Richtig eingespeicht?

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Habe mir im Herbst einen LRS bei ebay geschossen, etwas grenzwertig für mein Gewicht vielleicht, aber dessen bin ich mir bewußt: Hügi240/XC717 Disc/Revolution 2.0/1.5/2.0

Momentan eingebauter Satz ist ein XT/XM317 Disc/Champion 2.0. Einsatzzweck: CC, Marathon, Touren im CC-Fully mit 80 mm Federweg und unter 10,5 kg (bald), Fahrergewicht 80 kg plus Kleidung und evtl. noch 7-8 Kilo Rucksack bei der Transalp.

Ich würde meinen Fahrstil als sehr LRS-schonend bezeichnen, Snakebits sind mir ein Fremdwort und auch beim MX/Enduro (Motorrad) hab ich im Gegensatz zu vielen Mitstreitern noch nie eine Felge oder Speichen getötet.

Je mehr ich jetzt lese zum Thema Laufräder, desto mehr Fragen stellen sich mir allerdings beim Hinterrad:

Die Revos sind hinten so eingespeicht, daß auf der Ritzelseite die zugbelasteten Speichen mit Bogen nach außen sind und auch auf der Bremsscheibenseite sind die beim Antritt auf Zug belasteten Speichen mit Bogen nach außen. Das heißt also daß die beim Bremsen auf Zug belasteten Speichen alle mit dem Bogen nach innen sind, auf beiden Seiten, denn wenn ich so recht überlege überträgt ja die Nabe auch ein gewisses Drehmoment, so daß ja nicht nur die rechten Speichen beim Antritt auf Zug belastet werden sondern auch die linken und beim Bremsen analog.

Aber natürlich habe ich beim Hinterrad ja hauptsächlich Antriebskräfte, da das Hinterrad beim Bremsen ja eh entlastet wird, deswegen ja auch nur eine 160er Scheibe.

Nun meine Überlegungen:
-Dadurch daß alle beim Antritt auf Zug belasteten Speichen den Bogen nach außen haben kompensiert sich daß, das auf der Ritzelseite keine SuperComp_ oder Comp-Speichen verbaut sind wie vielfach empfohlen; und die Bremskräfte sind so gering, daß die Bogen-nach-innen-Speichen die Bremskräfte ohne Problemem übertragen können.:confused:
-Oder empfiehlt es sich die bremseitigen Speichen umzudrehen, so daß dort die beim Bremsen zugbelasteten Speichen auch mit dem Bogen nach außen weisen?
-Allerdings wenn ich zum ausspeichen anfange kann ich auch gleich wieder mit Supercomp oder gar CX-Ray einspeichen dann bin ich wohl wirklich auf der sicheren Seite.
-Andererseits hab ich auch schon mit dem Gedanken gespielt die Revos so zu lassen (Speichenspannung rechts ca.1000N, links ca. 750N) und sie zu binden und zu löten um die Steifigkeit zu erhöhen.

Bin mal gespannt was die Laufrad-Experten hier so darüber denken!
 
So, hat zwar leider keiner eine Meinung dazu:( , aber da doch viele den Beitrag gelesen haben interessiert es ja vielleicht doch jemand wozu ich mich jetzt entschieden habe.

Da ich zumindest das Hinterrad sowieso ausspeichen muß und ich den LRS länger fahren möchte und für nächstes Jahr auch eine Transalp und noch eine längere Tour mit Rucksack vorhabe, habe ich mich doch dazu entschlossen das Ganze etwas stabiler aber trotzdem leicht aufzubauen und zwar von ganz vorne!

Werde wenn nicht jemand noch einen besseren Vorschlag hat das Ganze so aufbauen:

Vorhanden: Hügi 240 Disc, XC717Disc, Revo2.0/1.5/2.0, Alunippel

Neu: vorne und hinten links: Supercomp; hinten rechts: Competition 2.0/1.8/2.0; vorne rechts: Revolution (Bestand); alles mit Alunippeln, Zugspeichen jeweils mit Bogen nach außen (wie auch sonst;) ) und das Ganze gebunden und verlötet.

Außerdem ist das Ganze auch eine gute Übung, da ich mir in Zukunft meine Laufräder selbst aufbauen will, dann kann ich nämlich nicht nochmal so eingehen wie mit dem LRS jetzt, von der Bucht:mad: und wenn doch, dann bin ich zumindest selbst schuld:rolleyes:
 
Hallo,
aus meiner Sicht ist die Belastung der Speichen beim Bremsen größer als beim Beschleunigen. Ich kenne keinen, der innerhalb seines Bremsweges die Fuhre aus dem Stand auf die Geschwindigkeit beschleunigt. Aus diesem Grund speiche ich die Zugspeiche (in Fahrt- und Bremsrichtung) rechts wie links nach aussen ein (3-f x).
Da ich deine Fahrkünste nicht kenne, traue ich mir keine Beurteilung der von Dir gewählten Speichen und Nippel zu.
Ich würde soetwas nie fahren. Habe aufgrund eines plötzlich kollabierten HR (seit 55km auf ebener Strecke unterwgs gewesen) 3 Rippen gebrochen und war 20min geistesabwesend. Das hier aufgezeigte Einsparpotenzial würde ich über einen Latexschlauch und bei entsprechender Fahrweise über einen leichten Reifen nutzen.
Gruss aus der Pfalz
 
@ zuspät:
also, speichen binden und verlöten gibts hier einen anleitung:

http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=206221

bringt mehr stabilität ins laufrad und sieht wie ich finde auch exclusiv aus.

@geminixl:
ertmal danke für deinen einwand! sicher bringt leichtbau immer irgendwelche risiken mit, mir selbst ist die fuhre mit nur revos auch zu heikel inzwischen, und dass die zugbelasteten bögen grundsätzlich nach außen gehören hab ich inzwischen auch rausgefunden, obwohl ja z.b schraner schreibt, dass er bei praxistests in einem rennteam keine speichenbrüche hatte obwohl er die bögen teilweise innen hatte.

die last im hinterrad ist meiner meinung nach beim antritt höher als beim bremsen, da es ja da sowas gibt wie dynamische achslastverlagerung, drum läßt sich ja am hinterrad auch kein vernünftiges bremsmoment aufbauen und das rad blockiert sehr schnell und auch die häufigekeit der lastwechsel (ein hauptkriterium bei der materialermüdung) beim pedalieren ist wesentlich höher wie beim bremsen, außerdem sind die supercomps ja speziell für scheibenbremslaufräder entwickelt worden. darum sollten sie auch vorne links reichen und wenn ich nicht so schwer wäre hätte ich wohl die revos auch hinten links gelassen.

vor speichenbruch hab ich eh nicht unbedingt angst, eher dass die laufräder einfach zu weich werden, denn brechen tun speichen in der regel weil sie zu locker sind oder luft haben (nicht meine weisheit), aber auf jeden fall fast immer am speichenbogen und eigentlich nie in der mitte. und am bogen sind alle speichen die ich einbaue 2 mm, ansonsten müßt ich ja alpine 3 einspeichen (2,34mm). aber diese weichheit hoffe ich eigentlich durch das binden und verlöten zu verringern.
 
Ach ja, zum Latexschlauch und leichten Reifen:

Habe vor das Ganze mit Eclipse-Tubelesskit und vorne NN 2.25 und hinten RR 2.1 zu fahren, ist das leicht genug?

Meine Bedenken bei der ganzen Sache gelten eher den 1,8er Alunippeln bei den Supercomps und den Alunippeln bei den zugbelasten Competition-Speichen. Aber grad ganz außen am Rad ist es halt am interessantesten Gewicht zu sparen und der allgemeine Tenor hier, und bei Laufradbauern ist doch daß die Gefahr, daß Alunippel aus-/abreißen nicht besteht wenn die Speiche ganz in den Nippel eingeschraubt ist.
 
bau lieber alles mit einer sorte speichen auf.

deine mischung ist zu bunt. weder leichter als komplett supercomp noch signifikant steifer
das laufrad wird durch solche kombinationen, die erstmal belastungsorientiert wirken zu inhomogen.
durch die unterschidelichen speichenquerschnitte haben sie unter belastung verschiedenen dehnungen, dadurch kommen neue spannungen rein, weil speichen andere mittragen müssen.

was ich auf keinen fall machen würde ist das binden und löten. das stammt aus einer zeit, als speichen nicht konifiziert waren und dadurch unter wechselbelastung schneller gebrochen sind.
das ist durch eine konifizierung weitestgehend eliminiert.
daher ist ein binden und löten unsinnig und im defektfall schwer zu reparieren.

was viel wichtiger ist: speichst du die räder nach speichenspannung mit tensiometer ein? sonst brauchst du dir über die oben stehenden punkte gar keinen kopf zu machen.

felix
 
Ah, auf Deine Antwort habe ich eigentlich gewartet Felix:D

Erstmal zum letzten Punkt: Wird sicher mit Tensiometer aufgebaut, sonst hat die Sache ja keinen Sinn, allerdings bin ich eigentlich auch durch das Tensiometer auf diese Speichenkombi gekommen, denn ich dachte eigentlich daß es sinnvoll ist, das Ganze belastungsorientiert aufzubauen.

Comp hinten rechts, da dort 1000-1100 N Vorspannung herrschen und dauernd Lastwechsel, wenn auch nicht durch die Nullinie. Deswegen dort auch meine Zweifel mit den Alunippeln.

Supercomp hinten links, da dort nur 600-700 N Vorspannung herrschen und die Belastung durch die Bremsscheibe durch dynamische Achslastverlagerung nicht soo hoch ist wie hinten rechts, allerdings lastet hier auch doch das Hauptfahrergewicht beim bergauffahren. Wenn ich nicht über 75 kg hätte und immer ohne Rucksack unterwegs wäre würde ich hier wohl Revos nehmen und hinten rechts Supercomp.

Supercomp vorne links, weil einerseits die Dauerbelastung und die Lastwechsel meiner Ansicht nach nicht so extrem sind wie hinten rechts, andererseits, aber beim Bremsen sehr viel Last auf dieser Seite auftritt und die Speichen hier auch wieder mit 1000-1100 N vorgespannt sind.

Revos vorne rechts, da hier in der Regel die wenigste Last herrscht, außer beim Bremsen, aber den Zug nehmen ja hauptsächlich die Supercomps links auf außerdem sind sie ja auch nur mit 600-700 N vorgespannt.

Mein Gedankengang ist halt der, daß auf der am meisten belasteten und ZUGLEICH vorgespannten Seite (hinten rechts, vorne links) die dicken Speichen sind und diese durch die hier hohen herrschenden Kräfte ähnlich elastisch verformt/gedehnt werden wie die dünneren auf der gegenüberliegenden Seite die weniger vorgespannt ist und zugleich weniger Zug aufnehmen muß.:confused:

Zum Binden und Löten: ich hielt es auch für Unsinn, aber nach der Lektüre von Schraners Buch kann ich seine Auffassung teilen, dass auch bei DD-Speichen diese Arbeit einfach mehr Ruhe insLaufrad bringt, sowie ich evtl. bei Bedarf auch mit Unterlegscheiben am Speichenkopf arbeiten werde. Außerdem finde ich gibt es dem LRS auch einen etwas exklusiven Touch, und die Optik zählt ja auch, auch wenn der Draht und das Zinn auch wieder ein paar Gramm wiegt.:lol:

Naja, so hat halt jeder seinen Spleen und am problemlosesten ist es sicher ganz einfach das Rad kpl. mit Competition oder CX-Ray einzuspeichen:)

Nur find ich das CX-Rays immer irgendwie etwas angeberisch aussehen, da Aerospeichen beim MTB definitiv keinen Sinn mach (bei den meisten nicht mal beim Rennrad) und außerdem sparen die Supercomps und Revos schon ein paar Gramm:daumen: lt. SpokesCalc genau 56 ;-)
 
was du bei deiner betrachtung nicht mit einbeziehst sind folgende punkte:

1. durch unterschidelich große flansch hast du z.b. bei einem kleineren flansch auch eine größere kraft auf die einzelen speiche, weil ja der hebel am flansch größer ist.

dann kommt noch dazu, dass der nabenkörper ja eine endlich feste verbindung zwischen den flanschen darstellt. d.h. dass z.b. am VR nicht die gesammte bremskraft am discflansch abgenommen wird.

beide punkte zusammen ergeben aber im lastfann tendentiell eine ähnliche maximallast an den "zug"-speichen.
der discflansch nimmt natürlich mehr bremskraft auf als der rechte, dieser hat aber dirch den kleineren flansch wiederrum größere kräfte auf die speichen zu übertragen.
daraus folgt für mich, beidseitig die gleichen speichen, mit gleicher dehnung, weil die maximalen lasten an dieser stelle von der größenordnung doch gar nicht so weit ausseinander liegen.

am HR ist es ähnlich, aber doch wieder ganz anders, weil DT einen groben konstruktionsfehler gemacht hat. da ist der discflansch der größere, obwohl die speichen auf dieser seite durch eine breitere abstützung weniger grundspannung haben.
dadurch sind am HR die maxiamalen spannungen im HR wieder deutlich auseinandergezogen.
deswegen bin ich von diesen naben einfach nicht begeistert.

die siehst also die balstungsgerechte speichenwahl ist ja nach blickwinkel ein kontrovers zu disckutierendes feld. ich habe einige experiemente gewagt aber dann doch festgestellt, dass eine laufrad mit gleichen speichen "ruhiger" ist.


mein vorschlag einfach komplett supercomp zu verbauen ist definitiv nicht schwerer als deine revo,supercomp,comp mischung.

vom binden und löten halte ich einfach nix. du klebst j auch nicht deine sattelstütze in den rahmen ein.
und nebenbei ist es einfach nicht mehr nötig.

wenn du exclusivität haben willst, dann verbaue bunte speichennippel oder schwarz-silberen speichen im wechsel, aber lass den quatsch mit dem binden.

felix
 
Da raucht der Kopf:lol: Auf jeden Fall eine nicht ganz einfache Sache, zumal Du gewichtsmäßig auf jeden Fall recht hast, kpl. Supercomp und gegessen ist:daumen:

Mein Grundgedanke bei der Sache ist halt, daß die Speichen im Rad alle gedehnt sind, und zwar ungefähr gleich lang, und dazu brauche ich auf der flachen Seite (HL/VR) einfach dünnere Speichen um bei gut der Häfte der Vorspannung eine ähnliche Dehnstrecke wie bei den steileren Speichen (HR/VL) zusammenzubringen.

Bei der Sache mit den Flanschdurchmessern gebe ich Dir voll und ganz recht, wenn man überlegt, eine Fehlkonstruktion!
Aber gerade deswegen denke ich haben die Comps hinten rechts ihre Brechtigung, da kleiner Flansch, viel Zugkraft und zugleich hohe Spannung. Supercomps hinten links reichen, da dort eh wenig Vorspannung herrscht und zugleich der Flanschdurchmesser groß ist, also wenig Zugkraft (könnten also evtl. auch Revos reichen bei leichten Fahrern).
Vorne links, hohe Spannung, aber großer Flansch und vorne rechts zwar kleiner Flansch, dadurch große Kraft, aber auch wenig Spannung. Und wenn ich nach Smolik gehe, dürften von einer Seite zur andern der Nabe nur ca. 10% der Kraft übertragen werden. Trotzdem wäre hier zu überlegen auch Supercomps zu verwenden.
Obwohl ja z.B. beim Rennrad hinten auch möglich ist rechts 2 oder 3x zu kreuzen und links radial einzuspeichen oder nur 1x zu kreuzen.

Ich hab halt bei meinen Rädern mit XT-Naben und Champion-Speichen 2,0 die Beobachtung gemacht, dass ich beim Abdrücken trotz 1000/700 N Vorspannung die Speichen auf der flachen Seite so weit entlasten kann, dass sie kpl. entlastet werden, also locker sind, und somit meiner Meinung nach ziemlich bruchgefährdet sind, ich denke sogar gefährdeter als die Revos.

Das Schlimmste was mir bei meiner Kombi passieren kann denke ich, ist daß ich halt ein schwammiges Laufrad bekomme, dass kein gutes Gefühl beim Fahren gibt, oder? Ein Hororszenario wie von geminixl beschrieben halte ich, zumindest wegen der Revos und Supercomps eher für ausgeschlossen.

Wenn dann hab ich immer eher noch wegen der 1,8er Alunippel Bedenken, bei den 2,0 bin ich mir schon sicher daß sie halten.

Zum Binden und Löten: da man mit gedehnten Speichen arbeitet und großen Kraftänderungen und -spitzen, ist das Laufrad und speziell das Seichengerüst auf jeden Fall eine dynamisch arbeitende Konstruktion, und wenn ich die Kreuzungspunkte verbinde müßte ich doch mehr Steifigkeit in diese Konstruktion bringen können, vor allem axial!?
Weiß halt nur daß gerade beim Bau (Zimmermannskonstruktionen und Stahlhallen) und auch im Maschinenbau oft sich kreuzende Streben miteinander verbunden werden damit aus zwei eindimensionalen Streben eine dreidimensonal wirkende Konstruktion wird.

Naja, wenn es recht schwammig werden sollte, dann bin ich zwar um ein paar Euro ämer, aber um eine Erfahrung reicher!
 
@ sackletti,

bei meinem Laufrad hat sich die Felge am Ventilloch s-förmig zusammengefaltet. dadurch ist der Umfang des Laufrades verkleinert, reifen abgesprungen, Speichen lose, felge weggeknickt.....
Ich vermute dass dies aus der kombination leichte Felge, geringe Wandstärke mit der extrem hohen Speichenvorspannung zusammenhängt.
Auch mir ist noch keine Speiche aufgrund Dauerbelastung am Bogen gerissen, ausser beim Ketteüberziehen in die Speichen. Ich habe mal primitive Überlasttests an Niro Speichen 2.0-1.8-2.0 gemacht. Diese sind bei etwa 240kg am Bogen gerissen. Ich denke nicht, dass deine revos reissen. Ich denke, dass du um ein steifes Laufrad zubauen solch eine hohe Vorspannung wählt, dass du den Grenzbereich der elastischen Verformung (Streckgrenze) überschreitest (es gibt auch hier im Forum Tips die Speichenlänge bei revos um 2mm kürzer zuwählen da sich diese Speichen längen!!!. Damit hast du zwar ein steifes Laufrad, aber aufgrund der hohen Vorspannung wenig Möglichkeiten oder besser "weg" um Energie durch elastische Verformung zu vernichten. Da die Energie durch einen Impact etc. aber vernichtet werden muss, wird die plastische Verformung ihren Lauf nehmen.....
 
das ist natürlich humbuk, das man eine speiche durch das vorspannen beim laufradbau bis in über den elastischen beriech hinaus belastet.
zwischen 1000N vorspannung und 2400N beim bruch ist ja auch noch ne menge luft.

würde man speichen bis in den plastischen bereich vorspannen, würde das laufrad nie stabil werden.

felix
 
Zu hohe Speichenspannung ist klar, daß die schädlich ist!

Habs zwar selbst noch nie erlebt oder gesehn, aber der berühmte Kartoffelchip-Effekt ist ja bekannt wenn die Felge aufgrund zu hoher Speichenspannung kollabiert.

Aber das Thema Tensiometer wurde schon geklärt, die Räder werden mit maximal zulässiger Speichenspannung (Mavic XC717) von 1000-1100 N aufgebaut, was bedeutet, daß die Spannung auf der "flachen" Seite an die 600-700 N beträgt. Und das ist es ja was mir zu denken gibt, und weshalb ich unterschiedliche Speichen als sinnvoll erachte, damit auch die schwach vorgespannten Speichen ausreichend vorgespannt sind. Weg in mm meine ich, damit die Speichen nicht bei allen größeren Belastungen durch die Nullinie entlastet werden was ja für die Materialermüdung ein Hauptkriterium ist.

Habe wie gesagt festgestellt daß bei meinem jetzigen kpl. mit Champion 2,0 mm aufgebauten LRS es für mich kein Problem darstellt, die Speichen auf der wenig vorgespannten Seite beim Abdrücken der Rades so stark zu entlasten, daß die Speichen kurzzeitig kpl. locker sind. Das schaffe ich bei dem anderen LRS der kpl. mit Revos eingespeicht ist, übrigens genau mit der gleichen Speichenspannung, nicht!!!
Das liegt nicht nur meiner Meinung nach halt daran, daß die dünneren Speichen einfach mehr weg brauchen bis sie kpl. entlatet sind und das ist ja eigentlich überhaupt der Sinn und die Daseinsberechtigung für die DD-Speiche wie man auch bei Schraner, Smolik oder Brown nachlesen kann.
Deswegen natürlich auch Revos kürzer nehmen, wegen der Dehnung, was aber z.B. im DT Spokes-Calculator schon berücksichtigt ist:daumen:

Ich stimme Dir zu, daß so wie Du es beschrieben hast vermutlich eine zu hohe Speichenspannung oder durchgebremste Bremsflanken, wenn es ein Felgenbremsrad war, an dem kollabieren der Felge schuld war.:(

Und das mit der Streckgrenze ist eben die Gratwanderung wie ich finde, die Speichen zwar so weit zu belasten, daß sie zwar elastisch verformt werden, aber es auch bei kurzen Lastspitzen nicht zur plastischen Verformung kommt, was aber nach härteren Einsätzen umgehend festgestellt werden kann, da das Rad dann einen Schlag hat und zentrieren braucht.

Übrigens möchte ich hier nicht den Eindruck erwecken daß ich hier ein alter Laufradbauhase bin! Dann bräucht ich hier wohl auch nicht fragen:D
Komme eigentlich aus dem Kfz-Bereich, habe viel im Motocross-Enduro-Bereich gearbeitet und selbst gefahren, das war mein innigster Kontakt mit Speichenrädern bisher. Und auch jetzt befasse ich mich viel mit Statik und Dynamik, zwar vor allem im Baum, aber wem der Name Matteck was sagt, der wird wissen, dass viele Ideen aus der Baumstatik neuerdings ind die Technik und den Maschinenbau einfließen, vor allem in dynamischen Systemen wie es auch das Laufrad eines ist. Naja, und seit einiger Zeit reizt mich der Bereich Laufradbau ungemein, lese sehr viel und außerdem bin auch vom Leichtbauvirus infiziert:lol: Ich hoffe mal das ist keine ungesunde Kombination!

Zum Thema Bruch am Speichenbogen sage ich nur Messing-Unterlegscheiben, denn die Speichen haben fühlbar Luft in den Bohrungen der Hügis.
 
Also, nach langem hin- und herüberlegen, lesen und schlau machen, werde ich den LRS so aufbauen mit den 3 verschiedenen Speichentypen. das Schlimmste was mir passieren kann denke ich, ist dass ich Lehrgeld in der form bezahle, daß der LRS zu weich wird und ich desahlb zumindest vorne die Revos austauschen muß, die Comps auf der Antriebsseite hinten halte ich bei meinem Gewicht durchaus für gerechtfertigt.

Ich danke jedenfalls allen für Ihre Einwände, auch wenn ich dadurch meine Konstellation nicht geändert habe, aber ich denke dass ich so das Ganze noch besser durchdacht habe und bin auf das Ergebnis gespannt.:)

Werde Euch von dem Ergebnis in Kenntnis setzen und den LRS erstmal so fahren und anschließend erst binden und verlöten um zu sehen ob sich dabei etwa ein Unterschied bemerken läßt, außer daß er schwerer wird.:lol:
 
So, LRS ist fertig eingespeicht, wie beschrieben, Hügi 240 und XC717 mit Supercomp, Comp und Revo, Messingunterlegscheiben, mehrmals abgedrückt und da es abends war und ich Zeit hatte hab ich gleich auch noch gebunden und verlötet ohne vorherige Probefahrt.

Speichenspannung VL und HR: 1000-1100N, HL 600-700N und VR 700-800N

Was soll ich sagen: Ich bin nach der ersten Probefahrt (30 km) begeistert:D Mindestens genauso steiff vom Gefühl her wie der alte LRS mit XT, XM317, Champion 2.0, aber durch die eingesparten rund 400 gr. fühlt sich das Bike viel leichtfüßiger an und ist leichter zu beschleunigen, trotz Spikereifen (700 gr.).:daumen:

Habe nach der ersten Fahrt die Speichenspannung nochmals kontrolliert. Vorne hats gepaßt, hinten rechts mußte ich etwas nachspannen, aber gleichmäßig. Alle Nippel eine Viertelumdrehung und es hat gepaßt ohne großartiges nachzentrieren.:)

Was interessant ist, daß sich die Speichen beim nachspannen kein Stückchen mitgedreht haben, was meiner Ansicht nach auch ein Anzeichen für die Erhöhung der Steiffigkeit durch das Binden und Verlöten ist.

Muß nur im Auge behalten ob die Speichenspannung hinten nun hält!:confused:
 
:daumen:

absolut keine probleme, fahr den satz nun schon die ganze zeit, ich denke mal an die 1000 km, teilweise auch im enduro-mäßigen einsatz, da sich mein streckenprofil etwas geändert hat, mit 80/85 kg fahrergewicht und habe ihn am anfang nach den ersten 150 km einmal nachzentriert, seitdem hin und wieder die speichenspannung kontrolliert, aber die laufräder stehen!

fährt sich gut und macht keine probleme!

nur für die letzten 3 wochen hab ich mir was stabileres aufgebaut (xm317, xt, dt-comp), da ich da mit 10 kg gepäck 1400 km/22000 hm auf teilweise recht ruppigen trails, dem jakobsweg, unterwegs war.

auch dort habe ich die speichen gebunden und gelötet, nach 150 km nachzentriert und nach den 1400 km hat sich nix gerührt:D die anderen auf dem camino mit dem mtb hatten alle problemem mit lockeren oder gerissenen speichen!
 
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