Klasse Thread ! Stehe vor ähnlichem Problem: 26" V-Brake-Laufradsatz - möglichst leicht, aber nicht windig. Bin aber (zumindest am Hinterrad) dann doch Verfechter von 32 Löchern. 28L am Vorderrad wäre aber ok.

Die Notubes ZTR 355 sind da. Wiegen 347 bzw. 348 g in 26 Zoll 28L, schön leicht.

Komme ich (mal wieder) zu spät ? Ich kann die 355er nicht im Web-Shop finden !:heul: Ich bräuchte eine für's Vorderrad...
Hab derzeit nur Campa Stheno zu Hause zu liegen mit 399 g. Das wäre ok, aber irgendwie sind die mir zu schade für's "Arbeitstier"...
 
Komme ich (mal wieder) zu spät ?

Sieht so aus. Die Ersatzteile bei den einzelnen Naben sind noch bestellbar, beim Radsatz hingegen nicht.

Es gibt noch mehr Änderungen, seit der Shop umgebaut wurde. Der Radsatz hat die Option polierte Speichen verloren. Und Keramik-Lager gibt es dort nun offenbar ohne Aufpreis. Übrigens sind die HyperV-Naben derzeit "out of stock", der Radsatz ist aber wohl erhältlich. Ich vermute mal, nicht mehr lange.

Extralite hat sich außerdem endlich dem Problem mit dem Geräuschpegel angenommen. Es gibt für Rennradnaben mittlerweile Verzahnungen mit bis zu 72 statt 36 Zähnen als Tausch-Kit. In der Beschreibung steht: "60T pattern is going to be approved for regular MTB production" und es läuft ein Feldtest bis Dezember 2019. Gibt also Hoffnung für 2020.

Im Zweifel würde ich wegen der Felge mailen.
 
Endlich jemand, wo 29er auch sch....findet..aehm, ja. ;) Für kleine Leute <175cm ist es nichts. Super Gewicht, mein leichtester FRM LRS wiegt ca. 1290gr....26er, 6-Loch Disc. Toller Thread.

Via "Alien Express" in Asien hatte ich heute Nachmittag etwas von einer China Nabe gelesen, auch mit 60T, also "Teeth", d.h. -Zähnen, und 3 Sperrklinken dann drin...nundenn...war aber preislich unterste Klasse....aber die Asiaten lernen sehr schnell, und holen auf...Ende 2019 ist nicht mehr, wie es vor 10 Jahren war, in Sachen Qualität...zum Glück. :)
 
....aber die Asiaten lernen sehr schnell, und holen auf...

Ich war letztes Jahr auf Taiwan. Zu der Zeit lief gerade deren "Eurobike". Bin da natürlich sofort reingestolpert.
Das Geheimnis der Asiaten ist, dass sie uns schon längst eingeholt haben, nur wir es nicht so ganz merken, bzw. verdrängen, denn nicht sein kann was nicht sein darf... ;-)

Gerade bei Carbon und Titan sind die vorn mit dabei, deren Marken sind bei uns halt nur nicht erhältlich.
 
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Gerade bei Carbon und Titan sind die vorn mit dabei, deren Marken sind hier halt nur nicht erhältlich.
So schaut es aus - nur für den typischen Konsumenten in DE ist dies nicht er-sicht-lich. ;) Das die Asiaten prima Titanium Rahmen produzieren, ist seit etlichen Jahren bekannt. :daumen:;)

Und auch wenn es OT ist, just haben die Asiaten die Steigenberger Hotelgruppe (mit Ausnahme vom Steigenberger Hotel in FFM, am Airport, sowie in Davos) übernommen....die Asiaten kommen, mit Macht... :)
 
Hallo,

ich kann über meine Erfahrungen mit den Extralite ExtraTerra Laufrädern aus 2001 berichten.
Sind halt schon fast 20 Jahre alt, aber vlt. ist das für den einen oder anderen interessant.

Bezahlt habe ich damals 899 DM.
Gewicht:
vorne inkl. Felgenband und Magnet 699g
hinten inkl. Felgenband und mit DT-Felge 818g
Das war damals recht leicht.... :o

Keine Ahnung wieviel Kilometer ich den LRS gefahren bin.
Aber es werden wohl einige Tausend sein.

Von Anfang an problematisch war der Freilauf.
Die Sperrklinken haben oft nicht richtig eingerastet und dann ist der Freilauf bei stärkerem Antritt durchgerutscht.
Habe dann den Freilauf eingeschickt und die haben eine stärkere Feder (oder war es ein Gummi?) verbaut.
Seitdem war das Problem zwar nicht 100%ig weg, aber zumindest nicht mehr so gravierend.

Nach ein paar Jahren ist die hintere Felge an der Flanke aufgerissen und wurde gegen eine DT-Felge getauscht.
Seitdem war nix mehr. Das vordere Laufrad ist noch Original.
Trotz radialer Speichung (oder gerade deswegen?) vorne und hinten links gabs keine Probleme mit Unwuchten.

Seit dem Felgentausch bin ich aber nicht mehr sonderlich viel damit unterwegs gewesen.
Damals war ich auch noch ein bisschen leichter. 8-)

Der LRS ist nach wie vor an meinem Porsche Bike S verbaut. (siehe Album)
Das Rad wird von mir aber sehr selten bewegt. Keine 200 km in den letzten 10 Jahren.
Davor über den Daumen gepeilt 5-7tkm.

Im Großen und Ganzen kann ich mich nicht über die Qualität beschweren.
Alles soweit i.O.
Zur Zeit würde ich aber nicht wieder einen Leichtbau-LRS kaufen bei 0,105 t. ;)
 
Im Großen und Ganzen kann ich mich nicht über die Qualität beschweren.

Er schoß kein einziges Tor, hatte kaum Ballbesitz und brach nach 15 Minuten auf dem Spielfeld zusammen, aber er ist ein Top-Spieler.

Also ich bin ja schon nach Meinung vieler viel zu tolerant. Aber wenn der Freilauf durchrutscht oder anderweitig nicht richtig funktioniert und die Felge nach 5000 - 7000 km getauscht werden muss, dann ist das Zeug ziemlich mies was die Qualität angeht. Das kriegten die Rot-Chinesen ja schon in den 90ern besser hin...
 
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Hallo, ich fahre auch die Extralite Naben mit Duke Felgen und hab damit bis dato nach 4000km kein Problem. Der Freilauf ist schön laut und von Durchrutschen keine Rede.
 
Update 2020:
Ich habe Sergio per Mail gefragt, ob der neue 60-Zahn-Freilauf denn auch leiser ist. Er antwortete: "sensibly quiter". Also bestellt und ausprobiert: ja, stimmt, einen Hauch leiser.
Bei der Montage habe ich zuerst etwas falsch gemacht. Ich habe Alu-Grease nicht nur auf die Zähne geschmiert, sondern auch auf die Führung des "Float Ring", dort gehört nach Anweisung Öl hin. Das war natürlich der perfekte Test, um mal zu sehen, was passiert, wenn man dickes Fett benutzen würde (auch wenn das Grease noch eher niedrigviskos ist). Es war tatsächlich leiser, aber nur bei niedrigen Geschwindigkeiten. Bei hohen wurde es laut und echt nervig. Als hätte das Bike keinen Bock und würde wie ein Baby plärren. Das will ja nu' wirklich keiner.
Dann lieber Öl benutzt: lauter, mechanischer, deutliches Klackklackklack bei Schrittgeschwindigkeit, Nähmaschine bei Standardgeschwindigkeit. Noch mehr noch kleinere Zähne würde bestimmt noch leiser sein.

So sah der alte Freilauf nach rund 8.000 km aus:
IMG_5867.jpg


Leicht polierte Zahnspitzen, sonst einwandfrei. Der neue Floating Ring hat außen doppelt so viele Führungen (kann also, wenn rundgelutscht, nicht mehr einfach 15 Grad weiter gedreht werden) und kürzere Federn.

IMG_5861.jpg


Achse, Lager, Nabengehäuse und so weiter sehen noch tiptop aus. Mich stört aber, dass immer Dreck durch die Ausfräsungen eindringt. Das ist echt unnötig und ließe sich konstruktiv leicht verhindern. Entweder Löcher weglassen oder dort nur Wandstärke reduzieren, aber nicht durchfräsen.

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Die Lager bekommt man übrigens durch etwas Geknubbel mit der Achse auch heraus. Im Grunde kann die Nabe komplett zerlegen, wenn man zwei 5er Inbus hat.

IMG_5873.JPG


Mehr Service hat der HyperTerra seit 2016 nicht gesehen. Keine Probleme mit Durchrutschen, kein Zentrieren, kein Speichenbruch, nicht mal Lagerspiel neu eingestellt. Läuft einfach. Auf den Felgen bin ich notgedrungen bestimmt schon 20 km mit Platten rumgefahren - auch ohne Konsequenzen. Was braucht man mehr?

Mein Freilauf kam übrigens per Express aus Lodi, obwohl Standard geordert. Ich vermute, anders hätten Sie es in Zeiten von beginnender Corona-Quarantäne auch gar nicht mehr los bekommen. Hab' die Lieferung erst mal eine Woche im Keller stehen lassen und anschließend in der Badewanne mit Desinfektionsmittel geflutet. Arme Lager. Aber da mussten die jetzt mal durch. Hust

Noch ein Tipp zum Schluss:
ZTR 355 small marks.jpeg


354 beziehungsweise 345 g. Aber pssst.


Edit: der Geräuschpegel ist nach ein paar Kilometern noch etwas gesunken. Ist jetzt etwa halb so laut wie der 2016er Freilauf. Besonders beim Schieben, das ist sehr angenehm.

Die Lager mittels Aluachse rauszufummeln war übrigens doch keine so gute Idee. Bringt Querlast auf die Lager und verknubbelt über kurz oder lang die Passflächen auf der Achse, ist mir mir beim zweiten Nachdenken aufgefallen. Als Notfall-Maßnahme im Gelände okay, ansonsten bitte nicht nachmachen.

Viele Grüße!
 
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Er schoß kein einziges Tor, hatte kaum Ballbesitz und brach nach 15 Minuten auf dem Spielfeld zusammen, aber er ist ein Top-Spieler.

Also ich bin ja schon nach Meinung vieler viel zu tolerant. Aber wenn der Freilauf durchrutscht oder anderweitig nicht richtig funktioniert und die Felge nach 5000 - 7000 km getauscht werden muss, dann ist das Zeug ziemlich mies was die Qualität angeht. Das kriegten die Rot-Chinesen ja schon in den 90ern besser hin...


So kann man das auch sehen....wenn mal will. Ist eine Frage der Perspektive, bzw. was man so in einen Text reininterpretiert.

Das vordere Laufrad hat nicht ein einziges Mal irgendwelche Mucken gemacht.

Dass die Felge gerissen ist, kann auch eine zu grobe Behandlung zur Ursache haben.
Ich bin immerhin kein wirkliches Leichtgewicht und bin zu der Zeit auch mit einem sehr hohen Luftdruck unterwegs gewesen (4 bar ca.).
Könnte also auch daran liegen, dass die Felge über Gebühr beansprucht wurde. Bei einem 75kg-Fahrer mit 2-3 bar wäre das vermutlich gar nicht passiert.

Das mit dem Freilauf ist da schon eher was anderes. Aber wie gesagt habe ich den austauschen lassen und seit dem so gut wie keine Probleme mehr damit gehabt. Das da mal was durchrutscht ist mir bisher noch mit so gut wie jedem LRS passiert.

Zum anderen sind das ja auch noch die Anfänge der Marke gewesen. Die werden auch dazu gelernt haben.
Z.Bsp. sieht man ja auch den Bildern von ref20444, dass die inzwischen Zahnscheiben verbauen. Bei mir sind noch Sperrklinken (3-Stück) eingesetzt, die anfangs über eine (zu schwache) Feder und jetzt über einen (deutlich stärkeren) Gummi geführt werden.

Ich habe jedenfalls aus meiner Sicht keinen Grund zur Klage.
 
Es geht gerade Schlag auf Schlag. Ich teile die Themen daher in mehrere Posts über die nächsten Tage. Vorweg: das Rätsel der mangelhaften Hinterrad-Steifigkeit ist gelöst!

Okay, los ging es mit einer Bestellung. Ich brauche für ein anderes Rad einen neuen V-Brake-Radsatz und wollte unbedingt was leichtes mit klassischen gekröpften Speichen ("J-bend") haben. Es stellte sich heraus, dass die leichteste Hinterradnabe nicht von Tune, sondern 2005 von Extralite gebaut wurde. Gebraucht konnte ich sie leider nicht auftreiben. Also habe ich Sergio nach einem Tipp gefragt und er hat sich bereit erklärt mir eine UltraRear SM aus dem Ersatzteil-Regal aufzubauen. Immer schön zu hören, dass einige Radsport-Firmen so lange Ersatzteile am Start haben. Die passende UltraFront ist als weiterentwickelte CyberFront HD sowieso noch im Portfolio.

Einspeichen wollte er sie nicht, dass machte dann eben der Lightwolf. ZTR355 hatte ich noch und Felix hat Laser/D-Light dazu vorgeschlagen. Auftrag erteilt.

Was soll ich sagen - 1.199 g, all black, eine kleine Retro-Perle. Einzig die beiden Aufdrucke sind falsch. Vorne steht nicht UltraFront drauf, hinten ist der Aufdruck völlig verrutscht. So ist das eben, wenn man in der Ersatzteil-Kiste wühlt. Ihr kennt meine Einstellung dazu.
Gekostet hat's etwa 850 € inkl. Versand, Einspeichen u.s.w. Ich habe mich vorn für ABEC5 Stahl-Lager entschieden, also einfachste Kategorie, nicht rostfrei. Ist ein Test, kann man tauschen.

Viele Grüße!

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Ah, das sieht man auch das Sperrklinken-System mit dem Gummi.

Das sieht bei mir genauso aus.
Ursprünglich war anstelle des Gummis bei mir ein Federdraht verbaut, und der war definitiv zu schwach, vor allem wenn noch Fett mit ins Spiel kam, was ja grundsätzlich nun auch nicht gerade die schlechteste Idee ist.
 
Sorry, dass es so lange gedauert hat. Ich musste aus ‚strategischen Gründen’ erst noch ein paar Dinge abwarten. Ist jetzt fertig.

Als es um die Speichenauswahl für den neuen Laufradsatz ging interessierte mich noch ein völlig nebensächliches Detail, weswegen ich mal wieder in die Verlegenheit kam die Ersatzspeichen in die Hand zu nehmen. Mir fiel auf, dass die gelbe Ersatz-Antriebsspeiche irgendwie anders aussieht als die verbauten Speichen, irgendwie so dünn.

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Mh. Und irgendwie gelber. Die Ersatzspeichen für links schienen in Ordnung, Titan halt. Aber die verbauten Antriebsspeichen sind doch zu dick, oder?

Messschieber ausgegraben:
Mittelteil Ersatzspeiche: 0,9x2,0 mm
Mittelteil der verbauten Speiche: 1,6x2,2 mm

Nanu, was ist denn das jetzt? Ist das nicht ein bisschen zu massiv für ein Leichtbau-Laufrad? Das entspricht ja vom Querschnitt her einer DT Champion. Mir kam ein leiser Verdacht. Noch mal Gewichte kalkuliert:
  • Hinterrad wiegt präzise 606 g.
  • Felge muss etwa 350 g wiegen (habe ja nun schon 4 Stück vermessen)
  • 14 linke Speichen müssen ca. 40 g wiegen (habe ich auch schon 3 Stück vermessen)
  • Nabe ist mit 138 g angegeben, Gewichte stimmen im Allgemeinen bei Extralite
  • 28 Nippel wiegen 11 g, habe ich auch mehrere gewogen.

So, bleiben für die 14 rechten Speichen 67 g. Eine wiegt also knapp 5 g bei 275 mm Länge. Kurz mal einen Taschenrechner gegriffen, Volumen berechnet ... Uff!

TITAN! Haben die echt Titanspeichen im Antrieb verbaut?! Und ich fahre seit vier Jahren damit rum. Gibt’s doch gar nicht. Ich war total platt. Jetzt wurde mir natürlich einiges aus diesem Thread klarer. Nur ... was ... warum in aller Welt ... ähm.
Nach meiner kurzen Schnappatmung habe ich gleich mal eine Mail an Extralite verfasst - schön mit Maßen für alle Speichen und allen bekannten Gewichten. Dazu die direkten Fragen, ob sie dort Titanspeichen im Antrieb verbauen und ob es diese überhaupt als Ersatzteile gibt. Antwort nach allerhand hin und her:
„No more, we did that only for the first year. Later we introduced tin-plated stainless drive spokes“

Na toll. Das ist doch eine Ausrede, oder? Habe ich diese Sonderbehandlung etwa bekommen, weil ich bei der Bestellung ein Höchstgewicht vorgeschrieben hatte (siehe erster Beitrag)? Ich habe leider keinen Screenshot der Produktseite von 2016, aber ich kann mich nicht erinnern mal von Titan-Antriebsspeichen beim HyperTerra gelesen zu haben. Hätte mich damals mit Sicherheit erschreckt.
Jazzman, dir würde ich mal nahelegen einen Messschieber an deinen HyperTerra zu halten. Vielleicht bist du ja auch betroffen.

Na jedenfalls ging das Spektakel noch weiter, dazu mehr im nächsten Post. Wir haben uns schlussendlich gütlich geeinigt. Aber erst mal war ich froh nun die Ursache für das etwas weiche Hinterrad gefunden zu haben.

Hier unten liste ich noch einmal auf, was ich gemessen und recherchiert habe:
Nichtantriebsspeichen
- oben D2,0mm, Mitte 0,9x2,2 mm, Länge 259 mm, 2,8 g​
- nicht magnetisch, silber, „P“-Prägung auf dem Kopf​
Das ist keine Pillar X-TRA Lite Ti, das ist eine Sonderspezifikation.​
Antriebsspeichen
- oben D2,0 mm, Mitte 1,6x2,2 mm, Länge 275 mm, knapp 5 g​
- nicht magnetisch, grün-gold, „P“-Prägung auf dem Kopf​
Sonderspezifikation.​
Ersatz-Antriebsspeichen
- oben D2,0 mm, Mitte 0,9x2,0 mm, Länge 275 mm, 4,5 g​
- magnetisch, goldfarben, „P“-Prägung auf dem Kopf​
Offenbar Pillar Butted Aero 1420, nicht die erwartete Mega Lite SS.​

Howdy!
 
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Ja, und bei all dem Rumgemesse am Hinterrad gab es zur Krönung noch die finale Klatsche, Ende Gelände:

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So sah fast jede Öse auf der Antriebsseite aus. Die andere Seite war in Ordnung. Muss kürzlich erst passiert sein, wäre mir sonst wohl schon eher aufgefallen. Die Felge war obendrein deutlich verbeult. Und alles nur Stunden, nachdem ich den neuen Radsatz geordert hatte!

Puh, da fragte ich mich natürlich schon, ob ich mit Extralite überhaupt auf dem richtigen Wege bin. Mit etwas Abstand zum Schreck würde ich aber sagen: Doch. Denn ob Extralite eine Schuld am Versagen trifft – ich denke nicht. Ich hätte ja eher damit gerechnet, dass die Titan-Speichen die Grätsche machen, nicht die Felge. Und da es vier Jahre lang gut gegangen ist kann ich jetzt auch nicht von ungleichmäßiger oder übertriebener Speichenspannung bei Auslieferung ausgehen.
Ich lass mich gerne eines Besseren belehren, vielleicht kann mir ja jemand das Phänomen erklären: Wie können erweichende Speichen zu Rissen an den Ösen führen?

In der Folge musste ich das Laufrad jedenfalls neu einspeichen lassen. Das gab mir wenigstens die Gelegenheit die Speichen auszuwiegen und die Felge genau zu betrachten. Und siehe da:

1. 4,16 g pro Speiche, Beweis erbracht.

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2. Die Felge hat diverse Treffer. Das ist auch kein Wunder, die Bremsflanken haben ordentlich Federn gelassen.

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Dass zeitgleich Flanken und Speichenlöcher durch sind ist eigentlich sogar ein Zeichen für eine gelungene Auslegung. So geht das nun mal bei Teilen an der Leichtbaugrenze.

Extralite hat mir angeboten das Hinterrad neu einzuspeichen. Kosten für neue Speichen übernehmen sie, Felge bezahle ich selbst. Sie baten darum die alte Felge inspizieren zu können, eine so kunstvoll gerissene Felge hatten sie wohl auch noch nicht gesehen. Bitte sehr, habe ich mit nach Italien geschickt.

Nun musste ich mich noch für Speichen entscheiden. Eigentlich finde ich die Titan-Speichen ja optisch wesentlich passender. Und nach dem erzwungenen Exkurs zu Maßen und Gewichten kann ich auch kaum glauben, dass die Dinger weniger fest sein sollten als gleich schwere Speichen aus Edelstahl.
Also warum nicht – ist doch für lau. Auf Revos umspeichen kann ich später immer noch. „Alles, nur bitte nicht diese fies-gelben Ersatzspeichen“ habe ich Sergio anfangs geschrieben. Und so sind jetzt nochmals die vermutlich extrem seltenen Titan-Antriebsspeichen verbaut worden.

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Zu guter letzt: 600 g! Offenbar ist die Felge diesmal ein paar Gramm leichter, fast so wie bei Jazzman. Damit durchbricht mein Radsatz punktgenau die 1.100 g-Schallmauer. Mal probieren, ob sich in Sachen Hinterradsteifigkeit auch was geändert hat.

Ich habe den Eröffnungsbeitrag mal editiert.
 
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So, dann kümmern wir uns mal um die Versagensursache. Urteil Extralite: Spannungsrisskorrosion. Dem würde ich mal zustimmen.

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Zumindest ist die Wandstärke um die Speichenlöcher nicht irgendwie fehlerhaft, das kann man schon mal ausschließen. Ich hatte mir die alte Felge natürlich zurück erbeten.

Die Beulen habe ich spaßeshalber auch mal vermessen, etwa 0,6 mm weit wurde die Bremsflanke hier nach innen gedrückt. Muss in jüngerer Zeit passiert sein, beim Fahren war nichts aufgefallen.

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Vielleicht waren der erste Riss und die Beule ja Folgen eines massiven Einschlags, dachte ich anfangs noch. Der Messschieber hat mittlerweile die wahre Ursache für Beulen aufgedeckt:

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Ganze 0,6 mm misst die Bremsflanke noch. Nix Einschlag, Verschleißgrenze erreicht, aber hallo! Nach geschätzten 8.000 Kilometern und 4 Jahren – das ist also die erwartbare Lebensdauer einer ZTR355. Ich muss aber zugeben, ich bremse hinten viel mehr (dafür vorne kräftiger).

Wer sich übrigens für die Details interessiert, so sieht der Felgenstoß aus:

IMG_7436.JPG

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Die 355 scheint hart an der Grenze gebaut zu sein, was die Lebenserwartung angeht. Ich kann verstehen, wenn schwere oder ‚unhöfliche’ Fahrer mit der Felge nicht klar kommen.
Ich hatte vorher 16 Jahre lang eine Mavic 517 Ceramic, die schien dagegen überhaupt nicht zu altern (von den üblichen Löchern in der Keramik-Beschichtung mal abgesehen).

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Die wog aber auch gebrauchte 422 g. Die beiden Felgen trennen also etwa 20% Gewicht. Klingt nicht nach viel, sind an der Grenze aber Welten.

Ich für meinen Teil habe mich längst für die 355 entschieden. Ob sie eine Serienstreuung hat, werde ich vermutlich bald feststellen dürfen. Immerhin ist sie bei mir in mehreren Rädern verbaut.
Das neu eingespeichte HyperTerra-Hinterrad wirkt unterdessen tatsächlich etwas steifer. Hoffentlich hat das Rad nicht plump mehr Speichenspannung verpasst bekommen, sondern ließ sich einfach gleichmäßiger vorspannen, weil die Felge verzugfrei war. Egal, läuft erst mal wieder.

Howdy!
 
Let’s talk about spokes, Ba-by!

Wenn man sich mal einen Hauch tiefer als oberflächlich mit der Speichenwahl beschäftigt, dann kann man was erleben. Ich schreibe hier ein paar Zeilen zu ausgewählten Kuriositäten und Problemen, auf die ich gestoßen bin. Wen das nicht interessiert, der kann über diesen Post hinweg lesen.

Pillar/ Extralite
Ausgangspunkt war für mich die Frage, wieviel stärker Antriebsspeichen eigentlich gegenüber Nichtantriebsspeichen sein müssen. Profis würden jetzt ein Fahrrad verkabeln und Belastungen aufzeichnen. Theoretisch müsste man das auch näherungsweise an den voreingestellten Speichenspannungen ablesen können, die Serienhersteller ihren Radsätzen mit auf den Weg geben. Man kann sich aber auch einfach mal ansehen, wie Speichenhersteller das so angehen.
Die Referenz bei Leichtbau-Rädern mit Felgenbremsen ist wohl die Kombination DT Revolution plus Competition. Die Querschnittsfläche der Comps ist hier gut 40% größer als bei den Revos. Bei meinen Pillar-Speichen im HyperTerra beträgt der Unterschied dagegen fast 60%. Das liegt daran, dass die Antriebsspeichen nur flachgedrückt wurden, kein Stück konifiziert. Ob das sinnvoll ist oder nur billiger zu fertigen, darf sich jeder mal selbst überlegen – Stichwort „Gewinde“.

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Mein zweites Kopfkratzen hatte ich mit den Krafteinleitungszonen. Warum sind die bei den beiden Titanspeichen unten so lang? Das macht kein Konkurrent so und das scheint auch nicht notwendig zu sein. Oder brechen Speichen regelmäßig unterhalb der Dick-Enden?

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Ich finde es ja super, dass Pillar einen großen Bogen um kaum montierbare Dünnspeichen macht und den Sonderweg Titan geht. Aber am Ende muss man ja auch mal sehen, welchen technischen Vorsprung man damit vor der Konkurrenz hat. Bei den Speichen am Vorderrad ist das unbestritten eine Menge, die Speichen halten bisher super und wiegen nur 2,8 g pro Stück. Die nächstbeste Sapim Superspoke kommt schon auf 36% mehr.
Bei der Antriebsseite hinten schlägt eine Titan-Speiche aber bereits mit 4,2 g ins Kontor. Das ist dann fast auf Augenhöhe mit einer Laser und auch eine billige und dauerhaltbare Revo ist mit 13% Mehrgewicht nicht mehr weit weg. Da hat's also nichts gebracht, man hätte genauso Edelstahl verwenden können. Es sein denn Edelstahl und Titan harmonieren zusammen nicht.
Kann es sein, dass Extralite unauffällig auf „all Ti“ umgestellt hat, damit alle Speichen das gleiche altersbedingte Dehnungsverhalten an den Tag legen? Die Dauerschwingfestigkeit ist bei unterschiedlichen Werkstoffen nun mal unterschiedlich. Das könnte also eine gute Idee gewesen sein.
Vielleicht kann das jemand bestätigen. Hat hier jemand im Forum einen HyperTerra von 2017 oder jünger? Sind die Antriebsspeichen auch aus Titan?

Alles in allem wirkt die Auslegung seitens Pillar auf mich jedenfalls etwas inkonsequent. Da steckt noch Potential drin. Trotzdem Respekt für den Mut zu Titan.

Sapim/ Light Wolf
Als nächstes zu den Spezialisten von Sapim. 40 oder gar 60% mehr Querschnitt im Antrieb erschienen mir unnötig viel. Laufräder sollten eher gegen Spitzenlasten wie Durchschläge dimensioniert werden, nicht gegen mein bisschen Wadl-Mus, sagte mir mein Bauchgefühl. Ich wollte daher mal in die andere Richtung gehen und habe mich beim UltraTerra für D-Light plus Laser entschieden, das entspricht nur 20% mehr Querschnitt.
Blöde Idee. Nicht wegen der 20%, sondern weil Team Sapim meine Idee gekonnt torpediert hat:

D-Light | Sapim.jpg


Auf der Homepage wird beschrieben, dass die D-Light einen Mittelteil von 1,65 mm hat und Dick-Enden mit 2,0 mm. Wer genau hinsieht, wird jedoch feststellen, dass das Foto eine Speiche zeigt, die an der Gewindeseite gar kein Dick-Ende hat. Und tatsächlich: Als mein Radsatz fertig war bin ich beim Messen zufällig darüber gestolpert.
Wieder Kopfkratzen. Sollten diese Speichen nicht grundsätzlich aus 2 mm-Draht gezogen worden sein? Also warum sollte man ... ? Ich kann da echt nur staunen, Sapim. Ihr habt am kleinsten Drahtquerschnitt Gewindekerben eingebracht, reife Leistung! Und dann hat es euer Marketing-Team nicht mal geschafft die Speiche korrekt bemaßt ins Netz zu stellen.
Es ist mir ein absolutes Rätsel, wie einem Hersteller so etwas durch die Lappen gehen kann. Und wie schon bei Extralight/ Pillar gilt: willst du etwas über deine Speichen wissen, miss es selbst nach. Man kann sich auf nichts verlassen. Ich, der zahlende Kunde, hatte in diesem Fall nicht mal eine Chance es vor dem Kauf zu erkennen.

Meine Idee, einen Radsatz mit easy tauschbaren 2 mm-Speichen aufzubauen, liegt damit im Gulli. Tja, schönen Dank nach Antwerpen.

Edit 25.10. 19:28 Uhr: Quark! Es sind wirklich 2,0 mm, steht auch im Text neben der Speiche erklärt. Nur die Abbildung ist unten nicht ganz exakt. Who english can, is clear in the pre-part. ;-)

Habe ich mich getäuscht? Stimmt irgendetwas an meinen Überlegungen nicht? Korrigiert mich. Ich freue mich ja, wenn ich etwas dazulernen kann.

Viele Grüße!
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieses Bild wird Deine Bedenken wegen der gewindeseitigen Ausführung der D-Light vielleicht zerstreuen:
Unbenannt.JPG
 
Wow, dann bin ich beeindruckt von der Konifizierung. Und immer noch enttäuscht von Sapims Homepage.
Bei meinem Radsatz ist das echt nicht zu erahnen:

IMG_7548.JPG


Danke Armin! Wieder mal ;-)
 
Ja, hab' ich jetzt verstanden. Mein Fehler. Ich meinte mit "enttäuscht von der Hompage", dass die Abbildung die Konifizierung unten nicht hergibt. Oben ging's doch auch.
Übrigens, weiß jemand, warum Speichennippel die Gewinde nicht bis unten haben? Bei den Pillar-Nippeln ist das auch so, hab' ich gerade nachgesehen. Da sind die 2 mm Konifizierung drin verschwunden.
 
könnte die speiche nicht weit genug eingeschraubt werden.

Mensch, noch was gelernt! Hast Recht, k_star, das Speichengewinde schaut nie aus dem Nippel raus. Ich hätte schwören können, dass es anders ist.
Gleich die nächste Frage: warum? Verschmutzt das Gewinde ansonsten oder was?

Ich habe mich schnell noch einmal durch die Sapim-Seite gewühlt: Die D-Light ist ja auch wirklich die einzige Speiche, die dieses extrem kurze Dick-Ende hat. Das sieht dann eingespeicht oft etwas merkwürdig aus. Kann man gut in meinen Bildern vom UltraTerra sehen. Immer im Wechsel - Dick-End-Speiche, (augenscheinlich) Dünn-End-Speiche.
Irgendwie sollte Sapim das Feature mal auf die anderen Speichen übertragen, damit man schickere Radsätze aufbauen kann.
 
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