Problem mit Shimano Nabe Alfine SG-S501 und Garantieablehnung seitens Shimano

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Guten Morgen,

ich hab hier ein Problem mit einer Shimano SG-S501 die in einem Kettler Boston E-Bike verbaut ist und der Firma Stadler.

Folgendes ist paßiert:
Ich habe mir das Fahrrad im Oktober 2014 gekauft. Das Fahrrad kam dabei regelmäßig und bei jeder Witterung zum Einsatz. Nach einer Knie OP im Frühjahr stand das Fahrrad dann für ein paar Wochen still. Danach stellte ich fest das ich öfters ins Leere trat und die Nabe gab häufiger ein lautes knacken von sich. Ich schilderte die Problematik mit dem Fahrrad vor Ort beim Händler und mir wurde mitgeteilt das es sich hierbei um Bauart bedingte Geräusche handeln würde die jedoch keinerlei Auswirkung auf Funktion und Lebensdauer hätten. Ich habe bereits damals versucht zu erklären das zwar sicherlich das ein oder andere Geräusch durch die Bauweise entstehen könne, aber ein knacken in dieser Lautstärke und Form und das durchrutschen von Gängen bei minimaler Belastung sicherlich nicht normal sind.
Da der Händler ( leider Gottes Stadler ) wenig Interesse zeigte und das ganze mit "sie haben ja Garantie - sollte es schlimmer werden" abtat nahm ich das Fahrrad wieder mit. Leider habe ich mir damals das ganze nicht schriftlich geben lassen.

Ein paar Wochen und ein paar Einsätze später war ich erneut mit dem Bike unterwegs. Leider war die Wetterfee nicht sonderlich gnädig und es regnete wie aus Kübeln. Da in näherer Umgebung keinerlei Unterstand oder ähnliches vorhanden war fuhr ich über längere Zeit durch massiven Regen.
Danach steigerte sich das Problem massiv. Hinterrad blockierte plötzlich, Gänge ließen sich nicht mehr sauber einlegen und noch deutlicheres knacken. Ich überprüfte die Einstellung der Nabe - im 4. Gang lagen beide Kontrollstriche parallel zu einander, Einstellung passte also. Daher brachte ich das Fahrrad erneut zu Stadler wo ich es auch gekauft hatte.

Bereits die Auftragsannahme gestaltete sich extrem chaotisch und planlos. Der Mitarbeiter wirkte desinteressiert und fummelte lediglich ein wenig an der Einstellung rum. Dabei verstellte er die Nabe. Ein Mechaniker den er um Hilfe bei der Diagnose ( die meiner Meinung nach offensichtlich war - Hinterrad blockierte ) bat teilte mit das die Einstellung nicht passe und die Nabe defekt sei und eingeschickt werden müsse, wobei er kurz erwähnte das dies vermutlich durch die fehlerhafte Einstellung paßiert sein. Ich erklärte das die Einstellung gepasst hätte und sein Kollege diese vor wenigen Augenblicken erst verstellte.
Ich erhielt eine sehr schlampig ausgefüllten Werkstattauftrag auf dem lediglich Anschrift und der Vermerk "Nabe hinten Kaputt !!! und Muss Eingeschickt werden" vermerkt war. Man wollte anrufen wenn man etwas wüsste.

Nun vergingen mehr als drei Wochen ohne etwas von Stadler gehört zu haben, daher rief ich gestern dort an. Der Mechaniker mit dem ich telefonierte verstand nicht warum ich nicht bereits letzte Woche angerufen worden sei und das die Garantie abgelehnt wurde. Die Begründung lautet das die Nabe mit Hochdruck gereinigt wurde, somit sämtliches Fett ausgespült, es durch den Wassereintritt zu Korrosionsschäden gekommen sei, welcher dazu führte das mehrere Elemente in der Nabe kaputt gingen.

Jetzt war ich ehrlich gesagt erst einmal ziemlich baff. Sowohl Fahrrad als auch Nabe hatten nie Kontakt mit einem Hochdruckreiniger, mal abgesehen das ich gar keinen habe. Dies teilte ich dem Mechaniker am Telefon auch mit. Da die Nabe jedoch noch nicht wieder zurück sei, lediglich also die Garantieablehnung könne er jetzt auch nichts dazu sagen. Jedoch teilte er mit das sie sich melden würden wenn die alte Nabe zurück und wieder verbaut sei und das Gespräch wurde beendet. Da ich zu diesem Zeitpunkt ziemlich sauer war fuhr ich noch am selben Tag zu Stadler um vor Ort den Sachverhalt nochmal zu klären, allein schon deswegen weil es auch keinen Sinn macht die defekte Nabe wieder zu verbauen. Ich schilderte dem Mitarbeiter nochmals das Problem, erhielt jedoch lediglich die Antwort - Garantie abgelehnt, aber aus kulanten Gründen würde eine neue Nabe umsonst eingebaut werden, Nabe müsste ich jedoch selbst bezahlen.
Nun wollte ich zumindest wissen was das ganze kosten würde. Das könne er mir nicht sagen, ich müsste mich an seine Kollegen bei den Ersatzteilen wenden. Nach über 20 Minuten Wartezeit fand dann ein Mitarbeiter endlich Zeit, ich schilderte ihm kurz das Problem und er begann mit der Suche. Leider fand er die Nabe nicht und konnte somit keine Preisauskunft machen. Ich wurde ein wenig säuerlich und daher fragte er seinen Kollegen nochmals. Dieser blätterte nochmals den Katalog durch und machte sich dann Online auf die Suche. Schließlich erhielt ich die Mitteilung das die Nabe beim Großhändler - über den Stadler auch seine Shimano Garantien abwickelt - nicht mehr verfügbar sei, offensichtlich sei diese ein Auslaufmodell. Sowohl Nachfolgemodell als auch Preis fand er nicht heraus. Da ich selbst noch einen Termin hatte, das ganze sich bereits über eine Stunde hinzog, teilte ich mit das ich mich selbst mit der Firma Paul Lange in Verbindung setzen würde.

Tja, was soll ich jetzt sagen. Die Firma Lange kann nur durch ein Onlineformular kontaktiert werden, oder Montags und Freitags von 7:00 - 9:00 Uhr. Bei einem Anruf der im Impressum hinterlegten Telefonnummer wurde ich lediglich auf die beiden Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme verwiesen. Die freundliche Dame gab mir jedoch zumindest die Sammel Email Adresse des Servicebereichs. Dorthin habe ich nun bereits eine Email geschrieben und warte nun auf die Antwort.

Jetzt aber zur eigentlichen Frage:
1. Hab ich bei den Stadler Mitarbeitern einfach nur massives Pech oder hat jemand ähnliche, haarsträubende Erfahrungen dort gemacht?
2. Die Nabe kam nie mit einem Hochdruckreiniger in Kontakt, wurde jedoch, genauso wie das Fahrrad selbst zur Reinigung mal mit dem Wasserschlauch abgespritzt. Die Probleme bestanden zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits. Ist diese Nabe als wirklich nur auf "Schön-Wetter" ausgelegt?
3. Da es sich bei der SG-S501 anscheinend um ein Auslaufmodell handelt, weiß jemand ob die SG-S7000 ( lt. Google. ) das Nachfolgemodell ist und ohne Probleme verwendet werden kann?
 
Mit dem Schlauch abspritzen kann (muss nicht, aber kann) schon ein Problem sein. Je nach Einstellung ist da auch schon gut Druck drauf und wenn man dann gezielt auf die Dichtung hält ist's blöd.
Geht es hier um Garantie oder um Gewährleistung? Kennst Du den Unterschied? Natürlich ist Gewährleistung nach mehr als 6 Monaten schwierig, aber ich würde es mal probieren. Und zwar am besten schriftlich direkt an den Chef. Die Aushilfen, die da im Laden stehen sind offensichtlich überfordert. Oder Du wendest Dich mal an die Zentrale (scheint in Regensburg zu sein) und schilderst dort Deine schlechten Erfahrungen. Versuch aber, das Problem mit der Abwicklung und das Problem mit der Nabe zu trennen. Denn das hat ja nur bedingt miteinander zu tun.
Was sagt eigentlich Kettler dazu?
 
... Danach stellte ich fest das ich öfters ins Leere trat und die Nabe gab häufiger ein lautes knacken von sich.
...
Ein Anzeichen daß schlicht und einfach mal die Schaltung hätte "nachgestellt" werden sollen/müssen.
Nabenschaltungen sind zwar bezüglich des Seileinzuges bedeutend fehlertoleranter als Kettenschaltungen. Aber auch hier gibt es Grenzen.

Das die Firma Paul Lange es ablehnt für die Kosten aufzukommen ist nachvollziehbar.
Wahrscheinlich wurde durch die Fehleinstellung die Nabe schon an Teilen des Getriebes beschädigt.
 
Genau, beachte die Reihenfolge, die du bei der Reklamation einhalten solltest:
1. Stadler: Ausdrücklich auf die gesetzliche Gewährleistung bestehen und nicht auf irgendwelche Garantien dritter vertrösten lassen.
2. Kettler mit evtl Garantie
3. Shimano bzw Paul Lange mit evtl. Garantie
 
Hallo,
es geht hier um die Gewährleistung. Habe wie so oft den umgangssprachlich den Begriff "Garantie" verwendet obwohl dieser hier nicht zutrift.

Da der Fehler bereits vor der 1. Säuberung mit dem Schlauch bestand und sich die Situation nicht nach der Säuberung sondern nach der Fahrt im Regen verschlechterte sehe ich jetzt ehrlich nur indirekt einen Zusammenhang. Mir ist allerdings bewusst das die Korrosion auch etwas Zeit benötigt bis diese evtl. eine spürbare Auswirkung zeigt.
Was das abspritzen mit dem Schlauch anbelangt, ich verwende immer eine Brause am Gartenschlauch. Daher bin ich schon verwundert, denn ein Fahrrad ist nun mal für den Outdoor Einsatz gemacht, daher sollte die Nabe meiner Meinung nach schon eine gewisse Resistenz gegen Wassereintritt besitzen. Hier kommt jetzt auch kein sonderlich hoher Druck zum Einsatz, einmal bedingt durch die Brause als auch der Tauchpumpe die selbst nicht gerade viel Druck erzeugt.

Die Probleme selbst begannen nachdem ich ein paar Mal mit dem Fahrrad bei Regen unterwegs war und das ist denk ich eine Situation mit denen die Bauteile schon klar kommen sollten. Wobei angemerkt sei, ich bin jetzt nicht mit dem Fahrrad durch die Donau geschwommen :).

Ich habe bei der 1. Reklamation gleichzeitig auch Kettler angeschrieben, jedoch nie eine Antwort erhalten. Auch hier kann man lediglich über ein Onlineformular aufnehmen.
 
Ein Anzeichen daß schlicht und einfach mal die Schaltung hätte "nachgestellt" werden sollen/müssen.
Nabenschaltungen sind zwar bezüglich des Seileinzuges bedeutend fehlertoleranter als Kettenschaltungen. Aber auch hier gibt es Grenzen.

Das die Firma Paul Lange es ablehnt für die Kosten aufzukommen ist nachvollziehbar.
Wahrscheinlich wurde durch die Fehleinstellung die Nabe schon an Teilen des Getriebes beschädigt.

Ich habe so oft die Einstellung kontrolliert ( 4. Gang - beide Striche lagen direkt sauber nebeneinander - ein paar Mal durchgeschaltet und nochmals geprüft ), das ich die Anzahl nicht nennen kann, aber ehrlich gesagt einen Defekt durch eine Fehleinstellung eher ausschließe. Vor allem daher, weil diese Problematik erst auftrat nachdem das Fahrrad bei Regen gefahren wurde. Dies stellt jetzt für mich allerdings keine sonderlich ungewöhnliche Situation da und die Komponenten sollten mit solchen Situationen schon klar kommen.

Was die Firma Lange betrifft. Ich wendete mich an diese Firma weil ich kein Vorankommen mehr bei der Firma Stadler sehe. Was die vermeintlichen Kosten betrifft verstehe ich dich jetzt ehrlich gesagt nicht. Bei einem Gewährleistungsantrag ist es hin und wieder sicherlich auch förderlich auf die Umstände / Abläufe hinzuweisen und nicht nur mit "Nabe defekt" weiterzugeben. Die Firma Lange selbst holt sich ihr Geld umgekehrt natürlich wieder bei Shimano wenn möglich. Wenn Shimano ablehnt, evtl. auch weil das Schadensbild bestimmten Fehleinstellungen /-behandlungen ähnelt, dann ist es Erfahrungstechnisch hilfreich auf die Gesamtumstände und das Zustandekommen hinzuweisen. Dann wird sicherlich auch mehr in diese Richtung geblickt und abgeschätzt ob die zutreffen kann oder nicht.
Das die Firma Stadler sich jedoch nicht einmal in der Lage sieht einen passenden Ersatz zu beschaffen verbessert meinen derzeitigen Eindruck ehrlich gesagt nicht sonderlich.
Vor allem da im Lange Onlinekatalog die SG-S501 über die Suchfunktion gefunden wird, und dort auch der Hinweis zum Nachfolgemodell zu finden ist. Dies trift sicherlich auch im Onlinekatalog des Händlerbereichs zu.

@Hellspawn - ich werde jetzt zwangsläufig abwarten bis die alte Nabe von Lange zurück ist. Danach werde ich mich, wie von dir vorgeschlagen - mal bei der Stadler Zentrale melden. Denke aber das es sinnvoll ist hierfür erst einmal alle Unterlagen in Händen zu halten. So kann der Mitarbeiter in Nürnberg derzeit nicht einmal eine Bearbeitungsnummer des Vorgangs bei Lange / Shimano nennen.
 
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Ich habe so oft die Einstellung kontrolliert ( 4. Gang - beide Striche lagen direkt sauber nebeneinander - ein paar Mal durchgeschaltet und nochmals geprüft ), das ich die Anzahl nicht nennen kann, aber ehrlich gesagt einen Defekt durch eine Fehleinstellung eher ausschließe. Vor allem daher, weil diese Problematik erst auftrat nachdem das Fahrrad bei Regen gefahren wurde. Dies stellt jetzt für mich allerdings keine sonderlich ungewöhnliche Situation da und die Komponenten sollten mit solchen Situationen schon klar kommen.
...
Will ich Dir gern glauben.
Die Krux dabei:
Ich habe schon Nexus-7 versucht korrekt einzustellen, aber es ging einfach nicht. Ständig war so'n Gefühl ob ein Gang nur "halb und halb" geschaltet war.
Bis ich dann mal die Markierungen versetzt (weiß aber nicht mehr ob + oder - ) eingestellt hatte.
FUNZT!

O.K. wenn das jetzt die Lösung gewesen wäre, wäre das natürlich ein Problem für Shimano ...

Denn die Fehlerbeschreibung liest sich exakt so.
 
Will ich Dir gern glauben.
Die Krux dabei:
Ich habe schon Nexus-7 versucht korrekt einzustellen, aber es ging einfach nicht. Ständig war so'n Gefühl ob ein Gang nur "halb und halb" geschaltet war.
Bis ich dann mal die Markierungen versetzt (weiß aber nicht mehr ob + oder - ) eingestellt hatte.
FUNZT!

O.K. wenn das jetzt die Lösung gewesen wäre, wäre das natürlich ein Problem für Shimano ...

Denn die Fehlerbeschreibung liest sich exakt so.

Die Beschreibung trifft eines der Symptome sehr gut, genau dieses "halb und halb". Ich hatte diesen Lösungsansatz auch bereits in einem anderen Thread gelesen in dem empfohlen wurde ein wenig mehr in Richtung 5. Gang einzustellen.
Hatte ich kurz probiert und kurz wirkte manches deutlich besser. Die Hauptprobleme blieben jedoch bestehen - Gang durchrutschen usw.

Vielleicht habe ich zu wenig verstellt, auf jeden Fall hab ich es wieder zurückgedreht.
 
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