Um Missverständnisse zu vermeiden, habe ich meinen ursprünglichen Post (
#167) nochmal überarbeitet.
Das ist mein Standpunkt zum Thema 'Standards' und (vorerst) mein letzter Kommentar hierzu…

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Folgendes ist doch ganz klar:
Neue Standards dienen dem Absatzmarkt.
Es ist gut fürs Marketing, wenn man Innovationen vorweisen kann. Logisch ist auch, dass man jede Neuerung als Verbesserung anpreisen möchte. Das mag teilweise auch zutreffen.
Ist der Unterschied jedoch zu gering, macht es Sinn das Konzept entsprechend zu verpacken:
Wenn der Rahmen (scheinbar) komplett überarbeitet wurde hat das auch zur folge, dass der Käufer von einer umfangreichen Optimierung ausgeht. Umkehrschluss: Könnte man die Neuteile an das alte Bike schrauben, würde man eventuell bemerken das nicht alles sinnvoll/revolutionär ist. Schrumpfende Verkaufszahlen wären die Folge...
Fakt ist, die Hersteller müssen verkaufen um zu existieren. Sie wissen auch wie sie das anstellen, sonst wäre sie längst pleite!
Daraus kann man allerdings auch eigene Schlüsse ziehen:
Offensichtlich ist die Nachfrage nach einem Custom-Fahrwerk, einer strafferen Abstimmung oder individuelleren Kennlinien sehr überschaubar. Würden die Hersteller hier eine
lohnende Marktlücke erkennen, würden sie diese sicherlich schließen! Man würde sich viel Zeit, Arbeit und Geld im Bereich Werbung/Entwicklung sparen. Im Endeffekt wäre es einfacher ein Fahrwerk auf verschiedene Einsatzbereiche/Personengruppen abzustimmen, als ständig neue Ideen zu kreieren.
Tatsache ist aber, dass der Mensch immer etwas Neues/Besseres/Extremeres sehen bzw. haben möchte. Damit wird der Markt lebendig gehalten...
Das es Kunden gibt die 'nur' ein leistungsfähigeres bzw.
passenderes Fahrwerk suchen (auch ohne im Wettkampf unterwegs zu sein), ist klar.
Doch selbst dafür gibt es bereits verschiedene Lösungsansätze:
- CaneCreek bietet gut einstellbare Dämpfer an, die anhand von Leitfäden angepasst werden können.
- BOS liefert vorzugsweise erst, nachdem ihre Bauteile auf den Käufer+Bike abgestimmt wurden.
- Tuner nehmen ganz individuelle Änderungen vor, um den Kundenwunsch exakt zu treffen.
Mehr braucht es doch gar nicht! Man muss die Möglichkeiten nur (er)kennen.
Ehrlich Leute, wir können hier noch Stunden und Tage diskutieren. Doch das bringt mMn keinen weiter…
@Grinsekater
Einige MTBN-Tests fallen recht wohlwollend aus. Das finde ich bis zu einem gewissen Grad auch ok und nachvollziehbar. Zum einen weil man einen Hersteller nicht gleich 'zerreißen' muss, zum anderen weil vermutlich keiner lesen will, dass sein neu erworbenes Produkt für die Tonne ist…
Wer genauer liest, erkennt die möglichen Mängel und Problembereiche. Wer diese Test jedoch als alleiniges Kaufargument sieht, ist sowieso falsch beraten. Denke auch nicht, dass dies eure Zielsetzung ist?!
Unterm Strich wollte ich allerdings auch nur darauf hinaus, dass deine Antworten/Kommentar ehrlich und realistisch rüber kommen.
Wenn ich mir etwas als Verbesserung wünschen könnte, wäre es nur folgendes:
Versucht den Herstellern mal zu vermitteln, dass sie besser fahren wenn sie offen kommunizieren.
Es ist ärgerlich (peinlich), wenn von 'Vorserienprodukten' und 'Testexemplaren' gesprochen wird, obwohl man weiß/ahnt das etwas schief gelaufen ist...
Es kommt besser an, wenn sie ihre Fehler einräumen statt diese zu kaschieren.
Eine klarere Definitionen von Einsatzbereich und Zielgruppe ihrer jeweiligen Produkte, wäre ebenfalls hilfreich und sinnvoll.