Nie wieder platte Reifen? Das Doppelkammersystem zum Selbstbauen!

Nie wieder platte Reifen? Das Doppelkammersystem zum Selbstbauen!

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Innovationen entspringen großen Entwicklungsabteilungen? Weit gefehlt: Immer wieder erleben wir auf MTB-News.de innovative Lösungen in Form von spannenden Diskussionen, einfachen aber effizienten Problemlösungen und nicht zuletzt in der crowd-basierten Entwicklungsarbeit am Internet Community Bike. So steckt in vielen von uns das Potential zum kreativen Querdenker und Lead User, der einen Schritt weiter geht und eine Lösung für latente Probleme findet. Der heimische Keller, durchtüftelte Wochenenden und so mancher Fehlversuch sind hier die Mittel der Wahl. Eine dieser Ideen möchten wir heute vorstellen: Nie wieder Platten am Mountainbike.

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Nie wieder platte Reifen? Das Doppelkammersystem zum Selbstbauen!
 
Ich habe nen Procore-Liner, der war drei Monate in "Betrieb". Da kriegt man die Stans-Milch wahrscheinlich noch mit einer Feile ab. Heisses Wasser und Seife beeindrucken die Milch nicht. Das sind dicke Placken die hart sind und haften wie die Pest.
 
Also wenns wirklich so hart drauf is würd ichs als erstes mal mit Schmirgelleinen probieren, 100er sollte rau genug sein.
 
Zuletzt pump ich den Schlauchreifen mit 7 bar. Dabei drückt dieser dann von innen die Reifenwulst gegen die Felgenflanke und alles ist dicht und fest.

Auf den ersten Bildern ist der Schlauchreifen bei p=7bar zu sehen. Da liegt er gut an.

Aber eben lange nicht so fest, dass der Druck die Speichenspannung lockert.
Den 28" Sprinter hab ich hier auch noch liegen, aber mir war der zu locker auf einer 26" Felge. Und der 26" Sprinter geht eigentlich noch recht gut auf die Felge bei mir. Noch besser ist der Tufo Artistic Cycling, aber das 26" der Kunstradfahrer ist wohl so ein 571 Sondermaß.

Übrigens konnte ich bei keinem Schlauchreifen, nicht mal bei dem absolut katastrophal zu montierendem Vittoria Juniores (*brrr* :mad:), eine Verringerung der Speichenspannung messen. Bei Procore dagegen recht deutlich (aber immer noch nicht kritisch, sofern das Laufrad vernünftig aufgebaut ist).
 
iceis: ich kann nachher ja mal Bilder machen. Ist echt übel, das kannst du mir glauben.

Die Verkrustungen stören mich dabei gar nicht mal, aber die Oberfläche ist derart klebrig, das die Demontage nur noch mit Gewalt ging, weil alles zusammen klebte.

Vielleicht liegt's aber tatsächlich an der verwendeten Milch. Ich habe bisher die von NoTubes verwendet und bin vor ein paar Monaten auf Conti umgestiegen...
 
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Übrigens konnte ich bei keinem Schlauchreifen, nicht mal bei dem absolut katastrophal zu montierendem Vittoria Juniores (*brrr* :mad:), eine Verringerung der Speichenspannung messen. ....

Ich selbst habe nur Erfahrung mit einem 28" Sprinter auf einer 27.5 Hope Enduro Tech Felge (23mm) sowie 28" Sprinter auf 26" FlowEx Felge.

Eine Verringerung der Speichenspannung habe ich lediglich hier im Forum gelesen (nach meinem 27.5 HR) und es kam mir aufgrund meiner Erfahrungen mit dem Schlauchreifen sehr plausibel vor (Verkleinerung des Durchmessers mit steigendem Druck).

Mein 26" Aufbau begann nach diesen Forumsbeiträgen und ich startete mein Versuch des 28" Schlauchreifens.
Zur Not fahr ich ihn halt auf dem RR , dachte ich mir..

Vielleicht hilft es dem ein oder anderen bei seinem eigenem DIY ProCore Versuch.

BTW: die Community hier ist echt 'cool' - so ein System - nur aus den Ideen der Biker - einfach genial :-) Mit dem DIY ProCore macht Hardtail fahren mal so richtig Spass!! Lenker festhalten und voll drauf halten :-) Hat mich über 2 Saisons noch nie im Stich gelassen. Selbst nicht bei meinen ersten Versuchen mit einer dünnen CC-Pelle (Onza Canis 2.25) . Jetzt fahre ich Ardent 27.5x2.4 und DHR 26x2.3 bzw 2.4 mit Doppelreifen
 
Gibt es eine Empfehlung für den Schlauchreifen für eine 29" Felge mit 22,5 mm Innenweite? Lese immer nur von 26 oder 27,5". Geht DIY überhaupt bei 29"?
 
Ein 28er Schlauchreifen würde aber vermutlich einen extremen Druck auf die Felge ausüben. MTB Felgen sind dafür nicht unbedingt ausgelegt. Bei 26 und 27,5 hat man ja noch eines an Platz im Durchmesser
 
Ein 26" Schlauchreifen sitzt auf einer 26" Felge genauso stramm wie ein 28" Schlauchreifen auf einer 28" Felge... Was sollte daran nicht funktionieren??? Bei mir funktioniert es jedenfalls seit einem Jahr mit dem Tufo S33 Pro 28x21 wie ich hier schon geschrieben habe... ;)

Bei 22,5mm Maulweite würde ich allerdings zu einem schmaleren Reifen greifen, wenn es denn einen gibt. Ansonsten wird das Gewürge noch größer als bei meiner FlowEX 28"...

Nochmal zurück zum Thema Dichtmilchreste... Ich hatte den Reifen über Nacht in Wasser getaucht, jetzt fühlt er sich zumindest weniger "klebrig" an, aber das Latexzeugs geht auch nicht einfacher ab!!! :mad:
 
Ein 28er Schlauchreifen würde aber vermutlich einen extremen Druck auf die Felge ausüben. MTB Felgen sind dafür nicht unbedingt ausgelegt. Bei 26 und 27,5 hat man ja noch eines an Platz im Durchmesser
Wie gesagt, bei keinem meiner drei 26" Schlauchreifen hat das Parktool TM-1 einen messbaren Unterschied in der Speichenspannung zwischen ohne und Schlauchreifen mit 8 Bar Druck gezeigt. Mit einem teuren digitalen wäre das vielleicht möglich, aber viel kann es nicht sein. Und ich sehe keinen Grund, warum das bei 28" Schlauchreifen auf 29" MTB-Felgen (beides ETRTO 622) anders sein sollte.

Bei einer 22,5mm Felge wird das übrigens sehr sehr fummelig. Such am besten nen 19mm Schlauchreifen, falls es sowas gibt. Ich hab bei mir auf meinen alten 22,3mm Felgen (Sun Ringle Inferno 27) mangels Alternativen 21mm Schlauchreifen verwenden müssen. Ein Krampf ohne Ende.
(Hmm, da würde dann ein 28" Schlauchreifen auf einer 26" Felge unter Umständen sogar hilfreich sein...)


@null-2wo
Das ist ein 28x25mm Sprinter. Wollte ich für meine 30mm MW-Felge nehmen, aber fand ich zu locker. Lag vielleicht auch an der Kombi Durchmesser + Breite, dass da die 5mm Breite evtl. einen Ticken zu viel waren (der 25mm 26" Schlauchreifen funktioniert aber ganz gut, wobei ich da das nächste Mal auch einen breiteren probieren werde).
 
Gibt es eine Empfehlung für den Schlauchreifen für eine 29" Felge mit 22,5 mm Innenweite?

Ich habe den günstigsten Conti genommen, den ich finden konnte.
Vom Durchmesser her hat das gepasst, aber auf einer 23mm-Felgen (WTB i23) ist meiner Meinung nach zu wenig Platz für eine Doppelkammer; das montiert sich sehr schwer.

BTW: Benutze doch statt des Zoll-Maßes besser den Felgendurchmesser (28/29" - 622mm), dann ist es eindeutig.
 
Ich habe jetzt seit ziemlich genau zwei Jahren den Conti Sprinter im Hinterrad. Heute wollte ich eigentlich "nur" den Winterreifen aufziehen und habe mir vorgenommen den verklebten Schlauchreifen von den groben Milchresten zu befreien, damit der Reifenwechsel nicht wieder im Gewaltakt mit drei Reifenhebern endet... Das Ergebnis ist nach 1 1/2Stunden immernoch dürftig! Im Bereich wo sich Schlauchreifen und Mantel berührt haben und der Druck am größten war, da ist die Schicht fast einen Millimeter dick und klebt abartig fest.

Hat irgendjemand nen Tipp wie man das Zeugs am Einfachsten wieder runter bekommt??? Aktuell "weicht" der Schlauchreifen im Wasserbad, aber ich habe wenig Hoffnung, dass das was bringt...

So der Schlauchreifen ist wieder ziemlich sauber und neu montiert mit Conti Milch im Reifen... Die Prozedur hat mich weitere 1 1/2std. und fünf alte Scheuerschwämme gekostet, aber dann waren die Verkrustungen von der Stans Milch runter... Das Zeugs musste richtig austrocknen, dann konnte man es mechanisch runterrubbeln bzw. mit der rauhen Seite vom Schwamm abschleifen. Im frischen Zustand und nach dem Wasserbad waren die Latexreste wie Gummi und da ging gar nix, war echt zwecklos!

Übrigens, der 26er Sprinter läßt sich bei 6bar und Kraft etwa einen cm von der 26er Flow EX abheben und auch demontieren. Der Schlauchreifen übt also Druck aufs Felgenbett aus, aber nicht so stark wie ich es erwartet habe... Die seitliche Kraft gegen das Felgenhorn ist auf jeden Fall höher!
 
Die Dinger müssen im normalen Einsatz ja auch auf die Felge geklebt werden, selbst bei 8 Bar und mehr, sonst rollen sie in Kurven von der Felge. Ein regulärer Schlauch übt da wesentlich mehr Druck auf die Felge aus.
 
Der Vergleich funktioniert aber nur mit dem Procore-Schlauch.
Keiner der konventionell nur mit Schlauch fährt wird ja dauerhaft mit 6 Bar rumfahren .
Das war jetzt auch eher ein Systemvergleich, und nicht direkt auf ein MTB-Laufrad bezogen. Ein direkter Vergleich ginge bei Rennradfelgen, und auch da übt ein Schlauchreifen weniger Kraft auf die Felge aus als ein Rennradschlauch. Weil, siehe oben.

Beim Procore-Schlauch sieht das natürlich etwas anders aus. Aber durch sein im Vergleich kleineres Volumen ensprechen die 6 Bar da drin ungefähr einem (sehr) hart aufgepumpten "normalen" 60mm Schlauch (bzw. tubeless). Bei meinen Messungen lag das im Vergleich schon nahe an der zugelassenen Obergrenze, die Messwerte hab ich allerdings nicht aufgehoben.
 
Beim Procore-Schlauch sieht das natürlich etwas anders aus. Aber durch sein im Vergleich kleineres Volumen ensprechen die 6 Bar da drin ungefähr einem (sehr) hart aufgepumpten "normalen" 60mm Schlauch (bzw. tubeless). Bei meinen Messungen lag das im Vergleich schon nahe an der zugelassenen Obergrenze, die Messwerte hab ich allerdings nicht aufgehoben.
Also nach meinem Verständnis ist Druck= Kraft/Fläche und da der Schlauch bzw. Druck komplett dem Felgenboden anliegt also die Angriffsfläche stets gleich bleibt, steigt die radiale Kraft auf den Felgenboden linear mit dem Druck (und der Felgenbreite) an, hängt aber
nicht vom Reifendurchmesser ab.
Der Reifendurchmesser hat Einfluss auf die Wandspannung im Reifen , welche bei gleichem Druck mit zunehmendem Reifendurchmesser und somit größerer Fläche wächst, das erhöht zwar die seitliche Belastung auf die Felgenhörner, sollte aber (bei konstantem Druck) keinen nennenswerten Effekt auf die Speichenspannung haben.
Mich würde interessieren was und wie du gemessen hast, finde das Thema spannend.
 
Das kommt halt auch sicher darauf an wie straff z.b. ein Procoreinnnreifen auf einer Felge sitzt, ist ja nicht bei jeder gleich, und man kann bestimmt auch unterschiedliche Werte an den Speichen beim gleichen Laufrad messen mit 2 verschiedenen Procoreinnenreifen wenn eben Toleranzen im Spiel sind.
Deshalb pauschalisiere ich das mal nicht.
Mir sind keine Probleme bekannt wie z.b. "habe seit Procore alle 2 Monate neue Laufradsätze, das war vor Procore noch nicht der Fall" oder sowas in der Art.
In der Praxis wenn keine Probleme auftauchen braucht man sich nicht viel um die Theorie kümmern.
Hin und wieder mal die Spannung kontrollieren schadet Grundsätzlich ja sowieso nicht, egal ob Procore, Deaneasy, only Tubeless, mit Schlauch oder auch Huck Norris.
Wer ballert und sein Material pflegt macht das oder lässt es machen (zumindest machen das so die Leute die ich kenne).
Mehr brauchts find ich nicht.
 
Also nach meinem Verständnis ist Druck= Kraft/Fläche und da der Schlauch bzw. Druck komplett dem Felgenboden anliegt also die Angriffsfläche stets gleich bleibt, steigt die radiale Kraft auf den Felgenboden linear mit dem Druck (und der Felgenbreite) an, hängt aber
nicht vom Reifendurchmesser ab.
Der Reifendurchmesser hat Einfluss auf die Wandspannung im Reifen , welche bei gleichem Druck mit zunehmendem Reifendurchmesser und somit größerer Fläche wächst, das erhöht zwar die seitliche Belastung auf die Felgenhörner, sollte aber (bei konstantem Druck) keinen nennenswerten Effekt auf die Speichenspannung haben.
Ein Reifen mit mehr Volumen ist bei gleichem Druck (in Bar) härter als einer mit weniger Volumen. Ich vermute, das hängt damit zusammen (Kesselformel). Einige Felgenhersteller definieren den maximal zulässigen Druck ja auch in Abhängigkeit der verwendeten Reifenbreite (DT Swiss zb, und ich glaube auf den Track Mack Evos war auch so ein Aufklauber drauf, bevor ich den abgezogen habe).

Mich würde interessieren was und wie du gemessen hast, finde das Thema spannend.
Die Speichenspannung mit einem Parktool TM-1 Schätzeisen und 6 Bar im Procore-Innenschlauch, und irgendeinen Druck nahe am Maximum im Außenbereich (2,7 Bar oder sowas) ohne Luft im inneren Procore. Zusätzlich dann auch noch mit 8 Bar bei meinen drei verschiedenen Schlauchreifen (Conti Sprinter 26", Vittoria Juniores 26", Tufo Artistic 26").
 
Ein Reifen mit mehr Volumen ist bei gleichem Druck (in Bar) härter als einer mit weniger Volumen. Ich vermute, das hängt damit zusammen (Kesselformel). Einige Felgenhersteller definieren den maximal zulässigen Druck ja auch in Abhängigkeit der verwendeten Reifenbreite (DT Swiss zb, und ich glaube auf den Track Mack Evos war auch so ein Aufklauber drauf, bevor ich den abgezogen habe
Alles soweit richtig und ist das was ich letztlich auch versucht hab zu beschreiben. Die Reifenbreite spielt bei gleichem Druck aber aus den o.g. Gründen genau keine relevante Rolle bei der Speichenspannung sondern erhöht die seitliche Belastung auf das Felgenhorn.
Ob der Druck im Core sich am Ende in der Realität an der Speichenspannung überhaupt bemerkbar macht hängt sicherlich von vielen Faktoren ab (Steifigkeit der Felge, verwendete Speichen ...).
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Druck im Procore macht sich auf jeden Fall bemerkbar an der Speichenspannung, wie sich auch der Druck im Reifen ohne Procore an der Speichenspannung bemerkbar macht. Die Frage ist nicht ob, sondern wie sehr.
Die Schlauchreifen sind ja bauartbedingt stärker begrenzt nach unten, bzw. nach außen allgemein durch die Ummantelung. Wenn der Druck zu hoch wird und sich das Außenmaterial nicht mehr dehnen kann, dann reißt es halt. Bei Schläuchen oder Tubeless allgemein (da schließe ich Procore jetzt mal ein) hast du nach oben und zur Seite hin den Mantel, der irgendwann von der Felge springen kann, und nach unten im Prinzip nur noch die Speichenspannung als Gegenkraft. Es wird ja nicht die gesamte Kraft auf die Felgenhörner übertragen.

Vielleicht messe ich nochmal nach bei Gelegenheit. Du verunsicherst mich gerade etwas. :D
 
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