Optimale Speichenspannung und andere Geheimnisse der Laufradbaukunst plus eine konkre

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Ich freu mich immer wieder und bin dankbar, dass qualitätsbewusste Profibastler wie Felix, Thomas und andere ihr Know-how mit uns Hobbyschraubern teilen. Jetzt hoffe ich, dass noch ein paar mit der SuFu nicht zu klärende Geheimnisse gelüftet werden können. :)

1. Wie ermittelt man die optimale Speichenspannung?

Oft liest man in den Threads, dass Felgen nicht „überspannt“ werden sollen. Aber wenn die Speichen zu locker hängen, fällt das Rad auch auseinander.
Gerd Schraner meinte in seinem Buch „Die Kunst des Laufradbaus“, so hoch wie möglich. D.h. Spannen, bis die Felge fast krepiert und dann ¼ bis ½ Umdrehung zurück. Da kommt man bei Rennradfelgen meist auf irgendwas um die 1000-1050N. Bei MTB Felgen kann das deutlich drüber liegen. Doch ist das noch gut??? Hohe bzw. zu hohe Vorbelastung der Felgen(ösen) und Nabenflansche könnte ja auch das Material vorzeitig ermüden und Überlastreserven reduzieren. Ich denke an aus den Felgen gerissene Nippel, reißende Felgenbette und brechende Nabenflansche.

Meine zur Diskussion gestellte Theorie ist bisher, dass die Vorspannung schon möglichst hoch sein soll und eine stabile Felge auch eine höhere Vorspannung braucht als eine weniger steife. Denn eine Felge braucht eine gewisse Vorspannung, um auf sie einwirkende Fahrbelastungen über den Ring auch auf andere Speichen zu übertragen. Hat man eine steife Felge nur mit 900N gespannt, „merkt“ die Felge noch gar nicht richtig, dass sie gespannt ist und einwirkende Kräfte werden nicht richtig verteilt, sondern die Felge verbiegt. So wie man eine nicht verbaute Felge leicht verbiegen kann. Trotzdem hält so ein Rad ein Stück, aber nicht lang. So gesehen bei einer Mavic EN521, die von einem auch hier im Forum oft empfohlenen LR-Bauer eingespeicht wurde, ca. 500/800 N und nach 2 Jahren ziemlich verbogen war. Keine harten Knicke, sieht aus, als ob sie durch die geringe Spannung in mehrere Richtungen nachgegeben hätte. Deshalb denk ich, bei stabilen Felgen, kann nicht bei 900N Schluss sein. 1200-1400N? Meine Räder hab ich mit 1350N gebaut. Mit aufgepumptem Reifen bleiben noch 1200 N übrig. Räder sind sehr steif und stecken harte Belastungen auch weg ohne Schläge zu kriegen. Hab sie aber noch nicht lang genug für einen Dauerbewertung.

Lieg ich falsch mit der Meinung, je stabiler die Felge, desto höher muss die Spannung sein? Oder ist die Felge dabei völlig egal; 900 N reichen, damit die Speichen nicht entlastet werden und gut???
Wenn die Schraner-Methode eurer Meinung nach zu überspannten Felgen führt, wie ermittelt ihr für eine Felge die optimale Speichenspannung? Gefühl beim Abdrücken, ob’s langsam fest wird? Oder haltet ihr euch einfach an die Herstellerangabe des schwächsten Bauteils? Was passiert bei „überspannten“ Felgen (gleichmäßige Spannung vorausgesetzt)?

mir bekannte Herstellerlimits:

Mavic: max. 900N (alle Felgen) – sicher sehr wenig
Notubes: unterschiedliche Angaben, aber in der Regel unter 1000N
Alexrims lässt wohl mehr zu... 1200N?
DT-Swiss begrenzt bei den Naben auf 1200N – und die Felgen?
Zu Hope Naben weiß ich nix ?
bei Tune-Naben gab’s wohl schon mal gebrochene Flansche...

2. Speichenspannung am Felgenstoß

Viele Felgen sind am Felgenstoß nicht ganz Rund und haben an der Stelle einen kleinen Höhen-/Tiefenschlag/abgeflachte Stelle. Versucht ihr den so gut es geht rauszuziehen und zieht dafür die 2-4 Speichen sehr an bzw. lasst sie viel weniger gespannt oder hat die homogene Spannung auch an dieser Stelle obere Priorität und die Felge ist halt nicht besser und behält den Minischlag...

3. Nutzen von Speichenkopfunterlegscheiben

Wie wichtig ist bei optimaler Speichenspannung noch der feste Sitz des Speichenkopfes in der Nabe; voll entlastet werden die Speichen ja nicht? Man sieht bei keinem Profilaufrad, dass die kleinen Speichenkopfunterlegscheiben aus Messing verwendet wurden, obwohl die Speichen am Kopf einen Durchmesser von 2,0 oder 1,8mm haben und die Naben ja in der Regel von 2,4-2,6 mm gebohrt sind. Ist der Vorteil so gering, dass die Arbeit nicht lohnt, oder findet das keiner mehr sexy? Ok, bei Messerspeichen geht’s nicht...

4. Speichen verlöten

Bringt das bei dünnen Speichen einen Steifigkeitsgewinn oder ist das nur Spielerei und die Wärmebehandlung schwächt vielleicht sogar noch die Speichen unnötig? Hab noch keinen Vorher-Nachher-Test bei gleichem Laufrad gemacht, aber Bekannte, die auf der Bahn fahren, wollen nur solche Räder. Könnte ja nützlich sein am Vorderrad des abfahrtslastigen MTBs?

5. Gibt es einen qualitativen (oder überhaupt einen) Unterschied zwischen DT und Sapim Speichen? Im Forum liest man immer nur, dass Sapim verwendet werden. OK, „Spokie“ ist mir auch sympathisch :daumen:, aber DT sind viel leichter zu kriegen... Gewinde sind sicher die gleichen Normgewinde? D.h. Sapim Nippel und DT Speichen und umgekehrt geht nicht nur, sondern wird offiziell abgesegnet.

6. Konkrete Frage:
Leichter Laufradsatz für Freeride-Touren:

  • Variante: Hope Pro2 + ZTR Flow oder Alex Supra 30 + Comp./Revo. Speichen + Alunippel DT und falls ich noch welche kriege: Polyax.
  • Variante: mit Alex Supra D Felge

Gehen die Flow oder Supra 30 noch, wenn man am 180er Enduro/Freerider damit fährt, mittelmäßig rücksichtsvoll mit mittlerer Fahrtechnik im verblockten Gelände unterwegs ist, auch mal über ein Steinfeld springt und dann doch mitten drin landet oder kleinere Drops (nicht viel mehr als 1m ins Flat) mitnimmt? Ich wiege 80kg bikefertig, das Rad ca. 16,5 kg. Räder sollten auch steif genug sein um die Spur bei sehr steilen, technischen Abfahrten zu halten und nicht bei 203er Scheibe und Saint Bremse zu sehr flexen...
Reifenwahl: 2,4“ Fat Albert, Muddy Mary, RubberQueen und vielleicht selten mal einen weichen 2,5er Downhillschlappen vorn mit wenig Luftdruck.

Der LRS soll für alles sein, wo ich auch hoch treten/tragen muss. Für Bikepark hab ich einen anderen LRS. Soll leicht sein, aber mich nicht in der Fahrweise einschränken und den Spaß bremsen (hoch wie runter). Sonst nehm ich eben die Supra D.

Vielen Dank für die erhellenden Antworten!
 

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Re: Optimale Speichenspannung und andere Geheimnisse der Laufradbaukunst plus eine konkre
Ich helf ja gern und geb entprechende Tips, aber wenn ich quasi jetzt Feierabend machen muss, um deine ganzen Fragen noch vor dem Abendeseen gelesen und beantwortet zu haben, dann vergeht mir da die Lust dran.

ganz böse ausgedrückt werden dir alle deine Fragen mit der Suchfunktion beantwortet.

Aber um dir zu zeigen, wie kurz und pregnant man das auch fassen kann, hier meine Meinungen:

1: ich spanne immer direkt an die Herstellerangabe, also so viel wie zulässig.
2: im Zweifelsfall lieber 0,1mm mehr Schlag am Stoß als grobe Kompromisse in der Speichenspannung. Komplett krumme Felgen werden gar nicht erst zu Ende gebaut sondern gehen zurück.
3: wenn es normale Naben mit 2,6mm oder weniger Speichenloch sind, ists ohne kein Problem. Wenn man ausgenudelte DH-Naben mit 2,8mm Löchern wieder aufbaut, könnte man drüber nachdenken, für unbedingt nötig halte ich die Unterlegscheiben nicht.
4. vollkommener Blödsinn! kann man machen, wenn man zu viel lange Weile hat. Wirklich Steifigkeit bringts nicht, sondern eher höhere Belastunge für die Naben, weil das Laufrad nicht arbeiten kann, wie es technisch sinnvoll wäre.
5: mir ist kein Unterscheid bekannt. Ich arbeite inzwischen komplett mit Sapim. Speziell die Polyax Alu mit der Gleitbeschichtung sind den DT Alunippeln weit vorraus.
Sapim sind auch minimal leichter und als Händler einfacher und günstiger zu bekommen.
6: Nimm die Supra D, bau daraus einen LRS mit 1925gr für alles und verkauf den einzelnen LRS für den Park, das spart lästiges Umbauen.
Die 200gr unterscheid zur Supra30 oder der Flow erkaufst du dir teuer mit weniger Reserven, wenns doch grade mal läuft und natürlich mit weniger Maulweite.

Gruss, Felix
 
Zuletzt bearbeitet:
War jetzt schon interessant , Fragen:daumen: und zugehörige Antworten :daumen: , viele Invos in konzentrierter Form aber ich würde mich nie trauen Felix als Bastler ( auch wenn Profi davorsteht ) zu bezeichnen.:D

Mfg 35

Edit. Bei uns würde man Edelpfuscher sagen
 
Naja, Bastler ist schon sehr positiv gemeint. Halt jemand, der mit Liebe und Leidenschaft bastelt. :-) Bisschen angepisst war er ja trotzdem. Aber das kann ich auch gut verstehen. So viel Text hat kaum einer Bock zu lesen. Das ist dann der Unterschied zwischen Hobby und Beruf - das eine soll Zeit kosten und das andere muss schnell gehen. Aber was soll ich machen, wenn mich das alles interessiert! ;-)
Mal sehen ob noch mehr Edelpfusche ihren Senf dabei tun...
 
Hi!

Auch von mir einen :daumen: , interessante Fragen, gute Antworten!

Bin zwar weder Edelpfuscher noch Laufradprofi, sammel aber selber gerne Erfahrungen und habe schon so manches rumexperimentiert.

Wo ich was (vielleicht sinnvolles) zu beitragen kann:

- Was passiert bei „überspannten“ Felgen (gleichmäßige Spannung vorausgesetzt)?
Der Schraner beschreibt es als "Die Felge macht unlogische Dinge, lässt sich nicht mehr zentrieren..." oder so. Gemeint ist, dass, wenn Du bei zu hoher Gesamtspannung noch versuchst die 0,8mm Seitenschlag raus zu zentrieren, die Felge an der Stelle nicht unbedingt in die richtige Richtung wandert und woanders einen anderen Seiten- oder Höhenschlag produziert. Treibst Du's noch weiter, gibt die Felge nach und "kollabiert". Sie nimmt die Form eines Kartoffelchips an.
Das lässt sich sehr preisgünstig selber ausprobieren, indem man ein altes Laufrad mit U-Profil Felge vom Schrott zieht und da mal dran rumprobiert. Da braucht es erschreckend wenig Speichenspannung, bis die nachgibt. Man bekommt aber, wenn man's 5, 6 mal macht, schnell ein Gefühl dafür.

- Stabile Felge - mehr Speichenspannung:
Joa, eine Stabile Felge verträgt mehr Speichenspannung, "brauchen", naja. Bei gleicher Belastung verformt sich die stabile Felge natürlich weniger als eine weiche. Daher entspannen sich die Speichen weniger (bei gleicher Belastung...) es könnte theoretisch mit weniger gefahren werden. Dafür ist die stabilere Felge aber nicht gedacht, klar.
Wo jetzt die maximale Vorspannung liegt, ist von Fall zu Fall verschieden.
Ich würde mal behaupten, wenn Du eine Kombi aus sehr stabiler Felge + sehr Stabile Nabe + Speichen mit "normalen" Alunippeln verbaust, nudelst Du Dir problemlos die Alunippel rund, bevor Dir auch nur ansatzweise die Felge wegläuft oder der Nabenflansch in Gefahr gerät. Nimmst Du jetzt Messingnippel oder Hex-Nippel ist das schwächste Glied in der Kette vielleicht woanders. Ob Nabenflansch oder die Felge wird wohl nur der Einzelfall zeigen. Aber mal ganz im Ernst, eine FR-Felge mit super-leichtbau-Naben macht nicht sooo viel Sinn.

- "Wie ermittelt ihr für eine Felge die optimale Speichenspannung?"
Ich persönlich halte es da tatsächlich nach Schraner. Ich ziehe solange gleichmäßig die Speichenspannung hoch, bis ich entweder die ersten Nippel rund drehe oder mir die Felge wegläuft. Dann 1/2 Umdrehung rausnehmen und mit dem Zentrieren und Abdrücken anfangen. Das kostet natürlich Zeit, die jemand, der Laufräder zum Gelderwerb baut, nicht hat. Ausserdem kann so die Speichenspannung schon mal DEUTLICH über der, vom Hersteller empfohlenen liegen. In dem Falle macht es für den "Gewerblich handelnden" natürlich Sinn, sich an die Herstellerangaben zu halten, sonst gibt's im Schadensfall Ärger mit der Garantie.
Probleme mit gerissenen Nabenflanschen oder Felgenböden hatte ich bisher noch nicht.

- Messingunterlegscheiben - findet das keiner mehr sexy?
Ich finde die kleinen Dinger sexy und verbaue sie gerne, auch wenn's Fummelei ist, 6g mehr an's Laufrad bringt und das Abdrücken in die Länge zieht. (Die müssen sich halt auch erstmal setzen.) Kann aber auch einfach ein Fall von Esoterik sein, ich glaube einfach dran. ;)
(Wo sie absolut null Sinn machen ist bei geraden Speichenköpfen a'la Pulstar. Da finden die Speichenköpfe keinen Halt im Flansch und die Speiche dreht mit. *nerv*)

- Speichenspannung am Felgenstoß
Da halte ich es auch eher liberal. Lieber auf 0,5mm Seiten-/Höhenschlag gesch... und die Speichenspannung gleichmäßig. Hatte aber noch nie den Fall, dass eine Felge so schlecht war, dass ich da viel rummachen musste.

- Speichen verlöten
Hab's mal Spaßeshalber am City-Singlespeeder ausprobiert, einfach aus Experimentierwillen raus und weil nicht viel kaputt gehen konnte. (Laufrad von anno Tobak.) a) War 'ne a... Arbeit b) Konnte ich keinen Unterschied feststellen und c) waren keine Schäden feststellbar (sprich Experiment gelungen :D ).
Das mit dem "Laufrad kann nicht mehr richtig arbeiten" würde ich so nicht unterschreiben.
Die Speichen selber werden ja nicht verlötet, sondern das Lot dient lediglich als Hilfe, dass sich der Bindedraht nicht wieder löst. Die Speichen können daher immernoch minimal aneinander vorbei gleiten, stützen sich aber seitlich gegeneinander ab, und können so Zugkräfte besser verteilen. In Bereichen wo extrem hohe Torsionskräfte übertragen werden müssen (Bahnradsport Hinterrad, Abwärts-Fraktion Vorderrad) könnte sowas sogar Sinn machen.
Aber zugegeben, man müsste für die Dienstleistung + Material locker 60 bis 80 € nehmen, der Aufwand ist riesig, der Nutzen marginal. Das sind die wenigsten bereit zu zahlen, kein Wunder, dass das nicht sonderlich verbreitet ist.

Soviel meine Meinung.
 
tach liebe gemeinde,

1. stimme mit Schraner überein. nur wenn die felge fast krepiert ist kann es schon zu spät sein. Im Gegensatz zu Felix bin ich auch ein grosser Freund von sehr hohen Speichenspannungen und sch*** auf die Hersteller Angaben. Ich mache jedoch den Fahrer vorher darauf aufmerksam, dass er Bruch Pech gehabt hat und ich nix Reklamation. Nun mache ich auch meißtens nur Sponsorlaufräder die in Rennen eingesetzt werden und auch nur eine reduzierte Lebensdauer haben müssen. Mehr als eine Saison fährt die kaum einer. Dafür müssen sie Bocksteif sein. Seltenst bin ich auf der Zahnkranzseite unter 1200N. Das mit der steifen oder weichen Felge sehe ich anders. So ne weiche Niederprofil Rennradfelge chipped schon sehr früh. Da kann ich bloss 1000N draufsetzten. Und dann kommt Schraner mit seiner old school Erfahrung und lötet. Das hilft ein wenig in diesem einen Fall, auch wenn Felix und ich voll und ganz auf der gleichen Wellenlänge sind, was das Löten angeht. Bei robusten Felgen sage ich mir dann immer so viel N wie geht und das kann bis 1800N sein!

2. Der Felgenstoß kann je nach Hersteller schon ein Problem sein. Ne Mischung zwischen ungleicher Speichenspannung und tollerrierbarem Höhenschlag strebe ich an. Einige Felgenhersteller sagen 0,5mm Höhenschlag an der Schweißstelle ist Tolleranz. Ich muss den dann auf min. 0,3mm runterbringen.

3.Findet tatsächlich kaum einer mehr sexy. Zu achten ist da auch auf die Bogenlänge. Für Hersteller bieten wir da unterschiedliche Hakenlängen an. In wie weit die Speichen länger halten bei Verbesserung eines guten Sitz zu einem besseren Sitz ist schwierig zu sagen. Viele Speichenbrüche gibt es eh nicht. Ich glaube auch nicht, daß das Laufrad dadurch messbar steifer wird. Du irrst wenn du sagst die Scheibchen passen nicht über ne CX-RAY. unsere schon! Ich setzte die nur ein, wenn die Speichen im Nabenloch wirklich rumschlockern.

4.Zum Speichen verlöten habe ich oben schon was geschrieben. bei schwarzen Speichen mußt du drauf achten, dass diese schwarz brüniert und nicht schwarz verchromt sind. sonst platzt der Chrom ab. Überhitzen kann tatsächlich ein Problem sein. Tunes Carbonbindung bei sehr weichen RR Felgen kann da schon ehr die Lösung sein. Dennoch sage ich: Finger weg vom Löten.

5. ja es gibt theoretische Vor- und Nachteile. Praktisch kannst du die nicht Erfahren. Unsere Range ist jedoch sehr viel weiter gestrickt und der Vertrieb sehr viel weiter gestreut. Offiziel wirst du von uns nicht hören, dass ein Sapim / DT Misch supi ist. inoffiziell, ego te absolvo.

6.tu mal lieber die Supra D mit Revo oder Laser. 1300 N sollten da gehen. Wenn die Speiche mit eindreht, mit Zange halten.

so jetzt habe ich ne 40min dafür aufgewendet und könnte noch mehr dazu sagen.
Nächste Mal bitte nur eine Idee/Frage in einen threat.

Gruss
Spokie

Gruss
 
Ich will den Laufrad-Guru ja nicht angreifen, aber sein Buch dreht sich doch im großen und ganzen, darum Speichnbrüche zu vermeiden. Und das kommt heut zu Tage kaum noch vor, wenn die Speichen "genug" gespannt wurden.

Und das mit dem Binden bringt wahrscheinlich was gegen Schwingungen und somit gegen Speichenbrüche. Steifigkeit oder eine höhere Stabilität wirds nicht geben, weil das alles der Theorie des idealen Zugstabs wiederspricht. und genau das ist eine Speiche!!

Ich hab früher auch bis zum Erbrechen gespannt. Aber ich glaube, dass das nicht unbedingt zum Erfolg führt. Höhere Spannung bringt keinen Steifigkeitszuwachs (solange man davon ausgeht, das sie immer gespannt bleiben). Es geht primär darum, dass sich die Speichen nicht lockern. Ich muss aber auch sagen, dass bei den 900N von Mavic auf der Nichtantriebsseite nicht mehr viel übrig bleibt. Und das wirklich etwas wenig ist. Aber wenn bei mehr Spannung die Ösen anfangen auszureißen, hat man auch nix gekonnt.

Zum Thema Steifigkeit:
Bei der Dokumentation von Mavics R-Sys System konnte man schön sehen, wie die seitliche Steifigkeit des normalen Laufrads nachlässt sobald eine Seite komplett entlastet ist. Deswegen ist für die Steifigkeit im Laufrad eigentlich nur die Seite mit der geringeren Spannung interessant. Die Frage ist nur wo die sinnvolle Grenze liegt. Denn alles darüber belastet eigentlich nur das Material.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieser Thread scheint mir am geeignetesten zu sein um meine gerade gemachte laienhafte Erfahrung zu berichten.

Mangels lokalem kompetenten Laufradbauer habe ich mir meinen Laufradsatz selbst zusammengestrickt (man hat ja Zeit). ZTR Flow, CX-Ray, Alunippel und Chris King fuer moderaten lokalen AM Einsatz und 63 kg Koerpergewicht. Was mich nun nach gelungenem(?) Aufbau wirklich erstaunt hat war, dass sich die Speichenspannung von 1000N auf etwa 900N verringerte sobald ein Reifen (2.4 , 2bar) aufgezogen war. Ist diese Veraenderung felgenbedingt? Um mich langsam an die felgenueberschreitende maximale Speichenspannung heranzutasten, wann faeingt die Flow an zu "chippen"? Fuehrt die Erhoehung der Speichenspannung zwangslaeufing zu der von Spokie erwaehnten kuerzeren Lebensdauer der Laufraeder?

P.S. Die eresten Ausfahrten waren der super Spass
 
ch hatte schon eine ZTR Flow hier, wie hat ein händler (!) mit bis zu 1700N gespannt gehabt, um Schnitt waren da ca. 1300N drauf, nur bunt gemischt.
Das Laufrad stand aber dank der steifen Felge wie eine eins - bei dir ist als also noch Luft.
Ich als Händler kann es mir nicht leisten, auf herstellerangaben zur Speichenspannung grob zu pfeifen. Da muss schon auf haftungsrechtlicher Sicht alles stimmen, auch wenn ich weiß, dass mehr geht.
Wichtig für mich ist nur, dass die Laufräder beim Kunden klaglos ihren dienst verrichten, wenn ich mich an die Herstellerangaben halte.
Und das tun meine Räder ja.

Dass sich die Speichenspannung verringert, wenn der Reifen und der Luftdruck die Felge radial zusammendrückt, ist normal.
10% ist allerdings recht viel für die Flow.

Gruss, Felix
 
Apropos, da hier schonmal alle versammelt sind:
Wie misst man günstig die Speichenspannung? Gibts da nicht nen trick, wie bei der Kette mit der Schiebelehre? Zugegeben der Vergleich hinkt ein bißchen, weil Rohloffs`Lehre nur ein Bruchteil von Dtswiss` Tensiometer kostet ..
 
Großen Dank für die weiteren Beiträge.
Also ist bisschen höhere Spannung als das Limit vom Felgenhersteller sinnvoll, wenn man's für sich baut und nicht verkauft (~Felix' Haftungsproblematik...) - schon um die ca. 10% "Spannungsschwund" mit Reifen auszugleichen.

Besonders gefreut hab ich mich über Spokies Absolution, wo ich doch nächste Woche zum Katholischen Ehegericht muss. Das werd ich dort sagen! ;-)
 
Ist zwar schon alt, aber hier passt's glaube ich genau rein.
Ihr müsst mir schnell bei einer Wette helfen, Ein Kumpel und ich (beides angehende Zweiradmechaniker) haben ne Wette am Laufen betreffend Speichenspannung im DH.

Er sagt dass es beim DH Vorteile bringt die Speichenspannung bewusst extrem niedrig zu wählen (Zitat: "So niedrig dass sich die Speichen fast aushängen" - Straight Pull) weil das Rad dann komfortabler wird und sich durch Verwindung seine Linie durch z.B Steinfelder selbst sucht.

Ich behaupte dass das eine furchtbare Möglichkeit ist und ich das NIE machen würde. Da (korrigiert mich wenn meine Annahmen falsch sind):
- Ein Laufrad gewinnt ab einer gewissen Spannung (900N-1000N? Geraten) nicht mehr an Steifigkeit, wird jedoch Haltbarer
- Wenn die Speichenspannung so niedrig ist dass man spürt das das ganze LR flext ist diese magische Grenze WEIT unterschritten und ich behaupte dass es dann gefährlich ist zu fahren da es in Kurven wegklappen könnte (im DH wird ja meist nicht zimperlich gefahren).
- Außerdem spielen Faktoren wie "Wie fest halte ich meinen Lenker" und "Reifen/Luftdruck" viel größere Faktoren, ich fahre kein DH aber ich könnte mir vorstellen dass nicht mal unterschiedliche Felgen sich stark im Gefühl unterscheiden sofern vernünftig aufgebaut.
 
Bei zu niedriger Speichenspannung entlasten sich die Speichen ggfs komplett, was bei DH ganz schnell passieren kann. Das machen die nicht lange mit und reissen, mal abgesehen davon dass in diesem Moment die Felge die ganze Last alleine tragen muss und das auch nicht lange mitmacht. Dann klappt das Laufrad ggfs in sich zusammen.

Wenn man ein flexendes Laufrad in dem Sinne, das es ein wenig die Unebenheiten der Strecke aufnimmt haben will, dann nimmt man dünnere Speichen, die auch bei hoher Spannung immer noch ein wenig nachgeben. Dazu eine möglichst steife Felge.
 
Ich habe zwar die Wette nicht ganz verstanden, aber wenn man meint, dass es besser ist wenn das Bike etwas mehr flext, dann sollte man eine nicht übermäßig steife Gabel und Rahmen wählen. Die Laufräder kann man mit dünneren Speichen und nicht brutal steifen Felgen (Enduro statt Freeride Felgen) flexender und trotzdem (ausreichend) haltbar wählen, aber nicht durch zu geringe Speichenspannung. Im Fahrbetrieb entlastete Speichen sind der absehbare Tod für ein Laufrad. Außerdem fährt sich ein zu weiches Laufrad unangenehm weil es bei Belastung eher zum Wegknicken neigt als gleichmäßig zu flexen.
 
Hallo
Speichen brechen/reißen fast immer im Bogen und das kommt daher das der Speichenkopf beim be-und entlasten hin und her gebogen wird. Und weil beim hin und her biegen alles irgendwann reißt macht das dann irgendwann auch der Speichenkopf.
Diese wabbelige Nachgiebigkeit wäre sehr unkontrolliert und hätte nur Nachteile, besser wäre ein stabiles Laufrad, eine ordentliche Federung/Dämpfung und ein angepasster Luftdruck.

Gruß
 
Ist zwar schon alt, aber hier passt's glaube ich genau rein.
Ihr müsst mir schnell bei einer Wette helfen, Ein Kumpel und ich (beides angehende Zweiradmechaniker) haben ne Wette am Laufen betreffend Speichenspannung im DH.

Er sagt dass es beim DH Vorteile bringt die Speichenspannung bewusst extrem niedrig zu wählen (Zitat: "So niedrig dass sich die Speichen fast aushängen" - Straight Pull) weil das Rad dann komfortabler wird und sich durch Verwindung seine Linie durch z.B Steinfelder selbst sucht.

Sorry, dein Kumpel hat keine Ahnung. Der Witz ist ja, daß sich die Steifigkeit eines Laufrades nicht ändert, bis sich einzelne Speichen vollkommen entlasten. Bei einem Laufrad mit lasch eingespannten Speichen tritt dieser Fall natürlich früher ein, aber wenn im Betrieb die Speichen nicht vollkommen entlastet werden, gibt es keinen Steifigkeitsunterschied zwischen einem lasch und einem hart eingespeichten Laufrad.
 
aber wenn im Betrieb die Speichen nicht vollkommen entlastet werden, gibt es keinen Steifigkeitsunterschied zwischen einem lasch und einem hart eingespeichten Laufrad.



Ab einem gewissen Spannungslevel klappt das natürlich.. Doch um diesen auf den schwachen Seiten zu erreichen, hat man bereits auf den steilen eine recht hohe Spannung.

Ich persönlich finde die Limitierung seitens Rohloff von 900N zu niedrig angesetzt. Obwohl die Winkel gleich sind.

Selbst bei ordentlich gebauten und bearbeiteten Speichen, langt das für schwere Fahrer und sportliche ( einigermaßen leichte ) Felge auf Dauer nicht.

Natürlich dient hohe Spannung der Längung der Speichen in erster Linie.

Mehr Spannung im Zweifelsfall jedoch auch gleich steiferes Laufrad, logischerweise.

Halte die meisten Herstellervorgaben für höchst fragwürdig, bzw. falsch interpretierbare Sicherheitsmaßnahmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn im Betrieb die Speichen nicht vollkommen entlastet werden, gibt es keinen Steifigkeitsunterschied zwischen einem lasch und einem hart eingespeichten Laufrad.

Ein klein wenig glaube schon aber vor allem kritisch werden da die Belastungen auf der Felge sein wenn die Vorspannung fehlt. Die darf dann alles abfangen. Die Speichen sind nämlich genau das was die Felge stabilisiert wenn da 32x~1000N dran zerren. Sind die Speichen nicht vorgespannt verbiegt sich wahrscheinlich die komplette Felge bei einem 1m Drop.
Auch die Flansche werden das auf Dauer wohl nicht so toll finden wenn so ruckartig dran gezogen wird durch die vollständige Entlastung. Straightpull dürfte die Entlastungen etwas besser wegstecken als Bogenspeichen aber auf Dauer?
 
... Ein Kumpel und ich (beides angehende Zweiradmechaniker) haben ne Wette am Laufen betreffend Speichenspannung im DH.
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Mit etwas Glück habt ihr das Thema in der Ausbildung ja noch vor Euch ;)
Es gibt zwei Bereiche, aus denen heraus man argumentieren kann:
1. Bekommt man so (schlapp) überhaupt ein langzeitstabiles Laufrad hin? Ich denke, das ist bereits ausführlich beantwortet worden: NEIN.
2. Existieren die erwarteten Vorteile in der Realität? Im Grenzbereich und im Rennsport verzichtet man ja auf so einiges, wenn es was bringt (ein zersägtes Vorderrad lohnt sich ja eigentlich immer, hauptsache, es gibt ein geiles Video davon;)) Warum also nicht Laufräder 3 Rennen fahren und dann wegwerfen, wenns schnell macht? Und da behaupte ich, daß ein schlabberiges Laufrad viel zu unvorhersehbar reagiert, als daß man irgendeinen Vorteil daraus ziehen könnte. Schwierig bei der Dimensionierung eines Rades ist ja nicht die statische (bzw. gleichmässige) Belastung, sondern die bei Lastspitzen. Und die sind ja um so unkalkulierbarer, bzw. vorhersehbar höher, je mehr es in den Bereich Gravity einerseits und Leistung andererseits geht. Da dann ein nichtlineares Element im Arbeitsbereich zu haben finde ich schon gewagt. Wenn sich die Speichen normal schon "fast aushängen", ist nur noch die Frage, wie hoch der Drop sein muss, damit danach wirklich die Hälfte in der Gegend rumklappert.
Aber vielleicht sichert Dein Freund die Speichen dann auch am Kopf mit Loctite oder bindet und lötet, damit das nicht passiert (Ironie aus)

Edit:
Würde ein signifikanter Flex im Laufrad tatsächlich was bringen, gäbe es das schon, vielleicht nicht von einem Grossserienhersteller, mindestens aber von einem Nischen-Nerd, in halbwegs durchdacht und durchkonstruiert. Das würde aber auf jeden Fall Verbindungselemente erfordern, die sowohl an der Felge, wie auch an der Nabe in beiden Richtungen fixiert sind, nicht nur auf Zug. Vielleicht sowas wie R-SYS in Aramid;)
 
Hallo Leute,
ich habe eine Frage
wenn man die Reifen aufpumpt dann wird die Speichenspannung niedriger . Also muss man es korigieren, oder reicht wenn man die Speicherspannug vor der Bereifung einstellt auf 1000-1100?
 
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