Neue StVO-Regeln ab Ende April: Radfahren soll sicherer werden

Neue StVO-Regeln ab Ende April: Radfahren soll sicherer werden

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Am 28. April tritt der neue Bußgeldkatalog in Kraft. Neben höheren Strafen für Autofahrer gibt es auch diverse Neuerungen für Radfahrer. Wir haben hier die neuen Vorschriften in der Übersicht.

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Neue StVO-Regeln ab Ende April: Radfahren soll sicherer werden
 
Ich fuhr vor einem Jahr einen Monat lang mit dem Rad durch Spanien.

Mein Vorurteil war: "oh scheisse, die heissblütigen Südländer werden uns über den Haufen fahren.."
Von wegen.
Von Barcelona bis Granada habe ich ausschließlich rücksichtsvolle und sich Radfahrern defensiv gegenüber verhaltende Autofahrer erlebt. Erst in Süd-Andalusien gings ein bissl ruppiger zu. (aber kein Vergleich zu D)

Ich hab gedacht, ich seh nicht richtig. Radspuren in Ballungsräumen waren durchgehend breit, durchgehend blau oder rot gefärbt und es hat jeder, wirklich jeder angehalten und uns Vorfahrt gewährt.
Überholvorgänge nur, wenn ausreichend Platz war und dann mit den 1,5 Metern mindestabstand.
Ausnahmen: die Leihfahrzeuge von Malaga Cars o.ä. - da saßen vermutlich deutsche Touristen drin.

Sowas hatte ich einfach nicht erwartet, sowohl kulturell als auch von der Infrastruktur. Ich konnte es mir nur so erklären:
  • Verkehrswende in Spanien ist angekommen.
  • Drastische Strafen bei Verstößen
  • Rennradfahrer-Nation (so viele Leute ü 70 auf Rennrädern, DE ist dagegen eher MTB Und Ebike Nation)
  • ehemalie Kultur des Laissez-faire gegenüber Verkehrsregeln hat die Leute darauf geschult, eher auf andere zu achten, statt mit aller Härte auf sein Recht zu pochen.

Überall waren Schilder wie dieses hier:

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Fazit:
In Spanien wollen sie dich nicht umbringen, auch wenn sie recht haben, in Deutschland würden sie Dich umbringen, wenn sie meinen, daß sie recht haben.

soweit muss man gar nicht in den Süden, um eine "Verbesserung" im Umgang miteinander zu erleben.
Wir wohnen ja sehr grenznah an Österreich und wenn es mich rüber verschlägt (Tiroler oder Salzburger Land), ist das Miteinander wesentlich entspannter, als in Deutschland.
Außer du triffst auf einen Deutschen in Österreich, dann ist es wie gehabt...
 
Vielleicht sollten Amazon, bike components, bike24 und viele andere tausend Versender zusammen mit DHL eine neue Lieferoption etablieren :
Ich möchte mein Paket nur an die gewünschte Adresse geliefert bekommen wenn der Fahrer einen gesetzlich konformen Parkplatz dort findet. Andernfalls bin ich bereit mein Paket in der nächsten Filiale selbst abzuholen und mich dort mit Oma Erna, die eine Briefmarke braucht, Opa Heinz, der 50 Euro von seinem Sparbuch abheben möchte und Mustafa der 327 per Western Union nach Aserbaidschan überweisen möchte in eine Reihe zu stellen.

Ernsthaft, das wäre ein Traum. Bei DHL geht das hier in der Schweiz recht problemlos, bei UPS auch, bei den anderen muss man erst einen Zustellversuch abwarten. Bei DHL bekomme ich am Vorabend eine SMS, kann mir dann den Abholort aussuchen (je nachdem wo ich sowieso vorbei muss am nächsten Tag) und problemlos da abholen. Ich finde das großartig. Kein Warten auf eine Zustellung zuhause nötig, einen Tag dadurch gespart, wenn man nicht tagsüber durchgehend zuhause ist, weniger Lieferverkehr ... und die bei DHL finden mein Lastenrad auch immer toll wenn ich damit an die Rampe fahre (oft ist deren Zentrale am Flughafen für mich das Einfachste).
 
Leute, leute, einfach alle mal mehr Rücksicht auf einander nehmen...
Auch als Radler mal warten und platz machen, schon lustig was
einige von anderen erwarten aber selber nicht machen (abbremsen
für langsamere Radfahrer), damit der Schnitt nicht versaut wird.

Ich habe bei einigen Radlern das Gefühl, das sie sich für bessere
Menschen halten weil sie Radfahren.

Über die meisten RR hab ich leider auch keine gute Meinung,
hab sie schon häufig (radfahrend) drauf angesprochen warum
sie nicht die Nebenstrecken nutzen und lieber auf der Hauptstraße
fahren (die Nebenstrecken würde ihnen praktisch alleine gehören,
im gutem Zustand bei Tempo 30)
als Antwort bekam ich dann, ICH DARF DAS !
Das verstehe ich z.B. nicht unter Rücksicht nehmen aber immer
schön über die Autofahrer aufregen.

Und viele Radfahrer in der Hamburger Innenstadt halte ich für
suizid gefährdet, wir musste mal eine Stunde vor einer großen
Kreuzung auf einen Kunden warten. Wir waren fassunglos.
Wie oft die Radler da draufhalten, nach dem Motto, ich hab ja
Vorfahrt und die anderen müssen aufpassen.
 
Ob 1,0m oder 2,5m ist doch völlig egal. Keiner kann das messen. Niemand wird es kontrollieren und ahnden. An dieser Stelle wird sich nie etwas ändern.

80% der Autofahrer wissen doch gar nicht wo Ihr Auto anfängt und aufhört. Wie sollen die 1,5m einhalten, selbst wenn Sie es wollen.
Wenn ich mit der Faust beim Überholen aufs Dach bollern kann, ist es definitiv zu nah☝️
 
Über die meisten RR hab ich leider auch keine gute Meinung,
hab sie schon häufig (radfahrend) drauf angesprochen warum
sie nicht die Nebenstrecken nutzen und lieber auf der Hauptstraße
fahren (die Nebenstrecken würde ihnen praktisch alleine gehören,
im gutem Zustand bei Tempo 30)
als Antwort bekam ich dann, ICH DARF DAS !
Das verstehe ich z.B. nicht unter Rücksicht nehmen aber immer
schön über die Autofahrer aufregen.
jup, und genau das dürfen die auch.
Genauso gut könnte man fragen, muß denn dieses Motorrad/dieses SUV/dieses Quad denn sich hier überhaupt bewegen, die können doch daheim beiben und Need For Speed zocken.
Weil sie dürfen.

In dem Falle der von Dir angesprochenen Radfahrer wird das sicher Gründe haben, die sie Dir vielleicht auch leid waren, zu verraten. :ka:
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Kommentare sind teilweise unglaublich, vor allem in einem Radforum. Da wird dem Radfahrer das Recht abgesprochen auf der Straße zu fahren, weil sich manch Autofahrer dadurch in seinem Fahrfluss eingeschränkt fühlt.
Wenn es aber darum die Wege in der Stadt gemütlich im SUV zu erledigen, dann ist auch die 3. rote Ampelphase pro Kreuzung noch akzeptabel. Die nächtlichen Tuningtreffs vor der Tankstelle und McDonalds haben den Horizont wohl etwas eingeschränkt.
 
Naja ich glaube nicht, aber jeder wie er meint.

Ich für meinen Teil gehe dem Verkehr lieber aus dem
Weg als mich ständig über andere aufzuregen.

@ploerre deine Routen sind doch auch eher Abseitz
der Straßen ?
Ja und weil mich Verkehr volle Kanne streßt (primär wei ich auch schon auf einem Radweg von einem unaufmerksamen Auto abgeschossen wurde) fahre ich Gravel und Nebenstrecken. Aber manchmal gehts halt einfach nicht anders und manchmal will ich auch einfach einen Sprung von Berg zu Berg machen und dann nehm ich halt mal kurz die B. Was ich da manchmal erlebe, kann kein Arschlochradler mit seinem Verhalten aufwiegen.
Das Ding ist halt: Ich darf auf die B. Viele Autofahrer scheinen das gar nicht zu wissen und wollen mich dann "bestrafen", weil .. naja weil sie meinen, recht zu haben.
 
Naja da hast du Recht, hat sicher jeder Radler erlebt, wenn es aber eine Möglichkeit gibt dem zu entgehen, sollte man es meiner Meinung nach vermeiden.
Ich könnte auch gut aufs Autofahren verzichten, nerv nur noch, wird durch uneinsichtige Radler aber leider nicht besser.
Aber leider hat nicht jeder Glück auf das Auto verzichten zu können. Es fahren auch nicht alle mit dem SUV die Kinder zur Schule.
 
Juhu es bewegt sich diesbezüglich sichtlich etwas, in der StVO, nach 30 Jahren. Immerhin! Die Regeln werden komplexer, vor allen Dingen für nicht führerscheinbesitzende Fahrradfahrer.
Der Ausbau der Fahrradwege geht viel zu schleppend vorran. Bis die Infrastruktur in den Städten und an den Landstraßen den Radverkehr von den KFZ trennen, werden wohl noch 30 Jahre vergehen.
Vielleicht bin ich dann ja noch in der Lage Fahrrad zu fahren ;)
 
Habe ich was verpasst und bin im Autofahrerforum gelandet? Einige Kommentare erwecken den Eindruck. Es ist schon erstaunlich, wie pauschal geurteilt wird. Nur weil sich ein paar RR falsch verhalten, sind alle RR die Bösen. Letztendlich ist es doch so, Fahrräder und Autos passen nicht gut zusammen, am schönsten wäre also man könnte beides komplett trennen. Das wird auf absehbare Zeit nicht geschehen. Somit sollten wir uns ALLE an der eigenen Nase greifen und daran denken, dass uns die Straßen nicht alleine gehören. Ich meide mit dem Fahrrad Straßen soweit wie möglich, bin gut sichtbar, wenn ich auf der Straße fahre, lasse Autofahrer vorbei, auch wenn ich dafür mal kurz abbremsen muss und fahre auch mal mittig, wenn ich das als sicherer empfinde. Als Autofahrer überhole ich mit großem Abstand und denke daran, dass ich kein Recht habe mit 120 km/h durchgängig zu fahren. Wieso ist es so schwer auch auf andere Rücksicht zu nehmen? Vielleicht wäre es wirklich sinnvoll, wenn jeder mal die andere Perspektive zwangsweise miterleben muss.

Die neuen Regeln finde ich gut, auch wenn ich früher komplett gegen Tempolimits war und an manchen Stellen mit den neuen Regeln den Führerschein verlieren würde. Allerdings müssen sie halt auch umgesetzt werden. Ich hätte nichts dagegen, wenn mehr Dashcams zum Einsatz kämen und die, die mit 50cm Abstand überholen, dann für Monate ihren Führerschein verlieren würden.

Bisher hatte ich zum Glück wenig negative Ereignisse. Die meisten Autofahrer bedanken sich, wenn ich mal kurz in eine Bucht fahre, damit sie auch auf engen Straßen überholen können. Am stärksten hat mich bisher ein Nachbar genervt ... hier in der Nähe muss ich 70m in einer 30er Zone mit (freiwilligem) Radweg fahren. Den nutze ich meistens nicht und er hat mich deswegen bei 20 km/h (viel schneller sind Autos auch nicht, die müssen da alle erst nach dem Abbiegen beschleunigen) für mind 5s angehupt, das sind Situationen, in denen auch ich am liebsten bewusst langsam fahren oder den Führerschein einziehen würde. Gilt natürlich genauso für Radler, die vorsätzlich durch Fußgänger durchrasen oder ohne Vorsicht durch eine Kreuzung Düsen.

Auch im Sinne einer Verkehrswende wäre eine besser Radinfrastruktur, Tempolimits und autonome Autos und eingreifende Assistenzsysteme sinnvoll.
 
Überholen ist unmöglich, sobald es eine Landstraße ist. Zwei Radfahrer nebeneinander brauchen fast 2/3 einer Spur, d.h. ich fahre über den Grünstreifen beim Überholen oder wie?
Nochmal für dich: Zu zweit nebeneinander Fahren ist und bleibt nur erlaubt, wenn niemand dadurch behindert wird, wenn also zB ein Überholen noch möglich ist. Ist aber das Überholen aus sonst nicht unter Einhaltung der 2m Abstand möglich, macht es keinen Unterschied, ob nebeneinander oder nicht.
Aber ich denke auch, dass sich dann auch keine RR Fahrer beschwert, wenn man vorsichtig ohne Einhaltung der 2m überholt.
Es nervt nur gewaltig, wenn jede Menge Platz zum Überholen ist und man trotzdem knapp, schnell und hupend überholt wird.
 
Bis die Infrastruktur in den Städten und an den Landstraßen den Radverkehr von den KFZ trennen,
das kann nicht funktionieren und braucht es auch nicht meiner meinung nach.

an landstraßen wird die separierende variante verständlicherweise aus kostengründen einseitig angelegt, und jeder kennt das ergebnis: alle paar km wechselt der radweg die seite (gerne an völlig uneinsichtigen stellen); irre blendung durch asymmetr. autoscheinwerfer, wenn man auf der "falschen" seite ist; dreck durch landwirtschaft, spaziergänger mit inlinernden kindern, leinenhunden etc. die lösung mit nicht getrennten seitenstreifen ist mir lieber. oder noch besser befestigte und gut ausgeschilderte wege abseits der landstraßen.
in der stadt hier wurde die trennung ernsthaft versucht, alle großen straßen sind mit hochboardradwegen versehen und damit i.d.r. unbenutzbar für (einigermaßen schnelle) radfahrer geworden (der hochboardradweg ist eine quelle von permanenten beinaheunfällen durch abbiegende autos, fußgänger, andere radfahrer, baustellenschilder oder -löcher etc -- es ist halt "nur ein radweg", da irrlichtert jeder und alles herum). auf der fahrbahn fährt es sich wesentlich besser, aber man wird garantiert auf jeder fahrt angehupt/bepöbelt oder gar geschnitten. das experiment "separierter radweg" ist für mich hier gescheitert -- ortsansässige, die hier aufgewachsen sind, merken das aber selten.

die beschleunigung des radverkehrs ist essentiell. gerade ebikes erlauben auch weitere pendelstrecken mit dem rad zurückzulegen (für untrainierte), aber die zeitdauer muss kompetitiv zum auto sein oder werden. viele radwege sind kontraproduktiv für die wegezeit.
 
Es gibt nicht "den Fahrradfahrer", wie auch nicht "den Autofahrer". Ich bin sowohl auf dem Bike als auch Auto viel unterwegs. Provozierende Rennradfahrer, rücksichtslose Mountainbiker und rabiate Alltagsradler gibt es leider genauso häufig wie aggressive Autofahrer. Der große Unterschied liegt darin, dass die Radfahrer sich selbst gefährden (und zum Teil ihre Kinder) und die Autofahrer andere. Deshalb kann man das Fehlverhalten der beiden Gruppen alles andere als gleich setzen.

Es gibt große regionale Unterschiede sowie zwischen großen und kleinen Städten.
In den größeren Städten empfinde ich das Verhalten einiger Fahrradfahrer inzwischen als aggressiver als das der Autofahrer. Verkehrsregeln werden maximal als Handlungsempfehlungen gesehen. Und das ist unabhängig von Alter und Geschlecht. Als Radfahrer fühlen sich einige moralisch überlegen ("Autofahrer sind Umweltschweine") und daraus resultiert das gefühlte Recht, sich über Verkehrsregeln hinweg zu setzen und die Vorfahrt gegenüber den Autofahrern zu besitzen. Genau das Verhalten führt wiederum zu Aggressivität bei Autofahrern...

Ich finde den Weg, der in Berlin eingeschlagen wird interessant. Es werden abgetrennte, breite Fahrradwege geschaffen und eine Spur für die Autos weggenommen. Das ist leider auf andere Städte kaum übertragbar, denn Berlin hat viele, sehr breite Straßen, so dass für die Autos immer noch genügend Platz bleibt.

Für die Verkehrswende fehlt es in Städten und Gemeinden ganz offensichtlich an Sachverstand (und politischem Wille) und es müsste ganzheitlich gedacht werden. Eine zeitlang habe ich versucht mit der Kombination aus Bahn und Rad zu pendeln. In den überfüllten Pendlerzügen ist das ein totaler Alptraum. Inzwischen versuche ich (wenn es nicht in Strömen regnet) eine Kombi aus Auto (auf P&R Parkplat) und Rad (50/50), was gut funktioniert.
 
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