Und trotzdem tun wir nicht nur so, als gäbe es das Problem bei unserem Sport nicht nur nicht, nein, wir lächeln die bekanntgewordenen Fälle auch noch weg. Auch hier auf mtb-news werden Videos veröffentlicht, wie Richie Rude das neue Yeti shreddet, sein Team hat sich nie von ihm distanziert, er durfte seine Sperre sogar so legen, dass er unter'm Strich weniger Rennen verpasst hat als ein notfallmäßig falsch behandelter Martin Maes. Und wenn ich mich richtig erinnere, sind 3 von den in Olargues getesteten Fahrer noch genau so ungenannt wie ihr Ergebnis. Von der früheren EWS-Maxime "wer dopt fährt nie wieder EWS" ist rein gar nichts übriggeblieben, im Gegenteil, Regeln werden so gedehnt und interpretiert, um überführten Dopern die Rückkehr und den Einfluß auf den Wettbewerb bestmöglich zu ermöglichen.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir Martin Maes immer ziemlich suspekt vorkam, so stark wie bereits zu Beginn seiner Karriere in mehreren Disziplinen war. Aber wie er und sein Team mit dem Dopingbefund umgegangen sind nach dem Rennen in NZL war vorbildlich!
Auf Grobert hacken jetzt alle rum (ja, ich auch). Aber warum wird öffentlich (und damit meine ich nicht irgendwelche user "öffentlich" in einem Internetforum, sondern Presse & Co.) nicht nach der Verantwortung von Teams, Betreuern und Arbeitgeber gefragt? Die Dame war Sportsoldatin, herrje, und konnte sich vollkommen unbemerkt irgendwo wohl durchaus komplexeren Doping"therapien" unterziehen? Das Team hat auch nichts davon mitbekommen? Und das sie ausgerechnet leistungsmäßig dort deutlich zunimmt, wo auch ein Henrique Avancini abseits von Technik hauptsächlich durch Kraft und Ausdauer sich zu einem Siegkandidaten entwickelt, wirft auch keine Fragen bzgl. des Teams und seiner Methoden auf?