Abbaden auf der Route 66
Reformationstag 2013
Als Johann Georg II., Sachsens Kurfürst, den Reformationstag zum Feiertag erklärte, ahnte er sicherlich nicht, welch wunderbaren Donnerstag er 496 Jahre später der in Brandenburg arbeitenden Bevölkerung bescheren würde.

Seht selbst:
Zu zweit sattelten wir unsere Drahtesel und machten uns auf gen Badesee. Tatsächlich hatte ich nämlich eine Woche vorher bei der Tour mit Eispickel, Piratpilot und Will67 getönt, ich würde dieses Jahr noch zu Hause abbaden gehen! .... Mist... Is' ja jezze doch nich' mehr so warm....
Zur Auswahl standen Ihlandsee oder Grubensee (Tiefer See). Die An- und Abfahrt wäre bei der nördlichen Variante weniger schön gewesen als bei der südlichen. Also kurz entschlossen auf nach Storkow und auf der Route 66 in den Süden!:
Tauender Frost im Gras, Nebelschwaden auf dem Tonsee
Bohlensteg am Storkower See, westliche Seite
Auf bekannten Pfaden oder aber der Nasenspitze folgend führte ich Kharma über die Salzwiesen, durch den Storchenort Storkow, vorbei an Hubertushöhe zur Schafbrücke und dem Karpfenteich:
Ein Männlein steht im Walde...
Weiter entlang der Südspitze des Märkischen Meeres zum Kleinen und Großen Glubigsee bis zum Springsee:
Auf der westlichen Seite der Seenkette grenzt ein Bundeswehrgebiet direkt an den Springsee an. Betreten natürlich
verboten.
Ich wollt aber schon seit eiiiniger Zeit trotzdem die Seite mal ausprobieren. Zumal die Ostseite im Bereich des Zeltplatzes sehr langweilig ist. Dass die Seite frequentiert wird, wusste ich, hatte ich doch im Schnee bei einer Tour mit titzy schon auf der südlichen Seite einen Pfad gesehen. Und siehe da! Es existiert tatsächlich ein offenbar tolerierter Spazierpfad, der vor den Verbotsschildern entlang führt! Jippie! Viel schöner als der Weg, den ich sonst immer fahre!
Springsee - endlich, endlich mal auf der anderen Seite
Altglienicker wird es besser wissen, ich weiß nur, dass iiiiirgendwann mal, als er und ich auf der Route 66 zwischen Springsee und Melangsee unterwegs waren, dort mit schwerzen Menschinen abgeholzt worden ist. Der Wanderweg wurde auch etwas in Mitleidenschaft gezogen. Heute sieht man es nur noch, wenn man es weiß. Jedenfalls weiß ich heute, dass das unternommen worden ist, damit dort wieder ein Moor entsteht. Kühe, umschlossen von einem Elektrozaun, grasen jetzt dort. Oder vielleicht doch keine Kühe?! Vielleicht doch zwei Bullen und weiße Tiger... Nee, Tiger sind das auch nicht. Schafe? Nee, Schafe haben doch nen recht langen Schwanz? Ziegen womöglich?
Wir konnten es nicht erkennen, sie standen zu weit entfernt und hatten zu oft ihre Köpfe unterhalb der Grasspitzen. Vielleicht waren es ja geschorene Ziegen? Oder Pulloverschweinchen? Keine Ahnung. Vielleicht erkennt es ja jemand von Euch. Oder man kann es irgendwo nachlesen, keine Ahnung:
Tiere mit Stummelschwanz im Moor
Edit sagt: So n Schwanz gehört zu Ziegen.
Das eine Tier da war nicht so konturlos weiß wie die Rätselviecher
Kurz nach Mittag kamen wir am Grubensee an, wo sich bereits einer dem Bade verschrieben hatte und am Abtrocknen war. Mein Badehandtuch wurde ausgepackt und zwischen all die anderen (Sonnen)Badern auf dem Sandstrand positioniert.
Nein, Quatsch, natürlich war sonst keiner weiter da.

Nach dem obligatorischen Rumjammern, z.B. über die Erpelpelle, die ich schon vorm Baden hatte!, machte ich kurzen Prozess: Schnell reingegangen, zwei Schwimmzüge, und wieder raus. Das ganze noch einmal *ganz stolz sei* und dann aber ab ins Handtuch.

Ging so schnell, Fotos davon gibt's keine.
Dann gab's Reformationskuchen, Sonnenbad und auffrischenden Wind. Traumhafte Wanderwege begleiteten uns um den Grubensee herum. Bis zum Godnasee wollte ich uns noch steuern, dort sollte Umkehrpunkt sein.
Südlich vom Grubensee. Kurz vor mir sah ich die Sonne durch des Waldes Dach leuchten. Dahinter wieder dunkler Schatten. Wenn ich doch bloß Kharma hinter mir im Sonnenschein mit der Kamera noch erwischen würde, könnte das ein richtig duftes Motiv werden! (Das ganze natürlich ohne anzuhalten.

)
Und siehe da! Hatte wirklich im letzten Moment die Kamera rausgezerrt und abgedrückt! Und es ist sogar scharf geworden! *freu*
Nach den tiefsandigen Blocksbergen mit Ausblick und dem Godnasee ging's also wieder nach Hause. Ab dem Neuendorfer See fuhren wir auf den Straßen des Forstes nach Münchehofe:
Und ich so: Hää?
Nach Münchehofe wollte ich noch die Verbindung ausprobieren, die google maps anbietet, um schnellstmöglich in den Süden, Richtung Cottbus und so, zu kommen. Ist aber nicht empfehlenswert, wenn man schnell voran kommen möchte. Es war ziemlich unwegsam. Mal gab es groben Schotter, dann tiefe Pfützen, es war matschig. Hinzu kam, dass ein Harvester bzw. Forwarder der Weg aufgewühlt hatte (der is' wohl noch nich verdichtet genug für die Erntemaschinen

).
Raus kamen wir in Prieros. Ach übrigens: es war auch Halloween:
Und es gab Süßes. Und Saures.
Kürzester Weg zum Frauensee. Durch den Wald, das Haus des Waldes hinter uns lassend, erschrocken, ob der fehlenden Bäume hier (die Wirtschaft schlägt auch hier zu) zum Pätzer Vordersee. Und den Sonnenuntergang noch abgegriffen:
88 Kilometer waren es und ein äußerst gelungener Tag mit allerhand Erlebnissen und toller Begleitung!