„Operation Aderlass“ – Stellungnahme von Max Brandl: „Doping ist keine Option“

„Operation Aderlass“ – Stellungnahme von Max Brandl: „Doping ist keine Option“

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Christina Kollmann-Forstner hat vergangene Woche die MTB-Weltspitze unter Doping-Generalverdacht gestellt. Der deutsche XC-Meister Max Brandl will das so nicht stehen lassen. Eine Stellungnahme.

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„Operation Aderlass“ – Stellungnahme von Max Brandl: „Doping ist keine Option“
 
Doping ist nicht eine "keine Option", sondern eine Frage der Definition. Da werden Methoden entwickelt und erfolgreich eingesetzt bis sie verboten werden und so dreht sich der Spies im Kreis. Doping ist ein Milliardengeschäft und wo die einen Prestige und sportliche Erfolge feiern, verdienen andere sich eine goldene Nase.
so sieht das aus...die "doping-mafia" ist immer einen schritt voraus, was die mittelchen anbelangt...steht was auf der wada-liste, wird in nem labor was neues gezüchtet.
 
Ganz unglücklich gelaufen: Frau Kollmann-Forstner stellt Behauptungen auf, für die sie keine Beweise vorlegen kann oder will und beschuldigt einen nicht genau definierten Kreis von Athlet*innen anstatt Namen zu nennen. Herr Brandl prescht mit einer Stellungnahme vor, die m.E.n. ganz unglücklich formuliert ist und die auch niemand erwartet bzw. eingefordert hat. Eine Stellungnahme seines Teams, allgemeiner gehalten und für alle Fahrer*innen des Teams gültig, wäre m.E.n. sinnvoller gewesen. Ich habe die Stellungnahme von Alban Lakata nicht gelesen, finde es aber einen guten und richtigen Weg, dass er seine Trainings- und Wettkampffahrten mit Leistungsdaten bei Strava öffentlich macht.
 
Hast du da eine Quelle, dass noch keine Namen bereits von Frau Kollmann-Forster an die richtige Amtsstelle genannt wurden? Und jetzt erstmal im Hintergrund Abklärungen laufen?
 
Vielleicht haben ja schon einige die Hosen voll...
Vielleicht ist genau das der Plan. Die Ratten die ihre Haut retten wollen könnte man so heraus locken. In so einem Fall ist sich jeder selbst der Nächste. Jeder hofft auf Strafminderung wenn er es zugibt oder andere verrät. Würde mich jedenfalls nicht wundern wenn andere diese Chance nutzen jetzt.
 
Hast du da eine Quelle, dass noch keine Namen bereits von Frau Kollmann-Forster an die richtige Amtsstelle genannt wurden? Und jetzt erstmal im Hintergrund Abklärungen laufen?
Ich ging davon aus, dass sie es zumindest angedeutet hätte, wenn sie jemand belastet hätte. Dass dem so ist, glaube ich nicht, dafür sind schon zu viele Dopingenthüllungen, Razzien etc. im absoluten Nichts verlaufen.
 
Ich finde es von Frau Unbekannt schon ganz schön armselig ohne Beweise solche Beschuldigungen rauszuhauen. Es gibt im Moment keinen Hinweis, dass es so ist wie von ihr dargestellt. Man mag die Leistungen in der Weltspitze unglaublich finden, Dopingnachweise waren eher selten. Aber haltlose Behauptungen als Wahrheit zu verbreiten ist im Moment ja en Vogue :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Was mich fertig gemacht hat, war der Fall von Mirko Cro Cop (UFC-Kämpfer): Er hat zugegeben, zur Reha seiner Schulter verbotene Wachstumshormone zur Heilung verwendet zu haben. Der anschließende Test war jedoch negativ. Anscheinend gibt es geringe, aber wirksame Dosierungen, die nicht nachweisbar sind. Seitdem habe ich die Vermutung, dass man sich von EPO bis Nandro alles Mögliche in geringen Dosen geben kann ohne auffällig zu werden. Eventuell auch mit verschleiernden Mitteln. Ggf. kennt sich hier jemand besser aus und erklärt uns die negativen Tests.
 
@Catsoft
Frau Unbekannt, armselig, keine Beweise?
Bist Du dir sicher?
Naja, du scheinst dir ja auch absolut sicher zu sein das Lakata und Brandl gedopt sind.

Ich hinterfrage Leistungen auch und gerade der Radsport ist da halt ein gebranntes Kind. Wobei - die Fuentesliste ist auf ziemlich mysteriöse Weise um einige Einträge ärmer geworden. Ein Schelm der dabei denkt, dass ein FC Barcelona oder ein spanischer Tennisgott da einfach nicht drauf stehen dürfen.

Aber grundsätzlich kannst du keinen verurteilen oder verdächtigen es sei denn die Leistungen sind überirdisch weit weg von den anderen.

Pogacar wäre da so ein Kandidat, der fährt bei der TdF Wattwerte und Zeiten jenseits von Lance Armstrongs Bestleistungen. Ok, da würde ich auch zu schuldig tendieren.

Aber Brandl? Wo fährt der überirdisch? Wo ist die Leistungsexplosion aus dem nichts?
 
Weil hier so viele davon schreiben, dass a) Doping ein Riesen-Geschäft wäre und b) mit diesem (unserem) Sport so viel Geld verdient werden kann und das ja auch irgendwie die ganze Grundlage der Argumentation ist für "die dopen doch eh alle":

a) Gehen wir mal davon aus, dass wirklich die gesamte XC-Top 50 Frauen und Herren ALLE dopen. Und das kostet pro Session wie bei der Doperin nachzulesen 3000 EUR. Dann sind wir bei 300.000 EUR Marktgröße weltweit jährlich MINUS Medikamentenkosten und Anreise. Das ist das unlukrativste Geschäftsmodell von dem ich je gehört habe.
b) Glaubt das 2020 wirklich immer noch jemand, dass in unserem Sport bis auf 5-8 Leute bei Frauen und Herren - zusammen weltweit - wirklich viel Geld verdienen?
 
Glaubt das 2020 wirklich immer noch jemand, dass in unserem Sport bis auf 5-8 Leute bei Frauen und Herren - zusammen weltweit - wirklich viel Geld verdienen?
Kein Mensch stellt Dopingmittel fuer "unseren Sport" her, der interessiert kein Schwein. Dafuer gibt´s aber genuegend andere Sportarten, wie richtige Summen fliessen. Davon faellt dann, also mal so ganz grau-theoretisch, auch die ein oder andere Ampulle fuer den XC´ler ab.
 
Was mich fertig gemacht hat, war der Fall von Mirko Cro Cop (UFC-Kämpfer): Er hat zugegeben, zur Reha seiner Schulter verbotene Wachstumshormone zur Heilung verwendet zu haben. Der anschließende Test war jedoch negativ. Anscheinend gibt es geringe, aber wirksame Dosierungen, die nicht nachweisbar sind. Seitdem habe ich die Vermutung, dass man sich von EPO bis Nandro alles Mögliche in geringen Dosen geben kann ohne auffällig zu werden. Eventuell auch mit verschleiernden Mitteln. Ggf. kennt sich hier jemand besser aus und erklärt uns die negativen Tests.

Das alte Team Sky hat mal zugegeben, die Mittel so auszunutzen und dosieren, dass man die max. zulässige Grenze gerade so unterschreitet. D.h. sie dopen legal unterhalb der Grenze, z.B. Thema Asthmaspray.
Im Prinzip müßte man die Grenzwerte deutlich reduzieren damit auch so etwas nicht mehr möglich ist.

Dann können eben einzelne Menschen keinen Hochleistungssport betreiben, macht aber nix, Asthmatiker sollten sich eh besser schonen.
 
Fakt ist:
  • Die Verwendung von Medikamenten bringt einen relevanten, leistungsmässigen Vorteil
  • Der Erfolg im Sport ist für alle Beteiligten erstrebenswert
  • Die Chance entdeckt zu werden ist sehr gering
  • Kein Sportler, Team, Umfeld, Event, Sponsor usw. hat intresse an einem positiven Test
  • Ein breiter Markt für die Medikamente und sehr viel Wissen für die Anwendung ist bekannt und erforscht
  • Es gibt keine Kultur des umjubelten Zweitplatzierten oder des Vice-Meisters
  • Es gab/gibt eine Omerta des Schweigens beim missbrauch von Medikamenten
  • In vielen Ländern ist der Missbrauch durch das Land / den Verband organisiert und abgesegnet und die Kontrollinstanz beiläufer und befehlsempfänger.
  • Die Einnahme von Medikamenten wird heute mehr für die Regeneration eingesetzt als für die Steigerung der Maximalleistung: weniger Verletzungen, steigerung des qualtativen Trainings
  • Es gibt nur in wenigen Ländern griffige Gesetze für den Handel, den Missbrauch der Medikamente und den Betrug im Sport und noch viel weniger Ressourcen diesen zu verfolgen und rechtsmässig zu verurteilen
  • Der Missbrauch von Medikamenten und die damit hergende Problemstellungen wird von allen Beteiligten bagatellisiert und als inexistent erklärt
  • Das plötzliche Auftauchen von Sportlern, die "übermeschliche" Leistungen abrufen oder vor olympischen Spielen
  • Sportler aus weniger entwickelten Ländern werden angesehen, als könnten sie nicht Medikamente missbrauchen, nicht lesen und die Präparate bestellen
  • Spezielle Leistungen, schnelle Erholung aus Verletzungen, Leistungssprünge, Muskelwachstum, geringer Körperfettanteil werden z.B. von Medien nicht hinterfragt

Nicht abschliessend, leider...
 
Naja, du scheinst dir ja auch absolut sicher zu sein das Lakata und Brandl gedopt sind.

Ich hinterfrage Leistungen auch und gerade der Radsport ist da halt ein gebranntes Kind. Wobei - die Fuentesliste ist auf ziemlich mysteriöse Weise um einige Einträge ärmer geworden. Ein Schelm der dabei denkt, dass ein FC Barcelona oder ein spanischer Tennisgott da einfach nicht drauf stehen dürfen.

Aber grundsätzlich kannst du keinen verurteilen oder verdächtigen es sei denn die Leistungen sind überirdisch weit weg von den anderen.

Pogacar wäre da so ein Kandidat, der fährt bei der TdF Wattwerte und Zeiten jenseits von Lance Armstrongs Bestleistungen. Ok, da würde ich auch zu schuldig tendieren.

Aber Brandl? Wo fährt der überirdisch? Wo ist die Leistungsexplosion aus dem nichts?
Nein, aber es muss auch keiner ungefragt hinstehen und eine sinnlose Erklärung abgeben. Wenn er oder sie und andere nicht gedopt sind, müssen sie oder er und andere nichts fürchten. Auch nicht von der Ansage von Frau Kollmann-Forster.
 
Nein, aber es muss auch keiner ungefragt hinstehen und eine sinnlose Erklärung abgeben
reden ist silber, schweigen ist gold. daran würden sich viele der athleten besser halten ...
wenn man sich mit dem sumpf schon länger befasst, dann kommt man nicht umhin, dass das ein fakt ist:
Um es in Jan Ulrichs Worten zu sagen.... :
Ich habe nicht beschissen, sondern nur für Chancengleichheit gesorgt.
und ich vermute, dass das auch viele mittlerweile als argument her nehmen um sich das ganze schön zu reden!

man muss ich nur noch mal die baumann'sche nandrolon story vor augen halten. das zeigt wie haarsträuebend athleten sich verhalten. und genau dieser her baumann tingelt heute durch die republik um bei laufveranstaltungen kids zu motivieren... ok, aktuell mal gerade nicht.
 
Die Frage, ob gedopt wird in der XC oder Marathon Weltspitze, wurde mir an der Uni beantwortet. Im Sportstudium habe ich bei Prof. Daumann Sportökonomie gehört. Wenn in einer Sportart die Gewinne sehr begrenzt sind, also nur z.B. die ersten Drei wirklich verdienen, aber 10-15 Fahrer*innen annähernd dasselbe Niveau haben, dann ist Doping nichts anderes als eine sinnvolle Investition. (über Werte, Moral, Ethik etc brauchen wir da nicht zu diskutieren, jede/r Fahrer/in muss seinen Lebensunterhalt bestreiten und hat nur ein begrenztes Zeitfenster) --> Die Aussage ist NICHT, dass ALLE es auch tun, aber die Wahrscheinlichkeit ist da.
 
Ich wünsche - wieder einmal - dass die Aussage: "Doping ist keine Option" auch in 5-10 Jahren noch gilt.
Zu oft habe ich geglaubt, was ich gelesen habe: Armstrong, Riis, Ullrich, Zabel...

Mit jedem Lügner starb mein Interesse am Leistungssport ein klein wenig mehr.
Inzwischen meide ich mediale Leistungssportveranstaltungen wie F1, Tour, Giro, Vuelta und alles auf RedBull.

Und - fragen wir uns doch mal, wo es anfängt?
Aspirin, IBU, Koffein, Codein im Hobbybereich?

Als ich noch keine Kinder hatte, dachte ich noch:" Laßt die doch alle legal dopen und der Pharma-Konzern ist Hauptsponsor".
Also "Bayer-Ullrich" gegen "Novartis-Zabel" zum Beispiel, bis es einer übertreibt und wie in den Anfängen dabei sein Leben läßt (vgl. auch Turbomotoren in der F1 - die öfter mal geplatzt sind oder denen vorm Ziel der Sprit ausging)
Zielführend ist das natürlich nicht. Zielführend wäre, wenn alle medizinischen Maßnahmen, die auf der Dopingliste stehen mit Indikatoren oder Markern versehen wären, die im Schnelltest dauerhaft nachgewiesen werden könnten.
Freunde aus der Pharma-Wirtschaft: "Bist Du jeck? Dann kauft das keiner mehr!"
=> gut so
 
Es ist nur schwer nachvollziehbar, wie hier manche selbsternannte Experten einen deutschen Spitzensportler, der eine klare Position gegen Doping bezieht, kritisieren und in Frage stellen. Alle die Max Brandl kennen, schätzen ihn für seine Einstellung und Fairness. Danke Max für dein klares Statement!
 
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