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Cane Creek Double Barrel Air CS XVOL in Mondraker Dune Carbon R 2018 eingebaut
Hallo Leute, Mondraker schreibt ja in seiner FAQ zum Dune Carbon: auf die Frage "WELCHE DÄMPFER KÖNNEN AM DUNE CARBON VERBAUT WERDEN?" die Antwort "... RockShox Vivid Air oder Cane Creek Double Barrel Air / Coil sind nicht kompatibel."
Ich habe zu berichten, dass das so nicht stimmt. Ich habe vor kurzem in meinem Dune Carbon R 2018 den Fox Float X2 Performance erfolgreich durch einen Cane Creek DB Air CS 216x63 (sogar mit XVOL Air Can) ersetzt und wollte das hier mal zeigen, falls es jemanden interessiert. Ob der normale Air Can auch passt, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, vermute aber, das es gleichermaßen funktioniert.
Ein paar Punkte sind dabei zu beachten.
Mein Setup im Mondraker Dune Carbon 2018 (vorläufig) bei ca. 90 kg Fahrergewicht:
Erste Fahreindrücke konnte ich auf einer Hausrunde sammeln - und ich bin erst einmal begeistert! Gegenüber dem Fox X2 Performance fühlt sich der DB Air viel aktiver und leichtgängiger an. Ich habe das Gefühl, dass er dem Untergrund deutlich aktiver folgt, auch im Uphill. Den gleichen Eindruck hatte ich schon einmal bei meinem anderen Bike, als ich den alten Fox RP23 gegen einen Cane Creek DB Air Inline getauscht hatte.
Den Cane Creek Climb Switch fand ich schon beim DB Air Inline super, hier scheint er mir noch deutlich wirksamer zu sein, jedenfalls wirksamer als der Hebel am X2.
Im Downhill schluckt er so butterweich und unbeeindruckt alle Unebenheiten, dass ich zum Teil absichtlich über Steine gefahren bin, die ich normalerweise umfahre, um irgendwie die Grenzen zu erspüren. Ich hatte den Eindruck, dass er das Dune nochmals spürbar laufruhiger macht und satter liegen lässt. Ich fühlte mich ein gutes Stück sicherer auf dem Bike.
Zu Kurven kann noch nicht allzu viel sagen, hatte aber wiederum den vorläufigem Eindruck von spürbar besserem Grip. Auf dieser Fahrt schienen mir alle Schlüsselstellen viel leichter zu fallen als sonst! Die Ausnutzung des Federwegs und Progression war auch gut, allerdings ohne größere Sprünge oder Drops.
Ob ich noch viel an den Einstellungen ändere, müssen die nächsten Touren zeigen. Ich könnte mir vorstellen, dass Leuten, die eine harte Fahrwerksabstimmung mögen und die viel besser und härter fahren als ich, das sahnige, schluckfreudige Verhalten evtl. zu zahm ist. Aber die Dämpfungseinstellungen bieten ja noch viel Spielraum in alle Richtungen.
Abschließender Kommentar:
Ich wundere mich etwas und finde es schade, dass derzeit so wenig über diesen Dämpfer berichtet wird und er so selten als Referenz in Tests auftaucht (da er ja schon länger technisch unverändert gebaut wird). Für mich scheint sich die Begeisterung damaliger Tester wohl zu bestätigen, das es sich hierbei immer noch um einen der besten erhältlichen Dämpfer handeln dürfte, und das bei angemessenem Preis.
Ich würde mich freuen, wenn mein Bericht den einen oder anderen inspirieren würde, das Gleiche zu probieren.
Hallo Leute, Mondraker schreibt ja in seiner FAQ zum Dune Carbon: auf die Frage "WELCHE DÄMPFER KÖNNEN AM DUNE CARBON VERBAUT WERDEN?" die Antwort "... RockShox Vivid Air oder Cane Creek Double Barrel Air / Coil sind nicht kompatibel."
Ich habe zu berichten, dass das so nicht stimmt. Ich habe vor kurzem in meinem Dune Carbon R 2018 den Fox Float X2 Performance erfolgreich durch einen Cane Creek DB Air CS 216x63 (sogar mit XVOL Air Can) ersetzt und wollte das hier mal zeigen, falls es jemanden interessiert. Ob der normale Air Can auch passt, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, vermute aber, das es gleichermaßen funktioniert.
Ein paar Punkte sind dabei zu beachten.
- Warum sollte der Cane Creek nicht passen? Um das zu prüfen, habe ich mir die Cane Creek-Zeichnung im Maßstab 1:1 ausgedruckt und Papiermodelle im ausgefederten und im eingefederten Zustand in Front- und Seitenansicht daraus ausgeschnitten.
Im Vergleich mit dem Float X2 dachte ich, der Ausgleichsbehälter sei zu lang und würde beim Einfedern Kontakt mit dem Unterrohr bekommen. Oder der Durchmesser des Luftbehälters ganz unten sei zu groß und würde Kontakt mit dem Hinterbau bekommen. Oder der Durchmesser des Luftbehälters würde sowieso nicht zwischen die Gabelung des Sitzrohrs passen. Oder das Luftventil würde irgendwo Kontakt haben.
Das ist aber alles nicht der Fall. Das Ding passt rein. - Da der DB Air im Unterschied zum DB Inline (!) oder Fox einen Augendurchmesser von 14,7 mm und nicht 15,08 mm hat, kann man für den DB Air nur die Cane Creek Norglide-Buchsen als Gleitlager verwenden.
- Deshalb konnte ich das obere Buchsenset vom Fox nicht verwenden, sondern musste das Cane Creek Buchenset mit 22,2 mm Breite, 14,7 mm Außendurchmesser, 12,7 mm Lagerdurchmesser und 10 mm Bohrung bestellen, z.B. hier von TNC.
- Beim unteren Buchsenset wird eine Breite von 16,0 mm, 14,7 mm Außendurchmesser, 12,7 mm Lagerdurchmesser und 10 mm Bohrung benötigt. Ein 16 mm breites Cane Creek Buchsenset ist aber nicht mit einer 10 mm Bohrung erhältlich. Die einzige funktionierende Lösung war hier, das vorhandene Set vom Fox-Dämpfer zu verwenden (bestehend aus Achse, Distanzscheiben und Dichtungen), aber ohne das Fox-Gleitlager, das ja den falschen Außendurchmesser von 15,08 hätte. Stattdessen passt ja die 12,7 mm Achse auch in das Cane Creek Norglide Gleitlager. Beim oberen Auge funktionierte diese Austauschbarkeit aufgrund der Geometrie der dortigen IGUS-Gleitlager nicht.
Das Fehlen dieses Cane Creek-Buchsensets ist für mich der einzige nachvollziehbare Grund, warum Mondraker schreiben könnte: "... nicht kompatibel".
Leider habe ich beim Einbau keine Fotos von den Buchsensets gemacht; ich hoffe, die Beschreibung reicht. - Beim XVOL Air Can ist der Ventilbereich so breit, dass er nicht nach vorne gedreht werden kann. Er würde nicht zwischen Ausgleichsbehälter und Rahmen passen. Die einzige mögliche Ventilposition ist nach hinten gedreht, also zwischen Sitzrohr und Hinterbau.
Es könnte sein, dass der schmalere Ventilansatz beim Standard Air Can wie beim Fox schräg nach vorne gedreht werden kann, das weiß ich aber nicht sicher. - Das nach hinten gedrehte Ventil verursacht nun ein anderes unschönes aber lösbares Kompatibilitätsproblem: Die Zugänglichkeit für die Dämpferpumpe. Bei meiner - und wohl auch bei den meisten anderen Pumpen - lässt sich der Schlauch nicht ohne weiteres auf das Ventil schrauben, weil er einfach zu sperrig ist. Deshalb musste ich mir eine 90°-Winkelverschraubung bestellen:
Wie ich gleich erklären werde, benötigt man ein Set mit mehreren dieser Verschraubungen, z.B. dies hier:
Diese Verschraubungen haben beim Aufschrauben das Problem, dass der Sockel im Inneren deutlich früher den Ventilstößel eindrückt als die Dichtung abdichtet. Dadurch entweicht die komplette Luft aus dem Dämpfer, bevor man die Verschraubung aufgeschraubt hat. Um dies zu verhindern, muss man die Winkelverschraubung "tunen", indem man eine Dichtung aus einer nicht benötigten Verschraubung entnimmt (zurecht gebogene Büroklammer hilft) und in die benötigte einsetzt:
Im unteren Bild (hier schon gefettet) sieht man, dass nach dem Einsetzen der zweiten Dichtung dieselbe über den Sockel erhaben ist und nicht mehr umgekehrt. Dadurch wird das Ventil zur Umgebung abgedichtet, bevor der Sockel den Stößel eindrückt, und die Luft bleibt beim Aufschrauben im Dämpfer.
So sieht das Befüllen dann aus:
- So, jetzt dürft Ihr bloß nicht den Fehler machen, den ich dann gemacht habe - nämlich probehalber einfedern, bevor Ihr die Pumpe wieder abgeschraubt habt. Dann bricht natürlich sofort das Ventil ab. Und das ist derzeit ziemlich schwer zu bekommen. Solltet Ihr genauso blöd sein wie ich:
Es passt bei meinem älteren Modell ausschließlich das alte Cane Creek Legacy Air Charge Valve Kit AD1010 (Bild siehe hier).
Die neuesten Modelle ab 2020 haben offenbar das neuere, länger bauende Ventil BAD2194 (früher unter der Nr. AD0783). ACHTUNG: Dadurch könnte es sein, dass die neuesten Dämpfer sich mit diesem Ventil nicht mehr so einbauen lassen, zumindest nicht mit dem Ventil nach hinten! Das alte und das neue Cane Creek Ventil sind auch nicht gegeneinander austauschbar, da sie verschiedene Gewinde haben!
Mein Setup im Mondraker Dune Carbon 2018 (vorläufig) bei ca. 90 kg Fahrergewicht:
- Luftkammer
- XVOL Air Can
- 150 psi für 18 mm Sag (ca. 28%)
- Volumenspacer: 3
- Dämpfung
- LSC 16 von 22 Klicks
- LSR 11 von 22 Klicks
- HSC 2,0 von 4,0 Umdrehungen
- HSR 2,0 von 4,0 Umdrehungen
- jeweils von ganz offen
- Bis auf die erhöhte Low-Speed-Druckstufe sind das zunächst die neutralen Werkseinstellungen.
- Hinweis: Das von mir gebraucht erworbene Exemplar wurde vom Vorbesitzer mit einer Bladder anstelle des IFP-Kolbens im Ausgleichsbehälter getunt, könnte in Bezug auf die Gesamtreibung also noch besser sein als die Werksversion mit IFP.
Erste Fahreindrücke konnte ich auf einer Hausrunde sammeln - und ich bin erst einmal begeistert! Gegenüber dem Fox X2 Performance fühlt sich der DB Air viel aktiver und leichtgängiger an. Ich habe das Gefühl, dass er dem Untergrund deutlich aktiver folgt, auch im Uphill. Den gleichen Eindruck hatte ich schon einmal bei meinem anderen Bike, als ich den alten Fox RP23 gegen einen Cane Creek DB Air Inline getauscht hatte.
Den Cane Creek Climb Switch fand ich schon beim DB Air Inline super, hier scheint er mir noch deutlich wirksamer zu sein, jedenfalls wirksamer als der Hebel am X2.
Im Downhill schluckt er so butterweich und unbeeindruckt alle Unebenheiten, dass ich zum Teil absichtlich über Steine gefahren bin, die ich normalerweise umfahre, um irgendwie die Grenzen zu erspüren. Ich hatte den Eindruck, dass er das Dune nochmals spürbar laufruhiger macht und satter liegen lässt. Ich fühlte mich ein gutes Stück sicherer auf dem Bike.
Zu Kurven kann noch nicht allzu viel sagen, hatte aber wiederum den vorläufigem Eindruck von spürbar besserem Grip. Auf dieser Fahrt schienen mir alle Schlüsselstellen viel leichter zu fallen als sonst! Die Ausnutzung des Federwegs und Progression war auch gut, allerdings ohne größere Sprünge oder Drops.
Ob ich noch viel an den Einstellungen ändere, müssen die nächsten Touren zeigen. Ich könnte mir vorstellen, dass Leuten, die eine harte Fahrwerksabstimmung mögen und die viel besser und härter fahren als ich, das sahnige, schluckfreudige Verhalten evtl. zu zahm ist. Aber die Dämpfungseinstellungen bieten ja noch viel Spielraum in alle Richtungen.
Abschließender Kommentar:
Ich wundere mich etwas und finde es schade, dass derzeit so wenig über diesen Dämpfer berichtet wird und er so selten als Referenz in Tests auftaucht (da er ja schon länger technisch unverändert gebaut wird). Für mich scheint sich die Begeisterung damaliger Tester wohl zu bestätigen, das es sich hierbei immer noch um einen der besten erhältlichen Dämpfer handeln dürfte, und das bei angemessenem Preis.
Ich würde mich freuen, wenn mein Bericht den einen oder anderen inspirieren würde, das Gleiche zu probieren.
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