Ja danke an euch.
Ja ist schon ein wenig fachchinesisch, ich erwarte auch nicht, dass das jemand versteht, manches ist im Detail schon sehr speziell.
Heute wurde dort zb. nen Praktikant an seinem letzten Tag verabschiedet, der im Metallbereich gelernt hat. Der hat direkt gesagt, dass der Schlosserberuf mit Schweissen so gar nichts für ihn ist, zu umfangreich und er weiss gar nicht wo er zuerst anfangen soll und hat volle Bewunderung dafür, wie wir was ausmessen, mit ner simplen Skizze beginnen, Material zusammenstellen und aus dem Stück Material was machen.
Handwerk ist echt brutal, was dort für Anforderungen herrschen, da muss man zwar in der Schule nicht gut gewesen sein, aber meistens nur mit der Birne denken, allein mit Brachialgewalt kommt man da nicht weiter. Je fitter man in der Birne ist und je mehr Erfahrung man hat, umso besser ist man.
Nachwuchs im Handwerk gibt es kaum noch, zu wenig lukrativ, die Industrie zahlt mehr und stellt weniger Anforderungen. Aber wenn du von 100 die das jemals gelernt haben zu den letzten fünf Überlebenden gehörst, die länger wie 10 Jahre das gemacht haben und körperlich noch fit bist, hast für den Rest deines Lebens ne Jobgarantie. Und auch Spass am arbeiten, weils abwechslungsreich ist und man lernt täglich dazu.
Ich hab nicht im Handwerk gelernt, sondern in der Industrie, aber mit handwerklichen Schwerpunkt und bin erst ca. 8 Jahre danach ins Handwerk eingestiegen und hab sehr vielseitige Interessen als Hobby gehabt und habe noch, wie Elektronik, Motorrad(nicht mehr), PC ist irgendwann dazu gekommen und ziehe allein aus den Kenntnissen täglich viel Vorteil für mein berufliches Leben. Und ich hab noch Kenntnisse, von ich gar nichts wusste und mich nie interessiert habe, wie Kundenkontakt, Farbauswahl, wie schreibe ich eine Bewerbung, ein Arbeitszeugnis, wie google ich richtig.
Kurzum, heute war der Konkursverwalter da und hat jedem noch Angestellten/Arbeitnehmer geraten selbst zu kündigen um weiterhin kein weiteres Geld zu verlieren, ich als Einzigster hatte das schon selbst getan, ohne das ich dessen Info brauchte. Von der Arbeitsargentur hatte ich da keine Hilfe, die erzählen nur blabla und auf gezielte Nachfragen stellen die sich echt blöd an. Wozu arbeiten die denn da, wenn ich mit nem PC und Google in 5 min ne aussagekräftige Antwort bekomme, wozu frage ich dort überhaupt nach. Aber dort sind nicht nur schlechte Mitarbeiter, ich war im Frühjahr arbeitslos und hatte ne echt gute Arbeitsvermittlerin, auch rein menschlich, die hat mir nen Bildungsgutschein(Dauer 4 Wochen) verschafft für die Wiederholung einer Schweisserprüfung, normal reichen da 1-2 Tage, ich hab die volle Dauer ausgenutzt und auch der Bildungsträger. Ich hatte jedenfalls ne Menge Zeit um intensiv zu üben und auch für Gespräche mit dem Schweisslehrer, der nen ähnlichen Erfahrungswert wie ich hat und dann macht man dann so ein Fachgespräch, was für Andere fachchinesisch ist. Und ich hab ja noch da Prüfung abgelegt theoretisch, die muss ja sein, und ich war der Schnellste den er je hatte. Der hat mir auch den Ratschlag gegeben, ich sollte unbedingt den Schweissfachmann, anschliessend den Schweisswerkmeister machen, weil ich hätte das mehr wie drauf. Aber wenn man nur in ner Firma arbeitet, die noch nicht einmal ne Schweisserprüfung braucht, wird der finanzzielle Einsatz einer solchen Qualifikation nicht entlohnt. Im Handwerk muss man fast jede Qualifikation selbst bezahlen, Schweissfachmann kostet ca. 7000, nen Studium zum Schweissfachingeneur eigentlich weniger und beide Qualifikationen sind ca. gleich stark.
Bloss jemand der zb. son Titel wie Schweissfachingeneur hat, kann eigentlich gar nicht schweissen, aber die konstruieren zum grössten Teil Schweissverbindungen und wundern sich, warum ihre Ideen praktisch nicht umsetzbar sind. Wen wundert das auch, mich zumindest mal nicht.
Deshalb würde ich mich auch nicht im Krankenhaus vom Oberarzt operieren lassen, sondern lieber den Assistenzarzt nehmen, der täglich am OP-Tisch steht, der kanns garantiert besser.
Aber das eigentliche Ziel von mir war, da ich ü40 mich unfit fühlte mit Übergewicht, was für meine Fitness zu tun. Von daher das MTB als Anschaffung und ich wollte klein beginnen, so mit nem gebrauchten Rahmen(30) und paar kleinen Teilen und bin da bei ca. 400 fertig. Daraus geworden ist ein Bike für ca. 1200 mit Komponenten die man so an Bikes für 2000 aufwärst findet. Da ich ja nu Aluschlosser/Schweisser bin, wenn ich ja so alles selbst geschraubt habe, dann probiere doch mal nen Rahmen zu bauen, dann haste fast alles selbst erschaffen, so gesehen ist das Project Rahmenbau entstanden.
Ich hab Spass an dem gesamten Zusammenbau gehabt und manchmal habe ich mich auch selbst gefragt, haste mehr Spass am Bauen oder Fahren, aber ich fahre auch gerne und hab seit ca. 6 Wochen seitdem das MTB fertig ist, auch schon ca. 6 Kilo abgenommen, sei es durch die Ernährungsumstellung oder die Bewegung.
Heute war ich wieder unterwegs, knapp 1,5h, ca. 18km, 450 Höhenmeter, maximale Steigung ca. 10%, Durchschnittsgeschwindigkeit 17km/h, alles mit Androidhandy und dem App my Tracks gemessen, dazu brauch ich keinen Fahrrad-PC, Handy ist ja eh mit dabei, da hab ich jetzt wieder Geld gespart, siehe PC-Kenntnisse, wie man nen Handy speziell Smartphone optimal nutzt, ich hab auch Linuxkenntnisse.
Aber trotz allem ist der Marscheider Wald in Wuppertal echt brutal für mich, nach dem Warmfahren in den Wald, geht es auch direkt die 10% Rampe hoch, wenn ich die überlebt habe geht es moderat weiter bergauf, aber da habe ich mittlerweile schon alles an Kondition unten gelassen und somit geht die Qual weiter, kaum erholt auf dem leicht steigenden Flachstück geht es auf der Runde wieder ca. 7-9% hoch. Manchmal frage ich mich auch, warum tust du dir diese Qual an. Hinterher gehts nur runter, nur ne kleine Wiederholungsrunde im Wald mit leichten Anstieg, eben der moderate Aufstieg ohne die 10% Rampe. Danach nur noch runter, aber da bin ich eh "langsam", weil ich keinen
Helm habe und die
Schwalbe Reifen "Furios Fred" eh für das Gelände nicht geeignet sind. Zumindest habe ich mal gelernt, den Luftdruck zu reduzieren auf ca. 2 bar, da läuft es zwar nicht auf dem Weg dahin, aber im Wald holpert es nicht mehr so und nen bischen mehr Grip ist auch da. Aber die 2,4 sehen toll aus, so in der Stadt, aber taugen nichts. Ich hab mittlerweile nen Fan von meinem Bike, son kleiner Junge ca. 9 Jahre, den treff ich oft, der fährt auf seinem BMX und ist sehr beeindruckt davon. Erste Aussage: Cooles Bike, danach: Kannste auch Sprünge machen und Treppen runterfahren, ich: ja und du hast auch ein cooles Bike. Mittlerweile habe ich einfach, weil ich MTB fahre, bin viel mehr draussen und treffe auch Andere im Vorbeifahren, wie Jogger, Scater und MTBler und da gibt es immer nen freundlichen Gruss und man merkt, man ist dabei unter denen, die was für ihre Fitness tun. Ich bin zwar Kettenraucher und weiss auch dass das nicht für mich gut ist, aber in der Zeit wo ich fahre rauche ich nicht, somit habe ich schon mal 10 Kippen in 2h nicht geraucht, ist für mich wie ein kleiner Erfolg, ansonsten sind es ca. 80 Stk/Tag. Trotz meiner eigenen Befürchtungen, habe ich mit Lunge und Herz am Berg keine Schwierigkeiten, bei mir werden zuerst die Beine schlapp. Aber es geht mittlerweile jeden Tag besser, die heutige Tour fahre ich am Stück durch, am Anfang waren es nur ca. 5km im Flachstück. Wenn ich dann mal den Berg besser hochkomme, was jetzt auch schon besser geht, dann bin ich schon zufrieden. Anstiege die ich früher leicht gemerkt habe, da ich jetzt locker voll drüber.
Und schon wieder viel Text für ne Rückantwort, ich teile mich eben gerne mit, ich bin so und das Meiste muss man nicht unbedingt verstehen und gelesen haben.
