Cool, hier wird ja ernsthaft diskutiert! Da mach ich doch mit!
Japan ist halt ein furchtbar schlechtes Beispiel. Blöd, wenn man beispielsweise auf den Import sämtlicher Rohstoffe angewiesen ist und auf dem Rohstoffmarkt selbstverständlich auch Inflation herrscht. Die Empfehlung sich doch einfach nicht zu verschulden, ist hier eher nicht angebracht. Japan gehört aktuell übrigens eher zu den stark verschuldeten Ländern...Es gibt hier keine lokale Lösung, nur eine globale.
Kapitalismus in der aktuellen Form ist einfach eine Sackgasse. Die Verschuldung aller Industriestaaten ist völlig krank und wird niemals rückzahlbar sein - das wissen wir alle. Das wird auf einen Reset hinauslaufen. Mit Ausnahme von China und Russland fällt mir keine weltpolitisch oder wirtschaftlich starke Nation ein, die mehr Schulden gekauft / Barbestand hat, als das sie Gläubigern schuldet. Der ganze "Westen" ist völlig überbläht und ausgehöhlt.
Japan hat, nach meinem Wissen - man möge mich korrigieren - eine immens kleine Auslandsverschuldung. Das Geld bewegt sich dort als böse gesagt im "Kreis".
Nun, wenn die letzten Jahre nicht ganz informationslos an Dir vorbeigegangen sind, dann weißt Du, dass wir es nicht sind, die unsere Produkte zum Großteil kaufen. Ich verweise nur einmal auf die Exportüberschussbilanz Deutschlands im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, dann siehst Du, wer den Kram konsumiert und dann siehst Du auch gleich, wer es nicht mehr tut, wenn es beispielsweise die Handelsfreizügigkeit einer EWG/EU nicht mehr gibt, dann hat sich das mit dem Wohlstand hier nämlich auch ganz schnell erledigt.
Tja, die Exportlastigkeit hat den anderen Nationen stark geschadet und deswegen sind viele dieser in der aktuellen Lage. Deutschland hat einfach mit Lohndumping seit 2001 Europa überrannt, nur Nationen wie Polen, die sich entkoppelt haben via Währung und Lohn, sind in einer stabilen Situation. Ich sehe die Lage der Nachbarländer nicht nur als Fehler der Politik diesr Länder, sondern auch unserer. Exportüberschuss muss zwangsweise auf lange Sicht zur Verschiebung von Wohlstand, Geld und Macht führen.
Ob es ohne die Freizügigkeit Wohlstand Ade wäre, bezweifel ich. Die Schweiz ist nur partiell diesen System beigetreten und mit Norwegen das mit Abstand wohlhabendeste, stabilste und am besten organisierte Land der Welt.
Die Schweiz ist aber vom Export abhängig und kämpft bspw. mit dem Frankenkurs seit Ewigkeiten - trotzdem schaffen es die Firmen sich weltweit mit einem extrem hohen Preis für ihre Dienste und Produkte zu behaupten. Ja Tarif A wird nur selten verkauft, aber dafür verkauft man massig Tarif C anstatt wenig Tarif A. (Meinem Ingenieursbüro so)
Wir müssen zu einer ausgeglicherenen Handesbilanz und Lohnanpassungen zurück. Beides sind Aufgaben Deutschlands. Man kann nicht nur Lohn senken, Arbeitszeiten erhöhen, Rechte abbauen um Wettbewerbsfähig zu sein. Würden alle ein wenig weniger machen, könnte es allen viel besser gehen. Wir streben dagegen immer nur nach mehr, stärker, weiter, grösser ohne zu zu Wissen wohin das gehen soll.
...ich stelle also fest, unbeschränkte Zuwanderung gibt es derzeit nicht? Eine Partei oder einen Politiker der sich dafür einsetzt, kannst Du auch nicht nennen?
Angela Merkel hat nach wie vor Ihre Aussage zur Obergrenze nicht revidiert und weiterhin gilt auch, dass die deutsche Grenze nicht sytematische kontrolliert wird.
Nach aktuellem poltischen Standpunkt, darf theoretisch ganz Osteuropa nach Deutschland einreisen. Ganz Frankreich übrigens auch. Inklusive Panzer. Wir haben nämlich, genauer usnere Regierung, unserer Landesgrenze als nichtig erklärt.
Würde der Osten Europas und momentan die Türkei nicht die Drecksarbeit übernehmen, hättest du die gleichen Zahlen wie 2015. Kurz: Ja, aktuell gilt nach wie vor unbeschränkte Zuwanderung - der einzige Grund, dass sie nicht in einer Zahl wie 2015 stattfindet sind unsere Nachbarn.
Wir haben weder politische Massnahmen ergriffen, noch Gesetze erstellt, noch Personal verfügbar. Kurz: Wir haben eigentlich gar nichts unternommen um die Situation in Zukunft in Griff zu bekommen. Wir haben nur reagiert, aber nicht aus der Situation eine Lehre gezogen. Nicht agiert.