Trotzdem eine Rechnung mit der man sich seine Welt schönrechnet.
Es ist ja niemand gezwungen Spacer zu fahren und sich dadurch den Stack zu verkürzen - will ich die Griffhöhe höher bekommen könnte man auch einen Lenker mit mehr Rise nehmen und hat sich damit bei entsprechend gleichem Backsweep nicht den Reach verkürzt.
Leider ist es nicht sehr einfach einen Lenker mit viel Rise zu finden. Bei mir lief es auf einen Spank mit 50 mm hinaus. Klar sieht das schon seltsam aus aber ich würde sogar noch mehr Rise in Kauf nehmen um die kurzen Steuerrohre auszugleichen um nicht immer meinen Reach zu verkürzen.
ich finde es sehr positiv dass die kettenstrebenlänge mitwächst. bei den meisten anderen herstellern ist das nicht so - in meinen augen ein unding. im ernst: mit jeder größe ändert sich die balance und jede größe soll sich dennoch gut fahren!? besonders albern wirds wenn man das mit extrem kurzen kettenstreben kombiniert -wie zur zeit fast immer. bitte liebe hersteller kettenstreben anpassen oder verstellbar machen, alles andere ist doch ver*rsche.
Ich experimentiere zur Zeit mit einem sehr langen Rad bei dem ich die Kettenstrebe und Lenkwinkel anpassen kann. "Langer Reach braucht lange Kettenstrebe" – kann Sinn machen aber nicht für jeden Fahrstil. Je nach Nutzer, Gelände, Strecken etc bietet entweder das eine oder das andere Vorteile. Mir wäre es am liebsten wenn ich diese Parameter immer anpassen könnte aber für die Hersteller entstehen so zumeist Nachteile bei der Fertigung, dem Rahmengewicht und es ist ein Teil das unter Umständen Probleme machen kann (Knacken, vom Kunden falsch eingestellt etc...).
Je genauer der Nutzer weiß was er braucht und/oder gut findet desto leichter fällt die Entscheidung welche Marke/Modell man sich zulegt. Der Markt bietet ja immer mehr Optionen und derjenige der Willens ist sich mit der Thematik zu beschäftigen und auf Events mit Testfahrmöglichkeiten zu fahren der wird ein Bike finden, welches ihm passt.
lass mich raten Du bist mittelgroß (175-185). ich habe die unbelegte vermutung dass die geometrie von rädern auf größe M optimiert wird, je weiter man sich davon wegbewegt desto weniger passt die balance. mein neues bike ist um einiges länger als das alte der lenkwinkel um 1.5 grad flacher. ich hatte bedenken ob das im flachen zu einem rutschenden vorderrad führt, nun sind aber die kettenstreben auch einen cm länger -und siehe da: mehr gewicht auf der front als beim alten (gilt für steilhoch ebenso)
In letzter Zeit ist das ein Hauptpunkt von Diskussionen innerhalb des Testteams. Fahreindrücke sind immer an den eigenen Körper und das eigene Gewicht sowie Fähigkeiten gebunden. Eindrücke kleinerer Fahrer, leichterer Fahrer, Fahrern mit weniger entwickelten Fahrtechnik oder technischem Verständnis beim Setup... all das und noch mehr ist sehr komplex in der Analyse.
Ein Beispiel: Ein weniger versierter Fahrer fühlt sich unwohl auf einem Bike weil er sich unsicher fühlt im Gelände. Er kann das gar nicht genauer adressieren und landet bei der Meinung, dass ein Bike "schlecht ist". Nun lag das unter Umständen daran, dass er den Sag seiner Gabel nicht richtig eingestellt hatte und im diese in jeder Kurve und in steilerem Gelände wegsackt. Leider fehlt ihm vielleicht das technische Verständnis diesen Parameter zu ändern und ohne Hilfestellung von Freunden, Händler, etc beraubt er sich der Möglichkeiten ein gutes Bike mit all seinem Potential richtig zu nutzen.
Dein Beispiel ist auch super. Jede Rahmengröße hat eine Balance zwischen Front/Center und Kettenstrebenlänge. Wie sich diese anfühlt und wie sie sich ändert kann man nur in langen Besprechungen erörtern. Denn wenn ich mit 1,90m auf einen kleineren Rahmen steige ist meine Position eine komplett andere als die eines Fahrers mit 1,70 m. Somit wäre mein Testeindruck auch ein anderer.