Querwurzeln überfahren

Ich kann zu solch einem Wurzelfeld meine Erfahrung teilen.
Als ich einen Trail mit solch einem Wurzelfeld nach längerer Zeit mal wieder im Herbst gefahren bin, habe ich die ganze Zeit auf das Wurzelfeld gewartet bis ich feststellen musste, dass ich schön längst drüber war. Es war verborgen unter Laub und ich bin einfach drüber geknallt und habe es noch nicht mal mitbekommen.
Da ist viel Kopf im Spiel.
 
Meine Meinung zu den Linien:

Wenn feucht würd ich die highline fahren und beim roten Pfeil einen Bunnyhop machen bzw. Mit Hilfe der Baumwurzel lupfen.

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Kurve immer groß machen. Bei den Kreuzen Druckpunkte zum Richtungswechsel setzen + Entlastung zwischen den druckpunkten.

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Der Rest der Bilder ist straight draufhalten.
 
Mit was für Geschwindigkeiten fahrt Ihr sowas denn, wenn man mal gütig fragen darf? Fliegt ihr da mit 30 Sachen drüber, oder schaukelt Ihr jede Wurzel einzeln mit 10 km/h aus?
Auf Fotos sieht das immer mega harmlos aus; wenn man live davorsteht sieht man erst die ganzen Radler zwischen den Wurzeln stecken, die es da schon verschluckt hat, nehme ich an…

Grad einmal Garmin Connect gecheckt, weil ich es absolut nicht einschätzen kann.
So als Hausnummer:

Bild #3 knapp 32km/h
Bild #4 knapp 28km/h

Wie genau das ist, sei dahingestellt (Fenix 6S). Aber zur groben Orientierung sollte es reichen.
180mm vorne, 170mm hinten, 29er
 
Nachdem ich den Blindseetrail als Anfänger (fast) heile überlebt habe kann ich dir sagen: solange die trocken sind, keinen Kopf machen und mit dosiertem Speed drüber. Nicht zu ängstlich, sonst bleibst du hängen. Wenns bergab geht ist es ein bisschen einfach als so was:

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(Hier hab ich es bis rechts vor den zweiten großen Stein geschafft, dann war Schluß)
 
Im Grunde ein Problem der Blickführung.
Es ist aber auch sehr schwer dort hin zu kommen, vor allem, wenn man mal Jahrzehnte lang Starrbike gefahren ist. ;)
Ich musste gerade schmunzeln. Das, was @Black-Under schreibt, kenne ich von meinem Hometrail sehr gut. Und auch mit einem HT mit Mag21 und 45mm FW.

Etwa diese Jahreszeit, auf Rückweg Dämmerung unterschätzt und im Halbdunkel heim. "Sch...., jetzt kommt doch die doofe Stelle, wo es mich jedes mal fast hinlegt. Muss dann langsamer machen....ratatata, und schon war ich völlig entspannt drüber. Blickführung ist sicher wichtig, aber wenn der Kopf parallel dazu "uiuiui" schreit, ist es mitunter schwierig...
 
Es ist sogar sehr schwierig, finde ich. Nicht mal weil der Kopf schreit, sondern weil ich zb stark auf dieses "schau genau was vor dem Vorderrad liegt" konditioniert war. Was halt sinnlos ist, wenn man 170 mm Federweg hat und den Radstand von hier nach dort.
Es ist einfach nicht nötig und der Blick sollte doch auf jeden Fall ab einem gewissen Tempo mindestens bis zum nächsten Kurveneingang o.ä. gehen.
100%iges Vertrauen habe ich auch nicht. Insbesondere wenn es jetzt bei uns nicht mehr auftrocknet, sondern Wurzeln über Wochen und Monate im Feuchten liegen.
 
Es ist einfach nicht nötig und der Blick sollte doch auf jeden Fall ab einem gewissen Tempo mindestens bis zum nächsten Kurveneingang o.ä. gehen.
100%iges Vertrauen habe ich auch nicht. Insbesondere wenn es jetzt bei uns nicht mehr auftrocknet, sondern Wurzeln über Wochen und Monate im Feuchten liegen.
Nun ein scannen des Wegs ist schon wichtig, ich bin mal bös einen Hang neben den Weg runtergeflogen weil ich nur zur nächsten Kurve geschaut habe und dabei übersehen habe dass der Weg zum Hang hinunter ein Abbruch im Weg hatte (ok war auch durch etwas Gestrüpp getarnt). Hatte mich damals mehrmals überschlagen und bin den Hang sechs Meter runter gepurzelt.
 
Man soll Dinge auch nicht überanalysieren. Man soll sie einfach tun. In der Praxis geht alles "step by step".
Stimmt!!! Ich neige leider (auch) dazu. Nachdem ich mich innerlich gefreut hatte, wie gut es über die Wurzeln (und vorher auch über die Felsen und das Geröll) geklappt hat, waren meine nächsten Gedanken: "...hoffentlich machen die Reifen das mit... jetzt nur keinen Platten... das knallt aber ganz schön..."
 
Blickführung ist sicher wichtig, aber wenn der Kopf parallel dazu "uiuiui" schreit, ist es mitunter schwierig...
Der Tipp kommt bei mir vom springen, lässt sich aber sicher auf Wurzeln übertragen:
Bevor der Kopf mit seinem uiuiui anfängt gibt es von mir ein lautes "Yiiihaaa" und ab dafür. Das lenkt kurz von ungewollten Gedanken ab und macht (bei mir) den Kopf frei
 
Bei solchen herausstehenden Wurzeln hilft es mir, das Vorderrad in dem Moment leicht zu machen in dem ich drüberfahre, so dass es dann kurz danach im Boden wieder mehr greift. Alles in einem frontlastigen, aktiven Fahrstil: abwechselnd das VR leicht machen und dann wieder schwer machen (= zB Stufen wegdrücken) = ausreichend Hub in den Armen benutzen.
als etwas fortgeschrittener Anfänger würde ich das so auch unterschreiben. Dazu noch darauf achten, genug Speed zu haben, um nicht hängen zu bleiben. Das heisst nicht, einfach blind drüber zu heizen! Das Schöne an Wurzelfeldern ist, dass man es prima üben kann. Die Wälder sind voll davon😋
 
Wenn man sich unsicher ist, ob Wurzeln halten (besonders bei Nässe und sehr rutschigen Verhältnissen), hat mir ein Tip von einem Rennfahrer geholfen: "Von vornherein direkt dahin fahren, wohin man vermutlich rutschen wird".
Das kann in der Summe wesentlich schneller sein, als ein verunglückter Versuch da die Rennlinie mit Gewalt zu halten.
Bei solch trockenen Bedingungen wie auf den Bildern würde ich aber auch die direkte Linie wählen. Trockene Wurzeln halten in der Regel wesentlich besser als sie aussehen.
 
Solange an den Wurzeln noch Rinde vorhanden ist, dann haben die Grip (auch im Nassen). Halte einfach mal an so einer Stelle an, steige ab, ziehe die Vorderradbremse und drücke das Rad schräg gegen die Wurzel (als Grip-Test). Ist die Rinde hingegen schon abgefallen, dann wird das Ganze spannend. Da habe ich meine riesen Schwierigkeiten.
 
Wenn man sich unsicher ist, ob Wurzeln halten (besonders bei Nässe und sehr rutschigen Verhältnissen), hat mir ein Tip von einem Rennfahrer geholfen: "Von vornherein direkt dahin fahren, wohin man vermutlich rutschen wird".

Also direkt vor den Baum, oder sich gleich den Hang runterstürzen?😉

M.
 
...Tip von einem Rennfahrer geholfen: "Von vornherein direkt dahin fahren, wohin man vermutlich rutschen wird".
Die grosse Herausforderung ist (bei mir zumindest) die mentale Bewältigung solcher Empfehlungen. Was ich alles müsste, sollte, könnte, weiss ich häufig auch. Nur in der entsprechenden Situation innert Sekundenbruchteilen richtig zu entscheiden; daran scheitert es.

Halt ein Teil dessen, was den Unterschied zwischen Pro und mir ausmacht... :dope:
 
Ah mein Lieblingstrail. Du kannst - wenns trocken ist - alles highline fahren. Auch im Schneckentempo (theoretisch). Das ist nur eine Sache der Balance anscheinend (mein Spezel rutscht ab, wo ich im Schneckentempo noch sicher über wurzeln fahre, vllt liegts auch am Gewichtsunterschied)

Vllt ist hier was von deinen Stellen drin https://www.instagram.com/reel/CxWOKIRqX-4/?igshid=MXJ6dzFiN2NtN2lvbQ==

Du musst nur mal anfangen highlines zu fahren (im trockenen), das geht dann superschnell bis dein Hirn merkt, dass da nichts passiert. Ich fahre mittlerweile alles highline soweit ich sie denn sehe, nur weils spass macht.

Kannst Vorderrad anheben und dem rad helfen (macht mehr spass) oder du hältst einfach drauf.

3. Laut einem Local den ich da getroffen hab die schnellste line, um gut in die Ausfahrt hinten zu kommen. Der ist voll durchgeballert, aber ich hab da noch etwas Angst an den doch recht hohen Wurzeln hängen zu bleiben oder Pedal-Grip zu verlieren. Einfach Lenker festhalten und durch?
Anhang anzeigen 1787719

Ah, die Variante hab ich noch nicht gemacht, da fahr ich immer ganz links. Muss ich mal ausprobieren nächstes mal. ✌️
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bräuchte Mal eine Analyse zu hängenden größeren Quer-Wurzeln. Solange diese nicht feucht sind ist das vielleicht gar kein Stress, aber ich hab doch etwas Respekt davor volle Kanne drauf zu halten, weil mir vielleicht dann das VR verspringt oder abrutscht. Unnötige Panik?

Hier ein paar Fälle. Geplante Line in gelb eingezeichnet.

1. High-Line um dann besser die Linkskurve zu bekommen. Die Wurzeln sind recht stark abfallend bzw der Untergrund an der Stelle. Kann man abrutschen?
Anhang anzeigen 1787711

2. Hier alternative Straight-Line statt rechts unten lang. Es sieht recht flach aus, ist aber nicht ganz so. Die vorderen Wurzeln sind auch etwas höher.
Anhang anzeigen 1787715

3. Laut einem Local den ich da getroffen hab die schnellste line, um gut in die Ausfahrt hinten zu kommen. Der ist voll durchgeballert, aber ich hab da noch etwas Angst an den doch recht hohen Wurzeln hängen zu bleiben oder Pedal-Grip zu verlieren. Einfach Lenker festhalten und durch?
Anhang anzeigen 1787719

4. Bei der Kurve tue ich mir am schwersten nicht zu bremsen. Liegt wohl auch dran, dass ich hier schonmal weggerutscht bin und dann abgeflogen. Neben den Wurzeln muss man halt auch etwas Einlenken für die Kurve und der Boden ist staubig.
Anhang anzeigen 1787728
Anhang anzeigen 1787729
Hi, mein Motto wäre da: Da sind ja Spuren -> da fahren auch andere also einfach mehrmals fahren und rantasten/ Geschwindigkeit erhöhen und Linien variieren. Solange das trocken ist wird sich da nix tun.

Wurzeln ohne Glatze/ Babypopo Spiegelglatt (also noch mit Rinde drauf) gehen auch bei Nässe ganz ok.

Bei Nässe und Glatze-Wurzel wäre ich eher recht vorsichtig ;)
 
Meine Meinung zu den Linien:

Wenn feucht würd ich die highline fahren und beim roten Pfeil einen Bunnyhop machen bzw. Mit Hilfe der Baumwurzel lupfen.

Anhang anzeigen 1793741

Schon mal gemacht an der Stelle? Das wirkt im Bild recht klein, aber habs gerade auf einem meiner Videos gesehen und es ist schon ein großer Oschi das Ding.

Ansonsten gibts hier mal wie ich das fahre mit den genannten meisten Stellen. Könnte flowiger sein, wäre es mit meinem eigenen Rad vllt auch.

https://www.instagram.com/reel/CzW9VTPq9c4/?igshid=bjh0ZDRvcGdyMHZr
 
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