Richtige Sitzposition

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Bin nun schon einige Jahre mit der gleichen Sitzhöhe und Sitzlänge gefahren, die immer wieder hier im Forum und auch sonst im Netz beschreiben wird. Sprich senkrechtes Lot vom Knie zur Mitte des Tretlagers usw.

Nun habe ich einen Artikel gefunden, der diesen Einstellungen doch ein wenig widerspricht. Der Artikel kommt von einem Norweger, der für Thor Hushovd die Einstellungen vornimmt. Also auch nicht gerade irgendwer.

Folgende These: Der Sitz sollte so weit wie möglich nach vorne geschoben werden, damit die Sitz- und hintere Oberschenkelmuskulator besser ausgenutzt werden können; sprich mehr Kraft auf die Pedalen bekommt. Dabei würde aber mein Knie nicht mehr im Lot mit dem Tretlager sein.

Eine UCI Regel besagt, dass die Sitzspitze mindestens 5cm hinter der Mitte des Tretlagers liegen muss. Dies ist also die einizige Begrenzung den Sattel ganz nach vorne zu schieben.

Nun überlege ich also, bei welcher Einstellung ich die meiste Kraft auf das Rad umsetzen kann. Vielleicht hat von euch ja auch mal jemand so eine Einstellung mal probiert.

Bei der Sitzhöhe stimmen die Einstellung des Norwegers mit den übliche Aussagen überein; sprich ca. 0.88 x Schrittlänge.

Was sind also die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Sitzpositionen?

Gruss aus dem sonnigen Oslo
Laplace
 
ganz ehrlich: ich nehme keine von den dir beschriebenen, sondern eine mit der ICH am besten klar komme und auch etliche km abspulen kann
 
Eine UCI Regel besagt, dass die Sitzspitze mindestens 5cm hinter der Mitte des Tretlagers liegen muss. Dies ist also die einizige Begrenzung den Sattel ganz nach vorne zu schieben.

Gruss aus dem sonnigen Oslo
Laplace

Deshalb schneiden die Fahrer/Techniker oft die Spitze des Sattels ab, damit sie diese 5 cm Regelung umgehen können und schieben den Sattel somit weiter nach vorne, leider finde ich gerade kein Foto davon.....ob es was bringt kann ich nicht sagen, da jeder eine andere Ergonomie hat.
 
Hi

Theorie ist das eine, Praxis das andere. Wenn ich eines in meiner damaligen Lehre (othopädischer Bereich) gelernt habe, dann ist es der Umstand, das der menschliche Körper keine Normen kennt, da jeder individuell ist. Hierbei sind zum einen die anatomischen Maße und Gegebenheiten (inkl. Verschleiß, Erkrankungen, Veränderungen) gemeint als auch die das persönliche Empfinden.

Das was für den einen die perfekte Einstellung ist, kann für den anderen nicht nur ne Tortour sein sondern im Ernstfall sogar schädlich sein.

Bitte auch immer beachten woher die Tips/Ratschläge kommen. Es ist in der Medizin so, das sich der Nordländer vom Deutschen und der Deutsche sich auch vom Südländer unterscheidet. Nicht nur von der Sprache her ;)

Und dann ist da noch das Thema Bike. Bei gleichem Fahrer kann ein anderes Bike eine andere Sattelhöhe und -einstellung benötigen da die Geometrie und/oder Rahmengröße anders ist. So auch meine pers. Erfahrung mit meinen beiden Bikes derzeit.

Ich pers. benutze schon seit jeher die erste Technik um eine Grundbasis auf einem neuen Rad zu finden und von da an geht es rein nach Gefühl. Derzeit fahre ich mit mehr Sattelhöhe und weiter hinten. Liegt schlicht an dem Umstand das ich ne daneben gegangene Wirbelsäulen OP hatte und dadurch Probleme in der Muskulatur habe. Mit steigendem Trainingsstand verändert sich derzeit die Satteleinstellung wieder.

Also... solche Tips sind keine Bibel oder Gesetz sondern eine Hilfe bei dem finden der richtigen Einstellung.

Grüßle
 
Interessante Einstellweise... also persönlich finde ich es schon effizienter, wenn man eher etwas zu weit vorne als zu weit hinten sitzt. Kann ja jeder leicht ausprobieren, einfach etwas am Sattel hin u. herrutschen.

Wie sieht's eigentlich von der ergonomischen Seite aus - weiß jemand, was das Knie mehr belastet? Also eher Sattel vor od. Sattel zurück?
 
Bin nun schon einige Jahre mit der gleichen Sitzhöhe und Sitzlänge gefahren, die immer wieder hier im Forum und auch sonst im Netz beschreiben wird. Sprich senkrechtes Lot vom Knie zur Mitte des Tretlagers usw.

Dann hast du schon einige Jahre möglicherweise was falsch gemacht.
Für einen Anfänger können solche Faustregeln als Orientierung dienen.
Danach aber muß man die Einstellungen nach Gefühl machen. Dein Körper erzählt dir ganz genau, was richtig ist. Du mußt ihm nur zuhören. ;)
 
Hi

Wie sieht's eigentlich von der ergonomischen Seite aus - weiß jemand, was das Knie mehr belastet? Also eher Sattel vor od. Sattel zurück?

Genau hier setzt der Einstellungstip mit dem Lot durch die Pedalachse an. So eingestellt hat man, theoretisch, die optimale Knielast.

Das kommt aber sehr schnell ins Schwimmen. Wieso? Es wird beeinflusst davon wie man dann während dem fahren auf dem Sattel sitzt und wie auf dem Pedal. Teamkollege, der aus dem Rennradsport kommt, fährt ein wenig mit den Knien nach innen, also wie ein X. Ganz bewusst. So kommt er am besten klar. Bedeutet aber das das mit der Pedalachse und dem Sattel praktisch dahin ist.

Fakt ist, man kann unterschiedliche Muskeln fördern mit unterschiedlichen Positionen. Ein wenig sollte man hierbei schauen, das man die Muskeln im Gleichgewicht hält, sonst gibts ggf. Folgeschäden durch Muskeldysbalance.

Wer föllig falsch einstellt bekommt Schmerzen und wird die Einstellung überdenken. Direkt passieren, so von heute auf morgen, wird da in der Regel nichts.

wenn man eher etwas zu weit vorne als zu weit hinten sitzt. Kann ja jeder leicht ausprobieren, einfach etwas am Sattel hin u. herrutschen.

Ich für meinen Teil rutsche immer während der Strecke mal etwas nach vorne, mal nach hinten. Einfach um nicht immer die gleiche Muskulatur zu quälen. Ist ja bei mir aber auch wieder dank der OP ne andere Sache.

Auf Strecke fahre ich Clickies. Das ist bei der Einstellung des Sattels auch von Interesse.

Daher... die Tips sind Tips und eine Bibel. Sozusagen.

Aber gut, wenn man unterschiedliche Tips kennt und mal in der Realität ausprobiert. Dann findet man bald sein Optimum.
 
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