sie wohl auch wenig negative Erfahrungen damit gemacht.
 
Sapim schreibt im 2014er Katalog bei der D-Light:

"• Scheibenbrems geeignet"

Bei der Laser steht dazu nichts.

Und Whizz Wheels kann ich von hier zitieren:

  • DT Revolution silber oder schwarz 2.0 / 1.5 / 2.0 mm
    Die superleichte Rundspeiche - verwenden wir nur an felgengebremsten Laufrädern; am Vorderrad im Cross Country Einsatz für Fahrergewichte bis ca. 80 kg unproblematisch, am Hinterrad nur auf der Gegenzahnkranzseite empfehlenswert.
Ich schrieb ja, dass die Praxis etwas anderes lehrt.
 
Das macht WhizzWheels vielleicht einfach um sich ab zu sichern? DT schränkt nur die Nutzung an E-Bikes ein.
Für mich als 60Kg Floh der nur für sich selbst baut aber unerheblich.
 
Das Sapim die Laser generell nicht für Disc-LR empfiehlt ist ja auch nicht richtig. Die Empfehlungen sind auch ziemlich oberflächlich gehalten. Es ist auch nicht so, das -mich- Freigaben nicht interessieren, eher spricht man mit dem Hersteller über entsprechende Verwendung und legt praktisch dar, das es ordentlich gemacht wird.
 
Der Artikel von Maro Moskopp ist ja auch schon älter. Wenn man sich die Laufräder, die er "fertig konfektioniert" anbietet, dann ist die Vermutung wohl richtig, daß er zu der Zeit einfach keine schwereren Messerspeichen bekam, als die CX-Ray, und das immer noch nicht einfach ist.

CX-Ray, bzw. 424 links und Race rechts ist für ein Rennradhinterrad eine durchaus gute und gängige Kombi. Beim MTB bzw. bedingt durch die Scheibe, ist der Unterschied links/rechts nicht ganz so extrem, da kann man das ganze nochmal anders machen.
 
Es sind ja immer viele Faktoren. Immer und überall ;-)

Die Aerolite oder CX-Ray ist nunmal nicht nur die "edlere" 1,5er für Hinten links und vorne rechts, sondern für disc definitiv besser geeignet, da die Speichenform eine andere Kraftlinie hat.

Tune, WhizzWheels, die Hersteller selbst, vermeiden 1,5er Rund auf der disc Seite. Aerolite oder CX-Ray hingegen nicht.

Ich verbaue 1,5 rund regelmäßig hinten links. Vorne links jedoch praktisch nicht.

Nicht weil ich glaube, dass mein Aufbau damit nicht in vielen Fällen länger hält als es die Felge selbst könnte, sondern weil es keinen Grund gibt, 6-8g Mehrgewicht zur SuperComp oder D-light nicht in Kauf zu nehmen, für eine ohnehin stark vorgespannte Seite.

Hier kann mir einfach kein Kunde die Notwendigkeit vorweisen, warum genau diese 8g dort gespart werden sollen, im Gesamtkontext.

Wer Felgen, Reifen und anderes Zeug abwiegt vorher, um die Serienstreuung zu nutzen und auch sonst derart unterwegs ist + das entsprechende Gewicht hat, bekommt das gerne.

Die meisten schielen jedoch leider nach dem letzten Gramm bei der Felge und bauen sich andere sackschwere Sachen ans Rad, so dass es einfach nur albern ist. Auch am Laufrad.

Ich finde Aerolite oder CX-Ray auf den schwachen Seiten übrigens absolut sexy, in Verbindung mit Rund auf der anderen.
Es ist technisch sinnvoll, edel und entspricht meinem optischen Empfinden für "schön".
 
Das Sapim die Laser generell nicht für Disc-LR empfiehlt ist ja auch nicht richtig. Die Empfehlungen sind auch ziemlich oberflächlich gehalten.
Naja. Im Englischen liest es sich hier so:

Sapim Checklist.pdf schrieb:
For MTB and CYCLO CROSS we advise the use of Sapim CX-Ray, Sapim
RACE or Sapim LASER (do not use Sapim Laser in wheels with disc brakes)
Ich finde das hier schon recht generell davor abgeraten wird.
 
Tune, Whizz Wheels und andere raten ebenfalls ab.

Das es funktionieren kann, ist keine Frage. Ist halt die Frage, bei wem, wie lange: 1,2 oder 15 Jahre ;)

Da ich stets bemüht bin lebenslänglich zu gewähren auf Speichenbruch, ist der Kunde wegen 8 lächelichen Gram an der Front schon schlecht beraten und einer damit limitierten Garantie...

Aber als Konservativer speiche ich auch die sog. Druck und Zugspeichen, die - wie wir hier ja schon gelernt haben - eigentlich garkeine sind, so ein, wie es in den Lehrbüchern steht...

Mit Kraftlinie meinte ich eigentlich die Verwindungsanfälligkeit der Speichen in Fahrtrichtung.
Bekomme ich jetzt einen Pokal?
 
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