Rahmenbruch, was jetzt?

Unsinn. 2 Kg Hardtailrahmen oder Dirt, oder DH Rahmen reissen/brechen auf genau die gleiche Weise

und dito überwiegend am Übergang Oberrohr, Sattelrohr und -Streben. Eben auf Grund nicht materialgerechter Konstruktion - schwerer Fahrer meist auch groß, also Stütze weniger tief im Sattelrohr - max. Flex in den vesprödeten Bereichen um die Schweißnähte plus Kerbwirkung im Sattelrohr selbst. Ansatzweise richtig - massiv konifizierte Rohre, (weiß nicht mehr an welchem Rahmen das war, aber häufig zu sehen im Bereich Knochenbau) oder Knotenbleche, "Gussets" wie z.B. bei Fuji oder eben bei jeder Allerweltsmetallkonstruktion
 
Nun möchte ich auch nochmal was dazu sagen:

Die Sattelstütze war zum Zeitpunkt der Rahmenbruches 14 cm im Rahmen versenkt (Ich hab da früher mal mal eine Markierung angebracht).

Sicherlich mag es sein daß ich nicht die "Normaße" des idealen Mountainbikers besitze. Ich bin 1,87 groß und habe so an die 85 kg. Trotzdem kann es nicht sein, daß ein vernünftiges Mountainbike sowas nicht aushält. Vor allem in anbetracht dessen, daß ich ausschliesslich moderate Touren fahre. Keine Freeride, Downhilleinlagen, Sprünge oder ähnliches.
Ein Mountainbike ist dazu da, etwas extremere Belastungen auszuhalten als ein herkömmlicher Drahtesel.
Also ganz ehrlich gesagt, wenn das ein Bike nicht mitmacht, dann kaufe ich mir das nächstemal ein 199.- € Hardtail aus dem Baumarkt. Da gibts lebenslange Garantie auf den Rahmen. Mehr als zerlegen kann es dich mit dem Teil auch nicht. Und vor allem, es wird nicht so viel Geld verschrottet.

Jetzt möcht ich auch noch was zu Poison sagen:
Das Poison Arsen war ein gutes Bike mit dem man jede Menge Spaß haben konnte, da gibts nichts zu meckern. Für meinen Einsatzbereich war es ideal!
Der Service, egal ob bei der Bestellung oder jetzt bei der Reklamationsabwicklung war durchaus sehr zufriedenstellend.
Die Aussage von Poison, ein Rahmenbruch beim Arsen 05 ist ein äusserst seltener Fall das kann ich glauben.
Aber, wie bereits erwähnt, ich werde diesen Rahmen, trotz kostenlosem Ersatz, nicht mehr fahren. Zum Mountainbiken gehört auch ein ein gewisses Grundvertrauen in Bike und Komponenten. Vor allem wenn es ein wenig kniffeliger wird auf dem Trail, da will ich nicht jedesmal ein Stoßgebet zum Himmel schicken weil ich daran denken muss, wie sich der letzte Rahmen aus dem Diesseits verabschiedet hat.

Tschöö
 
Ich hab dazu noch was im WWW gefunden:

Leichtbaurahmen - das Testresultat 2002

Die oft gestellte Frage "Halten Leichtbau MTB‘s?" ist hochaktuell und das Resultat eindeutig.


Ein neutraler Labortest der deutschen Firma EFBE, zeigte schonungslos, welche Rahmen halten und welche nicht. Leider wurden nur Markenartikel gepruft. Den ‚No Names‘ fehlte es (einmal mehr) am Know how, wie so ein Rahmen überhaupt konstruiert wird, damit er so leicht wird, um im Test mitzumachen. Den Look kann man klauen, die Technik nicht.

Resultat:

Das beste Ergebnis aller Rahmen erzielte das TREK Fuel 100. Dieser Rahmen hielt noch 20% höheren Belastungen aus, wie der knallharte Test vorschrieb. Erst nach ¾ des 2. Lastwechsel brach er. Somit wurden 175‘000 mal brutalste Seitenkräfte angewandt.! TEST-Urteil: PHÄNOMENAL !


Auf dem zweiten Platz klassierte sich das SCOTT G-Zero (Carbon). Auch diese Konstruktion meisterte alle Tests ohne Muhe. Auch dieses Bike ist eine Eigenentwicklung von Scott. TEST-Urteil: Leichtbau par Excellence !


Es zeigt sich einmal mehr, dass eine solide Entwicklung nicht einfach herausgeschmissenes Geld ist und dem Kunde ein solches Velo dann nur teurer zu stehen kommt.


So, und genau diesen Trek Fuel 100 Rahmen hab ich mir jetzt zugelegt.
Wenn der versagen sollte, dann verlier ich den Glauben ans Biken und sattle um auf "Walking" :rolleyes:
 
Zum Teil ist die Sorgfalt bei der Verarbeitung des Geröhrs dafür verantwortlich & das passiert bei Specialized, Scott, Cannondale, Rotwild genauso (oft) wie bei günstigeren Labeln.

Fakt ist jedenfalls, je weniger die Fertigung kostet, desto weniger bleibt für eine ordentliche Konstruktion, ordentliches Material, ordentliche Verarbeitung und eine ordentliche QC übrig....
 
maaatin schrieb:
Fakt ist jedenfalls, je weniger die Fertigung kostet, desto weniger bleibt für eine ordentliche Konstruktion, ordentliches Material, ordentliche Verarbeitung und eine ordentliche QC übrig....

Kann man so nicht sagen... Der geringe Preis kommt über die Masse! Und in Taiwan mit den Schweißrobotern und Fließbändern IST Massenfertigung.
Wenn du zum Beispiel einem allgemeinen taiwanesischen Rahmenbauer sagst, du möchtest 10 Rahmen in genau diesen und denen Abmessungen, Materialien, Schweißnahtarten usw., und er stellt diesen für dich, dann ist es wesentlich teuer für ihn und letztendlich also auch für dich als wie wenn er 500.000 Stück herstellt, da für jeden neuen Rahmen z. B. Schweißroboter programmiert werden müssen, neue Stanzwerkzeuge geordert (und die kosten.... :) ), Arbeiter eingewiesen, evtl. spezielle Rohrsätze in kleiner und teurer Stückzahl geordert werden usw.!!
Eine ziemliche Maschinerie also, die man da in Gang setzen muss, und wenn dabei nur 10 Rahmen rausspringen und man alle Kosten durch 10 für jeden Rahmen teilt, etwas Gewinnzuschlag dazu rechnen würde, dann wäre der Rahmen fast so teuer wie ein neuer Kleinwagen. Wenn diese Maschinerie aber läuft und spuckt abertausende von Rahmen aus, dann verteilen sich diese Kosten auf die ganze Masse.
Und jetzt sollte man sich mal vorstellen, was ein VW Golf V kosten würde, würden davon nicht Millionen, sondern nur 100 hergestellt.....nur ein Ölscheich würde ihn fahren
 
Trotzdem ist es ja nun einmal so, dass Billigfirmen aus Fernost nicht so viel Wert auf Verarbeitungsqualität und Sorgfalt (z.B. saubere Schweißnäte) legen (können), was bei teureren Rahmen aus Edelschmieden wie Rotwild nun mal nicht der Fall ist.
Vielleicht wurde der Rahmen nach dem Schweißen nicht lange genug oder bei der auf die falsche Temperatur erhitzt, dadurch werden ebenfalls solche Bruchstellen hervorgerufen (ist aber wahrscheinlich eher unwahrscheinlich, bei so einer Massenfertigung).
 
Zurück