MTB vs. Auto-Bremse - warum unterschiedlich einfahren?

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Deleted 39826

Guest
Hi! Ich hab heut an meinem KFZ beide discs + beläge neu machen lassen:"die ersten 300 km bitte KEINE vollbremsungen und leicht einfahren"

Warum schreibt Magura und Co 30x Vollbremsen bei 30 km/h für die Teile vor? Ists nicht besser, die dinger leicht einzufahren?

Wie siehts im Motorrad-Bereich aus? Wie sollen da bremsen eingefahren werden?
 
scheint bei autos von typ zu typ unterschiedlich zu sein. mein vater arbeitet als kfz mechaniker der hat jetzt n handbuch zum neuen audi s8 oder wie der heißt bekommen. da steht eine ziemlich lange prozedur zum einbremsen drin. Dabei sollen größtenteils vollbremsungen gemacht werden, ungefähr so wie beim mtb. scheint daher wohl am hersteller zu liegen.
 
also als ich früher noch 'n alten fiesta gefahren bin, hab' ich praktisch alles selber gemacht, natürlich inklusive der bremsen.

und wenn man nach neumontage der scheiben und beläge keinen bremsenprüfstand hatte, musste man um zu sehen, ob alles richtig gemacht wurde, zu aller erst 'ne ordentliche vollbremsung hinlegen, um anhand der bremsspuren zu entscheiden, ob beide bremsen gleich funktionieren.

jaja, so war das damals.......

aber um näher auf deine frage einzugehen: ich denke etwas bedenkenswerter ist es, wenn man nur neue beläge draufmacht und die bereits eingefahrenen scheiben behält, was ja in 3/4 der fälle vorkommt.
da die scheiben nämlich bereits rillen haben und etwas eingelaufen sind (konvex/konkav) ist die kontaktfläche zwischen belägen und scheibe anfangs noch recht klein, was beim bremsen zu punktuell sehr hohen temperaturen und dort zu verglasung d. belags führen kann. ob sich nun höhere temperaturen bei langsamer schleifbremsung oder starker vollbremsung entwickeln, weiss ich nicht, aber so lange man ein normales fahrzeug besitzt und kein hochgebirgsfahrer ist, sollte man von anfang an eigentlich normal damit fahren können (das wird wohl schon so ausgelegt sein, dass das normale brotvolk nix falsch machen kann)

wie das nun bei exotischeren sportwagen ("audi s8"), am besten noch mit spezial keramikbremse o.ä. aussieht, weiss ich nicht, kann mir in näherer zukunft aber auch egal sein.

wenn magura eine empfehlung zum einbremsen gibt, dann würde ich mich einfach daran halten, ohne großartig drüber nachzudenken. die werden's ja schon wissen, oder nicht?
 
auf jedenfall hatte mein corsa b nach neuen discs und belägen nen beschissenen druckpunkt. total schwammig und schlechte bremsleistung. erst mit viel pedaldruck wurds besser.

aber nun .. ich bin seit dem wechsel auch grad mal 20 km in der city gefahren. aber man merkte, dass es von km zu km schon besser wurd.
 
wenn der druckpunkt ******* ist, muss die bremse neu entlüftet werden.
auch beim auto, wahrscheinlich langt es bei dir nur ein bisschen dot 4 in den ausgleichsbehälter zu kippen.

beim opel autohaus wird das auch net anders bei der inspektion gemacht ^^
 
Ne, das kann auch an den schon genannten gebrauchten Scheiben liegen. Gebrauchte Autobremsscheiben kriegen ziemliche Riefen, das zerstört natürlich auch den Druckpunkt - bis die Beläge sich dran angepasst haben.
 
hm. druckpunkt ist falsch ausgedrückt. es ist eher so, dass mehr PEDALdruck gebraucht wird, um die karre zu stoppen, als vorher. ich denk aber, das das komplett normal ist und wird jeden gefahrenen km besser.

übrigens: habt ihr schon mal was von keramikspray gegen quietschen gehört? ist mir neu! hat der in der KFZ werkstatt auf die rückseite der beläge versprüht
 
ALPHA-CENTAURI schrieb:
Hi! Ich hab heut an meinem KFZ beide discs + beläge neu machen lassen:"die ersten 300 km bitte KEINE vollbremsungen und leicht einfahren"

Warum schreibt Magura und Co 30x Vollbremsen bei 30 km/h für die Teile vor? Ists nicht besser, die dinger leicht einzufahren?

also ich behaupte einfach mal 30 Vollbremsungen von 30 km/h auf 0 km/h ist leicht einbremsen.

Es steht wohl einfach nur im Fordergrund das die Beläge nicht zu heiß werden dürfen.
Also keine längeren Dauerbremsungen den Berg runter aber von 30 auf 0 ist doch n klacks für sone Bremse.
 
Immerhin läuft dabei die Scheibe nur knapp 4x rum. Dabei sollten die Beläge an der Auflagefläche nicht so heiß werden das sie verglasen. Und nach den 30x bremsen sind die Beläge dann wohl ausreichend an die Scheibe angepasst und man darf "normal" bremsen gehen.
Ich habs bei mir aber auch gemerkt...nachdem ich die Beläge hinten gewechselt hatte habe ich große Probleme gehabt das Rad zum blockieren zu bringen. Nach 3-4x nur hinten bremsen (beim nur hinten bremsen ist der Bremsweg 3x so lang wie beim nur vorne bremsen) war schon deutlich mehr Power da.
 
Beim Auto kenn ich's so, zumindest bei Rennbelägen, daß man sie ein paar mal kurz antippen soll und dann Intervalle von Bremsungen macht, erst 40% Topspeed und dann 80% Topspeed und nicht ganz bis zum Stillstand. Danach sind die Beläge an sich fertig eingefahren, mit einer langen Runde kommt man da also gut hin.

Wie die Beläge genau eingefahren werden müssen hängt denk ich stark vom Belagstyp ab, wie weich/hart er ist und für welchen Temperaturbereich er gedacht ist.
 
lulan schrieb:
[...]und wenn man nach neumontage der scheiben und beläge keinen bremsenprüfstand hatte, musste man um zu sehen, ob alles richtig gemacht wurde, zu aller erst 'ne ordentliche vollbremsung hinlegen, um anhand der bremsspuren zu entscheiden, ob beide bremsen gleich funktionieren.[...]
:lol: :lol: :lol:
Sorry, aber das ist zu komisch. Das es verschiedene Einbremsprozedere gibt, ist ja nun auch allen bekannt. Jeder Hersteller hat halt andere Ansichten davon...
Aber das man anhand der Bremsspuren die Bremsfunktionen prüft, ist zu geil... :lol: :lol: :lol:
Das merkt man beim Auto auch schon beim Fahren. Wenn man bremst, auf ebener Fläche, und das Lenkrad mal los lässt, oder sehr locker hält und das Auto zu einer Seite zieht, weiß man, es stimmt was nicht. Zieht das Auto nicht, sondern bleibt gerade, bremst er gleichmäßig. Bremst er beschissen, braucht man nicht auf die Spuren zu schauen, um zu wissen, dass etwas nicht stimmt.
 
Beim Auto sind das eher Vorsichtmaßregeln um die Fahrer nicht zu verwirren. Wenn neue Beläge beim Auto richtig hart eingefahren werden, dann stinkt das nicht nur ein bisschen sondern da qualmt das richtig. Sowas kannst du keinem unbedarften 0815 Autolaien zumuten. Die würden nie wieder in die Kiste steigen. Außerdem sind die Belastungen am Auto viel höher. Wenn man da nach eine paar Vollbremsungen das Auto einfach abstellen würde, könnten die Beläge nur durch die Resttemperatur der Scheibe verglasen. Die großen, dicken Autobremsscheiben speichern nämlich richtig Hitze (Guß). Beim Bike die dünnen Blechdinger sind nach 2 Minuten kalt. Also erzählst du als Mech. einem Kunden lieber: Schön vorsichtig und langsam. als: So und so viel Vollbremsungen aus x km/h und dann noch so und so lange kühl fahren und, und, und. Aus Erfahrung kann ich sagen das beim Auto hart einfahren ohne die Bremse zu überhitzten nicht schadet. Aber es stinkt bestialisch und qualmt wie sau.
 
bei nem kumpel haben wir auch die bremsen neu gemacht (nissan micra k10). einfach gefahren, hart getreten blabla. bremst wunderbar, besser als die trägerplatte vorher allemal...:rolleyes:
der ist mechaniker bei volvo. die kunden bekommen bei neuen bremsen immer nen sticker aufs lenkrad, von wegen "behutsam einfahren, möglichst keine vollbremsungen" und sowas.
 
froride schrieb:
Aus Erfahrung kann ich sagen das beim Auto hart einfahren ohne die Bremse zu überhitzten nicht schadet. Aber es stinkt bestialisch und qualmt wie sau.

Also aber auch bedenken, dass man beim Vollbremsen - hart einbremsen nicht vergisst, danach noch ne weile nur so zu fahren, damit die bremsen abkühlen?

Ich denk, sonst hat man holländer-effekt, wenn man das auto danach abstellt?
 
Wenn ich die Bremsen inkl. der Scheiben tausche, fahre ich immer ab und zu mal mit dem linken Fuß auf der Bremse. Damit kann man sie schon ganz gut einfahren, vor allem, wenn die Scheiben auch neu sind. Dann ab und zu mal ne fast Vollbremsung. Nützt ja nichts, wenn die Reifen blockieren... Und wichtig, wenn man nichts mehr macht und schon gemerkt hat, dass die Bremsen besser geworden sind, nen Stück weiterfahren und ein wenig abkühlen lassen. Der Rest mit dem Einbremsen geht dann auch beim normalen fahren weiter.
 
Also aber auch bedenken, dass man beim Vollbremsen - hart einbremsen nicht vergisst, danach noch ne weile nur so zu fahren, damit die bremsen abkühlen?

Ja genau. Danach einfach noch ein bisschen fahren. Innenbelüftete Bremsen lüften nur wenn sich das Rad dreht (Fliehkräfte). Je schneller man fährt desdo mehr Luft wird angesaugt. Man muß da auch nicht ´ne Vollbremsung mit blockierten Rädern hinlegen. Kräftiges Bremsen vor der ABS Regelgrenze reicht da. Nur schleifen lassen ist tödlich. Kurz und hart bremsen, dann wiede frei laufen lassen zum Kühlen. Ich fahre immer eine sehr kurvige Straße bei der ich zwischen den Kurven so 120 km/h drauf habe und die Kurven vertragen so 60. Das harte Anbremsen vor den Kurven reicht zum Einfahren. Die Geraden zum Kühlen. Nach der Runde nochmal ein Stück nur zum kühlen. Lernt man alles in der Rallyefahrschule beim Uwe Nittel - sehr empfehlendswerte zwei Wochen.
 
übrigens: habt ihr schon mal was von keramikspray gegen quietschen gehört? ist mir neu! hat der in der KFZ werkstatt auf die rückseite der beläge versprüht


--- eigentlich ist das nichts anderes wie die kupferpaste.. sollte man auf die führungsflächen/stellen sprühen schmieren, damit die nicht nach ein paar tausend km festrosten bzw leichter verkannten wie mit dem schmotz..
und hinten hin schmiert/sprüht mans zwecks der auflagefläche am zylinder oder/und am bremssattel. das des gegen das quitschen was taugt kann sein weil ka nun nichtmehr metall auf metall anliegt (belag an sattel).
 
Die Paste füllt auch so die Zwischenräume. Wenn ich die nicht ran mache, kann ich ohne Quitschen keine 10km fahren. Das muss immer mit rauf. Liegt aber auch an den Belägen (gibt für meinen allerdings nur eine Sorte)...
 
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