Was hat sich am 2010 Mount Vision geändert?
"Weve slackened the head tube angle and put a little extra length in the frame so we can run a shorter stem. This gives a longer front centre and a longer wheelbase which boosts stability and gives a more confident and planted bike on the trail. We brought the seat tube angle in to redistribute rider weight to the centre of the bike. Riders sit in the bike, lowering the centre of gravity which improves handling in corners, stability on fast descents, and also helps in the slow-speed technical sections like steep climbs and descents."
Zusammengefasst:
1. Längeres Oberrohr
2. Flacherer Lenkwinkel
3. Steilerer Sitzwinkel
4. Niedrigeres Trettlager
Und wie macht sich das jetzt auf dem Trail bemerkbar?
Hatte persönlich Befürchtungen wegen dem längeren Radstand, bedingt durch längeres Oberohr und flacheren Lenkwinkel.
Zumindest auf dem Papier hatte das Rad Wendigkeit gegen Laufruhe/Stabilität eingetauscht.
Eigentlich eine logische Weiterentwicklung für den Großteil der Trail- und Tourenbiker, doch wir hier fahren fast nur enge Single Trails mit vielen Kehren, sowohl hoch und runter. Da kann ein Bike gar nicht wendig genug sein. Hochgeschwindigkeits-Abfahrten sind da selten.
Ich habe mir angesichts des gewachsenen Oberrohr einen 80mm 0° Vorbau und eine gerade Sattelstütze montiert. Dadurch sitze ich sehr gut im Rad und habe eine tiefe Front mit viel Druck auf dem Vorderrad.
Gleich bei der ersten richtigen Tour
(die -20° Tour zähl ich mal nicht) hatte ich gleich am ersten Anstieg zwei schöne enge Kehren inkl. Absatz, Wurzeln und Steine, die erste mit 20% und die zweite mit 30 % persönliche Failquote. Das ganze wohlgemerkt mit noch zu weichem Setup und Schnee/Nass.
Reingefahren und rum, wie immer, wenn nicht sogar souveräner.

Inzwischen kamen noch mehr Kehren dazu, auch richtig knifflige, alle bisher ohne Absetzen.

Das Mount Vision ist und bleibt ein Kehren Flitzer.

Durch den steileren Sitzwinkel
(beim mir noch die gerade Sattelstütze) liegt der Schwerpunkt weit vorne und man hat in den Kehren eine gute Kontrolle übers Vorderrad, während das Hinterrad Traktion ohne Ende liefert.
Den steilen Sitzwinkel merkt man auch bei Rampen, insgesamt klettert das Rad sehr gut.
Bergab viel mir gleich der flache Lenkwinkel positiv auf, das Rad läuft schön ruhig, gerade auf verblockten Abfahrten mit Wurzeln und Geröll. Hab mich auf dem Rad gleich ab der ersten Abfahrt wohlgefühlt, vermittelt sehr viel Sicherheit und lässt sich spielerisch kontrollieren.
Bei den schmierigen Bedingungen der letzten Wochen war es ein Heiden Spaß das Rad über beide Räder durch die Kurven rutschen zu lassen. 
Das neue Rad lenkt sich merklich präziser. Ob das am steiferen Hauptrahmen, der Gabel oder Laufradsatz liegt kann ich nicht sagen.
Bei Kehren bergab hatte ich etwas das Gefühl den zusätzlichen Radstand zu bemerken, der Nachteil wurde aber gerade bei steilen Kehren durch die bessere Kontrolle des flachen Lenkwinkels und die kaum wegsackende Gabel mehr als kompensiert.

Weiter lässt sich das Hinterrad leichter versetzen, wohl auch ein verdienst der Gabel.
Einzig an das niedrigere Trettlager muss ich mich noch gewöhnen. Bin doch einige Mal mit dem Pedal oder Kettenblatt aufgesetzt.
Dabei ist das Lager mit einem BB-Drop von -3 eher hoch im Vergleich zu den anderen 120mm Bikes.
Wird schon werden.
Fazit: Das Rad hat durch die Änderungen bemerkenswert gewonnen. Es klettert besser, dank des steileren Sitzwinkels und fährt sich souveräner Bergab, dank längerem Radstand.
Dabei ist es aber seinem Charakter als Trailbike treu geblieben.
Ein würdiger Nachfolger meines 3 Jahre älteren MountVision, mit dem ich mehr als zufrieden war und nach >300.000 hm in Rente geschickt habe.