MYOG / DIY Nähtechnikfaden.

alpine luddites macht auch Taschen wo die Klappe von einer Seite zur anderen über das Oberrohr geschlagen wird. Sieht ziemlich pfiffig aus. Bild verlinke ich hier jetzt nicht. Die webseite findet ihr und
er postet auch ziemlich viel (aber eher Rucksäcke) auf Instagram, teilweise recht detailreich
 
Servus Chr._J. und Pusteblume,;)

vielen Dank fürs Rückmelden - und fürs Teilen eurer Erfahrungen. Das ist sehr sehr wertvoll - und bringt mich weiter. :bier:


@Chr._J.

Vs sind nicht aufwändig zu verarbeiten. Eigentlich geht das recht simpel- es sind nur gerade Nähte.

Ich habe auch schon darüber nachgedacht, mein nächstes Framebag mit Rollverschluss zu bauen. Ich habe mich aber dann dagegen entschieden. Das waren die Gründe:
es braucht viel mehr Material als RV --> mehr Gewicht
durch den Rollverschluss hat es mehr Volumen --> Gefahr, mit dem Oberschenkel anzustoßen
umständlich zu öffnen --> man kann nix während der Fahrt rausnehmen.

hmm - ja - dass hier mehr Material verbraucht wird - das leuchtet ein. Da hast du Recht!

Danke auch Dir @Pusteblume

Kann ich so bestätigen, der RV ist die Schwachstelle und viel höheren Belastungen ausgesetzt als an zB einer Jacke. Wenn dir der Unterwegs kaputt geht is doof. Mir ist auch einer kaputt gegangen. Hab den dann rausgetrennt und quick and dirty durch eine Klappe mit Klett ersetzt. Ausserdem sind Wasserdichte RV's ziemlich teuer. Da ist die Frage ob ein halber Meter mehr Stoff teurer kommt.

Deine Ideen zum Thema RV - ja auch die leuchten ein...;)

ihr habt echt viel Erfahrung. Das merkt man gleich.. :daumen:


Also dieser Thread ist voll mein Ding - hab ihn erst vor kurzem entdeckt: Eure tollen Taschen u. MYOG-Produkte - die habens wirklich in sich ...

ich werd wohl mal die Nähmaschine anwerfen - hab einen Cordura Stoff auch hier. Aber die Schnittmuster - da hab ich noch nicht sooo viel Erfahrung. Da wird am Anfang sicher auch was versemmelt...

btw: was ich auch sehr schön finde ist das hier:

a. https://www.wohobike.com/de/collect...ing-gear/products/xtouring-full-frame-bag-dry
b. http://www.bikepacking.net/forum/diy-make-your-own-gear-(myog)/diy-roll-top-framebag/

.. ja - sind auch wieder zwei rolltop-taschen... Mal sehen wie es weitergeht.


Jedenfalls - euch allen einen schönen Mittag

Viele Grüße
steel
 
Hat von euch schonmal jemand eine leichte Regenjacke genäht?
Ich habe mehrere Regensachen genäht. Da ich aber nichts von Membranen halte, hab ich PU-beschichtetes Nylon, Tyvek, Silnylon und auch Etaproof verwendet. Hat alles Vor- und Nachteile und für verschiedene Anwendungen ist mal das eine, mal das andere besser. Atmungsaktivität baue ich immer im Schnitt mit ein, durch Belüftungsöffnungen. Ist das einzige, was bei mir bisher gut funktioniert.

mfg
der Ray
 
Ich habe mehrere Regensachen genäht. Da ich aber nichts von Membranen halte, hab ich PU-beschichtetes Nylon, Tyvek, Silnylon und auch Etaproof verwendet. Hat alles Vor- und Nachteile und für verschiedene Anwendungen ist mal das eine, mal das andere besser. Atmungsaktivität baue ich immer im Schnitt mit ein, durch Belüftungsöffnungen. Ist das einzige, was bei mir bisher gut funktioniert.

mfg
der Ray
Warum hältst du nix von Membranen?
 
Nein, aber hast du die Angabe zur Wassersäule gesehen?

Bei mir steht eine Regenjacke an vierter Stelle der aktuellen Projektliste. Ich würde aber auf extraleicht zielen.
Würde ich mir eine robuste Regenjacke machen wollen, würde ich mindestens an den Schultern, und vielleicht an weiteren ausgesetzten Stellen nicht mit einer Membran arbeiten, weil die eben nicht robust sind.
 
Warum hältst du nix von Membranen?
(Fast) Alle Membranen brauchen irgendeine Art von Imprägnierung. Oft basieren die auf PFCs. Die Imprägnierung wäscht und nutzt sich mit der Zeit ab und gelangt somit in die Umwelt. Damit die Funktion der Membran dauerhaft gewährleistet werden kann, muss der Stoff regelmäßig neu imprägniert werden. Wenn sonst die Stoffschicht oberhalb der Membran nass ist, verschließt das auch die Membran.
Die Atmungsaktivität funktioniert nur theoretisch und in ganz bestimmten Bedingungen, wenn ein sehr großer Dampfdruck von innen vorliegt. Der entsteht nur, wenn man ein sehr großes Temperaturgefälle zwischen innen und außen erzeugt.

Also zusammen gefasst: wartungsintensiv, umweltschädlich, schlechte Performance und schwer ist das Zeug auch noch.

mfg
der Ray
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerade EtaProof 140 entdeckt, das finde ich auch arg reizvoll. Jemand Erfahrungen damit?
Nein, aber hast du die Angabe zur Wassersäule gesehen?

Die Wassersäule bei Baumwolle ist nicht vergleichbar mit der von beschichteten Stoffen. Baumwolle saugt sich voll, die das Garn quillt auf und dichtet den Stoff noch weiter ab. Dadurch fühlt sich der Stoff innen leicht klamm an, was in der Theorie bedeutet, dass Wasser hindurch kommt. Tatsächlich wird man davon innen aber nicht nass. Zumindest im Neuzustand.
Etaproof kommt imprägniert und auch hier muss die Imprägnierung regelmäßig erneuert werden, aber deutlich seltener, als bei Membranen und mit umweltfreundlicher essigraurer Tonerde.
Problematisch wird Etaproof, wenn es punktuell viel Reibung gibt, zum Beispiel beim Wandern unterm Schultergurt beim Rucksack. Da rauht die Oberfläche des Stoffes dann langsam auf und er gibt Feuchtigkeit deutlich besser weiter, wie ein Docht. Dadurch wird die Jacke dann tatsächlich undicht. Dann hilft auch neue Imprägnierung nur marginal.
Einen unschlagbaren Vorteil hat Etaproof aber: es ist feuerfest!

mfg
der Ray
 
Die Wassersäule bei Baumwolle ist nicht vergleichbar mit der von beschichteten Stoffen. Baumwolle saugt sich voll, die das Garn quillt auf und dichtet den Stoff noch weiter ab. Dadurch fühlt sich der Stoff innen leicht klamm an, was in der Theorie bedeutet, dass Wasser hindurch kommt. Tatsächlich wird man davon innen aber nicht nass. Zumindest im Neuzustand.
Etaproof kommt imprägniert und auch hier muss die Imprägnierung regelmäßig erneuert werden, aber deutlich seltener, als bei Membranen und mit umweltfreundlicher essigraurer Tonerde.
Problematisch wird Etaproof, wenn es punktuell viel Reibung gibt, zum Beispiel beim Wandern unterm Schultergurt beim Rucksack. Da rauht die Oberfläche des Stoffes dann langsam auf und er gibt Feuchtigkeit deutlich besser weiter, wie ein Docht. Dadurch wird die Jacke dann tatsächlich undicht. Dann hilft auch neue Imprägnierung nur marginal.
Einen unschlagbaren Vorteil hat Etaproof aber: es ist feuerfest!

mfg
der Ray
Lässt sich das vielleicht mit einem anderen Stoff kombinieren für die Stellen, an denen viel gescheuert wird? :) Was würdet ihr da nehmen?
 
Lässt sich das vielleicht mit einem anderen Stoff kombinieren für die Stellen, an denen viel gescheuert wird? :) Was würdet ihr da nehmen?
Da würde ich PU-beschichtetes Nylon nehmen. Ist mit dem Gewebe nach außen sehr abriebfest und dauerhaft wasserdicht.
Wenn du die Jacke nur zum Radfahren, ohne Rucksack nutzen willst könnte das auch ohne Verstärkung funktionieren.
Meine Etaproof Jacke war das erste Teil, dass ich jemals genäht habe, vor 13 Jahren. Damals habe ich 240er Etaproof als Basis genutzt und die belasteten Stellen zusätzlich mit 140er Etaproof aufgedoppelt. Das hat mit dem damals noch schweren Trekkingrucksack aber nicht gereicht.

mfg
der Ray
 
Da würde ich PU-beschichtetes Nylon nehmen. Ist mit dem Gewebe nach außen sehr abriebfest und dauerhaft wasserdicht.
Wenn du die Jacke nur zum Radfahren, ohne Rucksack nutzen willst könnte das auch ohne Verstärkung funktionieren.
Meine Etaproof Jacke war das erste Teil, dass ich jemals genäht habe, vor 13 Jahren. Damals habe ich 240er Etaproof als Basis genutzt und die belasteten Stellen zusätzlich mit 140er Etaproof aufgedoppelt. Das hat mit dem damals noch schweren Trekkingrucksack aber nicht gereicht.

mfg
der Ray
Hm, ich glaube, ich würde lieber was nehmen, was von der Haptik besser passt. Vielleicht Cordura 500d oder so?

Die Jacke würde definitiv mit Rucksack getragen, ich lebe an zwei Orten und bin sehr viel unterwegs, immer mit Rucksack.. Aber die Idee mit EtaProof gefällt mir sehr. Ich würde gerne das 140er nehmen, das ist so schön leicht! Einwände?
 
Hm, ich glaube, ich würde lieber was nehmen, was von der Haptik besser passt. Vielleicht Cordura 500d oder so?
Cordura ist auch nur ein Markenname den DuPont für Nylon verwendet. Wasserdichtes Cordura ist also nichts anderes als PU-beschichtetes Nylon.

Ich würde gerne das 140er nehmen, das ist so schön leicht! Einwände?
Leicht ist relativ. Ich habe zuletzt 65g/m² Stoff verwendet.

mfg
der Ray
 
Einen unschlagbaren Vorteil hat Etaproof
Als weiteren Vorteil sehe ich ich, dass das Zeug während und nach seines Lebens kein Mikroplastik absondert. Ich habe auf jeden Fall vorgemerkt, mal eine Jacke für den Alltagsgebrauch daraus zu machen. Für den Weg zur Arbeit und so weiter braucht man m.M.n. ja eben keine Hightechgewebe mit regelmäßig zu erneuernder Imprägnierung. Packmaß und Gewicht spielen höchstens untergeordnete Rollen.
Beim Bikepacking sehe ich das dann ein bisschen anders. Ich bin der Sache nicht abgeneigt, aber ganz billig ist der Spaß ja leider auch nicht.
Gibts gängige Fahrrad (/"Outdoor"-)jacken fertig aus Etaproof?
 
Ich habe im Studium (viel Freizeit, aber wenig Geld) eine Regenjacken aus Gore Pro Shell von ExTex genäht. Die war lange im Alltagseinsatz.

Die Challenge ist nicht das nähen an sich, sondern das tapen und kleben. ich hatte diverse Führungen für Schock-Cords und Taschen mit Sew free geklebt. Das hat nur Teilweise funktioniert. Die Taschen konnte man nicht nutzen.
Als ich die Tapes mal nachbügeln wollte, stellte ich erst wieder fest, wie viel Meter, in was für winkeligen Lagen dort eingebaut waren….
 
Servus! Als eigentlich stiller Mitleser hier anbei doch mal ein Betrag von mir. Mangels Verfügbarkeit habe ich mir selbst ein passendes Frambag genäht. Ist am Ende ganz gut geworden, aber zwischendurch hab ich ziemlich geschwitzt.

Material: Xpac 21, YKK Reisverschluss, Klett

Tutorials gibt es ja genug, daher hier nur ein paar Hinweise aus den Erfahrungen dieses Projektes:

- Den Umlauf würde ich aus mehrern Einzelteilen an die Seitenteile nähen. Ich hatte nämlich den größten Teil (Unter-, Steuer- und Oberrohr) aus einem durchgängigen Teil angenäht. Weil man kaum so akkurat arbeiten kann, hat sich nämlich beim Zusammenfügen der beiden Seitenteile die Tasche insich verwunden.
IMG_20240608_135850.jpg


- Ich hatte den Umlauf am Steuerrohr an die abgerundeten Seitenteile genäht, da ich dachte, dass die Rundungen einfach durchzunähen seien. Das Material ist aber quasi nicht dehnbar und wirft bei engen Radien sehr viel falten. Das unter dem Nähfuß zu händeln ist illusorisch. Daher lieber die (engen) Rundungen als Winkel nähen. Man hat dadurch auch immer über die Nahtzugabe Toleranz und kann zwischendurch prüfen, ob das Projekt noch gerade ist.
 
Schöne Tasche! Sowas hatte ich für mein Fully auf mal überlegt aber dann verworfen weil durch den Vertikalen Dämpfer bei meinem Rahmen eh kaum Platz drin wäre.
wirft bei engen Radien sehr viel falten
Die Nachtzugabe einschneiden hilft da enorm, aber ja, scharfe Kanten gehen einfacher.
Weil man kaum so akkurat arbeiten kann, hat sich nämlich beim Zusammenfügen der beiden Seitenteile die Tasche insich verwunden
Das Problem hatte ich noch nie, wie hälst du denn die beiden Seiten zusammen? Bei so steifen Sachen wie xPac nehm ich immer Stecknadeln, die Clips die ich sonst verwende halten nicht gut genug wenn man richtig hinlangen muss.

Ich mach das umlaufende Band eigentlich immer aus einem Stück weil ich die Verbindungsstellen am nervigsten zu nähen finde.
 
Ist denn dieser stoff fuer die fertigung einer framebag geeignet?

Schwer zu sagen. Die Details zum Stoff sind leider etwas dürftig. Wasserabweisend bedeutet meistens nicht wasserdicht. Soll aber beschichtet sein. Es gibt aber nur wenige Beschichtungsweisen, die einen Stoff nicht wasserdicht machen. Was für eine Besichtigung das sein soll steht aber nicht dabei.

Ich habe eine Framebag aus diesem ähnlichen Stoff genäht, einfach weil ich noch reichlich Reste hatte und das hat grundsätzlich von der Verarbeitung gut funktioniert.

mfg
der Ray
 
Guten Morgen,

Vielen Dank fuer dein feedback und das teilen deiner erfahrungen.
Das ist echt hilfreich.
Schwer zu sagen. Die Details zum Stoff sind leider etwas dürftig. Wasserabweisend bedeutet meistens nicht wasserdicht. Soll aber beschichtet sein. Es gibt aber nur wenige Beschichtungsweisen, die einen Stoff nicht wasserdicht machen. Was für eine Besichtigung das sein soll steht aber nicht dabei.

Ich habe eine Framebag aus diesem ähnlichen Stoff genäht, einfach weil ich noch reichlich Reste hatte und das hat grundsätzlich von der Verarbeitung gut funktioniert.

mfg
der Ray
Ich hab mir gleich den segeltuch-stoff angesehen.
Der sieht gut aus.


Danke dir. Viele Gruesse
 
Die Nachtzugabe einschneiden hilft da enorm, aber ja, scharfe Kanten gehen einfacher.
Ja... hab's dann auch so lösen können.
Das Problem hatte ich noch nie, wie hälst du denn die beiden Seiten zusammen? Bei so steifen Sachen wie xPac nehm ich immer Stecknadeln, die Clips die ich sonst verwende halten nicht gut genug wenn man richtig hinlangen muss.
Das Problem entstand dadurch, dass ich beim Annähen der Umlage an die beiden Seitenteile (vorn am Steuerrohr) die Radien der Rundungen nicht exakt gleich getroffen hatte - schwer zu beschreiben. Dadurch war die Umlage schief und die Tasche verwand sich. Hab die Nähte dann nochmal aufgetrennt und neu angesetzt. Die geraden langen Kanten hatte ich mit Stecknadeln fixiert, Clips hätten sicher nicht funktioniert.
 
Hallo Leute, ich habe noch nicht so viel Ahnung, aber könnte ich in eine Tasche nachträglich einen Reißverschluss einziehen?

Meine Tasche hängt ideal, ist aber schwer zugänglich an meinem Lenker, da davor noch auf dem Front Rack etwas draufgeschnallt ist. Somit nutze ich die Tasche, aber ungern. Sie passt aber einfach hervorragend.

Hier die Tasche:

https://clinchindustria.com/us/product/front-bag/

"Oben drauf" soll sozusagen dieser Reißverschluss hinein:

https://www.extremtextil.de/tizip-m...ssverschluss-beidseitig-geschlossen-23cm.html

Danke für eure Hinweise!
 
Prinzipiell möglich ja. Das Vorgehen wäre einen Ausschnitt in die entsprechende Stelle zu schneiden, den Reißverschluss von innen anzulegen und anzunähen. Wie formschön und wasserdicht das Ganze dann wird hängt allerdings von der Ausführung ab und ist vermutlich ambitioniert als Anfängerprojekt.

Um einen cleanen Look von Außen zu kriegen müsste man die entstehenden Schnittstellen umklappen und vernähen oder das Reißverschlusstück Außenseite zu Außenseite annähen. Das ist in einer fertigen Tasche komplizierter als bei einem Stück Stoff das erst noch zur Tasche wird weil man mit der Nähmaschine nicht unbedingt jede Stelle und in jedem Winkel erreichen kann. Anschließend müsste man die Nähte noch entsprechend abdichten um Wasserdichtigkeit zu erreichen.
 
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