Pole Machine: CNC-gefrästes Super-Enduro aus Finnland

Pole Bicycles sind aktuell in aller Munde: Die Finnen setzen bei ihren Bikes nicht nur auf aggressive Geometrien, sondern sprechen sich auch offen gegen Carbon und für die lokale Fertigung in Finnland aus. Das Pole Machine Enduro-Bike ist ihr neuester Wurf, rollt auf 29" Laufrädern und wird komplett CNC-gefräst. Es kann ab heute vorbestellt werden – hier sind die ersten Informationen.


→ Den vollständigen Artikel „CNC-gefrästes Super-Enduro aus Finnland“ im Newsbereich lesen


 
das gewicht ist bei dem Alu eigentlich nicht so erheblich wie die Größe, die man da braucht.

Gerade in Taiwanesien dürfte der CFK Krempel gefühlt günstiger sein, als die 4 Bollen Alu, die man da für das pole braucht.
 
100kg Alublock 70irgedwas kosten?

Ein 100 kg Block 7075 kostet so an die 300 Euro, nehme ich an.
ABER: Da fräsen die ja vermutlich nicht nur eine Rahmenhälfte raus, sondern einen Haufen anderer Bauteile. Sonst wäre der Verschnitt wirklich irre.
Beim Bleche Lasern rechnet dir das sogar die Software so aus, dass möglichst wenig Verschnitt entsteht.
 
Du musst die USt abziehen und dann den Endverbraucheraufschlag und die Händlerspanne usw.

Wenn du den Block mit 1.000 Euro kalkulierst, wäre der Rahmen unfinanzierbar.
 
Aus dem Verschnitt kann man viele tolle teile bauen. Hope bremsen zum Beispiel.
Schaut euch Mal das Nicolai Video mit den Akkugehäusen an. Das ist Mal ein Aufwand das lohnt schon.
Was mich eher interessieren würde, kann es auch was?
 
Ob es was kann? In welcher Hinsicht?
Aus fertigungstechnischer wird das noch diskutiert.

Vom Fahren her gibt es auch solche und solche Aussagen.
Hält man sich an die Großenangaben und ist eher klein, wird's wahrscheinlich ein sehr rundes Fahren. Wer das nicht drauf hat, wird vermutlich ein passives Fahrerlebnis verspüren.
 
Wenn es kein Gusswerkzeug ist, was kann man dann mit den Spänen noch anfangen? Einschmelzen geht dann ja wohl nicht, oder?
doch, Recycling ist möglich. Der Werkstoff wird ja auch in der Aluminiumhütte vergossen. Er ist halt aufgrund der Legierungsanteile nicht geeignet um in normalen Gussverfahren für Aluminiumbauteile vergossen zu werden (Sandguss, Kokille, Druckguss).
 
doch, Recycling ist möglich. Der Werkstoff wird ja auch in der Aluminiumhütte vergossen. Er ist halt aufgrund der Legierungsanteile nicht geeignet um in normalen Gussverfahren für Aluminiumbauteile vergossen zu werden (Sandguss, Kokille, Druckguss).
Es ist dann also minderwertiges Aluminium und kein 7050 mehr oder wie das heißt, richtig? Und da kostet die Tonne wahrscheinlich nur noch hundert Euronen oder so?
 
Ums mal vorwegzunehmen, Ich kann natürlich nicht bei Pole in die Fertigung reinschauen. Aber ich arbeite seit 10 Jahren im Prototypenbau sowohl an der Maschine als auch in der Konstruktion/Programmierung, da hab ich schon wesentlich aufwändigeres gefräst als ein paar so Rahmenhälften, zuletzt unter anderem ganze Autotüren für Prototypenautos auf Wandstärke, aus dem vollen Aluminiumblock.

Wie Pole schlussendlich arbeitet kann ich natürlich nicht sagen, ich kann zumindest mal erklären wie wir in der Arbeit sowas fertigen würden.

Sofern Pole die Fertigung auf Serie auslegt, fräsen die da sicherlich nichts aus dem vollen. Da werden die Rahmenhälften per Wasserstrahl vorgeschnitten und Rückseitig auf der 3-Achs Maschine Spannbolzen gesetzt.
Dann wird in der 1. Spannung die Innenseite der Rahmenhälfte komplett gefräst, Passungen und Gewinde zum Anschrauben auf einer Vorrichtung für die 2. Spannung sind ja vorhanden.
Dann wird das ganze umgedreht, auf einer Vorrichtung abgesteckt und die Aussenseite gefertigt.
Wenn beide Hälften dann verklebt sind wird alles nochmal auf einer Vorrichtung aufgespannt und Steuerrohr, Lagersitze und Tretlager zueinander gefertigt. Dann ist das Teil fertig.
Kann man übrigens aktuell ganz gut im Video zum neuen Last Coal sehen, der Jonathan hat sich da fertigungstechnisch ganz gut was einfallen lassen :daumen:

Laufzeitmäßig würde ich auf einer gängigen C42 pro Rahmenhälte komplett auf etwa 3-4 Stunden schätzen, du musst ja doch fast alles mit der Kugel abzeilen. Ich vermute übrigends das die eher mit 3-Achs HSC Maschinen arbeiten, damit kannst du, gerade beim Schlichten, ziemlich Laufzeit sparen. ich wüsste jetzt auch nicht warum ich bei einer Rahmenhälfte überhaupt eine 5-Achs Maschine brauche.

Auch muss man mal mit dem Mythos der 5-Achs Simultan Youtube Video Fräsaction ein wenig ausräumen. Ich kenn solche Videos zu genüge, kann aber aus eigener Erfahrung sagen das sowas im Prototypenbau und in Kleinserie wesentlich weniger angewendet wird, als viele denken. Klar, es gibt Fälle da komm ich nicht dran vorbei, aber gerade wenn es das Bauteil nicht erfordert programmieren die allerwenigsten 5-Achs Simultan, da es zum einen schonmal wesentlich aufwendiger ist, länger zum Berechnen dauert und die ganze Kollisionsanalyse und Simulation viel aufwendiger ist, genauso wie beim Einfahren. Helfen würde da nur eine Echzeit NC-Code Simulation ala Vericut oder Eureka, die kosten aber Richtig Asche und nehmen nochmal sehr viel Zeit in Anspruch.
Natürlich gibts heutzutage CAM-Programme wie Hypermill und Tebis, aber auch die Spucken nicht auf Knopfdruck ein perfektes Programm aus, das sofort läuft. Ich hab mich dieses Jahr auf der EMO mit einem Vetriebler von Openmind (Hypermill) über den ausgestellten (aus dem vollen gefrästen) Motocross Helm von Dayshin unterhalten, der meinte das der Programmierer knapp 200h programmiert hat, bis endgültig alles gelaufen ist.

was ich allerdings schade finde: da fertigen die schon mit einem immensen aufwand jeden Rahmen theoretisch individuell, da wäre es verhältnismäßig einfach gewesen die gesamtkonstruktion soweit zu parametrisieren, dass man per knopfdruck änderungen an der geometrie vornehmen könnte. da geht viel mehr als hier angewendet wird.
ein moderner cad-cam verbund gibt das easy her.

Das mit dem parametrisieren ist alles ein ganz nettes Wunschdenken. Funktioniert in der Praxis auch im gewissen Rahmen, allerdings nicht mehr bei einem komplexen Fahrradrahmen. Sobald du mit Freiformflächen, variierenden Wandstärken etc. konstruierst, kannst du dir deine Abhängigkeiten alle in die Haare schmieren. Wenn du da einen Parameter veränderst, wirft es dir alles andere über den Haufen und du bist tagelang damit beschäftigt alle deine Abhängigkeiten neu zu setzten und Baugruppenzusammenhänge wieder herzustellen, ganz davon abgesehen alle CAM Programme neu durchzurechnen.

weil drei schmiedeformen scheiße teuer sind?

das ist in der größe rucki zucki und ganz sicher 6 stellig, pro form.

Woher nimmst du denn diese Werte? Nur mal zum Vergleich, ein 12t Spritzgusswerkzeug für die Frontstoßstange des Skoda Octavia kostet komplett entwickelt, konstruiert, gefertigt und 3 mal abgemustert ca. 150-160k Euro, gefertigt in einem deutschen Betrieb. Das Werkzeug für den Standfuß eines hochwertigen Bürostuhls bekommst du komplett einbaufertig für ca. 60k€ in China, da ist dann allerdings die Qualität wesentlich schlechter.

Eine Schmiedeform ist im Vergleich dazu vom Aufwand der Konstruktion und Fertigung her nur ein minimaler Bruchteil. Schlussendlich ist das nur ne Platte mit Rückseitig 4 Gewinden und vll. ner Nut zum Ausrichten, ansonsten wird da ja nur eine Bauteilhälfte reingefräst mit halbwegs passender Oberfläche. Das ganze dann halt für jede Hälfte. Wenn das ganze dann noch auf größere Stückzahlen ausgelegt werden soll wird dann die bestehende Form im Pulverschmelzverfahren aufgepanzert und nachgearbeitet.

Selbes Spiel bei den Carbonformen. Kleinserienwerkzeuge werden immer aus Aluminium gefräst. Eine ordentlich gefräste Aluform hält, je nach Material, ca. 100-500 Teile aus, danach fängt es an das sich Abdrücke in der Oberfläche bilden. Serienwerkzeuge werden dagegen sicherlich aus Stahl gefräst, da einfach wesentlich verschleißärmer.
Ein Serienwerkzeug für Carbonrahmen kann man preislich sicherlich irgendwo mit denen der Spritzgusswerkzeuge vergleichen, da der Konstruktionsaufwand schon einen deutlichen Teil ausmacht.

edit: Ums nochmal anzufügen, BMW benutzt in der Serienfertigung des i3 anscheinend auch Alu Werkzeuge. Durch entsprechende Oberflächenbehandlungen (Harteloxieren) etc. bekomme ich Alu Werkzeuge natürlich auch Standhaft für die Serienwerkzeuge, allerdings ist das Laminierverfahren für die Karosse oder für das Dach des i3 wesentlich werkzeugschonender als bei einem Carbon Fahrradrahmen.

Ich mach beruflich solche Geschichte, die Form für einen Carbonrahmen wird von der reinen Zerspanung nicht mehr als doppelt so teuer sein wie den Rahmen selbst zu fräsen.
Dazu kommt natürlich noch der Entwicklungsaufwand für die Form.

Die Aussage deckt sich ziemlich genau mit den Erfahrungen, die ich bisher gemacht habe.

Es ist dann also minderwertiges Aluminium und kein 7050 mehr oder wie das heißt, richtig? Und da kostet die Tonne wahrscheinlich nur noch hundert Euronen oder so?

Um mal Preise zu nennen, die Tonne Mischalu bringt aktuell etwa 700€, ich denke der Preis von reinem 7075 ist nur unwesentlich höher.

edit2: Warum Pole allerdings ihren Fertigungsstandort in Finnland so geheim hält finde ich etwas seltsam, mir würden jetzt spontan hier im Forum 2-3 Leute einfallen, die genug Technik und Know-How in ihrer Firma hätten, um die Rahmen zu fertigen. Die Betriebe in meiner Umgebung oder im Großraum Ingolstadt-Augsburg möchte ich garnicht anfangen zu zählen ;) Wahrscheinlich ist das alles auch wieder ein wenig Marketing Augenwischerei, genauso wie ihr Carbon Ausstieg :ka:
 
Zuletzt bearbeitet:
Toller Beitrag!
Danke!

Beim Schmieden könnte man wirklich sehr grobe Formen verwenden. Die sollte dann wirklich zum kleinen Preis zu haben sein.


Wie gesagt, mich fasziniert die Kalkulation.
 
@SKa-W
Danke für die Erleuchtung.

Noch eine Frage: Eine Schmiedeform ist doch vereinfacht gesagt die Negativform des herzustellenden Werkstücks, welches hocherhitzt da reingehämmert wird, richtig? Wie wird die (aus Stahl) hergestellt, wird die gegossen oder ebenfalls geschmiedet?
 
@SKa-W
Danke für die Erleuchtung.

Noch eine Frage: Eine Schmiedeform ist doch vereinfacht gesagt die Negativform des herzustellenden Werkstücks, welches hocherhitzt da reingehämmert wird, richtig? Wie wird die (aus Stahl) hergestellt, wird die gegossen oder ebenfalls geschmiedet?


Wie im Text erwähnt, die wird gefräst, nachträglich Randschichtgehärtet oder aufgepanzert und wenn überhaupt dann noch hartgefräst. Findet man einige Bilder dazu bei Google.

nc-frasmaschine-kelle-schmiede-form-ddjy97.jpg
 
Angesichts des Preises für die Vorbestellung würde mich das Gewicht (ohne Dämpfer) sehr interessieren. Des Weiteren ist im Rahmensetpreis ein Dämpfer mit drin oder nicht? Das kann ich aus dem Pole-Shop nicht erkennen.

Ein ganzes Bike kaufe ich mir nie wieder, da sind zu viele Teile, die dann sowieso getauscht werden müssten, daher ziehe ich ein Rahmenset vor. Leicht sollte es auch zugehen, da schau ich nur auf das Liteville 601 MK4, dass in M um die 2.9 kg wiegt. Keine Ahnung wie viel Pole ggü. z.B. dem Evolink 158 eingespart hat aber das wiegt stolze 4.3 kg!
 
Schönes Industrie 4.0 Projekt. Made in Europe....sehr interessant. Neben dem MDE Damper 29 wäre das Ding eine Alternative.....

Leider ist die Maschine für meine Bedürfnisse (alpine steile Steige fahren mit 178cm und hoher Front) zu groß....gäbe es ein XS wäre ich sehr am überlegen....3 Flaschenhalter gegenüber 0 beim MDE.
 
Schon lustig: bike mit vielen (r)evolutionären lösungen 40 kommentare. Ausser fräsporn und ein bissl kleber nichts neues -200 posts.
 
Wie siehst du das, wenn das Teil aus der Spannung kommt, wie groß ist ungefähr die Z-Toleranz der Klebefläche?
Wie stark verzieht sich eine Hälfte beim Fräsen?

Ums mal vorwegzunehmen, Ich kann natürlich nicht bei Pole in die Fertigung reinschauen. Aber ich arbeite seit 10 Jahren im Prototypenbau sowohl an der Maschine als auch in der Konstruktion/Programmierung, da hab ich schon wesentlich aufwändigeres gefräst als ein paar so Rahmenhälften, zuletzt unter anderem ganze Autotüren für Prototypenautos auf Wandstärke, aus dem vollen Aluminiumblock.

Wie Pole schlussendlich arbeitet kann ich natürlich nicht sagen, ich kann zumindest mal erklären wie wir in der Arbeit sowas fertigen würden.

Sofern Pole die Fertigung auf Serie auslegt, fräsen die da sicherlich nichts aus dem vollen. Da werden die Rahmenhälften per Wasserstrahl vorgeschnitten und Rückseitig auf der 3-Achs Maschine Spannbolzen gesetzt.
Dann wird in der 1. Spannung die Innenseite der Rahmenhälfte komplett gefräst, Passungen und Gewinde zum Anschrauben auf einer Vorrichtung für die 2. Spannung sind ja vorhanden.
Dann wird das ganze umgedreht, auf einer Vorrichtung abgesteckt und die Aussenseite gefertigt.
Wenn beide Hälften dann verklebt sind wird alles nochmal auf einer Vorrichtung aufgespannt und Steuerrohr, Lagersitze und Tretlager zueinander gefertigt. Dann ist das Teil fertig.
Kann man übrigens aktuell ganz gut im Video zum neuen Last Coal sehen, der Jonathan hat sich da fertigungstechnisch ganz gut was einfallen lassen :daumen:

Laufzeitmäßig würde ich auf einer gängigen C42 pro Rahmenhälte komplett auf etwa 3-4 Stunden schätzen, du musst ja doch fast alles mit der Kugel abzeilen. Ich vermute übrigends das die eher mit 3-Achs HSC Maschinen arbeiten, damit kannst du, gerade beim Schlichten, ziemlich Laufzeit sparen. ich wüsste jetzt auch nicht warum ich bei einer Rahmenhälfte überhaupt eine 5-Achs Maschine brauche.

Auch muss man mal mit dem Mythos der 5-Achs Simultan Youtube Video Fräsaction ein wenig ausräumen. Ich kenn solche Videos zu genüge, kann aber aus eigener Erfahrung sagen das sowas im Prototypenbau und in Kleinserie wesentlich weniger angewendet wird, als viele denken. Klar, es gibt Fälle da komm ich nicht dran vorbei, aber gerade wenn es das Bauteil nicht erfordert programmieren die allerwenigsten 5-Achs Simultan, da es zum einen schonmal wesentlich aufwendiger ist, länger zum Berechnen dauert und die ganze Kollisionsanalyse und Simulation viel aufwendiger ist, genauso wie beim Einfahren. Helfen würde da nur eine Echzeit NC-Code Simulation ala Vericut oder Eureka, die kosten aber Richtig Asche und nehmen nochmal sehr viel Zeit in Anspruch.
Natürlich gibts heutzutage CAM-Programme wie Hypermill und Tebis, aber auch die Spucken nicht auf Knopfdruck ein perfektes Programm aus, das sofort läuft. Ich hab mich dieses Jahr auf der EMO mit einem Vetriebler von Openmind (Hypermill) über den ausgestellten (aus dem vollen gefrästen) Motocross Helm von Dayshin unterhalten, der meinte das der Programmierer knapp 200h programmiert hat, bis endgültig alles gelaufen ist.



Das mit dem parametrisieren ist alles ein ganz nettes Wunschdenken. Funktioniert in der Praxis auch im gewissen Rahmen, allerdings nicht mehr bei einem komplexen Fahrradrahmen. Sobald du mit Freiformflächen, variierenden Wandstärken etc. konstruierst, kannst du dir deine Abhängigkeiten alle in die Haare schmieren. Wenn du da einen Parameter veränderst, wirft es dir alles andere über den Haufen und du bist tagelang damit beschäftigt alle deine Abhängigkeiten neu zu setzten und Baugruppenzusammenhänge wieder herzustellen, ganz davon abgesehen alle CAM Programme neu durchzurechnen.



Woher nimmst du denn diese Werte? Nur mal zum Vergleich, ein 12t Spritzgusswerkzeug für die Frontstoßstange des Skoda Octavia kostet komplett entwickelt, konstruiert, gefertigt und 3 mal abgemustert ca. 150-160k Euro, gefertigt in einem deutschen Betrieb. Das Werkzeug für den Standfuß eines hochwertigen Bürostuhls bekommst du komplett einbaufertig für ca. 60k€ in China, da ist dann allerdings die Qualität wesentlich schlechter.

Eine Schmiedeform ist im Vergleich dazu vom Aufwand der Konstruktion und Fertigung her nur ein minimaler Bruchteil. Schlussendlich ist das nur ne Platte mit Rückseitig 4 Gewinden und vll. ner Nut zum Ausrichten, ansonsten wird da ja nur eine Bauteilhälfte reingefräst mit halbwegs passender Oberfläche. Das ganze dann halt für jede Hälfte. Wenn das ganze dann noch auf größere Stückzahlen ausgelegt werden soll wird dann die bestehende Form im Pulverschmelzverfahren aufgepanzert und nachgearbeitet.

Selbes Spiel bei den Carbonformen. Kleinserienwerkzeuge werden immer aus Aluminium gefräst. Eine ordentlich gefräste Aluform hält, je nach Material, ca. 100-500 Teile aus, danach fängt es an das sich Abdrücke in der Oberfläche bilden. Serienwerkzeuge werden dagegen sicherlich aus Stahl gefräst, da einfach wesentlich verschleißärmer.
Ein Serienwerkzeug für Carbonrahmen kann man preislich sicherlich irgendwo mit denen der Spritzgusswerkzeuge vergleichen, da der Konstruktionsaufwand schon einen deutlichen Teil ausmacht.

edit: Ums nochmal anzufügen, BMW benutzt in der Serienfertigung des i3 anscheinend auch Alu Werkzeuge. Durch entsprechende Oberflächenbehandlungen (Harteloxieren) etc. bekomme ich Alu Werkzeuge natürlich auch Standhaft für die Serienwerkzeuge, allerdings ist das Laminierverfahren für die Karosse oder für das Dach des i3 wesentlich werkzeugschonender als bei einem Carbon Fahrradrahmen.



Die Aussage deckt sich ziemlich genau mit den Erfahrungen, die ich bisher gemacht habe.



Um mal Preise zu nennen, die Tonne Mischalu bringt aktuell etwa 700€, ich denke der Preis von reinem 7075 ist nur unwesentlich höher.

edit2: Warum Pole allerdings ihren Fertigungsstandort in Finnland so geheim hält finde ich etwas seltsam, mir würden jetzt spontan hier im Forum 2-3 Leute einfallen, die genug Technik und Know-How in ihrer Firma hätten, um die Rahmen zu fertigen. Die Betriebe in meiner Umgebung oder im Großraum Ingolstadt-Augsburg möchte ich garnicht anfangen zu zählen ;) Wahrscheinlich ist das alles auch wieder ein wenig Marketing Augenwischerei, genauso wie ihr Carbon Ausstieg :ka:
 
Wie siehst du das, wenn das Teil aus der Spannung kommt, wie groß ist ungefähr die Z-Toleranz der Klebefläche?
Wie stark verzieht sich eine Hälfte beim Fräsen?

Schwer zu sagen, AW7075 neigt beim Fräsen schon stark dazu, das es sich verzieht. Gerade bei langen dünnen Leisten kommt da oft ne Banane raus. Besser ist in solchen Fällen AW5083 (AlMg4,5Mn), das bleibt nach dem Fräsen gut stehen. Ist natürlich wieder ne ganz andere Festigkeit.
Sowas müsste man in der Praxis anschauen wie die Hälften rauskommen, es kann aber auch durchaus möglich sein das die Klebeflächen nochmal in einer 3. Spannung nachgefräst werden.

Durch die "Halbröhrenform" denke ich hält sich der Verzug aber halbwegs in Grenzen. Die Rahmenhälften werden ja anscheinend auch miteinander verschraubt, da zieht sich das dann schon zusammen. Inwieweit sich das auf die Haltekräfte des Klebers auswirkt kann ich aber nicht sagen, das ist nicht meine Baustelle :D
 
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