Da ich mich auch an der weiter oben erwähnten Diskussion unter dem Link im Radsport-aktiv Forum beteiligt habe, möchte ich eine Antwort zur ursprünglichen Frage geben:
Der Vergleich mit dem Profisport (Ulle/Armstrong) trifft in meinen Augen nicht ganz zu, den beide befanden sich in Rennsituationen. Die ist aber nicht immer gegeben oder gewünscht.
Daher ist die optimale Trittfrequenz am Berg ist abhängig von der Situation/ dem Ziel:
a.) Tourenfahrt in den Alpen oder auch ein Alpen cross.
-Hier sollte die persönliche Wohlfühldrehzahl vollkommen ausreichen, ich sag mal bis runter zu 65, besser 70 als untere Grenze. Wohlfühl deshalb, weil hier so effizient wie möglich gefahren werden kann. Es ist auch die Pulsfrequenz geringer, oder sollte zumindest sein. Jeder, der seine Laktatwerte kennt, hat sicherlich die Erfahrung gemacht, dass es bis zu einer bestimmten Pulsfrequenz eigentlich ganz easy geht, ein paar Schläge darüber ist es anstrengend aber aushaltbar und wenn man sich der Schwelle nähert wird es zunehmend anstrengender, usw. Ich gebe für dieses Ziel den Pulsbereich "EASY bis leicht angestrengt" vor.
b.) Rennen (Marathon, Etappen-Rennen ala TAC).
-Hier ist eine höhere TF zu empfehlen. Warum ist in einigen Beiträgen weiter oben erleutert. Wieviel "höher" ist, sollte jeder selbst aufgrund der Wohlfühlfrequenz entscheiden.
Der Körper ist hier nicht mehr so effizient wie an der Wohlfühldrehzahl (höhere Herz-Kreislaufaktivität). Es muss etwas mehr Energie aufgewendet werden, dafür ist auch die Geschwindigkeit höher. Der hauptsächliche angestrebte Pulsbereich ist hier eher ANSTRENGEND, knapp unter der Schwelle.
Noch eine kurze Erläuterung:
Mit Effizienz meine ich eine gegebene Entfernung/Strecke incl. Höhendifferenz mit so wenig Anstrengung aber so schnell wie möglich zurückzulegen.
Die hohe Trittfrequenz am Berg muss erlernt werden, ich erwische mich auch immer wieder, wie ich in meine Wohlfühlfrequenz zurückfalle.
Gruss
B.