Mountainbike-Tourismus in Sachsen: Staatsministerin unterwegs in Schottland

Das ist ja schon mal sehr lobenswert, dass ich die Landespolitik dort mit nachhaltigem Tourismus und einer echten Chance für die Region beschäftigt.
Vorrangig sollte man sich dabei erst einmal um die Bedürfnisse der eigenen Bürgerinnen und Bürger kümmern, denn auch diese sind Kunden im Land und wollen in der Regel täglich gute, attraktive und bedarfsgerechte Freizeitangebote direkt vor der Haustür haben. Wenn man DANACH dann auch noch das Potential sieht, den Tourismus und die lokale Gastronomie zu fördern, dann ist das gut und hilfreich.

Sich im Ausland gute und gelungene Projekte ansehen ist sicher sehr gut. Dafür hätte allerdings auch eine Reise nach Trutnov oder Richlebské Stecky gereicht. Viellicht auch Klinovec oder Pod Smrkem. Das wäre in der Region doch eine tolle Sache hier ein grenzüberschreitendes durchgängiges Wegenetz zu etablieren?

Übrigens gibt es auch noch die DIMB Fachberatung, die sich seit vielen Jahren mit ähnlichen Themen beschäftigt. Das Wissen ist also durchaus im Land vorhanden: https://www.dimb.de/fachberatung/
 
Vorrangig sollte man sich dabei erst einmal um die Bedürfnisse der eigenen Bürgerinnen und Bürger kümmern, denn auch diese sind Kunden im Land und wollen in der Regel täglich gute, attraktive und bedarfsgerechte Freizeitangebote direkt vor der Haustür haben.
Schau auf die schon verlinkte Seite der DMBinS, das ist dort Thema. Übrigens gibt es dort auch die überraschende Erkenntnis, dass die meisten Bürger dort leben, wo es die wenigsten Angebote gibt (Ballungsräume) und man mit dem Schlagwort "Tourismus" da nicht weiter kommt.
Übrigens gibt es auch noch die DIMB Fachberatung, die sich seit vielen Jahren mit ähnlichen Themen beschäftigt. Das Wissen ist also durchaus im Land vorhanden: https://www.dimb.de/fachberatung/
Die Fachberatung der DIMB ist durchaus engagiert, vom Wissen und der Expertise der DMBinS aber so weit weg wie Sachsen oder BaWü vom Mountainbikeland. Und ganz nebenbei: Die Entwicklung touristischer Angebote ist auch nicht ihre Aufgabe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da fehlt die "Blockline" :lol:
Die Bezeichnung als "Erfolg" ist übrigens maximal für sächsische Verhältnisse passend (klar, gibt ja auch nichts anderes).

Ja. Arbeitsberichte der DMBinS auswerten, z.B.
Das es sowas (die DMBinS) überhaupt gibt, wusste bis vor kurzem aber sogar die vom Ministerium beauftragte "Netzwerkstelle Mountainbike" (also die übrlichen Verdächtigen um das MTF/absolutgps etc.) nicht.
Wir waren im November '21 im Ministerium; zwar nicht bei der Ministerin, aber beim zuständigen Abteilungsleiter. Die hatten trotz Beratung von absolutgps von manchen Dingen nie was gehört; unter anderem waren die tatsächlich der Meinung, in Schottland würden die Trailcenter von Radvereinen finanziert, gebaut und gepflegt

Touristische Alibiprojekte im Land der 2mR, unterstützt von denen, die sich eigentlich um die Abschaffung der 2mR kümmern sollten. Nicht ansatzweise vergleichbar mit dem, was in Schottland passiert ist und getan wurde.

"Die Leute vor Ort einfach machen lassen" halte ich für eine schlechte Idee; so ist das auch in Schottland nicht gelaufen.

Für alpenzentrierte Liftboys mag Saalbach ein Vorbild sein, für Mountainbiken ist es eher Schottland.

Ja. Es geht ja bei der DMBinS nicht nur um Trails. Auch das Betretungsrecht ist beispielhaft, der Outdoor Access Code wäre ein gutes Vorbild, die Verpflichtung für Grundbesitzer, naturnahe Wege zu erhalten etc.

Wald gehört zum SMEKUL, der Sachsenforst also auch. Mountainbiken ist beim SF im Referat "neue Geschäftsfelder"; man verspricht sich davon direkte Einnahmen. Deswegen die entsprechenden Hürden für die Anlage von für Geländeradfahrer attraktiven Wegen (Knebelverträge, Gestattungsgebühren, interne 2-Meter-Regel, Sperrung für andere Nutzungsarten, Rechtskonstruktionen wie "Waldwege zur vorrangigen Mitbenutzung" und dergleichen mehr). Nur zahlende Mountainbiker sind gute Mountainbiker, sofern sie nicht ausschließlich auf Forststraßen fahren wollen (dann sind sie egal).

tl;dr
Die entscheidenden Punkte sind:
  • das Sachsen eine Gesamtstrategie unter Einbeziehung der Grundbesitzer entwickelt und auch bereit ist, die entsprechenden Mittel zur Verfügung zu stellen
  • der Sachsenforst so wie die vergleichbaren Behörden in GB den politischen Auftrag bekommt, die Entwicklung von Erholungsinfrastruktur zu fördern

Ich gebe ehrlich zu: Ich glaube nicht daran.
Es ist auch schwer vorstellbar, nichtsdestotrotz haben die auch erkannt, das der Skitourismus in Sachsen endlich ist, und da müssen alternative Konzepte her. Natürlich wird es wenn, evtl. ein Bikepark in O-thal sein, und nicht Trailcenter, wie Rabenberg. Wichtig istveinfach nur, dass MTB im Focus bleibt.

Für die kleinen kommunalen, zum Teil geduldeten Trails mache ich mir aber mittlerweile Sorgen, da mit der Coronapendemie einhergehenden Menge an neu hinzugekommenden „E- und Biobikern“ auch die Trails voller geworden sind, und dadurch - aktuell auf einigen Hometrails - wieder Hindernisse auf den Trails gelegt werden, Grund ist wahrscheinlich auch, da einige sich nicht richtig verhalten wollen und keine „Trailpflege“ betreiben, ihren Müll liegen lassen, und sinnlose Lines in Wald fahren, gerade Uphilllines zum Traileinstieg, welche der Zielgruppe E…. Zugeordnet werden kann.

Somit ist der seit Jahren geduldete Status einiger Hometrails wieder in Gefahr, diese Situation können wahrscheinlich viele von Euch nachvollziehen. Umso wichtiger ist es das neue Bikepark/Trailparks entstehen und sich alles etwas entzerrt IMO. 🤟😎
 
Das Bild 3 erscheint mir vielsagend. Da steht ein Typ im Flanellhemd und erläutert und das Publikum trägt Anzug, Krawatte und Kostüm. Wir (ich bin Sachse und sehe das Ministerium quasi vom Bürofenster aus) sind leider wahrscheinlich noch weit weg vom schottischen Vorbild.
 
Das Bild 3 erscheint mir vielsagend. Da steht ein Typ im Flanellhemd und erläutert und das Publikum trägt Anzug, Krawatte und Kostüm. Wir (ich bin Sachse und sehe das Ministerium quasi vom Bürofenster aus) sind leider wahrscheinlich noch weit weg vom schottischen Vorbild.
Ich finde das voll OK: Auf gängigen Seiten nennt man das "Skinny posh MILF meets huge lumberjack"...
 
Sachsen ist kein MTB-Land und wird es auch nicht, wenn man den Spruch bzw. die Schlagwörter der Politiker verwenden will. Dazu ist D viel zu bürokratisch und die Bürger wollen ihre Ruhe und Ordnung haben hinterm Gartenzaun. Desweiteren wird unter MTB meistens (inkl. der Politiker) XC verstanden, Trails und Gravity nicht. Für XC und Radeln im Wald gibt es Möglichkeiten und Veranstaltungen.

Bzgl. Trail oder Gravity ist das, was existiert, durch privates/privatwirtschaftliches Engagement bzw. in Kontakten mit lokaler Politik enstanden. Der mengenmäßig größere Teil bzw. Potential für MTB in Form von Trails oder kleineren Jumplines wird regelmäßig als illegal oder unsozial betrachtet, nicht selten zerstört oder zurückgebaut, sei es von Behörden oder "besorgten Bürgern" oder sonstwer glaubt eingreifen zu müssen. Dabei spiel es offensichtlich keine Rolle, ob es dort je einen Beninahe-Unfall oder echten Unfall gegeben hat.

Die Frau Ministerin bräuchte nur um die Ecke nach CZ zu reisen und könnte sich das erklären lassen, wie das geht. Sogar mit dem Auto früh hin und zu Dienstende wieder zurück. Ich war auch noch nicht in Schottland, dort wollte ich schon immer mal hin.
 
Sachsen ist kein MTB-Land und wird es auch nicht, wenn man den Spruch bzw. die Schlagwörter der Politiker verwenden will. Dazu ist D viel zu bürokratisch und die Bürger wollen ihre Ruhe und Ordnung haben hinterm Gartenzaun. Desweiteren wird unter MTB meistens (inkl. der Politiker) XC verstanden, Trails und Gravity nicht. Für XC und Radeln im Wald gibt es Möglichkeiten und Veranstaltungen.

Bzgl. Trail oder Gravity ist das, was existiert, durch privates/privatwirtschaftliches Engagement bzw. in Kontakten mit lokaler Politik enstanden. Der mengenmäßig größere Teil bzw. Potential für MTB in Form von Trails oder kleineren Jumplines wird regelmäßig als illegal oder unsozial betrachtet, nicht selten zerstört oder zurückgebaut, sei es von Behörden oder "besorgten Bürgern" oder sonstwer glaubt eingreifen zu müssen. Dabei spiel es offensichtlich keine Rolle, ob es dort je einen Beninahe-Unfall oder echten Unfall gegeben hat.

Die Frau Ministerin bräuchte nur um die Ecke nach CZ zu reisen und könnte sich das erklären lassen, wie das geht. Sogar mit dem Auto früh hin und zu Dienstende wieder zurück. Ich war auch noch nicht in Schottland, dort wollte ich schon immer mal hin.
Bitte nicht so pessimistisch sein, Zeiten ändern sich, die „alten Männer“ im Forst gehen früher oder später in Rente und jüngere - welche dem „Trail und Gravity“ Sport z.T. auch ausüben kommen nach, ist ja auf kommunaler Ebene auch schon zu beobachten, infolgedessen gibt es bei uns ja auch Duldungen.

Der Umkehrschluss aus deiner Sicht würde lauten, Fahrt lieber XC oder Marathon, und verkauft eure Enduros/Downhiller etc..

Auch die Politiker wissen was der Unterschied zwischen einem Bikepark und XC bzw. MTB Marathon Strecken. Diese Veranstaltungen gibt es ja mehr als genug in Sachsen.
 
Auch die Politiker wissen was der Unterschied zwischen einem Bikepark und XC bzw. MTB Marathon Strecken.
Wenige, und die auch nicht aus der Praxis.
Anekdotisches Erleben: Ein früherer Abgeordneter des Landtags (jetzt BT), dessen Sohn aktiv im Verein MTB fährt (keinesfalls nur Forstwege oder offizielle Wege, wie man auf Strava erkennen kann) wusste es z.B. nicht und verwendete Worte wie "Querfeldeinfahren".
 
Wenige, und die auch nicht aus der Praxis.
Anekdotisches Erleben: Ein früherer Abgeordneter des Landtags (jetzt BT), dessen Sohn aktiv im Verein MTB fährt (keinesfalls nur Forstwege oder offizielle Wege, wie man auf Strava erkennen kann) wusste es z.B. nicht und verwendete Worte wie "Querfeldeinfahren".
Natürlich gibt es solche Fälle von „Unwissenheit“. Ich finde jedoch, dass Pessimismus in diesem Sachverhalt schnell zur Resignation führen kann, dass darf auf
keinen Fall passieren.

Von daher freue ich mich über solche Artikel bzw. alles was in diese Richtung geht. 🤟😎
 
Wenige, und die auch nicht aus der Praxis.
Anekdotisches Erleben: Ein früherer Abgeordneter des Landtags (jetzt BT), dessen Sohn aktiv im Verein MTB fährt (keinesfalls nur Forstwege oder offizielle Wege, wie man auf Strava erkennen kann) wusste es z.B. nicht und verwendete Worte wie "Querfeldeinfahren".
Und wenn diese Ahnungslosigkeit nur das Thema MTB betreffen würde, hätten wir ja noch Glück gehabt ...
 
Die Dienstreise nach Schottland hätte auch in Tschechien stattfinden können. Dort wurden bereits vor über 10 Jahren Projekte gestartet, welche innerhalb von wenigen Jahren und nun sehr erfolgreich sind. MTB-News hatte bereits über Singletrek, Bozidar aka Klinovec schon mehrere Artikel. An letzterem Standort wird einfach Investiert und nach dem Vorbild Graubünden Infrastruktur für Sommer wie Winter geschaffen. In Sachsen am Fichtelberg wird u.a. noch geschlafen und sogar Winterprojekte z.B. Ski-Pendel nach CZ (Klinovec) blockiert.
ABER: In Sachsen gibt es Topografisch wie auch in Bayern, NRW und BW für den Radsport im Allgemeinen(RR, Gravel, MTB) alles was das Herz begehrt. Es fehlt nur am Marketing und dem Willen der Gemeindeansäßigen Betriebe für den Tourismus. Hier kann der Erfinder/Initiator der mittlerweile nicht mehr offiziellen Mirquidi Trails in Pockau-Lengefeld in seinem Gasthof am Forsthaus Lieder von singen. Wenn er mit MTB-Gruppen bei anderen Gasthäusern einkehren wollte, wurde dem Trupp die Gastfreundschaft wegen Schweißgeruch und ggf. Staub auf Haut und Klamotte der Zutritt verwehrt. Heute sind die Gastwirtschaften entweder zu oder jammern, dass es Klimabedingt keinen Winter mehr im Erzgebirgsvorraum mehr gibt.

Das Gegenteil herrscht im Einzugsbereich des Stoneman, dort machen die Gastwirtschaften mehr Umsatz im Sommer als im Winter.

Am Rabenberg hat einer der Trailbauer ebenfalls schon gemeint, dass in CZ der Trailbauer zum Förster sagt: "Da wäre ein guter Trail, es müsste nur der Baum oder die Bäume weg?!", die Antwort des CZ-Förster "Ich werf dann mal die Kettensäge an"!. In D/SN am Rabenberg wird der Trailbauer vom Förster mit einem bunten Blumenstrauß an Formularen beglückt.
 
Ich finde jedoch, dass Pessimismus in diesem Sachverhalt schnell zur Resignation führen kann, dass darf auf
keinen Fall passieren.
Ich bin in einer ganz anderen Branche tätig und mir kann es eigentlich egal sein, ob Sachsen nun touristisch attraktiv ist oder nicht. Daheim weiß ich, wo ich attraktive Wege finde, im Urlaub fahre ich dahin, wo die Bedingungen für MTB gut sind - bin ja mobil.
Die Erkenntnisse, die ich gewonnen habe und die sich daraus ergebenden Ansätze bin ich bereit zu teilen; habe ich ja auch schon gemacht. Ich habe nur den Verdacht, dass man lieber auf diejenigen hört, deren Kernkompetenz Marketing ist und das kann schon zur Resignation führen.
Es fehlt nur am Marketing
Das ist das einzige, woran es nicht fehlt. Das Ausdenken (oder im Falle des Stoneman kopieren) von irgendwas, das Schildermalen und Webseiten einrichten kostet nämlich im Vergleich zur Infrastruktur wenig. Im Gegenteil, eigentlich ist es eher traurig, dass die eh schon knappen Budgets für Marketing verschwendet werden; wirklich gute Projekte bräuchten sowas nämlich nicht, dass sind (noch) Selbstläufer.
Die Dienstreise nach Schottland hätte auch in Tschechien stattfinden können.
Tschechen, Polen und einige andere haben von den Briten gelernt. Die haben nämlich eher geschnallt, was passieren muss. In Sachsen ist das bis heute kaum jemandem klar.

Aber vielleicht bringt die Ministerin ja jemanden von der DMBinS mit, richtet eine ähnliche Organisation in Sachsen ein und stattet die finanziell auch noch gut aus. Träumen kann man ja...
 
Kann mit gut vorstellen, dass sie k.A. hat wer/was ein DIMB ist und das es gibt.
Die fliegen auch noch nach Neuseeland (auch ein Musterbeispiel) und beauftragen ein Beratungsfirma, eher sie sich umhören.
 
Ihr unterschätzt die Politiker alle ganz schön. Da sind massig Tourismusexperten dahinter, die wissen wo Geld liegen. Und na klar ist das ihr primäres Augenmerk, wenn es einen begrenzten Haushalt gibt. Aber ist doch geil, wenn sie verstanden haben, dass beim MTB Geld liegt und beim Ski nicht mehr.
Und btw
Stimmt, bei dem Modestil könnte man meinen, dass das alles Politiker der PARTEI seien, dabei sind es nur AfDler ... :lol:
das ist ne CDU Ministerin, eine Linke und eine andere CDU Abgeordnete. Recherche ist Key! Der Rest sind Tourismusleute aus kleinen Kommunen.

Wenn ihr wollt, dass man euch hört, dass die Politik was für euch baut, dann organisiert einen Termin mit der Presse. Easy Mail hinschreiben. Und redet über euer Hobby. Redet mit dem Forst. Jeder von uns kann Dinge verändern, dafür muss man nicht in die Politik gehen.
 
beauftragen ein Beratungsfirma,
Schon passiert:
https://www.mtb-news.de/news/mountainbike-fachplanung-sachsen/
Ihr unterschätzt die Politiker alle ganz schön.
Eigentlich nicht. Wer jahrelang in der Politik unterwegs ist und an Führungspositionen sitzt hat auf alle Fälle die Fähigkeit, sind schnell zumindest oberflächlich in Themen einzuarbeiten.
Der Rest ist eine Frage von Geld und Zeit; man muss nämlich Prioritäten setzen.
 
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