neue Trickstuff Bremsscheibe

Ja, logisch. Wenn die Scheibe aber thermisch bedingt den Belag zu früh überstrapaziert hilft mir der schönste (Kalt-)Reibwert nichts mehr. So war das gemeint.
Wenn wir von einem "Effektiv"-Reibwert während der Nutzung bzw. nach Last "X" reden dann ist natürlich auch das ok.

Ich hatte jetzt leider schon recht viele Kombinationen wo der Reibwert nur unter leichter Last so war daß ich damit zufrieden sein konnte und er bei hoher Last, mal mehr mal weniger, absackte. Hier möchte ich nun gerne noch etwas ändern um den Punkt, wo der Reibwert spürbar abfällt, so weit nach hinten zu schieben daß ich ihn z.B. nur im Urlaub zu spüren bekomme.
 
Ich hatte jetzt leider schon recht viele Kombinationen wo der Reibwert nur unter leichter Last so war daß ich damit zufrieden sein konnte und er bei hoher Last, mal mehr mal weniger, absackte.

Hier möchte ich nun gerne noch etwas ändern um den Punkt, wo der Reibwert spürbar abfällt, so weit nach hinten zu schieben daß ich ihn z.B. nur im Urlaub zu spüren bekomme.

Der Reibwert hängt auch stark von der Reinheit der Beläge ab. Deswegen brennt man diese am besten mit einem Heißluftgebläse mit bis zu 500 Grad aus.
Somit sind nun auch die meisten Erfahrungsberichte in Foren hinfällig beziehungsweiße nicht zu gebrauchen.
 
Das stimmt sicherlich, klar. Auf der anderen Seite sollte man davon ausgehen (können) daß Beläge zumindestens im Neuzustand sauber sind.
 
Oh ok? Das ist interessant und gut zu wissen! Im Zweifelsfall habe ich lieber einen Schritt mehr bei der Vorbereitung und dafür langfristig eine Sorge weniger beim Fahren.
Mal schauen wo ich einen Heißluftfön mit entsprechender Temperatur finde. Auch wenn die Werkstattheizung sich oft so anfühlt, 500°C wird sie kaum erreichen :D

Bisher habe ich immer nur darauf geachtet die Beläge (bzw. den Reibkuchen) nicht mit den Fingern zu berühren und die Scheiben nach Erhalt mit Alkohol gesäubert (bereits genutzte Scheiben zusätzlich vorher naß abgeschliffen). Wieder was Neues :)
 
Ich finde die Scheibe in Kombination mit meiner Bremse und Belägen gut. Ich Bremse mit einem Finger und der Stoppie ist machbar.

Die Scheibe ist massiv und verzieht sich nicht sonderlich stark. Die Verarbeitungsqualität ist bei meinem Modell vollkommen in Ordnung. Ich habe da nichts zu beanstanden. Ist aber noch eine von den "harten" mit 17mm Reibring. An dem Ring ist ja auch deutlich mehr Material (Reibfläche) als bei vielen anderen Scheiben, welche fast mehr aus Loch als aus Reibfläche bestehen. Shimanoscheiben wirken auf mich im Bezug darauf auch sehr gut.

Beim Bremsen wird die kinetische Energie des Bikes mittels Reibung ja in Wärme umgewandelt. Wo mehr ist kann mehr umgewandelt werden. Durch die Vergrößerte Fläche kann also auch mehr Wärme an die Umgebung abgegeben werden. Würde man zwei Scheiben, eine massiv, eine ganz zerlöchert, auf die gleiche Temperatur bremsen, hätte die erste Scheibe einen schon früher zum Stehen gebracht. Beispielsweise werden bei Kühlkörpern auch möglichst große Oberflächen angestrebt. Also hat man Rippen, viele einzelne Stäbe oder was auch immer.

Bieses Bild zeigt ja auch, dass Shimano für hochbelastete Scheiben auf Oberflächenvergrößerung setzt.

Grüße

Korrigiert mich bitte bei Fehlern in meiner Denkweise :)
 
Zuletzt bearbeitet:
So, ich habe mir jetzt mal ein paar Sachen nach Hause bestellt um dem guten Wetter auch gleich mit neuem Material begegnen zu können :)

Um das nochmal kurz zu rekapitulieren:

- frische Beläge mit Heißluft, max. 500°C, ausbrennen bzw. säubern
- frische Scheibe mit Spüli und Wasser, endgültig mit reinem Alkohol, säubern und abwaschen

Bremsenreiniger ist natürlich auch vorhanden, wurde von Mr. Trickstuff aber nicht empfohlen (wegen der möglichen Rückstände wenn ich mich recht erinnere).

Bliebe letztendlich noch das Einfahren. Beim Auto bekam ich zu entsprechenden Belägen immer eine passende Anleitung dazu, grob zusammengefaßt: keine Vollbremsung, nicht die volle Kraft, nicht das volle Geschwindigkeitsspektrum nutzen (keine Höchstgeschwindigkeit und kein Runterbremsen auf 0).

Gibt es dabei evtl. noch einen Punkt, mit dem man sich die (scheinbar anfälligeren) Beläge/Scheiben schonen kann bzw. sich davor schützt sie gleich vorweg zu verderben?
 
Ohje! Eigentlich bin gerade etwas durch Wind, aber was soll's. Mit etwas Anstrengung bewältige ich auch dieses Thema.


- frische Beläge mit Heißluft, max. 500°C, ausbrennen bzw. säubern
Genau! Optional kann man zusätzlich nach dem ausbrennen die Beläge mit Bremsenreiniger abwischen, den man zuvor auf ein Küchentuch gesprüht hat.


Behandlungsdauer:
6-7 Minuten (neu)
7-15 Minuten (kontaminiert)​


- frische Scheibe mit Spüli und Wasser, endgültig mit reinem Alkohol, säubern und abwaschen
Einfach mit Bremsenreiniger einsprühen (damit auch in den Löchern Verunreinigungen entfernt werden) und kurzzeitig einwirken lassen. Danach ein Küchentuch etwas damit einsprühen und die Bremsscheibe damit beidseitig abwischen.

Bremsenreiniger ist natürlich auch vorhanden, wurde von Mr. Trickstuff aber nicht empfohlen (wegen der möglichen Rückstände wenn ich mich recht erinnere).
Bremsenreiniger ist rückstandsfrei.

Bliebe letztendlich noch das Einfahren. Beim Auto bekam ich zu entsprechenden Belägen immer eine passende Anleitung dazu, grob zusammengefaßt: keine Vollbremsung, nicht die volle Kraft, nicht das volle Geschwindigkeitsspektrum nutzen (keine Höchstgeschwindigkeit und kein Runterbremsen auf 0).
Wie bei jeder Scheibenbremse.

Gibt es dabei evtl. noch einen Punkt, mit dem man sich die (scheinbar anfälligeren) Beläge/Scheiben schonen kann bzw. sich davor schützt sie gleich vorweg zu verderben?
Ja, gibt es. Die Bremssättel auf Dichtigkeit zu überprüfen. :)
 
Hehe ;) Prima, dank dir! :daumen:

Ich wollte schlicht auf Nr.Sicher gehen um am Ende dann wirklich auch die Leistung heraus zu bekommen die möglicherweise drin steckt. :daumen:
 
Das wird ja noch zum Glaubenskrieg.

Ich glaube: Bremsenreiniger ist nicht gut. Denn ich sehe: in den schönsten Farben des Regenbogens schillernde Schlieren auf der Scheibe nach dem Abwischen mit Bremsenreiniger. Und ich spüre: schlechte Bremswirkung nach Behandluung mit Bremsenreiniger.

Spüli, Bürste, Wasser, saubere Beläge, fertig.
 
Es ist eine Avid Elixir R (2011) und mit Trickstuff NG Belägen bestückt. Die habe ich aber blauäugig, wie sie wohl von Haus aus sind, versifft eingebaut :D. Klappt aber alles.

Ich benutze auch keinen Bremsenreiniger, sondern Isoprop. Das zeug kostet doch auch fast nichts. In der Apotheke abfüllen lassen und gut. Ist wirklich sehr günstig. Außerdem ist das nicht aggressiv gegenüber allen Möglichen anderen Materialien.

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Das wird ja noch zum Glaubenskrieg.

Die Definition von Glaubenskrieg ist eine Diskussion auf Basis von Unwissenheit beider Parteien. Das heißt einfach ausgedrückt: wenn ich mich auskenne, gibt es keinen Glaubenskrieg. Höchstens einen Unwissenden in der Diskussion.

Bei dem billigsten Bremsenreiniger aus dem Baumarkt könnte es Theoretisch (!) möglich sein, was Du schreibst.

Zusätzlich muss man bei der Reinigung mit Lösungsmitteln auch noch verstehen, dass ein Reiniger zuerst einmal die Verschmutzung nur verdünnt - sprich: sie von der Oberfläche lösbar macht. Wenn man die Verschmutzung inklusive Reiniger auf der Scheibe lässt und der Reiniger verdunstet, bleibt die Verschmutzung drauf. Und ja, Bremsenreiniger (der auch in Werkstätten verwendet wird) verdunstet rückstandsfrei; auch der von Motorex, Caramba und wie die alle heißen.

Schlusswort: Putzen muss auch abseits der Spülwanne geübt sein. :)


Ich benutze auch keinen Bremsenreiniger, sondern Isoprop.
Geht auch. Wie auch Aceton (Organschädigend und auf Dauer tödlich), reines Petroleum und so weiter.

Außerdem ist das nicht aggressiv gegenüber allen Möglichen anderen Materialien.
Bremsenreiniger, reines Petroleum und andere auch.


PS: Ich liebe Mythen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klingt plausibel.

Es ist auch korrekt daß die Beläge schön rot aufleuchten wenn sie die 500°C erreicht haben? :D Mangels Vergleichsmöglichkeit habe ich die Oberflächentemperatur mittels IR-Thermometer gemessen. Gut sah's aus :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Gut, daß sie bei 35° nicht anfangen zu glühen kann ich nachvollziehen :D

Ok, also lieber etwas weniger Temperatur. Läßt sich einrichten! Schade, als Indikator für "warm genug" war das echt perfekt.
 
Gut, daß sie bei 35° nicht anfangen zu glühen kann ich nachvollziehen :D
Das ist nur für die Raumtemperatur. Es soll doch nicht gleich das ganze Haus brennen - alias eingestelle Raumtemperatur: 500°C. :D


Ok, also lieber etwas weniger Temperatur. Läßt sich einrichten! Schade, als Indikator für "warm genug" war das echt perfekt.
Irgendwie komisch. Du bist der erste mit roten Belägen. :D
 
Ist das jetzt irgendwie alles nur Ironie, oder was?

Ich habe noch nie Bremsbeläge mit nem Heissluftfön bearbeitet, weder am Auto noch am Bike. Man stelle sich das nur mal: so eine Action bei jedem neuen Belag. Etwas einbremsen und gut isses.

Ne neue Scheibe kann man mal mit Spüliwasser vorreinigen, OK. Das war's dann aber auch wirklich.
 
Beim Auto kommt der Spaß ja quasi automatisch auf die Temperatur. Da sind die Beläge aber auch nicht so empfindlich was Verunreinigungen angeht.
Ich kenne da nicht wenige Leute die frische Bremsscheiben nicht einmal entfettet haben eh sie montiert wurden. Oder eine Bremse eingefahren. Seltsamerweise "geht" das da dann auch irgendwie.

Beim Rad hatte ich jetzt allerdings schon oft genug das Gefühl daß ich nicht die Leistung bekomme die ich erwartet bzw. erhofft hatte. Wenn auch mit "optimaler" Herangehensweise nicht mehr passiert dann kann man sich den Zirkus sparen. Funktioniert es aber doch nehme ich mir die Zeit gern.
 
Ich sag nur ... alles völlig übertrieben. Wenn man die Beläge nicht mit den öligen Fingern antatscht, dann passt das und das muss auch so passen.
 
Ist das jetzt irgendwie alles nur Ironie, oder was?

Ich habe noch nie Bremsbeläge mit nem Heissluftfön bearbeitet, weder am Auto noch am Bike. Man stelle sich das nur mal: so eine Action bei jedem neuen Belag. Etwas einbremsen und gut isses.

Ne neue Scheibe kann man mal mit Spüliwasser vorreinigen, OK. Das war's dann aber auch wirklich.

Ich wollte es die ganze Zeit schon sagen.

Neues Scheibe einmal Reinigen... Neue Beläge so rein wie sie sind... Einbremmsen wird bei ner kleinen Runde hat ab und zu mal gebremst.

Danach wird die Bremse erst wieder zum Belag Wechsel angefasst.
 
Ich habe noch nie Bremsbeläge mit nem Heissluftfön bearbeitet, weder am Auto noch am Bike. Man stelle sich das nur mal: so eine Action bei jedem neuen Belag. Etwas einbremsen und gut isses.
Somit erreicht man annähernd die maximale Effizienz von Anfang an. Und der Aufwand macht auch nur Sinn, wenn das gewünschte Ergebnis nicht eintrifft.

Ne neue Scheibe kann man mal mit Spüliwasser vorreinigen, OK. Das war's dann aber auch wirklich.
Spülmittel lässt sich rückstandsfrei von Keramik, Metall und ähnlichen Materialien mit warmen bis heißem Wasser entfernen.
Bei mir sind die Laufräder in der Regel eingebaut, daher ist es in meiner Situation etwas umständlich.


Beim Auto kommt der Spaß ja quasi automatisch auf die Temperatur. Da sind die Beläge aber auch nicht so empfindlich was Verunreinigungen angeht.
Stimmt, ganz so empfindlich nicht. Und die Temperatur bei einer Vollbremsung erst.

Ich kenne da nicht wenige Leute die frische Bremsscheiben nicht einmal entfettet haben eh sie montiert wurden. Oder eine Bremse eingefahren. Seltsamerweise "geht" das da dann auch irgendwie.
Bestimmt waren die Bremsscheiben beschichtet anstatt geölt. Wobei ich das nicht Beurteilen kann, was wirklich war.

Beim Rad hatte ich jetzt allerdings schon oft genug das Gefühl daß ich nicht die Leistung bekomme die ich erwartet bzw. erhofft hatte. Wenn auch mit "optimaler" Herangehensweise nicht mehr passiert dann kann man sich den Zirkus sparen. Funktioniert es aber doch nehme ich mir die Zeit gern.
Das Einbremsen hat mir auch immer Spaß gemacht. :(


Ich sag nur ... alles völlig übertrieben. Wenn man die Beläge nicht mit den öligen Fingern antatscht, dann passt das und das muss auch so passen.
Neues Scheibe einmal Reinigen... Neue Beläge so rein wie sie sind... Einbremmsen wird bei ner kleinen Runde hat ab und zu mal gebremst.
Zitat von oben: "Der Aufwand macht auch nur Sinn, wenn das gewünschte Ergebnis nicht eintrifft."
Wobei es schon einige gibt, die so sehr davon begeistert sind, dass sie es bei jedem Belag machen.


Übrigens: Ich empfehle nichts, was keinen Sinn macht. Und wenn doch, dann habe ich davon sehr viel Ahnung.
Die meisten glauben; ich weiß.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar, Spaß macht das auf jeden Fall. Vor allem dann wenn sich die Leistung selbst an dem Punkt nochmal steigert wo man dachte, es wäre schon alles passiert :)
@Dirty Track: Der Hintergrund bei der Sache ist dir bewußt?
@Helius: Wenn alles paßt kann man das freilich so machen. Wenn ich das Gefühl habe, es müßte (deutlich?) mehr drin sein, dann leiste ich mir den Aufwand gerne.
Sehe ich dann, daß sich kein Unterschied zu meiner bisherigen Lösung einstellt, kann ich das Ganze sicher unter "optional" abhaken.
 
Da Bremsbeläge reines Verbrauchsmaterial sind, die z.B. in den Alpen auch mal relativ schnell verbraucht werden können, investiere ich nicht so viel Zeit dafür.

Daher halte ich mich an die Herstellervorgaben zum Einbremsen, d.h. etwa 30 mal von etwa 30 km/h aus stark runterbremsen, sodaß die Beläge richtig heiss werden. Vorzugsweise an einem langen abschüssigen Weg oder Strasse, das macht die Sache bequemer. So hat das bisher immer gepasst und das sollte eigentlich auch genügen.
 
@Dirty Track: Das funktioniert nicht immer! Abgesehen davon empfehle ich eher einen Downhill von 1 bis 2 km. Natürlich auf einer sicheren, ungefährlichen Strecke zuzüglich der richtigen Bremstechnik fürs einbremsen.


Und weil ihr mir auf die nerven geht: ein Anwenderbrief.
Hi,

wollte mich nur für den Tipp von dir bedanken. Ich habe das Tut. an meinen immer wieder verglasten sinter Belägen von Avid Elixir R u. Code 2011 (jeweils DOT 5.1) ausprobiert und bin echt begeistert. Habe dazu mit so einer ähnlichen Heissluftpistole auf die Beläge mit 550°C draufgehalten (Elixir 3min u. Code 6min.). Anderes als bei deiner Ausführung gab es bei mir keine Qualmen. Aber seit dem sind die Bremsen wieder Wurfanker.

Übrigens mach ich das mit neuen Beläge auch direkt. Damit der Rest von dem Öl aus dem Herstellungsprozess verschwindet. Brauche nun nicht 20mal ein Bremse von 25auf10kmh einzubremsen, sondern nach 2-3 mal ist die Bremse schon 100% da.

Nochmals danke für das Guide

Zusatz: Zu beachten ist noch, dass sich die Bremsleistung noch steigern "kann", sobald sich die Beläge an die Bremsscheibe angepasst haben - sprich: diese plan aufliegen.
Aber auch, dass die Beläge trotz dieser Behandlung eingefahren werden müssen.


Übrigens möchte noch erwähnen, dass die Beläge Trickstuff S und RSR nach dieser Behandlung eine extreme Bremsleistung aufwiesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück