Neue Eggbeater ein Rückschritt !

Cobenzl

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Hab gerade meine neuen Eggbeater 2 serviciert. Vor ein Parr Monaten montiert und schon relativ viel Luft an Gleitlager. Aber der Reihe nach:
1.) Die Pedale haben schlecht eingeklickt und hart ausgelöst:
Zur Info ich weiß genau wovon ich spreche, denn ich fahre seit Jahren mit diesen Pedalen und genau das ist ja ihre Stärke (wenn die Schuhe mit den Solen nicht zu stark pressen, das ist meist der Fehler) Also alles gecheckt die Pedale haben um 0,2mm größeren Achskörperdurchmesser - da ist es nicht. Die schwarzen Kunststoffringe sind gleich runtergeflogen – ist vielleicht gut für Schuhe mit zu viel Abstand zum Achskörper. Nach langen suchen und probieren hab ich festgestellt, dass die Feder zu fest am Achskörper presst und sich nicht frei genug bewegen kann – ein wenig Öl und die Pedale haben so gut wie immer funktioniert. Ich denk mit der Zeit und dem Dreck wird sich das schon freilaufen . . . Gruß an die Fertigung von Crankbrother :mad:
2.) Spiel im Gleitlager / Verschleiß nach kurzer Zeit.
Die Ursache meiner Meinung nach: Es wurde die Lippendichtung Achskörper-Welle geändert. Die Dichtung liegt nicht mehr außen mit sichtbarer Lippe sondern, der Achskörper wurde zum Pedalgewinde hin verlängert und die Dichtung sitzt innen verdeckt. Dadurch sammelt sich der Dreck, den man bei einer normalen Reinigung nie wegbekommt und mit dem Fett das da ja immer herauskommt reibt sich der Dreck schön mit der Zeit ins Lager. Beim Zusammenbau bzw. Fetten kann ich meine kleine Fettpresse vergessen weil man damit die Dichtung rausdrückt. Die Dichtung ist nämlich keine Eipressdichtung (altes Pedal), sondern eine einfache Lippendichtung, die lose eingelegt wird. Daher ist beim Pedalsatz diese Schaubkappe zum Fetten nicht mehr dabei. Da kannst jetzt jedes Mal das Pedal zerlegen - is eh besser weil der Dreck muss ja raus :rolleyes:
Ich fürchte das die Dichtung beim 3er und 11er Pedal nicht besser gelöst. Daher bin ich froh nicht die teuren Pedale mit Nadellager genommen zu haben.
So, das hab ich loswerden müssen.
 
Warum werden die Lager denn überhaupt geschmiert? Vielleicht wären Kunststofflager ja ne Alternative für dich? Die müssen garnicht erst geschmiert werden.

Die inneren Lager sind ja aus Kunststoff - die Hülsen, also die Stahlachse lauft im Kunststofflager. Warum schmieren? Weil das Crankbrother so macht die liefern ja die Pedale gefettet und früher war auch ein Adapter zum Fetteinpressen dabei. Federgabelbuchsen sind ja auch geölt, und wenn zu wenig Fett drin ist, dann verreiben die Gleitlager und die Achsen verschleißen – das kenn ich ja schon.

Ich finde das Konzept genial, weil die Pedale leicht sind (wenn alles Passt) leicht einklinken und auslösen, ohne was einzustellen. Man kann ohne einklinken, vor dem Cleats am Pedalstehen.

Es sind hald IMHO viele Punkte optimierungsbedürftig: ZB.: Bei den Schuhen die Unterlegplatten für die Cleats, wenn da nicht alles passt klinken die Pedale schlecht ein und aus, oder wackeln und arbeiten sich in die Sole ein . . .
 
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für oszillierende Hinterbauten sind solche Gleitlager sehr gut geeignet. Für Drehbewegungen wie sie in Pedalen oder auch Naben vorkommen sind Gleitlager absolut ungeeignet. Bei Naben würde es auch keinem in den Sinn kommen aus Gewichtsgründen Gleitlager zu verbauen. Bei den EB Pedalen muss man einfach wissen dass deren Gleitlager schon hinüber sind, während bei den Shimanopedalen die Kugellager noch nicht mal richtig eingefahren sind.
 
@siq: Die Shimano Pedale haben zwar zwei Kugelager die tragen aber hauptsächlich die seitlichen Kräfte. Die zwei Schrägkugellager sollen wohl zusammen das Festlager darstellen. Das Loslager ist bei Shimano Pedalen auch per Gleitlager gelöst. Das Gleitlager sitzt in den einzuschraubenden Hülse. Vor allem bekommt man die Shimano Gleitlager auch kaputt.

Im Anhang eine Shimano Achse mit Laufspuren des Gleitlagers. Das Foto vom Inneren der besagten Hülse oxidiert auch irgendwo rum

Ansonsten sind Gleitlager doch bestens für Pedale geeignet. Bei Trittfrequenzen vom Schnitt 80/min und stark schwellender Belastung + Stößen spielen Gleitlager mit der deutlich höheren statischen Tragzahl (bei ähnlicher Baugröße) doch ihre Vorteile voll aus.

Gleitlager die keine Schmierung brauchen... Naja das ist wieder so viel Theorie und klappt beim Fahrrad mit Dreck, unstetigen Bewegungen nur bedingt.
 

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Also ich finde die Gleitlager bei den Eggbeatern schon ok, vor allem gibt’s ja einen Reparatursatz. Die Shimano Pedale halten zwar länger, aber meine ersten Eggbeater sind ca. 7 Jahre und die fahren noch immer, hald mit den dritten o. vierten Lagersatz.

Interessant wäre, zu erfahren wie die neunen Eggbeater 3 und 11 halten, die haben ja Nadellager innen. Wobei ich neben der von „Piktogramm“ erwähnte Stoßbelastung, die Dichtung ein Thema ist, wenn in die Nadellager Feuchtigkeit eindringt, sind die in kürzester Zeit kaputt.

Was ich auf der Crankbrother-Seite vermisse sind die Reparatursätze für die neuen Eggbeater.
 
Das Loslager ist bei Shimano Pedalen auch per Gleitlager gelöst.
Ne, ein Gleitlager ist bei Shimano nicht verbaut. In der Stahlülse, die auch die äußeren Lagerbahnen enthält, sitzt zwar ein kleines Kunststoffteil (im Anhang per Pfeil markiert), aber das dient wahrscheinlich nur dazu den Aufbau bei der maschinellen Montage zu zentrieren. Wenn du mal die Kugellager etwas löst, bekommt das Pedal ja auch sofort Spiel, woran man schon merkt, dass da außer den Kugellagern nichts trägt.
 

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In Teil 2 ist ein Kunststoffring mit einer mittleren Nut. Dessen Spuren sieht man auf meiner Achse als deutlich abgesetzt. Wenn das Ding kein Gleitlager ist weiß ich auch nicht was es sein soll. Und du kannst vergessen, dass die winzigen Kugellager vom Shimano Pedal die gesamte Last auf Dauer tragen können. Vor allem bei der geringen Stützbreite wo sie doch zudem nicht mittig im Pedalkörper sitzen. Ohne Gleitlager wären die die kleinen Kugellager ja zusätzlich noch mit einem Moment senkrecht zur Achse belastet...
Alle Hersteller packen an einem Ende mindestens ein Festlager rein (bei Crankbrothers das Kugellager am dünnen Ende der Achse) und am anderen Ende des Pedalkörpers ein Lager mit wesentlich größerer Tragzahl. Also ein Gleitlager oder aber Nadellager im Falle Crank Brothers. Da ist es reichlich unwahrscheinlich, dass die als gut haltbar bekannten Shimano Pedale eben auf dieses große Lager verzichten und damit die bessere Haltbarkeit erreichen.

Das das Pedal im Ganzen Spiel bekommt wenn das Festlager Spiel hat ist irgendwo klar...
 
Ich denke auch, das ist so. Tatsache ist aber auch, dass ein Lagersatz Eggbeater höchstens halb solange hält wie ein Shimanopedal, dafür gibt’s da auch keine Rep-Sätze, die Shimano Pedale sind aber auch billiger.

Was mich hald erstaunt hat, dass die neuen Eggbeater 2 in kürzerer Zeit Spiel im Gleitlager bekommen haben und die Achse auch schon leicht angegriffen sind, was ich eben auf eine schlechtere Dichtung zurück führe und damit auf Feuchtigkeit und Dreck. Die Gleitlager sind ja die selben wie bei den C-Pedalen, die Dichtung nicht.

Eigenlich müsste es längst Rep-Sätze geben mit besseren Dichtungen.
 
Das mit dem Verzicht auf Schmierung ist nicht nur Theorie, sondern durchaus auch Praxis. Klar wird kein Lager im Schmutz besser als ohne. Bei der Schmierung kommt es aber eben darauf an, dass sie wirklich den Schmutz aus der Lagerstelle raushält. Das kann funktionieren, aber man muss oft reinigen und nachschmieren. Wenn Schmierung dazu führt, dass sich der Schmutz an der Lagerstelle schön festsetzt und es wird nicht gereinigt, neugeschmiert etc., dann entsteht bald eine fiese Paste, die für die Lebensdauer auch nicht förderlich ist.

Kennt jeder letztenendes von der Kette: ist geschmiert, Dreck bleibt drauf hängen. Lass ich das im Winter im Keller stehen, hab ich danach keinen Spass mehr dran ...
 
selbst wenn bei den Shimanolagern sich mit der Zeit Lagerspiel einstellen sollte, kann man die Lager nachstellen bzw. vorher reinigen und neu fetten. Ab den 540ern geht das bestens. Meine 540er sind schon bald ein Jahrzehnt und mehrere 10T km alt und tun jetzt nachgestellt und neu gefettet klaglos und wieder spielfrei weiter ihren Dienst am Rennrad. Ansonsten fahre ich nur noch Shimano Pedale (XT,XTR). Ich hatte ein einziges Mal EB und das war gegen Shimano der reinste - ist zwar hart, aber bei mir zutreffend - Schrott.
Ansonsten - wer Shimano zu schwer findet - sind auch Pedale von Look zb. die Quartz Serie sehr zu empfehlen.
 
Interessant wäre, zu erfahren wie die neunen Eggbeater 3 und 11 halten, die haben ja Nadellager innen. Wobei ich neben der von „Piktogramm“ erwähnte Stoßbelastung, die Dichtung ein Thema ist, wenn in die Nadellager Feuchtigkeit eindringt, sind die in kürzester Zeit kaputt.

Zum Thema Eggbeater 3 (Kaufdatum 17.05.2011) kann ich neuerdings leider einen Erfahrungsbericht beitragen:

Im Mai habe ich mich böse auf die Fresse gelegt, weil bei schneller Fahrt im Wiegetritt die Achse meines rechten Eggbeater SL Pedals einfach mal stumpf gebrochen ist (durch den Schwung dann schön unters Rad geschleudert und über den Boden gerutscht, Rippenprellung, Textilschaden, Helm hat gehalten, Gesicht stoppte kurz vor dem Hindernis). Daraufhin habe ich mir die Eggbeater 3 (rot) bestellt und die SL dann (da noch in der Gewährleistung) zum Service geschickt.

An der Stelle dann kurz noch etwas zum Service, bevor der Erfahrungsbericht kommt: die blanken Achsen wurden durch schwarze ersetzt. Das Ganze fühlte sich super hakelig und gar nicht schön an und um mein Vertrauen in das System zu steigern ist es dann noch an der Verschraubung gescheitert - auf einer Tour fiel der Pedalkörper von der inzwischen an das MTB meiner Freundin montierten Achse ab, weil die Schraube auf der Achse sich gelöst hatte (kein Wunder, die war mitgefettet o_O) und es ist ein Lager ins Nirvana gefallen, was ich natürlich auch super fand - Ende der SL-Ära...

Nun also seit Mai die Eggbeater 3, und was soll ich sagen? Die sind ja so viel besser als die SL... NOT. Es begann mit leisen Quietsch-Geräuschen, bei denen ich vorsorglich meine ganze Kurbel demontierte und neu fettete, weil ich die Eggbeater einfach als Ursache ausgeschlossen hätte nach so kurzer Zeit...

Die Eloxankappen kriegt man quasi nicht auf, ohne sie zu vergriesgnaddeln (nicht, dass das wichtig wäre, aber wenn die die kappen so versenken, dass die vom stürzen nichts abbekommen, ist es schon für den Allerwertesten, wenn man sie mit einem Schraubendreher schrottet).

Das "butterweiche, einfache Öffnen und Abziehen" der SL gibt es ebenfalls nicht. Ich war dann wegen des breiten Schraubendrehers beim Specialized Händler meines Vertrauens und der hat die Kappe zwar auf- aber den Pedalkörper nicht abbekommen, also haben wir jetzt erstmal WD40 zum Sattessen reingeschossen und mit der Fettpresse nachgedrückt, bis es aus den Ohren wieder rauskaum und es dreht sich erstmal wieder, aber mehr schlecht als recht...

Habenseite: Das Rebuilt-Kit kostet anscheinend nur 11 Euro (http://www.bike-components.de/products/info/29768) - aber ich muss ehrlich sagen, wenn mir der deutsche Distributor von Crank Brothers noch auf meine Reklamation der SL schreibt, dass die 3er ja soviel besser seien und weniger Wartung bräuchten...

Wenn die Shimano-Pedale nicht so rumzicken würden, sobald man ein halbes Gramm Dreck am Cleat hat, würde ich einen Rück-Umstieg erwägen, aber meine Erfahrungen mit dem PD-M324, PD-M970 und dem PD-M520 sind Sowas von zum Abgewöhnen... und Look... don't get me started.

Gesucht: Pedal, das nicht stinkt.
 
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